Wir testeten von Jackery die kleinste und handlichste Kombination aus mobilem Solarpanel “Jackery SolarSaga 40 Mini” und der kleinsten, tragbaren Powerstation: “Jackery Explorer 100 Plus”.
Getestet wurde zuhause, im Garten und unterwegs mit Auto und Dachzelt. Eigentlich wollten wir mit dem Set auch eine Kayak-Tour unternehmen, diese fiel aber wegen des vielen Regens und den hohen Wasserständen im Juni/Juli 2024 leider aus.
Facts
Thema | Info |
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Farben | Dunkelgrau mit orangenen Applikationen |
Gewicht | Solarpanel: 1200 Gramm Powerstation: 940 Gramm Zubehör (Kabel, Adapter,…): 320 Gramm |
Maße (LxBxH) | Solarpanel zusammengefaltet: 24,5x30x1,5cm (an der Anschlussbuchse: Höhe 3cm) Solarpanel aufgefaltet: 97x30x0,3cm (an der Anschlussbuchse: Höhe 3cm) Powerstation: 12,5×8,5x9cm Ladekabel Länge: 3 Meter |
Garantie | Solarpanel: 3 Jahre (+ 2 Jahre Verlängerung bei Kauf über Jackery) Powerstation: 2 Jahre |
Anschlussmöglichkeiten | Powerstation: 2 x USB-C (sowohl In- und Output, mit 100 Watt max), 1 x USB-A (nur Output, 18 Watt max). Alle drei Buchsen können gleichzeitig genutzt werden. |
Art des Akkus | Powerstation: LiFePo4 (Lithium-Eisenphosphat) |
Preis (UVP des Herstellers) | Solarpanel: 139 Euro Powerstation: 149,99 Euro |
Erster Eindruck und Verarbeitung
Schon beim Auspacken gefielen uns die Farben und die angenehm robuste Haptik aller Komponenten. Die orangenen Kabel und Stecker sind dick mit Gummi ummantelt, das zusammengefaltete Solarpanel wird mit großen Druckknöpfen und einer robusten Magnetlasche fixiert. Das alles wirkt stabil und dürfte eine lange Lebenszeit haben.
Praxistest
Unser Entschluss stand fest: Die Powerstation “Jackery Explorer 100 Plus” wird während unseres Tests ausschließlich durch Solarstrom geladen und den muss uns das kleine Solarpanel “Jackery SolarSaga 40 Mini” liefern. Heisst: Egal wie das Wetter ist, die Powerstation hängt so oft wie möglich am Solarpanel um jeden Sonnenstrahl “aufzusaugen”.
Maximal soll das SolarSaga 40 – wie sein Name schon vermuten lässt – ca. 40 Watt Energie pro Stunde liefern. Bei Ausrichtung auf die strahlende Sonne haben wir persönlich am Display maximal ca. 35 Watt Input feststellen können. Das reicht aber vollkommen aus um die Powerstation innerhalb 2 Stunden von 40% auf annährend 100% zu laden. Vorausgesetzt natürlich, daß man das der Sonne entgegengereckte Solarpanel immer wieder neu auf die Sonne ausrichtet. Legt man das Panel dagegen einfach nur flach auf den Boden, verliert man spürbar an Wirkungsgrad, die Ladeleistung geht dann von ca. 30 auf 20 Watt zurück. Dafür spart man sich aber das mehrfache Neuausrichten des Panels in Richtung der wandernden Sonne. Beachten sollte man, daß ein Solarpanel systembedingt zusätzliche Wärme erzeugt und diese muss abgeführt werden. Liegt das Panel also flach auf dem Boden, ohne jede Hinterlüftung, kann das Solarpanel sehr heiss werden und dann aus Sicherheitsgründen die Ladefunktion einstellen. Es gibt zwar keinen speziellen Hinweis von Jackery dazu in der Bedienungsanleitung (außer die Betriebstemperaturen zwischen –20 und +65 Grad Celsius), wir hatten aber den Eindruck, daß uns das Panel einmal aufgrund der erreichten Temperaturen die Ladung eingestellt hat: Es lag dabei in der prallen Sonne flach auf einem Holzdeck und fühlte sich extrem heiss an. Der Ladevorgang war unterbrochen worden. Nachdem wir es flach ins kühle Gras legten startete der Ladeprozess kurz darauf wieder, die Hinterlüftung war im Gras wohl deutlich besser.
Auch an bedeckten Tagen lieferte das kleine Solarpanel immer noch ca. 4 Watt Leistung, konnte bei permanenter Ladung also das gelegentliche Zwischenladen eines Mobiltelefons sehr gut kompensieren.
Auch durch Glas hindurch (z.B. ausgebreitet auf dem Armaturenbrett unseres Suzuki Jimny) liefert das Solarpanel problemlos Energie. Aufgrund der geringen Abmessungen könnte man es sogar während der Fahrt dort liegen lassen und die Powerstation während der Fahrt damit laden.
Die Powerstation Explorer 100 Plus hat laut Hersteller 99,2 Wh Kapazität (bei den für USB üblichen 3,2V sind das ca. 31.000mAh). Sie passt mit ihren Abmessungen wunderbar in eine Hand. Das Gewicht von nicht mal einem Kilogramm ist ebenfalls sehr erträglich, so daß man sie gerne überall hin mitnimmt.
Zum Energiesparen hat die Powerstation zwei Funktionen: Eine Funktion schaltet standardmäßig das Display nach 30 Sekunden ab. Will man die Vorgänge an der Powerstation längere Zeit beobachten, so lässt sich diese Abschaltfunktion des Displays deaktivieren. Die zweite Funktion (sie ist ab Werk nicht aktiv) schaltet die Anschlüsse der Powerstation spätestens nach 12 Stunden automatisch ab. Dies soll eine versehentliche Entladung der versehentlich noch eingeschalteten Explorer 100Plus verhindern.
Wir hatten allerdings den Eindruck, daß die Powerstation – unabhängig von den beiden genannten Funktionen – nach ca. 2 Stunden in einen Schlafmodus verfiel, denn mehrfach war der Ladevorgang eines Handyakkus noch nicht abgeschlossen, die Powerstation hatte sich aber irgendwie “zur Ruhe begeben” und die Ladung eigenmächtig beendet. Interessanterweise geschah dies auch mehrfach beim Laden der Powerstation: Das Solarpanel lag in der Sonne, der Ladevorgang lief seit ca. 2 Stunden. Dann schaltete sich das Display der Powerstation plötzlich aus und wenn man es nach einiger Zeit wieder manuell aktivierte, stand der Prozentzähler unverändert auf dem letzten Wert – es hatte also offensichtlich keine weitere Ladung mehr stattgefunden. Auch die Anzeige des Lade-Inputs zeigt dann erstmal “Null” und erst Sekunden nach dem Reaktivieren des Displays zeigt sich wieder Ladeaktivität, ganz ohne das man am Solarpanel oder an den Anschlüssen etwas verändert hat. Bedeutet für uns: Die Anlage braucht während des Ladens eine regelmäßige Kontrolle, um trotz optimaler Sonneneinstrahlung am Ende nicht doch nur einen teilgeladenen Akku zu haben. Aber da man das Solarpanel ja ohnehin nach einiger Zeit wieder neu auf den Sonnenstand ausrichten sollte, kann man dabei auch gleich den Status des Ladevorgang am Display kontrollieren.
Sehr angenehm fanden wir das dicke, orangene, 3 Meter lange Kabel des Solarpanels. So kann man das Panel optimal in der Sonne platzieren, die Powerstation aber – diebstahlsicher – im kühlen Schatten des Zeltes oder Autos. Das Solarpanel hat auch eine IP68-Zertifizierung, kann also auch mal bei einem Regenguss draußen bleiben.
Was uns dagegen nicht so gut gefallen hat: Das Kabel hat zum Anschluss an eine Powerstation eigentlich einen sehr robusten und für Solaranwendungen nicht unüblichen Stecker vom Typ DC8020. Die Explorer 100Plus hat aber dafür keine passende Buchse, daher wird für den DC8020-Stecker ein Adapter auf USB-C mitgeliefert. Dieser stellt somit den Ladeanschluss an die Powerstation her. Wir halten diese Art des Anschlusses aber für einen Schwachpunkt, sind USB-C-Buchsen ja weder sonderlich groß noch besonders robust. Sollten also versehentlich mal weitere Kräfte auf das lange und ohnehin recht schwere Ladekabel wirken indem z.B. jemand darüber stolpert oder das Solarpanel unvorsichtig umsetzt – fürchten wir, könnte der zierliche USB-C-Stecker und noch schlimmer die an der Powerstation Buchse, beschädigt werden. Die etwas größere Jackery “Explorer 240” hat den passenden Anschluss für DC8020, warum nicht auch die kleine “Explorer 100Plus”?
Wir sind unterwegs recht sparsame Stromverbraucher: Ausser unserer Handys und Tablets sowie diversen LED-Lampen, verwenden wir unterwegs keine größeren Stromverbraucher wie Drohnen, Akkuschrauber, Akkukompressoren oder gar Kühlboxen. Laut Display der Powerstation werden unsere Handys mit ca. 8 Watt geladen und sind von 4% Akkustand meist innerhalb einer Stunde wieder bei annährend 100%. Das Laden geht also sehr schnell. Nicht immer optimal für den zu ladenden Akku, aber der Nutzer freut sich natürlich, wenn das Mobiltelefon schnell wieder voll einsatzfähig ist. Dank der recht konsequenten Zuführung von Solarenergie ist es uns also nie gelungen die Jackery Explorer 100 Plus wirklich an ihre Grenzen zu bringen: Wir sind morgens, nach dem nächtlichen Laden der Handys, Tablets, etc. selten unter 30% der Akkukapazität gewesen. Nach Sonnenaufgang wurde die Powerstation dann wieder möglichst dauernd über das Solarpanel nachgeladen. Mit mehrfachem Zwischenladen der Tablets, Kameras, etc. hatte die Powerstation abends meist ca. 60-80% der Kapazität. Die Schnellladefunktion war übrigens sehr begehrt und wir wurden nicht selten von Zeltnachbarn gefragt, ob man sich nicht auch kurz etwas Strom für die fast leeren Handys “ausleihen” könnte.
Auch zuhause haben wir die Powerstation dank ihrer Schnellladefunktion gerne genutzt, schließlich ist sie nicht schwer, passt gut in eine Hand und lässt sich daher auch perfekt als mobiler “externer Akku” nutzen.
Pro/Contra
Pro:
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- Robust wirkende Komponenten (außer Ladebuchse)
- Kompakte Abmessungen
- geringes Gewicht
- Fairer Preis
Contra:
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- “Energiesparfunktion” scheint auch die Ladefunktion mit einzuschließen
- Empfindliche USB-C-Buchse als Ladeanschluss
Fazit
Für unsere Anwendungen unterwegs, aber auch zuhause, ist die getestete Kombination aus dem Solarpanel SolarSaga 40 Mini und der Powerstation Explorer 100 Plus von Jackery perfekt: Leicht, kompakt, unkompliziert, schnell aufgebaut und bezahlbar. Also aus unserer Sicht die perfekte “immer dabei”-Lösung für Leute die ständig Strom für Mobiltelefone und ähnliche Geräte benötigen.
Alle Praxistests auf Outdoortest.info werden gemäß dem Outdoor Blogger Codex durchgeführt und sollen dem Benutzer sowohl die positiven aber auch negativen Aspekte des Produktes aufzeigen.