Die Daypacks reichen ja von 10 bis 25 Liter ungefähr. Sie sind als ganz einfache Variante mit nur einem Hauptfach und ohne Rückenverstärkung erhältlich, aber auch als Miniaturausgabe der aufwändig ausgestatteten 30-50 Liter-Modelle. Neben Modellen ohne spezielle Verwendung gibt es natürlich für alle Sportarten entsprechende Rucksäcke, die neben der reinen Transportmöglichkeiten Features hat, die besonders für dieses Zweck geeignet sind.
Klättermusen ist ein Spezialist für Kletterequipment und besteht bereits seit 1975. Ihr Motto ist: Maximum safty for you und minimum impact on nature.
Wir durften von Klättermusen den Kletterrucksack Bure Alpine Climbing Backpack 15 L testen.
Facts
Thema | Info |
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Material | Bag: 60% Econyl® regeneriertes Polyamid, 40% Polyamid, Fluorcarbon-freies Produkt Wear protection: 65% Polyamid, 22% Polyester, 13% Kevlar®, TPU-beschichtet |
Volumen | 15 Liter | 20 Liter |
Farben | blue sapphire, raven |
Gewicht | 500 g | 600 g |
Preis | 125 € | 150 € |
Erster Eindruck und Verarbeitung
Der Rucksack ist kompakt und nicht zu groß. Das Obermaterial fühlt sich sehr griffig und robust an.
Praxistest
Der Bure Alpine ist mit 15 Litern sicher als Daypack für eher leichtes Gepäck und als kompakter Kletterrucksack ausgelegt.
Das Außenmaterial ist eine der auffälligsten Komponenten, zumindest optischer Art. Es besteht aus einem ausgesprochen robusten und widerstandsfähigen Material. Dies macht den Rucksack unempfindlich gegen Kontakte mit dem Fels. Welche Beschaffenheit dieser hat und ob man da nun beim Klettern mal entlangstreift oder hängen bleibt, darf nicht die Konzentration von der Wand nehmen. Das muss der Kletterrucksack einfach aushalten. Dafür ist er schließlich gemacht. Viele der ultraleicht-Rucksäcke büßen aber genau hier die Widerstandsfähigkeit zu Gunsten der Gewichtsreduzierung ein. Ich finde es sehr gut, dass hier eine langlebige Außenhülle geschaffen wurde, die auch noch eine hohe Wassersäule hat.
Es sind Verstärkungen u.a. aus Keflar und mit einer Wassersäule von 7000 mm vorhanden, der restliche Rucksack hat 1000 mm. Die Keflarverstärkung schützt den unteren Rand, dort wo der Rucksack abgestellt wird.
Im unteren Drittel sind zwei Materialgurtbänder mit unzähligen Schlaufen vorhanden. Die Schlaufen sind starr, so dass auch einhändig ein Karabiner dort eingehängt werden kann. Auch am oberen Rand entlang des langen Reißverschlusses sind zwei solche Materialschlaufen vorhanden. So kann z.B. der Helm oder anderes Material auf der Rückseite befestigt werden. Die unteren beiden Schlaufenbänder sind leicht diagonal zueinander gestellt, so dass man gut über Kreuz etwas auf der Rucksackaußenseite verzurren kann. Ich hätte mich über ein paar mehr Schlaufen gefreut, denn wenn ich in die vielen Schlaufen unten etwas einhänge beim Zustieg baumelt es unterhalb des Rucksacks und während der Tour würde ich unten eh nichts einhängen um nicht hängen zu bleiben.
Grundsätzlich ist der Rucksack außen sehr schlicht gehalten. Dies ist widerum dem Umstand geschuldet, dass möglichst wenig Stellen geschaffen wurden, an denen man sich am Fels einfädeln kann.
Der Reißverschluss ist grobzahnig und macht einen soliden und robusten Eindruck. Der Zipper ist mit einem Kunststoffstück versehen, damit man ihn gut öffnen und schließen kann. Der Reißverschluss ist assymmetrisch zu öffnen, das heißt, auf der einen Seite öffnet er sich nur ca. über 1/3 auf der anderen über gut die Hälfte der Rucksackhöhe. Auf der Seite, wo er weiter zu öffnen ist, befindet sich auf der Reißverschlussinnenseite ein Knebel und eine Schlaufe. Hiermit kann der Inhalt zusätzlich geschützt werden, weil die Öffnung nicht auseinander klafft. Ideal bei Pausen in der Wand, wo möglichst nichts runter fallen sollte und man aber vielleicht dennoch mal tief krahmen muss. Der Reißverschluss ist ein 2-Wege-Reißverschluss, so dass man direkt nur dort öffnet, wo man hin möchte.
Der Innenbereich ist übersichtlich gestalten. Es gibt ein großes Hauptfach. In diesem ist ein Mesheinschubfach für eine Trinkblase oder whatever man da rein machen möchte. Der Ausgang für den Trinkschlauch befindet sich mittig am oberen Rand des Rückpolsters. Die Linkshänder danken, denn nicht bei allen Rucksäcken ist es möglich sich die Seite der Schlauchführung selbst auszusuchen.
Zusätzlich gibt es klassisch am oberen Rand des Rückenpolsters ein kleines Wertsachenfach mit Reißverschluss. Geldbeutel, Autoschlüssel, Taschentücher und ein paar Bonbons. Damit müsste es dann auch schon voll sein. Wer ein kleines Außenfach für die Sonnenbrille oder Sonnencreme oder eben die Taschentücher gewöhnt ist, wird sich hier umstellen müssen. Ob man es in der Wand braucht, eher nicht. Beim Zustieg wäre es vielleicht angenehm.
An der oberen Rucksackkante ist ein zusätzliches Gurtband mit Haken angebracht. Hier kann optimalerweise das Seil während des Zustiegs transportiert werden. Wir haben auch schon Jacken während der Wanderung dort durchgeschlauft. Der Gurt ist lang und kann ein Kletterseil gut umfassen. Damit es die übrige Zeit nicht im Weg ist, kann es mit einer Gummimanschette fixiert werden.
Das Rückenpolster ist recht dünn. Es verteilt aber die Last gut und gleichmäßig auf dem Rücken. Wenn keine harten Kanten gegen das Rückenpolster drücken, ist der Rucksack angenehm zu tragen. Die Belüftung ist hier nicht ganz so gut. Dies liegt daran, dass die die Polster nicht sonderlich dick sind und deshalb in den Hohlräumen nicht so viel Luft zirkulieren kann, wie bei Rucksäcken mit stark gepolsterten Rückenbeluftungssystemen. Da aber die Polster schnell wieder abtrocknen ist die Belüftung insgesamt für die Dicke OK.
Die Schultergurte sind anatomisch geformt. Sie sind mit der gleichen Polsterung versehen, wie das Rückenpolster nur dünner. Durch die Form der Schultergurte stören diese nicht beim Klettern und schnüren auch nicht ein. Immerhin ist hier der Bewegungsradius der Arme ja doch ein deutlich anderer als beim Wandern.
An den Schultergurten sind weitere Schlaufen für Utensilien angebracht. Zudem zwei Schlaufen, durch welche der Trinkschlauch hindurch geschlauft werden kann.
Der Brustgurt kann individuell in der Höhe verstellt werden. Die beiden Teile werden in die vorhandenen Gurtschlaufen eingeclipst. Diese Clipse sitzen sehr fest. Ohne Werkzeug habe ich sie weder von einer Schlaufe entfernen noch anbringen können. Durch die dünne Seilkonstruktion mit jeweils zwei Seilen kann das Verbindungsstück optimal so platziert werden, dass der Rucksack gut am Körper anliegt. Auch bei weiblichen Formen kann der Brustkorb optimal angepasst werden.
Der Hüftgurt besteht aus einem ca. 1,5 cm Gurtband mit Steckverschluss und beidseitigen Verstellmöglichkeiten. Er kann jeweils mit einem Knebel links und rechts am unteren Rand des Rückenpolsters eingeknüpft werden. Bei Radtouren oder aber auch am Fels ist es gut, wenn man den Rucksack am Körper fixieren kann, damit er nicht verrutscht. Bei Städtetrips oder leichten Wanderungen, wenn er einen stört oder er überflüssig ist, kann er einfach abgenommen werden.
Insgesamt ist das Rückpolster und der gesamte Rucksack eher kurz gehalten, damit er auch mit einem Klettergurt darunter noch gut getragen werden kann.
Fazit
Der Bure Alpine Backpack 15 L von Klättermusen für 125 Euro ist mit 507 g wirklich ein Leichtgewicht und ein Allrounder. Ob in der Stadt, beim Freibadbesuch, bei einer kleinen Wanderung oder aber bei einer Klettertour, bei allem macht der robuste Rucksack eine gute Figur und lässt einen nirgends hängen. Trotz der geringen Anzahl an Staufächern gibt es viele Möglichkeiten, Kletterzubehör, Jacke, Seil oder sonstige Dinge außen am Rucksack zu befestigen.
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