Der Leki Micro Trail Race ist ein Fliegengewicht unter den Trailrunning-Stöcken. Zuhause im Schwarzwald und in zwei Trailrunning-Camps auf Mallorca und in den Dolomiten konnten die Stöcke ausgiebig getestet werden.
Facts
Thema | Info |
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Material | Carbon |
Längen | 110 cm, 115 cm, 120 cm, 125 cm, 130 cm, 135 cm |
Packmaß | Länge 37 cm |
Gewicht | 175 g |
Preis | 156,02 € |
Erster Eindruck und Verarbeitung der LEKI Micro Trail Race
Nach der Größentabelle wurden die Stöcke passend zu meiner Größe von 167 cm in der Länge von 115 cm geliefert. Weitere Größen sind zwischen 110 und 135 cm in 5 cm – Schritten verfügbar. Die Stöcke kamen mitsamt einer passenden Tasche. Schon beim Auspacken fällt auf, dass die Stöcke aus 100% Carbon extrem leicht sind, laut Hersteller 175 g pro Stock (bei einer Länge von 120 cm).
Die Faltstöcke bestehen aus jeweils drei Teilen, welche mit einem innenliegenden Seil verbunden sind. Man kennt dieses Prinzip vielleicht vom Zeltaufbau. Im obersten Teil befindet sich außerdem noch ein weiteres Stück, welches zum Schluss auseinandergezogen wird, bis ein Knopf (Push-Button) einrastet. Der ganze Aufbau ist intuitiv und geht mit etwas Übung nur einige Sekunden. Um die Stöcke wieder auseinanderzubauen muss lediglich der Push-Button wieder gedrückt werden, dann können die Teile wieder zusammengeklappt werden. In diesem Zustand sind die Stöcke lediglich 37 cm lang.
Der Griff ist aus Naturkork und liegt angenehm in der Hand. Um die Stöcke richtig zu verwenden, sollten die Trigger Shark Handschlaufen vorher an die Hände angezogen werden. Sie können an den Händen verbleiben, auch wenn die Stöcke gerade nicht gebraucht werden. Die Stöcke werden ganz intuitiv mit dem Trigger Shark 2.0 System in die Handschlaufen eingeklickt. Um sie auszuklicken muss mit dem Daumen die Oberkante des Stocks in Richtung Körper gedrückt werden. Auch das geht mit etwas Übung blitzschnell.
Die Handschlaufen werden mittels Klettverschluss an den Händen fixiert. Mit dem Klett kann zwar die Größe am Handgelenk angepasst werden, der Teil um die Hand liegt bei mir allerdings etwas zu locker an. Auch der Stoff und die Nähte sind für mein Empfinden nicht ganz so angenehm auf der Haut, aber das Mesh ist sehr atmungsaktiv, geschwitzt habe ich damit nicht sonderlich. Insbesondere die neongelbe Einfassung ist für mein Empfinden nicht weich genug. Auch ein zusätzliches weicheres Stoffstück am Daumen, um sich auch mal durchs Gesicht fahren zu können – wie man es von Radhandschuhen kennt – würde die Schlaufen komfortabler machen.
Praxistest
Bei meinem Test in verschiedenstem Trailrunning-Gelände konnte ich feststellen, dass die Größe ideal für mich ist. Sowohl bergauf als auch bergab ist die Höhe ideal. Bei diesem Modell ist die Höhe fest und kann nicht mehr verstellt werden, diese sollte also wirklich passend für die Körpergröße bestellt werden.
Das Laufen mit den Stöcken ist am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig. So muss man am Anfang sehr aufpassen, dass man mit den Stöcken nicht versehentlich einen Mitläufer verletzt. Hat man sich aber erst einmal darauf eingelassen, merkt man schnell die Vorteile. Man läuft nicht nur sicherer, weil man mehr Halt hat, man spürt auch schnell, dass durch den Einsatz der Stöcke die Beine erheblich entlastet werden. Ein kleiner Muskelkater in den Armen anstatt nur in den Beinen schafft in einem Trailrunningcamp dann etwas Abwechslung 😀
Ich habe die Stöcke überwiegend für die Bergaufpassagen verwendet, da ich persönlich bergab die Hände lieber frei haben will. Zu welchen Zwecken man die Stöcke verwendet, muss aber jeder für sich selbst herausfinden.
Die Spitzen können in jedem Winkel aufgesetzt werden und halten gut auf allen Untergründen. Lediglich auf glatten Felsen kann ein Stock auch mal etwas wegrutschen.
Zum Transport können über die Spitzen eine Schutzkappe aufgesetzt werden.
Wenn man die Stöcke nicht ständig in den Händen halten will, können sie auch am oder im Rucksack verstaut werden. Dies erfordert meist, dass man den Rucksack abnimmt oder eine weitere Person die Stöcke verstaut. Das Entnehmen der Stöcke ging bei mir immer ohne Hilfe oder Abnehmen des Rucksacks. Eine weitere Lösung bietet eine Art Köcher, um die Stöcke auch im Wettkampf schnell ein- und auspacken zu können.
Sind die Stöcke erst einmal verstaut, merkt man vom Gewicht nicht wirklich viel, auch geklappert haben die Stöcke bei mir nie.
Fazit
Der Leki Micro Trail Race ist ein ultraleichter Faltstock aus Carbon und ein entlastender Begleiter für anspruchsvolle Trails. Das Zusammen- und Auseinanderbauen, sowie das Einklicken der Handschlaufen erfolgt intuitiv und blitzschnell. Lediglich die Handschlaufen sind für meinen Geschmack noch etwas angenehmer zu gestalten. Mit einem Preis von knapp 160 € sind die Stöcke zwar nicht die günstigsten, aber dafür eine der leichtesten Vertreter.
Alle Praxistests auf Outdoortest.info werden gemäß dem Outdoor Blogger Codex durchgeführt und sollen dem Benutzer sowohl die positiven aber auch negativen Aspekte des Produktes aufzeigen.