
Wer sich aber nicht für einen der klassischen Wege entscheidet, nämlich Camper/Multivan, Wohnwagen oder Zelt, der muss sich für Zwischenlösungen entscheiden, die nicht schlechter sind oder sein müssen, aber in der Regel nicht schon ganz so vorgefertigt. Für manchen ist gerade das die Herausforderung, die er sucht oder auch der Wunsch, ganz individuell unterwegs zu sein.
Wir haben deshalb das hierzu vom Conrad Stein Verlag das Buch „Vom Pkw zum Minicamper“ aus der Reihe Outdoor Basiswissen für draußen gelesen.
Facts
Thema | Info |
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Material | haltbare PUR-Klebebindungen, chlorfrei gebleichtes FSC-zertifiziertes Papier |
seitenzahl | 126 Seiten |
Bilder | 67 farbige Abbildungen |
Verlag | Conrad Stein Verlag 1. Auflage 2019 | outdoorHandbuch Band 441 |
ISBN | 978-3-86686-633-1 |
Preis | 9,90 € |

Erster Eindruck des Buches
Der Klappentext lässt mich fast schmunzeln: Keine blumigen Umschreibungen oder Lobliedzitate, nein eine neutrale und eher nüchterne Aufzählung aus dem Inhalt und alles ist gesagt.
Der Einband ist glatt und durch den Klappentext vorne und hinten ist der Einband automatisch verstärkt. Somit biegen sich auch nicht so schnell „Eselsohren“ hoch. Schon das Titelbild macht Lust auf den Inhalt.
Das Format ist praktisch aber nicht zu klein.
Bei unserem Studium hielten die Klebeverbindungen gut.
Zum Inhalt
Schon das Vorwort ist witzig! So hat sich wohl zuvor niemand Gedanken über die Bequemlichkeit eines Bestattungsfahrzeuges gemacht.
Fahrzeugwahl
Der fahrbare Untersatz bietet die Basis für die Möglichkeiten, sofern man schon ein Fahrzeug hat. Möchte man speziell ein Fahrzeug für einen Minicamper kaufen, ist es sicher ratsam sich vor dem Kauf ausgiebig Gedanken zu machen, was machbar und praktisch ist.
In diesem Kapitel werden die Vor- und Nachteile von Hochdachkombis (Fläche ok, Höhe gut, Unterbettboxen gut möglich), Multivans (Fläche ok, Höhe naja), Kombis mit und ohne Dachzelt (Fläche toll, Höhe gering: keine Boxenlösung möglich) sowie Kleinwagen mit Dachzelt oder Teardropanhänger erläutert. Wichtig bei allen Erläuterungen und Möglichkeiten war es, keine baulichen Veränderungen am Fahrzeug vorzunehmen.
Campingboxen
Campingboxen gibt es zwischen 1000-3000 €. Mit viel Erfahrung und immer mit Humor wird über die Geschichte der Campingbox, Preise, Vor- und Nachteile von:
- QuQuQ
- Vanessa Mobicamping aus Bayern
- Biberbox
- Amdro aus Wales
- Nestbox by Egoé aus Tschechien
- Qubic aus Österreich
- Autohimmelbett
- und Lösungen für Alleinreisende
berichtet. Der Interessierte kann hier gute Vergleiche ziehen und wird umfassend informiert. Der Tüfftler erfährt eine Vielzahl von Anregungen und man bekommt Lust sofort zu starten.
Vor allem, wenn man viel „wild“ schlafen möchte, sind Lösungen stressfreier, bei denen man dem Auto nicht sofort ansieht, dass jemand drin schläft.
Ein Vorteil, der hier gar nicht erwähnt wurde ist, dass man bei Gewitter im Auto viel besser und entspannter aufgehoben ist, als in einem Zelt oder Dachzelt.
Dachzelte
Bereits seit 1958 gab es in Italien zwei Hersteller, die heute noch unter dem Markennamen Autohome produzieren. Ein Dachzelt ist die perfekte Verbindung von Auto und der art zu Reisen.
Es gibt Klappzelte, einseitig und beidseitig öffnende Schalenzelte und Kombizelte, bei denen eine Hartschale öffnet und man dann Zelt und Bodenplatte ausklappt um die Grundfläche zu erhöhen.
Es wurde im Einzelnen auf die Hersteller: James Baroud, Autohome, IKamper, Autocamp, Gentletent. Auch wichtige und hilfreiche Informationen zum Thema Dachlast, Materialien, Befestigung etc. sind wichtig, wenn man sich ein Dachzelt aufs Auto schnallen will.
Ich selbst hatte zunächst ein Klappdachzelt der herkömmlichen Art. Das hatte eine tolle Belüftung und einen wunderbaren Blick überallhin und bei jedem Wetter. Der Eingang war überdacht. Der Nachteil war, dass man bei Regen oder Nässe ziemlich nass wurde, wenn man auf einem erhöhten Autodach die Plane über das zusammengeklappte Dachzelt ausbreiten und befestigen musste. Ich habe mich daher und wegen des enormen Platzangebots für ein Kombi-Klapp-Hartschalenzelt entschieden: den Ikamper. Damit bin ich sehr zufrieden. Der Aufbau ist sensationell einfach und schnell und wenn das Zelt/ Auto richtig herum steht, kann es einfach jedem Unwetter robust trotzen, da die „Rückwand“ mit dem Schalendeckel und den blockierten Federn gut geschützt ist. Wenn es anders herum stünde würde es sich vermutlich aufplustern, aber die Stabilität wäre vermutlich dieselbe. Leider ist die Schließung der Deckelklappe so knapp bemessen, dass bei uns nichts mehr mit hinein passt. Also nicht mal mehr der Schlafsack. Das ist schade und würde sowohl Packarbeit als auch Platz im Auto einsparen.
Den einzigen Nachteil, den ich sehe bei allen Dachzelten ist, dass man entweder sein Auto nicht nutzen kann oder immer wieder abbauen muss. Hoch oben zu schlafen ist aber gerade bei Regen sehr angenehm, weil das Zelt nicht im Nassen oder Matsch steht und auch bezüglich Ungeziefer ist das eine feine Sache. Von der Aussicht mal ganz abgesehen. Bei Sturm kann es schon ein wenig schaukeln dort oben.
Teardrop-Anhänger
Diese kleinen „Knutschkugeln“ habe einige Vorteile: sie sind leicht, können von nahezu jedem Auto gezogen werden Sie haben eine Außenküche, die das Zelterherz höher schlagen lässt und dennoch alles Wichtige griffbereit und gut verräumt bereithält. Der Innenraum ist überwiegend zum Schlafen gedacht, kann aber auch zur Sitzecke umgebaut werden um mal einen Regentag zu überbrücken. Sie sind so nieder, dass sie in eine normale Garage passen. Der Einstieg ist eher nichts für Kreuzlahme und wer einen Stellplatz bezahlen muss, muss auch für einen Teardrop ganz schön in die Tasche greifen. Überhaupt ist so ein Teardrop nicht günstig im Vergleich zu einem Wohnwagen, der deutlich mehr Luxus und Platz bietet. Sie sind neu in der Regel für um die 10.000 Euro zu haben. Bei einigen Modellen können Dachzelte montiert werden, so dass man auch zu viert verreisen kann.
Hier werden auf die Vor- und Nachteile der Hersteller: KULBA, Teardrop-Caravan aus Ascheberg, Herocamper X und Piccolino genauso herausgearbeitet, wie zuvor bei den Dachzelten, Campingboxen und Fahrzeugarten
Zubehör
Das letzte Kapitel widmet sich den Zubehörteilen. Wer campt, der weiß: Zubehör hat man nie genug! Oder nicht das richtige. Immer gibt es etwas, das man noch dazu oder alternativ brauchen könnte. Einige Teile sind sicherlich fast unabdingbar, wenn man angenehm im Auto übernachten möchte. Andere sind hilfreich und praktisch, aber entbehrlich.
Fazit
Dieses Outdoorbuch, Basiswissen für draußen, vom Pkw zum Minicamper, erschienen im Conrad Stein Verlag für 10 Euro ist nicht nur ein Taschenbuch, das eine Unmenge an Informationen und Wissen enthält, sondern es macht vor allem unheimlich Lust sein Auto entsprechend auszurüsten und los zu fahren! Aufzubrechen und sich mit kleiner aber feiner Ausstattung zu freuen, die Welt entdecken zu können.
Alle Praxistests auf Outdoortest.info werden gemäß dem Outdoor Blogger Codex durchgeführt und sollen dem Benutzer sowohl die positiven aber auch negativen Aspekte des Produktes aufzeigen.