Netatmo bietet mit seiner smarten Wetterstation zwei Module an, mit welcher man sowohl die Innen- als auch die Außentemperatur anzeigen aber auch den Verlauf ansehen kann.
Wir hatten das System mal im Test.
Facts
Thema | Info |
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Material | Einteiliges Gehäuse aus robustem Aluminium, UV-beständig |
Maße | Innenmodul: 45x45x155 mm Außenmodul: 45x45x105 mm |
Sensoren und Messungen | Erfassungshäufigkeit: alle 5 Minuten
Innentemperaturen: Außentemperaturen: Luftfeuchtigkeit: Barometer: CO2-Messgerät: Lärmmessung: |
App-Kompatibilität | Mindestens iOS 12 erforderlich Mindestens Android 4.2 erforderlich PC und Mac über Web-Anwendung (für die zwei aktuellsten Versionen der folgenden Browser verfügbar: Chrome, Safari, Firefox und Internet Explorer) |
Stromversorgung | Stromversorgung Innenmodul per USB-Stromadapter Stromversorgung Außenmodul durch 2 AAA-Batterien (bis zu 2 Jahren Lebensdauer) |
Inhalt | 1 Innenmodul, 1 Außenmodul, 1 MikroUSB-Stromadapter, 1 Wandhalterungssatz für Außenmodul, 2 AAA-Batterien |
Preis | 169,99 € |
Erster Eindruck und Verarbeitung der Netatmo Wetterstation
Die zwei Module sind einfache, silberne Zylinder die durch ihre Schlichtheit nahezu nicht auffallen. Beide Module sind sauber und gut Verarbeitet.
Praxistest
Du willst wissen, wie kalt es gerade draußen ist? Ja dann, schau doch auf dein Handy.
Ja, wer macht das nicht mal gerne. Wetterapps gibt es ja zu Hauf in den diversen Appstores. Aber wo genau die Messtationen stehen und ob die darin angezeigte Temperatur auch wirklich mit der vor der eigenen Haustüre stimmt….wer weiß dass schon.
Daher, selber messen.
Einrichtung
Das System besteht, wie bereits beschrieben, aus einem Innensensor und einem Außensensor, welcher einen etwas kürzeren Zylinder hat.
Zum Einrichten des Systems muss man sich die Netatmo App aus einem der beiden Appstores herunterladen.
Dann die App starten und los geht es……oder auch nicht.
Da ich ein Huawei P30 Pro mein eigenen nenne, wurde ich gleich mal in der App darauf hingewiesen, dass es mit Huawei auf Android 10 nicht möglich ist, die Installation via Bluetooth durchzuführen.
Stattdessen muss man sich hier dann einen Setup-Assistenten für den PC herunterladen.
Na gut, dann halt die Installation übers Laptop gemacht. Ärgerlich, dass man hier ein wenig den Riegel vorschiebt.
Die Installation über den Setup-Assistenten am Laptop hat dann aber gut geklappt.
Zunächst installiert man das Innenmodul. Dies ist dann im Grunde auch die zentrale Station für alle anderen Module und diese werden dann an das Innenmodul angebunden.
Man muss während der Installation noch ein Konto bei Netatmo anlegen. Dies dient dazu, da die Module ihre Daten an den Server von Netatmo übertragen und die App dann eigentlich diese dort aus dem eigenen Konto abruft und anzeigt.
Nun, zum einen, wie gesagt, dass die Daten übertragen werden. Nicht jeder hat einen eigenen Server auf welcher er Daten aufspielen kann. Zudem müsste man dann die App wieder mit dem eigenen Server verbinden, was ein ganz schöner Aufwand wäre und sicherlich nicht Nutzerfreundlich ist.
Der andere Grund ist, dass es eine Netatmo-Weathermap gibt. Hier können sich alle Besitzer einer Netatmo Station daran beteiligen, indem sie der Community beitreten. Hierzu später aber mehr.
Die App
Auch wenn die Einrichtung über die App nicht geht, so zeigt diese dennoch die Daten an und man kann auch die Netatmo-Weathermap aufrufen oder der Community beitreten.
Über ein Widget kann man sich die Daten auch auf den Homescreen legen um die App nicht immer öffnen zu müssen.
Leider musste aber festgestellt werden, dass beim Öffnen der App immer wieder mal die Meldung kommt, dass das große Modul der Wetterstation vom WLAN getrennt wurde. Dem war allerdings nicht so.
Mit einer Drittanbieter-App konnten die Daten immer angezeigt werden. Es ist daher eher zu vermuten, dass die App von Netatmo immer wieder mal die Verbindung zum Server verliert.
Nutzung/Anzeigen
Doch was kann die Wetterstation denn nun mehr, als andere Stationen oder einfache Thermometer?
Klar, die Anzeige der Innen- und Außentemperatur ist obligatorisch und jetzt nix Neues.
Auf dem Widget wird für den Außenbereich noch der Luftdruck sowie die gefühlte Außentemperatur und die Luftfeuchtigkeit angezeigt.
Für das Innenmodul spuckt die Anzeige neben der aktuellen Innentemperatur noch weitere interessante Werte aus.
Zum einen wird die Luftverschmutzung über einen CO2-Sensor gemessen und mittels Ampelsystem und dem entsprechende Wert in ppm angezeigt. Ist die Ampel grün, ist alles prima, wird die Ampel rot, gibt es eine Warnmeldung, dass man Lüften sollte.
Im Test konnte lediglich die Ampel bis zur Gelbstufe gebracht werden. Rot war nicht drin, was ja natürlich auch sehr gut ist 😉
Weiterhin wird noch die Luftfeuchtigkeit und der Geräuschpegel angezeigt. Der Geräuschpegel scheint mir allerdings nicht ganz so korrekt zu sein.
So wird bei mir z.B. ein Geräuschpegel von 75 dB angezeigt mit dem Vermerk “Lebhaft”. Allerdings steht das Modul bei mir im Esszimmer und dadurch weit weg vom Fernseher. Auch tagsüber wenn der TV aus ist und niemand im Haus ist der Wert bei 73 oder 74 dB was mir doch etwas hoch erscheint.
Informiert man sich ein wenig darüber was ein normaler Wert ist, so findet man die Aussage, dass wir Menschen die Geräusche zwischen einem Schallpegel von 40 bis etwa 65 dB als leise, normal und angenehm empfinden.
Zum Vergleich wurde mit einer App die Lautstärke gemessen, direkt neben der Station. Hier lag der Wert im Schnitt bei 38 dB während die Station73 dB angezeigt hat.
Also ich finde es bei mir schon leise und angenehm, weshalb ich den Wert von 75 nicht ganz nachvollziehen kann.
Analyse/Überwachung/Vorhersage
Ruft man seine Station über einen Webbrowser auf, so kann man hier viele Werte ablesen, die auch sehr Übersichtlich in Diagrammen angezeigt werden.
Natürlich kann man auch über die App Grafiken aufrufen, aber über die Webansicht ist es komfortabler und übersichtlicher.
Aufgrund der gemessenen Werte kann man entsprechende Zyklen anschauen und hat auch die Vorhersagen im Überblick.
Die Vorhersage des Wetters in der App, beschränkt sich zunächst in der Ansicht auf Wettersymbole und Höchst- sowie Tiefsttemperatur unterhalb der Außenanzeige.
Klickt man hier dann drauf, so wird ein neuer Screen geöffnet auf welchem man weitere Werte sowie Temperatur- und Niederschlagsdiagramme angezeigt bekommt.
Netatmo bezieht die Daten für die Vorhersage im übrigen von WeatherPro welches zur MeteoGroup gehört. Soweit ist dies im Grunde nichts besonderes, da jede Wetter-App von irgendwoher ihre Daten ja bezieht.
Allerdings bietet Netatmo noch eine Community an, die sehr interessant ist. Die Daten der Community fließen in die WeatherMap von Netatmo ein welche im Netz zu erreichen ist unter https://weathermap.netatmo.com/
Die Wetterkarte ist das größte Community-Projekt dieser Art weltweit. Sie umfasst Informationen von Wetterstationen, Windmessern und Regenmessern von Benutzern aus über 170 Ländern, die ihre externen Daten mit der Community teilen.
Somit kann man im Grunde morgens schon schauen, wie z.B. die Temperaturen im Schwarzwald sind, ob es dort gerade regnet oder windig ist und so seinen Tagesausflug planen. Der Vorteil daran ist, dass es sich dabei ja um Livedaten von den Mitgliedern der Community handelt.
Als Beispiel hier mal eine Ansicht von den verfügbaren Daten der Commnunity in meinem Umkreis.
Bei den angezeigten Zahlen in den Pins handelt es sich jeweils immer um die dortige Außentemperatur. So kann man auch innerhalb von einem Ort ganz gut die Temperaturunterschiede erkennen.
Ganz wichtig ist hier noch zu erwähnen, dass nur die Daten von der Außenstation freigegeben werden, so dass man diese auf einer Karte auswählen kann. So kann man dann auch mal im Nachbarort schauen, ob es da genauso kalt oder warm ist, wie bei einem zu Hause vor der Tür.
Zusatzmodule
Natürlich kann man die Wetterstation noch mit weiteren optional erhältlichen Modulen ausstatten.
So kann man weitere Innenmodule für weitere Räume anbinden, oder aber im Außenbereich einen Regensensor bzw. Windsensor.
Pro / Contra
Pro
- Anzeige von Außen- und Innentemperatur mit weiteren Daten
- Praktisches Widget
- WeatherMap der Community sehr praktisch
Contra
- Widget bzw. App gibt immer wieder mal an, dass keine Verbindung vorhanden ist
- Lautstärkeanzeige passt nicht so richtig
Fazit
Wer sich gerne über das Wetter informiert ist mit der Wetterstation von Netatmo gut bedient, muss aber auch ein paar Euro auf den Ladentisch legen. Durch mehrere Module wie Außensensor, Regen- oder Windsensor kann man sich eine komplette Wetterstation aufbauen und die Daten auch noch mit einer sehr großen Community austauschen.
Gerade die WeatherMap der Community macht das Ganze interessant, da man hier Live vor Ort schauen kann, wie die Temperatur ist. Vorausgesetzt natürlich, dass in der Region oder dem Ort, den ich aufsuchen möchte, auch ein Mitglied seine Station freigegeben hat.
Kleine Abstriche muss man bei der Geräuschmessung machen und den immer wieder vorkommenden Aussetzern der App.
Alle Praxistests auf Outdoortest.info werden gemäß dem Outdoor Blogger Codex durchgeführt und sollen dem Benutzer sowohl die positiven aber auch negativen Aspekte des Produktes aufzeigen.