Urlaub und Wochenendtripps sind immer wieder schön. Doch bevor es los geht, sollte man zu Hause darauf achten, dass alles sorgsam verschlossen und vor dem Zugriff von Unberechtigten gut geschützt ist.
Da aber leider die Einbruchszahlen immer wieder ein Thema sind, haben wir uns mal auf dem Markt der Sicherheitskameras umgeschaut um unser Heim zu schützen, wenn wir nicht da sind.
Von Netatmo haben wir für einen Test die Indoor Sicherheitskamera Welcome mit Gesichtserkennung erhalten.
Facts
Thema | Info |
---|---|
Material | Einteilig, aus robustem Aluminium |
Maße | 45x45x155 mm |
Kamera | Videosensor: 4MP | Auflösung: Bis zu 1920 x 1080 | 130° Aufnahmebereich | Infrarot-Nachtsichtmodus |
Konnektivität | Ethernet-RJ-45-Port: 10/100 Mbit | Drahtlos: WLAN 802.11 b/g/n (2.4G) |
Datenspeicher | MicroSD-Karte bis zu 32GB (8GB Klasse 10 MicroSD-Karte enthalten), Dropbox-Cloud, auf eigenem FTP-Server |
Lieferumfang | Welcome Sicherheitskamera, USB Kabel, Netzteil, microSD-Karte (8GB) |
Preis | UVP: 199,00 € |
Dank der Gesichtserkennung können Sie Videoaufnahmen und Benachrichtigungen für einzelne Personen vollständig deaktivieren, wie zum Beispiel für Ihren Partner.
Welcome erfasst auch Alarme von Rauch- oder Kohlenmonoxidmeldern, Sicherheitsalarmen oder Sirenen und gibt entsprechende Meldungen weiter. So können Sie Ihr Haus besser schützen.
Alle Videos werden auf der lokalen MikroSD-Karte der Kamera gespeichert. Es gibt die Möglichkeit, ein zusätzliches Backup über FTP auf Ihrem persönlichen Server abzulegen.
Es gibt weder ein Abonnement noch einen Vertrag, und es fallen keine Gebühren an. Die Speicherung der Videos ist völlig sicher und kostenlos.
Verarbeitung
Die Verarbeitung der Netatmo Welcome ist sehr solide und gut. Das Alugehäuse ist robust und stabil. Die Rückseitigen Anschlüsse sind ebenfalls sauber verarbeitet.
Alles in allem sauber und ordentlich.
Praxistest
Bevor wir mit den Ausführungen zum Praxistest bzw. der Einrichtung anfangen, wollen wir erst mal auf die Grundfunktionen der Kamera eingehen.
Grundsätzlich ist es uns bei solchen Kameras immer wichtig, dass die aufgezeichneten Daten das Haus nicht verlassen. Bedeutet also, dass eine Speicherung in den Kameras oder auf einer eigenen NAS bzw. wer hat, auf einem eigenen FTP-Server stattfindet.
Grundfunktion
Die Netatmo Welcome filmt im Grunde kontinuierlich die erfasste Umgebung. Erkennt diese dann ein Ereignis, wird dies als Video auf die integrierte micro-SD-Karte gespeichert. Ist die Karte dann voll, werden ältere Daten überschrieben, so dass immer die aktuellsten Daten vorhanden sind.
Zusätzlich besteht die Möglichkeit in Form einer Datensicherung, die Aufzeichnung entweder an eine Dropbox oder an einen FTP-Server zu versenden. Somit hat man immer ein Backup, falls die Kamera bzw. die micro-SD-Karte mal abhandenkommen sollte.
Bei dem Modell “Welcome” handelt es sich um eine reine Indoorkamera. Somit kann diese auch nicht im Freien verwendet werden. Hier müsste man dann auf das Modell “Presence” umschwenken.
Einrichtung der Kamera
Die Einrichtung der Kamera ist im Grunde selbsterklärend und wird durch die zur Verfügung gestellte App “Netatmo Security” übernommen bzw. man wird über diese angeleitet. Anders als über die App lässt sich die Kamera nicht installieren.
Nach dem Start der App muss man zunächst das zu installierende Kameramodell auswählen. Dann muss man, Witzigerweise, die Netatmo auf den Kopf stellen um diese einzurichten. WLAN-Zugangsdaten eingeben und dann ist die Kamera auch schon betriebsbereit. Dauert nicht länger als 5 Minuten und man kann nichts falsch machen.
Nachdem man dann der Kamera einen Namen gegeben hat, was bei mehreren Kameras sinnvoll ist, kommen noch ein paar allgemeine Hinweise zur Aufstellung dieser.
Steuerung über die App
Über die App kann an dann noch Einstellungen tätigen, wie z.B. das Speichern der Bilder oder Videos in der Dropbox oder auf einem eigenen FTP-Server. Dies ist ganz praktisch, denn falls ein Eindringling die Kamera und die darin enthaltene SD-Karte, mitnehmen sollte, liegen die Daten dennoch vor.
In der Dropbox legt die App hierzu einen Ordner “Netatmo” – “Home-Home”, gefolgt von einem Ordner mit dem Monat und der Jahreszahl, also “08-2017”. Hier werden dann im Grunde die ganzen anfallenden Daten des jeweiligen Monats abgelegt.
Auf dem FTP-Server wird alles sogar noch übersichtlicher abgelegt. Hier muss man zunächst den Hauptablageordner angeben. Dann werden automatisch Order nach Jahr, Monat und Tag angelegt. Dies ist dadurch etwas übersichtlicher als in der Dropbox.
Alarmauslösung/Benachrichtigungen
Ist die Kamera aktiviert, wartet sie im Grunde auf jegliche Bewegung vor der Linse. Registriert sie dann welche, zeichnet sie alles auf. Praktisch ist, dass auch ein kurzer Teil aufgenommen wird, welcher vor der eigentlichen Bewegung ist. Bedeutet folgendes: Überwacht man einen Raum, dann kann man auf dem Film erkennen, wie erst die Übersicht des Raumes gefilmt wird. Ca. 5 Sekunden später erscheint dann die “Person” im Bild. Ist diese dann nicht mehr zu erkennen, läuft die Aufzeichnung noch ca. 30 Sekunden nach. Wäre ja möglich die “Person” kommt zurück.
Dies ist insofern praktisch, dass man nicht nur kurz die Person drauf hat, sondern auch gut erkennen kann, von wo diese den Raum betreten hat, wenn es mehrere Möglichkeiten gibt.
Auf dem Smartphone bekommt man üblicherweise eine Benachrichtigung wenn die Kamera eine Person entdeckt. Ist diese der Kamera bekannt, wird der Name gleich mitgeteilt, ansonsten erhält man die Benachrichtigung, dass eine unbekannte Person registriert wurde.
Allerdings kommt es auf die Einstellungen an, die man in der App vorgenommen hat. Folgende Optionen stehen in Sachen Bewegungserkennung und Benachrichtigung zur Verfügung:
- Nie
- Nur, wenn niemand zuhause ist
- Immer
Auch kann man einstellen ob ein Video aufgenommen werden soll, falls ein Haustier erkannt wird, bzw. ob man darüber eine Benachrichtigung erhalten möchte.
Einen akustischen Alarm bietet die Netatmo Welcome nicht, was aber auch nicht so schlimm ist. Schließlich wird dadurch ein Eindringling nicht gleich in die Flucht geschlagen und es bleibt mehr Zeit entsprechend die Polizei zu alarmieren.
Bekannte Personen / Tags
Bekannte Personen
Die Netatmo Welcome bietet noch die Funktion, dass man dieser bekannte Gesichter mitteilt. Somit erkennt dann die Kamera im Laufe der Zeit, ob jemand Bekanntes sich im Haus aufhält, oder jemand unbekanntes. Dies ist recht praktisch, weil man im Grunde dann die Kamera immer anlassen könnte und die Benachrichtigungen so einstellen kann, dass man nur eine Nachricht erhält, wenn niemand zu Hause ist.
Aber wie erkennt die Kamera, dass niemand zu Hause ist?
Nun, hierzu gibt es laut dem Hersteller 3 Möglichkeiten:
- 1. Gehen Sie auf Ihr Profi und aktivieren Sie die Unterstützung von Welcome durch den Standort Ihres Smartphones. Sobald Sie sich mehr als 100 m vom Haus entfernen, gelten Sie als «Abwesend».
- 2. Sie legen in den Einstellungen fest, dass jemand «Abwesend» ist, wenn er x Stunden nicht gesehen wurde.
- 3. Sie können in der App eingeben, dass Sie «Abwesend» sind.
Somit könnte man die Kamera also 24 Stunden im Dauerbetrieb laufen lassen. Aber letztendlich will man da ja eh nicht und wenn jemand zu Hause ist, schaltet man sie eigentlich ab.
Tags
Tags sind wasserdichte Sicherheitssensoren für Türen und Fenster, die auf Bewegung bzw. Vibration reagieren. Ebenso ist ein Magnetometer eingebaut, welcher feststellt, ob eine Tür oder ein Fenster offen oder geschlossen ist.
Diese Tags senden dann bis zu einer Entfernung von 80 Metern, die aufgezeichneten Daten an die Netatmo Welcome, welche dann in der Anwendung angezeigt werden.
Insgesamt können bis zu 12 Tags mit der Welcome verbunden werden.
Was uns an der Netatmo Welcome gut gefallen hat, war die Sache mit den Daten. Hier hat man im Grunde die Aufzeichnungen selber in der Hand. Auf der micro-SD-Karte werden Beispielsweise die Identifikationsdaten sowie die Videos gespeichert. Nimmt man die Karte aus der Kamera, dann ist auf dieser nichts mehr vorhanden.
Auch die Möglichkeit die Daten auf einem eigenen FTP-Server zu speichern hat uns gefallen. So hat man ein Backup, aber auf einem eigenen Server. Klar, den hat jetzt nicht jeder für sich zur Verfügung, aber zur Not könnte man die Daten auch noch in die Dropbox schieben.
Auch ganz Klasse ist, die kostenlose Videospeicherung. Es fallen hier weder Abos noch sonstige Kosten an. Klar, die Daten werden ja auf der micro-SD-Karte gespeichert. Alles andere ist nur ein Backup.
Fazit
Alles in allem hat die Netatmo Welcome in unserem Test einen guten Job gemacht. Die Benachrichtigungen kommen zwar ein wenig verzögert, aber hierbei handelt es sich nur um ein paar Sekunden.
Die Videoqualität war gut, so dass man die Personen auch gut erkennen konnte. Hier ist auf jeden Fall aber auch der Standort der Kamera wichtig, so dass diese am besten kein Gegenlicht hat.
Auch die Bedienung über die App ist sehr einfach und intuitiv.
Für knapp 200 € hat man hier eine gute Überwachungskamera, die vor allem die Videos nicht aus der Hand gibt und an keine Abos gebunden ist.
Alle Praxistests auf Outdoortest.info werden gemäß dem Outdoor Blogger Codex durchgeführt und sollen dem Benutzer sowohl die positiven aber auch negativen Aspekte des Produktes aufzeigen.