Sauwetter soweit das Auge reicht? Oder einfach nur Wetter, bei dem man nie weiß, wie es in einer Stunde oder auch nur in 10 Minuten ist?
Gerade haben wir ein solches Wetter: Aprilwetter Mitte März vom Feinsten.
Ungemütliche 4 Grad bei Regen, Graupel, Sonne, Sturm, Windböen und natürlich zwischen drin auch nur grau-in-grau.
In diesem “ich weiß nicht was ich werden will”-Wetter durften wir eine Doppeljacke Damen von OCK testen.
Da die Jackenbezeichnung bei SportScheck etwas knapp und nicht eindeutig ist, hier die Artikelnummer: 298713.
Facts
Thema | Info |
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Material | Außenjacke Obermaterial 100% Polyester; Außenjacke Futter 100% Polyester; Innenjacke Material 95% Polyester, 5% Elastan |
Größen | 36-46 |
Farben | dunkelblau, oliv |
Wassersäule | 8.000 mm |
Preis | 129,95 € |
Erster Eindruck und Verarbeitung
Die Nähte sitzen alle gut, sind nicht rau und fest geschlossen. Es steht nichts ab. Die Reißverschlüsse, ob verschweißt oder nicht, laufen gut.
Das Außenmaterial ist robust und weißt keine Abnutzungserscheinungen auf.
Praxistest
Wie bereits eingangs erwähnt, durfte die Testjacke bei Wind und Wetter raus. Nicht immer hat man in den Testphasen so extreme Wettersituationen (zum Glück).
Hier kam die Jacke im Alltag zum Einsatz, was allerdings nicht bedeutet, dass sie nicht viel draußen war.
Die Doppeljacke besteht aus einer Außenjacke, die zumindest in olivegrün im ersten Moment etwas an einen Parka erinnert. Sie ist etwas länger geschnitten, so dass sie das Gesäß gerade noch abdeckt.
Insgesamt ist sie gerade geschnitten, verfügt aber in der Taille links und rechts über eine Druckknopfleiste mit zwei Verstellmöglichkeiten. Dies sieht rafiniert aus und tailliert auf Wunsch die Jacke etwas.
Überhaupt überrascht die Jacke bei näherem Hinsehen mit vielen kleinen Details, die nicht sofort ins Auge stechen, die Jacke aber vom Allerlei der Funktionsjacken etwas abhebt und sie definitiv auch optisch sehr citytauglich macht.
Der gut laufende Kunststoffreißverschluss in Jackenfarbe wird von einer Deckleiste abgedeckt, in welcher sich zusätzlich Druckknöpfe befinden. Die Fassungen dafür sind durch die Leiste durchgestanzt und bieten somit auch wieder einen optischen Anreiz.
Alle Knöpfe sind dezent und farblich gut zu olive passend in bronze gehalten. Auch auf der innenliegenden Seite ist der Reißverschluss nochmals mit einem Windstopper versehen.
Abnäher in vertikaler Richtung ab der Taille strecken das Erscheinungsbild von der Rückseite her.
Eine Blende simuliert eine Eingrifftasche. Darunter befindet sich eine Reißverschlusseingrifftasche auf jeder Seite.
Die Tasche ist ausreichend für die Hände. Dadurch, dass sie allerdings so tief sitzt, geht sie eher waagerecht weg und nicht mehr weiter nach unten. Dies sollte berücksichtigt werden, wenn man etwas darin aufbewahrt oder sucht. Denn die Gefahr, dass es etwas heraus fällt, auch wenn man die Hände hineinsteckt z.B. einem Schlüssel oder ähnlichem ist bei der Anordnung der Taschen größer als bei anderen.
Auch sollte immer darauf geachtet werden, dass die Reißverschlüsse auf jeden Fall geschlossen sind, wenn etwas in der Tasche ist.
Innen sind die Taschen mich weichem und wärmendem Fleece ausgekleidet. Sehr angenehm.
Mit eingezippter Innenjacke gilt es zu beachten, dass es keine Innentaschen mehr gibt. Der Zugang zu den Innentasche der Außenjacke ist weggefallen und die Innenjacke verfügt über keine Innentasche.
Die Jacke wird klassisch eingezippt. Links und rechts am Frontreißverschluss und mit Druckknöpfen am Genick und je mit einem Druckknopf an den Ärmelenden. Hier muss der Ärmel aber dennoch festgehalten werden, weil man den Innenjackenärmel sonst zu weit mit durch schiebt beim Anziehen und auch beim Ausziehen empfiehlt es sich ihn festzuhalten.
Auch die Ärmelweite der Außenjacke kann wie die Taille mit zwei Druckknöpfen reguliert werden. Das ist stimmig und es ist auch mal schön nicht auf Klettverschlüsse achten zu müssen, die kratzen oder feinere Bekleidungsschichten aufrauen können.
Oberhalb der Taillierung ist die Außenjacke mit einem Meshfutter versehen. Das hilft dem Feuchtigkeitsstau bei Wind- und Wasserdichte entgegenzuwirken.
Linksseitig befindet sich in der Außenjacke noch eine Handytasche. Rechtsseitig eine Mesheingrifftasche für z.B. Taschentücher oder ein dünnes Paar Handschuhe.
Die geräumige Kapuze verzichtet auf Schnickschnack. Eine Baumwollkordel mit Lederstegen dient zur Weitenregulierung um das Gesicht. Eine weitere Druckknopfleiste am Hinterkopf hilft mit zwei Verstellmöglichkeiten die Gesamtweite zu regulieren. That’s it.
Die schwarze Innenjacke ist innen mit feinem, weichem und nicht allzu dickem Fleece ausgestattet, ansonsten ist es eine dünne Softshelljacke. Sie verfügt über zwei RV-Eingrifftaschen.
Die Jacke wurde bei viel Wind zu Spaziergängen, zur Arbeit, bei Fussballspielen als Zuschauer etc. getragen. Sie war also viel draußen.
Sie ist absolut winddicht und die Verstellmöglichkeiten sind ausreichend geeignet um einen im Alltag und bei normaler Bewegung gut vor dem Wetter zu schützen.
Auch was die Regenschauer des Frühlingswetters anbetrifft konnte sie absolut stand halten. Die Ärmellänge ist auch ausreichend damit das Wasser entsprechend ablaufen kann und die Hände etwas geschützt sind.
Die Imprägnierung ist absolut wasserdicht und auch schmutzabweisend. Dem kommt natürlich auch die olivegrüne Farbe zugute.
Das Gewebe ist angenehm fest ohne so starr wie manch eine Hardshelljacke zu sein.
Sowohl haptisch als auch optisch ähnelt es eher einem Baumwollgewebe.
Was die Wärmeisolierung anbetrifft, so würde ich sie nicht als 4-Saison-Jacke bezeichnen. Dazu war mir die Innenjacke nicht warm genug. Bei Minusgraden reicht sie sicherlich aus um bis zum Auto oder Bus und Bahn zu gelangen. Aber für längere Aufenthalte im Freien würde ich sie gerne über null Grad einsetzen.
Hier kann sie dann in allen Tragevarianten und Kombinationen bis in den Sommer hinein oder auch an milden Wintertagen gut getragen werden.
Vom Schnitt und der Ausstattung her ist es keine Outdoorjacke, die für den Sporteinsatz im Freien gedacht ist.
Weitere Taschen, Unterarmreißverschlüsse, andere Ausstattung der Kapuze würden hier da doch fehlen.
Aber für einen strammen Spaziergang auch gern mal mit einem Hügel ist sie gut geeignet.
In der Jacke kam es nie zu Wärme- oder Feuchtigkeitsstau. Sie trocknete auch nach Regengüssen immer schnell ab und war sofort wieder einsatzbereit.
Der Vorteil der Jacke liegt definitiv in ihrem urbanen Flair. Sie kann sowohl zu bürochic als sportlich-elegante Variante getragen werden als auch zu lässigem Style oder einfach zu Jeans. Sie passt sich dem Look an und außer zu richtig elegant geht sie wohl zu fast allem.
Fazit
Die Doppeljacke Damen von OCK für 130 Euro ist eine wirklich gelungene urbane Funktionsjacke mit allen Vorteilen einer Doppeljacke für die Tragevarianten und trotzdem sehr gelungenen unaufdringlichen Details, die sie nicht zur reinen Sportjacke machen.
Für einen erfreulichen Preis wirklich eine gute Jacke, an der man lange Freude haben kann.
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