Wenn man bei Reisen, Wanderungen und Rucksacktouren ein wenig Ordnung halten möchte, sind Packsäcke einfach der optimale Reisebegleiter. Allerdings sollte man sich aufgrund der großen Auswahl vorher Gedanken machen, für welches Einsatzgebiet er bestmöglich geeignet sein muss. Muss er beispielsweise wasserdicht sein, besonders robust und widerstandsfähig sein oder möglichst leicht?
Bei dem Ortlieb Dry Bag PS10 handelt es sich um einen ultraleichten, wasserdichten Packsack, welcher vor allem für eine Verwendung als Innensack im Gepäck vorgesehen ist.
Wir konnten die 12l-Variante testen und zeigen Euch im folgenden Bericht, wie sich der Packsack geschlagen hat.
Facts
Thema | Info |
---|---|
Material | Hauptmaterial Nylongewebe PS10, Boden aus PU-Gewebe PS21 |
Größen | 1,5l | 3l | 7l | 12l | 22l |
Farben | light grey, black, orange, light green |
Gewicht | 30g | 38g | 54g | 70g | 104g |
Höhe | 8cm | 15cm | 27cm | 32cm | 42cm wenn Pack eingerollt ist (für offene länge ca. 20cm zugeben) |
Preise | 13,99€ | 15,99€ | 18,99€ | 20,99€ | 22,99€ |
Erster Eindruck und Verarbeitung
Zu Beginn fällt sofort das geringe Gewicht des Packsacks auf. Das Nylongewebe ist dünn, wirkt aber trotzdem sehr robust und hochwertig. Im Gegensatz zum Material von wasserfesten, dickwandigen Packsäcke für den Außengebrauch (ähnlich einer Lkw-Plane) ist der Dry Bag PS10 durch das dünne Gewebe sehr variabel und lässt sich in jegliche Richtung falten und knittern.
Der Packsack kann sehr klein zusammengefaltet werden und findet in jedem Rucksack einen Platz –sogar in der kleinen Tasche in der Hüftflosse meines Rucksacks (siehe Bilder).
Für den Boden des Packsacks ist ein dickeres Gewebe verwendet worden, was ihn ein wenig formstabiler und robuster macht.
Die Besonderheit des Dry Bags ist ein Ventil, durch welches der Sack mit Luft befüllt oder der Inhalt komprimiert werden kann.
Die Nähte zum Boden, zum Ventil und zur Versteifungsleiste hin sind sehr sorgfältig verklebt/verschweißt und Mängel auch bei genauerem Hinsehen nicht auffindbar.
Die Steckschnallen an den Enden der Rollleiste sind leichtgängig und wirken wertig.
Praxistest
Der Dry Bag begleitete mich als Innensack auf mehreren Wandertouren, aber auch im Alltag.
Auf einer zweitägigen Wandertour mit Hüttenübernachtung verstaute ich meine Ersatzbekleidung, Hüttenbekleidung- und schlafsack (Dinge die in jedem Fall trocken bleiben müssen!) darin.
Den Durchmesser des 12 Liter- Packsacks finde ich sehr praktisch, da ich die Kleidung aus dem Schrank nur einmal mehr falten musste und sie dann geordnet im Packsack stapeln kann. Grundsätzlich kann zur Größe der Dry Bags gesagt werden, dass ein Verkleinern des Sacks aufgrund des Rollmechanismus gar kein Problem darstellt und sie somit sehr flexibel verwendbar sind.
Auch beim gefüllten Dry Bag liegen die Versteifungsleisten noch genau aufeinander. Durch Falten/Rollen der Leisten (mindestens 5-6 mal – Empfehlung des Herstellers um die Dichtheit zu gewährleisten) und zusammenklicken der Steckschnalle ist der Dry Bag verschlossen. Bei geöffnetem Ventil kann man jetzt durch Zusammendrücken des Packsacks die unnötige Luft entweichen lassen. Verschließt man anschließend das Ventil wieder, ist der Sack nun wasserdicht und die Luft bleibt draußen. – Ich muss sagen, spätestens jetzt bin ich begeistert! Der Packsack ist sehr komprimiert und hat ca. nur noch ein Drittel seines anfänglichen Volumens. (siehe Bilder) Gerade bei mehrtägigen Wanderungen, bei welchen sparsam gepackt werden muss, ein echter Zugewinn.
Die Packsäcke sind in verschiedenen Größen und Farben erhältlich. Wer wie ich, sein Gepäck gerne in mehrere Packsäcke aufteilt und sortiert, findet die passende Größe und kann durch verschiedene Farben ein kleines Packsystem schaffen. Damit dürfte man auch in größeren Rucksäcken mit einem Griff den richtigen Inhalt gefunden haben.
Das Ventil ist im unteren Bereich des Packsacks angebracht. Dies erscheint mir sehr sinnvoll, da die Vorteile des Ventils auch bei geringem Füllstand genützt werden können. Das Herausziehen/Öffnen des Ventils ist anfangs ein wenig schwergängig, gerade im leeren Zustand. Aber mit ein wenig Übung funktioniert es einwandfrei. Wenn das Ventil dann verschlossen ist, hält es den komprimierten Zustand ohne Probleme bei.
Auf dem etwas stabileren Boden des Dry Bag ist außen eine Bodenschlaufe angebracht, welche das Entleeren des Packsacks erleichtert.
Der Dry Bag wurde auch im Regen getestet und durfte dabei auch mal aus meinem Rucksack raus. Bei Kontakt mit Wasser wurde das Hauptmaterial des Dry Bags aus Nylongewebe offensichtlich sofort nass und perlte entgegen meiner Erwartung nicht sichtlich ab. Aber der erste Anschein trügte, denn der Inhalt des Dry Bags blieb zu jedem Zeitpunkt trocken. Als Härtetest füllte ich den Dry Bag mehrere Stunden mit Wasser und drehte ihn immer mal wieder – aber keine Chance, nicht einen Tropfen hat er verloren.
Pro / Contra
Pro
- Sehr leicht und flexibel
- Wasserdicht
- Kleines Packmaß
- In verschiedenen Farben und Größen erhältlich
Contra
Keine gefunden
Fazit
Für mich ist der Ortlieb Dry Bag PS10 ein rundum gelungener Packsack um meinen Rucksackinhalt trocken und gleichzeitig ordentlich zu halten.
Aber auch im Alltag, sei es für Aufbewahrung von Duschbad und Shampoo auf dem Weg ins Fitnessstudio oder für nassen Bikini nach dem Schwimmen, ist er durchaus praktisch.
Da ich bei vergangen Weitwanderung in potentiellen Regenregionen meine Kleidung im Rucksack sicherheitshalber in Tüten vor Nässe geschützt habe, bin ich jetzt froh eine umweltfreundliche und langlebige Variante für mich entdeckt zu haben, die auch noch Made in Germany ist.
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