Ich durfte dazu den innovativen NEXT Edge 150 von POWERSLIDE testen. Er soll für schnelle, intensive Workouts in der freien Natur perfekt geeignet sein. Wie sich der Hardboot im Test schlägt, lest ihr hier.
Facts
Thema | Info |
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Größen | 36/37 – 48/49 |
Räder | CST Pro; 6″ / 150mm; 90 PSI / 6, 2 bar; NR/SBR = Naturkautschuk / Styrol-Butadin-Kautschuk |
Kugellager | Wicked; ABEC 7 rostfrei; SUS-Edelstahl |
Benutzergewicht | 20 – 100 kg |
Rahmen | Powerslide Edge; 6061 Flugzeugaluminium; TRINITY 3-Punkt-Montage; 11,4″ (290mm); 2x150mm / 6″ |
Stiefel | Hardboot; TRINITY 3-Punkt-Montage; MYFIT Rückruf Dual-Fit-Liner; wärmeformbarer MYFIT-Innenschuh bei 80 °C |
Preis | 449,99 |
Erster Eindruck und Verarbeitung
Wow, ist der Karton riesig. Enthalten darin waren die Skates, Werkzeug, drei Schrauben mit Muttern und eine bebilderte Bedienungsanleitung (mehrsprachig).
Ausgepackt war die Überraschung groß – die Rollen sind deutlich umfangreicher als erwartet. Erstaunlicherweise ist der Schuh trotzdem relativ leicht (etwas über 2 kg pro Skate). Verglichen zu meinem sehr alten “Standardmodell” sind es lediglich 300 Gramm mehr.
Der Inline-Skate überzeugt optisch direkt mit seinem schlichten, schwarzen Design. Es wird lediglich durch die grauen Schnürsenkel und den dezenten Army-Print am oberen Ende des Innenschuhs unterbrochen. Ein Nachteil an der Hartschale ist allerdings, dass man direkt kleine Kratzer erkennen kann.
Praxistest
Getestet wurde der Skate auf normalen Wegen sowie auf kleinen, einfachen Trails. Ziel war es, das Fahrrad auf den 15 km zur Arbeit zu ersetzen…
Inbetriebnahme
Bevor es auf die erste Probefahrt ging, mussten erst einmal die Schnürsenkel eingefädelt werden.
Aufgrund der Hartschale und des stabilen Innenschuhs war dies etwas mühsam. Nach ca. sechs Minuten war das dann zum Glück erledigt. Danach wurden dann die zwei 150-mm-Räder befüllt. Das ging mit unserer Pumpe richtig gut, da man an das Ventil super erreicht. Hoffentlich verliere ich die Ventilkappen nicht 😉
Und schon kann es los gehen…
Reinschlüpfen dauert aufgrund des unflexiblen TRINITY-Hardboot, der geschnürt wird, auch etwas länger. Dafür geben sie einem direkt ein Sicherheitsgefühl, da der Schuh den Knöchel richtig gut stabilisiert. Allerdings empfand ich die Skates innen sehr hart. Dies war auch nach den ersten zwei Testfahrten über jeweils ca. 4 km dann richtig unangenehm. Da man den wärmeformbaren MYFIT Recall-Innenschuhs (der zwei volle Größen abdeckt) auf 80°C erwärmen kann, habe ich das doch direkt einmal gemacht. Also ab in Ofen bei 80°C. Nach ca. 30 Minuten hatte dann auch der Innenschuh die Temperatur erreicht. Anschließend reinschlüpfen und ein Weilchen tragen. Danach waren sie tatsächlich richtig bequem und man bemerkt den Unterschied zu dem Schuh, der nicht erhitzt wurde.. Deshalb durfte der dann auch in Ofen. Also wenn man Probleme mit der Passform hat, sollten die Skates unbedingt erhitzt werden.
Größe 42 fühlt sich an den Zehen zu Beginn etwas knapp an, hat sich dann aber im Laufe der Testzeit geändert.
Fahrgefühl
Der Edge 150 wurde mit einem TRINITY 3-Punkt-Befestigungssystem ausgestattet, welches einen niedrigen Schwerpunkt bietet. Die Höhe der Räder allerdings merkt man hier direkt – ein extremer Unterschied zu herkömmlichen Modellen. Ich muss schon zugeben, dass ich zuerst (nach ein paar Monaten ohne Skates) etwas unsicher war. Also habe ich meinen Kinderjogger geholt, die Jungs eingeladen, damit mich daran erst einmal festhalten und vor allem bremsen konnte 😉
Nach etwas Übung ging es dann mit Wanderstöcken los, was dann richtig spaßig war und ganz nebenbei der ganze Körper trainiert wurde. Wenn der Weg dann etwas ruckeliger wurde (Kopfsteinpflaster, Rasengitter, kleiner Bordstein und Wurzeln) rollte der Skate mit der richtigen Geschwindigkeit ganz gut drüber.
Zu Beginn fiel mir das Bremsen via T-Brake etwas schwer, aber auch das ging mit einiger Zeit. Persönlich favorisiere ich allerdings eine Bremse (diese kann separat erworben und montiert werden).
Den großen Rädern hatte ich unterstellt, dass diese deutlich leichtläufiger sind als vier kleine. Aber das ist nicht der Fall, man kommt nicht wirklich schnell voran. So kann man auch gut mal einen kleinen Berg nach unten überwinden, ohne dass man zu schnell wird.
Eigentlich sollte der Skate das Rad auf meiner 15 km Stecke zur Arbeit ablösen, aber dazu braucht es doch etwas mehr Training als gedacht. Also musste ich mich damit zufriedengeben, erst einmal etwas aufzubauen, bevor es an die lange Strecke ging, was einem als Ausdauersportler, der die 15 km auch zu Fuß gut zurücklegen kann, schon etwas frustriert. Aber ein neuer Trainingsanreiz hat doch auch was… Persönlich sehe ich den Skate als eine alternative Trainingsoption zum Langlaufen.
Pro/Contra
Pro:
- Robust (außer Kratzer)
- Gummi-Reifen
- Schiene verstellbar
- Leicht am Fuß
- Gute Stabilität
Contra:
- Umständlich zum anziehen
- Laufen schwerfällig
- Hart
- Preis
Fazit
Der weltweit erste 2-Rad-SUV-Inline-Skate Next Edge 150 ist leicht, robust und ermöglicht einem auch eine Fahrt im Offroad-Terrain. Mit seinem doch hohen Preis von 449,- Euro ist er eine tolle, allerdings nicht ganz so schnelle Alternative zum Langlaufen oder zum klassischen Inlineskate. Die Workouts sind sehr intensiv und fordern einiges an Ausdauer und Muskelkraft. Für mich deshalb ein tolles Ganzkörperworkout, das nach etwas Gewöhnungszeit mit dem umständlich anzuziehenden Hartschalenschuh dann doch auch Spaß macht 🙂
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