Isolationsjacken sind voll im Trend. Leicht, warm und vielseitig einsetzbar sind sie zwischenzeitlich nicht mehr weg zu denkende Accessoires im Gepäck eines Bergsportlers – fast egal zu welcher Jahreszeit. In Sachen Material und Schnitt gibt es einige Unterschiede. Ob nun Daune oder Primaloft oder etwas ganz anderes – ist abgesehen vom Einsatzgebiet natürlich auch Geschmackssache.
Pyua stellte uns die Bask zum Test zur Verfügung.
Facts
Thema | Info |
---|---|
Material | 100% Polyester |
Größen | XS-XL |
Farben | almost black/grey melange, burgundy red/jazzy pink |
Passform | Regular |
Preis | UVP: 249,95 € |
Mit SAR (search and rescue) Easy Access: Direkter, schneller Zugriff auf das LVS-Gerät ohne Rucksack oder Jacke öffnen zu müssen.
Verarbeitung
Alle Nähte sind sehr sauber geschlossen. Das überwiegend eingesetzte Gewebe ist nicht dehnbar, somit ist hier die Belastung auf dieses auch nicht so groß. Allerdings sind Stretcheinsätze vorhanden. Diese sind stark dehnbar und somit sind die Verbindungsnähte stärkeren Belastungen ausgesetzt.
Die schmalen Reißverschlüsse sind dennoch funktionell und leichtgängig.
Die Jacke ist bei 30 Grad in der Maschine waschbar.
Praxistest
Die Jacke wurde in Männer M geliefert. Regular Fit bedeutet, dass die Jacke weder figurbetont noch besonders weit ist. Sie ist auf jeden Fall ausreichend weit, dass darunter auch noch ein warmer Midlayer Platz findet.
Auffallend ist auf jeden Fall das spürbar geringe Gewicht. Gerade auf Tour ist ein geringes Gewicht wirklich Gold wert. Der Packsack ist praktisch um die Jacke ordentlich und zudem komprimiert zu verstauen. So hat sie im Packsack Maße von 20 X30 cm. Darin bleibt sie Jacke zudem sauber und geschützt vor anderen Gegenständen im Rucksack. Der Aufdruck auf dem Packsack gibt zugleich Aufschluss über die Besonderheit dieses Produkts in Bezug auf die Herstellung: Demnach werden ehemalige Pyua-Produkte gesammelt und geschreddert. Aus diesen Bestandteilen werden dann Garne etc. für neue Pyua-Produkte hergestellt. Dieser Recyclinggedanke ist heutzutage ein wichtiges Element von nachhaltiger Herstellung.
Pyua begann 2008 als Pionier der Textilbranche mit der Vision „unendliche, nachhaltige und anwendungstechnisch optimierte Funktionsbekleidung herzustellen“. Wie bei jeder großen Vision wird diese nicht sofort von allen begeistert aufgenommen. Aber wirklich großen Ideen kann sich die Welt auf Dauer nicht verschließen und so gewann PYUA einen Innovations-/Umweltpreis nach dem anderen. Langfristig wird dies belohnt.
Der Schnitt ist gerade. Im Saum befindet sich ein leichter und schmaler Gummizug, der für einen dezenten aber dennoch wirksamen Abschluss sorgt und en Wind fern hält.
Gewicht sparen heißt auf alles zu verzichten, was als nicht notwendig erachtet wird. Also zum Beispiel keinen zusätzlichen Kordelzug mit Zipper. Keinen Zwei- sondern einen Einwegreißverschluss etc. Eine schmale, wattierte Leiste sorgt als Windfang dafür, dass der Frontreißverschluss keine Kältebrücke darstellt. Der Reißverschluss schließt oben ohne Kinnschutz ab. Der Reißverschluss hat jedoch keine scharfkantigen Enden.
Die Ärmelenden sind einmal mit einem ebenso schmalen Gummiband wie der Bund am unteren Jackenende versehen. Zudem ist ein hochelastisches Bündchen mit Daumenloch eingearbeitet, das den Ärmel verlängert und sauber gegen eindringende Kälte und Wind abschließt. Da das Bündchen weit innen im Ärmel eingenäht wurde, kann es entweder klassisch als reines Bündchen getragen werden oder aber mit dem Daumenloch den Ärmel bei Kälte oder Wind hilfreich und wärmend verlängern.
Die Jacke ist eine Hybridjacke. Sie besteht aus einer gut isolierenden und wärmenden Schicht an Brust, Bauch und Rücken sowie auf der
Oberseite der Arme. Zum anderen besteht sie aus einer Stretchschicht auf der Unterseite der Arme sowie unter den Armen die Taille entlang. Diese ist innen angenehm weich und leicht angeraut.
Die weiche Kapuze ist ebenfalls aus Stretchgewebe und verfügt über keine Möglichkeit der Weitenregulierung. Allerdings hat sie eine gute Passform und einen scheinbar universellen Schnitt, so dass sie gut sitzt. Der minimalistische Ansatz hat den Vorteil, dass die Kapuze überhaupt nicht aufträgt und bei Nichtgebrauch auch nicht störend wirkt.
Die Jacke verfügt über zwei Eingriffsreißverschlusstaschen und keine Innentaschen. Die Reißverschlüsse laufen leicht diagonal, so dass der Eingriff angenehm und unkompliziert möglich ist. Die Zipper bestehen aus dünnen Rebschnüren und können auch mit klammen Fingern oder dünneren Handschuhen gut gegriffen werden.
Die Jacke ist in ihrem Kompressionsbeutel wirklich klein zu verstauen und somit auch noch gut geschützt. Bei uns kam sie vor allem als Isolationsschicht bei Schneeschuh- und Skitouren zum Einsatz. Hier machten sich das geringe Gewicht, das kleine Packmaß und die gute Wärmeleistung positiv bemerkbar. Beim weiter Gehen haben sich in der Bewegung auch die Stretcheinsätze bewährt. Obwohl das Polyestergewebe glatt ist, fühlte es sich nicht glitschig oder kalt an.
Gerade beim Tragen in Pausen, wenn zuvor geschwitzt wurde konnte bemerkt werden, dass die Jacke an sich schnell abtrocknet aber auch den in der Kleidung darunter befindlichen Schweiß schnell entweichen lässt.
Auch beim Tragen in der Bewegung konnte kein Hitzestau festgestellt werden.
Fazit
Die Isolationsjacke Bask von Pyua für 250 Euro ist sicherlich kein Schnäppchen. Allerdings vereint sie alle guten Eigenschaften einer winddichten und hervorragend isolierenden Jacke, die zudem chick und robust ist. Denn trotz ihres geringen Gewichts ist sie auffallend robust.
Ob als Backup im Rucksack oder ständig getragene Jacke auf Tour, so eine Isolationsjacke ist fast schon ein Must-have und sicher kein Fehler, eine dabei zu haben unterwegs.
Alle Praxistests auf Outdoortest.info werden gemäß dem Outdoor Blogger Codex durchgeführt und sollen dem Benutzer sowohl die positiven aber auch negativen Aspekte des Produktes aufzeigen.