Nachdem wir uns vorletztes Jahr bereits die Therm-a-Rest NeoAir XLITE NXT MAX angeschaut hatten, haben wir uns jetzt die neue NeoLoft zum ausführlichen Testen mitgenommen und einen Campingurlaub lang probegelegen. Die NeoLoft ist nochmal ein Drittel dicker als die NeoAir und verspricht damit noch mehr Komfort. Wie ist es unseren Rücken nach einer Woche wohl ergangen?
Facts
| Thema | Info |
|---|---|
| Material | Oben: 50D Polyester Knit Unten: 75D Polyester Solution Dyed |
| Größen | Regular Wide und Large (getestet) |
| Farben | Ember (orange) |
| Gewicht | 910 Gramm |
| Maße | 198 x 66 x ca 12cm (in Large); Regular ist nur 185 cm lang |
| Packmaß | 29cm lang, ca. 15cm Durchmesser |
| R-Wert | 4,7 |
| Preis | ca. 200 EUR |
Erster Eindruck und Verarbeitung
Da wir die superkompakte NeoAir bereits getestet und lieben gelernt haben, waren wir erstaunt über das Paket der NeoLoft. Die deutlich dickere und größere NeoLoft hat auf den ersten Blick das fast gleiche Packmaß, in etwa so groß wie eine Ein-Liter-Wasserflasche. Kann das sein?
Gespannt haben wir die Matte ausgepackt. In der Schutzhülle befindet sich die NeoLoft – in einer nicht ganz so grellen Farbe wie die NeoAir – sowie ein Reparaturset und ein großer Pumpsack.
Unser Exemplar ist sehr gut verarbeitet. Ober- und Unterseite sind aus etwas anderem Material; die Unterseite ist robuster, während die Matte oben etwas weicher ist. Wie immer gibt Therm-a-Rest lebenslange Garantie. Beide Modelle, die größere und von uns getestete „Large“ und die normale „Regular Wide“ sind rechteckig geformt. An der Seite befinden sich zwei Ventile, eines mit der Markierung „In“ und das andere „Out“. (Die NeoAir hat nur ein Ventil für beides.)
Praxistest
Die NeoLoft ist nicht selbstaufblasend und erreicht dadurch das niedrige Gewicht und die kleinen Maße. (Hintergründe dazu findet Ihr in unserem Themenbericht Isomatten hier in unserem Blog.) Also entweder mit dem Mund aufpusten – was aufgrund der Feuchtigkeit in der Atemluft nicht so gut ist – oder den Pumpsack nehmen. Dieser ist etwa 60 x 30cm groß und wird auf das Ventil draufgestöpselt, locker aufgeschüttelt und dann eingerollt. Trotz unserer 30 Grad Außentemperatur und entsprechender Hitze beim Zeltaufbau ging uns das doch recht locker von der Hand. Nach ein paar Pumpvorgängen, vielleicht 20 Stück, ist die Matte fast voll, und wir merkten, dass wir mit dem Pumpsack nun nicht mehr weiter kamen. Wir haben dann noch drei Atemzüge mit dem Mund reingepustet, und schon war die Matte auf ca. 12cm Dicke aufgepustet.
Aufgeblasen auch die Form gut zu erkennen – die Oberseite ist mit leichten Wellen strukturiert („ContourCore Matrix“), die zum Rand hin sogar noch etwas höher werden und somit ein Runterrutschen im Schlaf verhindern sollen. Man fühlt auch deutlich die besonderes weiche Oberfläche mit einem leichten Plüsch-Effekt – eine Neuheit bei Therm-a-Rest.
Unser Testzeitraum lag im Frühsommer bei Nachttemperaturen um die 12 Grad. Der R-Wert der Isomatte hat da keine so große Bedeutung, mit dem erreichten 4,7 nach dem genormten ASTM-Standard würde man aber locker im Winter damit zelten können.
Nun das Wichtigste: Der Schlafkomfort. Die NeoAir war ja bisher unser Maß der Dinge, was solche superkompakten Luftmatten angeht. Die NeoLoft hat dieses Maß nochmal verschoben. Sie ist wirklich außerordentlich bequem. Wir vermuten, das hat mehrere Gründe. Zum einen ist natürlich die größere Dicke nochmal gemütlicher als eine dünnere Matte. Selbst wenn man mal darauf kniet, kommt man nicht bis auf den Boden durch. Zum zweiten hilft die Kontur, die eben nicht am Rande wie ein Kissen flacher wird, deutlich gegen das Runterrutschen im Schlaf. Drittens bringt die zusätzliche Länge bei dem Modell Large nochmal einen Komfortgewinn gegenüber kleineren Matten, gerade wenn man etwas größer ist. Alles in allem können wir also nach einer damit verbrachten Woche sagen, dass wir keine Rückenbeschwerden bekommen haben.
Früher waren ja auch noch die Geräusche einer Isomatte ein Problem, gerade die ersten kompakten Modelle neigten zum Rascheln, wenn man sich umdreht. Bei der NeoLoft ist das (ebenso wie bei der NeoAir) gar kein Problem mehr. Und noch ein Kommentar zur Robustheit: Da wir mit kleinen Kindern zelten, missbrauchen sie unsere Isomatten gerne als Turn- und Hüpfmatte. Das hat unsere NeoLoft problemlos überstanden.
Wer übrigens noch ein kleines Extra an Gemütlichkeit haben will, dem können wir das Therm-a-Rest Synergy Luxe Sheet empfehlen, einer Art Spannbetttuch, das ein Schlafgefühl wie zu Hause ins Zelt bringt. Darüber berichten wir aber noch separat.
Das Einpacken ist problemlos: Out-Ventil aufdrehen, Luft rauslassen, zweimal der Länge nach falten und einrollen. So passt die Matte gemeinsam mit dem Reparaturset und dem Pumpsack wieder problemlos in den Packsack.












Pro/Contra
Pro:
- Sehr kleines Packmaß
- Bequeme Oberflächenstruktur
- Zwei Ventile (In und Out)
Contra:
- -/-
Fazit
Komfort und kleines Packmaß sind mit der Therm-a-Rest NeoLoft nochmal auf ein neues Niveau gehoben worden. Wer sich das zusätzliche Gewicht und das minimal größere Packmaß gegenüber der NeoAir gönnen kann, dem können wir die NeoLoft sehr empfehlen. Wir möchten sie jedenfalls nicht mehr missen.
Alle Praxistests auf Outdoortest.info werden gemäß dem Outdoor Blogger Codex durchgeführt und sollen dem Benutzer sowohl die positiven aber auch negativen Aspekte des Produktes aufzeigen.
