Facts
Thema | Info |
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Material | Nylon, Polyurethan |
Größen | Abgerundet in 4 Größen (kurz, normal, breit und lang), rechteckig in 2 Größen (Regular Wide und Large) |
Farben | Solar flare (orange) |
Gewicht | 510 Gramm |
Maße | Fläche ca. 65 x 185cm (regular wide, getestet) / 196 cm (long) Dicke 8cm prall aufgeblasen Packmaß ca. 25 x 11cm |
R-Wert | 4,5 |
Preis | Ca. 250 EUR |
Erster Eindruck und Verarbeitung
Wir haben schon viele Produkte von Therm-A-Rest über die Jahre auf unseren Reisen dabei gehabt, so freuten wir uns auf die neue Isomatte NeoAir. Wir haben uns diesmal extra für die rechteckige Form entschieden, da wir mit dem Auto statt mit dem Rucksack unterwegs sind und uns etwas mehr Gewicht leisten konnten.
Trotzdem hat uns das extrem kleine Packmaß überrascht. Zusammengelegt ist die Matte nur noch halb so groß wie unsere 10 Jahre alte Therm-A-Rest ProLite, ungefähr so groß wie eine 1-Liter-Wasserflasche. Die knallige Farbe überrascht auch – ob das wohl nach ein paar Nächten im Zelt immer noch so aussieht?
Ober- und Unterseite der Matte sind aus demselben Material. Dieses ähnelt haptisch an einen Funktionsstoff wie ein Rucksack und erweckt den Eindruck, eher schwitzig zu sein. Wir werden es testen.
Die Matte kommt in einem Packsack und beinhaltet noch einen Pumpsack, der beim Aufblasen hilft. Außerdem ist ein kleines Reperaturset dabei.
Bei Materialfehlern bietet Therm-a-Rest übrigens eine lebenslange Garantie. Wir selbst haben die zwar noch nicht gebraucht, wissen aber aus unserem Team, dass dieses Versprechen bei Bedarf – dort mit einer Materialermüdung nach 20 Jahren Benutzung – wirklich eingehalten wird.
Praxistest
Da die NeoAir XLite keine selbstaufblasende Matte ist, heißt es zuerst einmal pumpen oder pusten. Und bei der Mattendicke – soviel sei vorab gesagt – passt viel Luft rein. Die Matte hat ein recht großes Ventil mit ca. 2cm Durchmesser, das zwei Funktionen hat: Dreht man am inneren Ring (mit zwei “Flügelchen” markiert) wechselt man zwischen Aufpusten und Entleeren. Am vorderen Ring verschließt man das Ventil. Die Luft entweicht also nicht, wenn man mal den Mund vom Ventil abnimmt. (Die alte ProLite hatte nur einen schmalen Schraubverschluss, den man in Pustepausen immer gleich zudrehen musste, damit die Luft drin bleibt.)
Grundsätzlich kann man die Matte mit dem Mund aufpusten. Das ist jedoch erstens mühsam, und zweitens wegen der Feuchtigkeit in der Atemluft gar nicht so empfehlenswert. Aber die Matte wird mit einem Pumpsack geliefert. Das ist im Prinzip eine große Tasche mit passendem Anschluss für das Matratzenventil dran. Den Packsack schüttelt oder pustet man locker über eine große Öffnung auf, schließt die Öffnung und drückt die Luft über das Ventil in die Matte. So ist die Kraftanstrengung deutlich weniger, aber viel Luft muss trotzdem noch bewegt werden. Im Test waren zirka 40 Pumpvorgänge erforderlich, bis die Matte voll war.
Wer die früheren NeoAirs von Therm-a-Rest kennt, kennt das Rascheln, das die Matten von sich gegeben haben. Bei unserm Testprodukt der neuen Generation ist dies wirklich passé. Natürlich hört man seine Bewegungen auf der Matte, da die Oberfläche ja glatt ist, aber das ist nicht lauter als das Rascheln des Schlafsackes.
Während des Testzeitraums hatten wir Temperaturen zwischen ca. 15 Grad und 35 Grad, also eher sommerlich. Die Temperatur von der Liegefläche her war dabei immer angenehm – weder kalt noch schwitzig. Dank des ordentlichen R-Wertes von 4,5 kann die Matte aber auch in der Kälte eingesetzt werden.
Nun die wichtigste Frage: Tat uns der Rücken nach 10 Campingtagen weh? Nein! Die Matratze ist außerordentlich komfortabel, was sicherlich vor allem durch die Dicke kommt.
Einen Nachteil haben wir jedoch auch identifiziert: Die Matte ist auf beiden Seiten aus dem gleichen Material. Dieses ist nicht speziell rutschhemmend, so dass die Matte im Zelt auch mal wegrutschen könnte. Einige andere Isomatten, auch von Therm-A-Rest haben eine rutschhemmende Unterseite.
Zusammenpacken geht sehr einfach: Ventil auf, einrollen, in die Packtasche stecken. Die Matte passte ohne viel Mühe in den Beutel. Und dann nochmal staunen, wie klein die eingepackte Matte doch ist 😉
Und übrigens war die Matte auch nach den zwei Wochen entsprechend “schwitziger” Benutzung noch genauso schön gelb wie am Anfang.
Pro/Contra
Pro:
- Superkompakt
- Praktisches Ventil
- Pumpsack mitgeliefert
- Sehr bequem
Contra:
- Keine rutschhemmende Unterseite
Fazit
Bei Isomatten wie dieser von Therm-A-Rest zeigt sich der Kompromiss, dem man sich als Nutzer stellen muss. Übertrieben gesagt: Je weniger Material, desto höher der Preis. Die NeoAir Xlite NXT ist mit ihrem minimalen Packmaß und Gewicht ein High-End-Produkt, an dem man jedoch sehr lange seine Freude haben wird und das einem viele gemütliche und rückenfreundliche Nächte im Zelt beschert.
Alle Praxistests auf Outdoortest.info werden gemäß dem Outdoor Blogger Codex durchgeführt und sollen dem Benutzer sowohl die positiven aber auch negativen Aspekte des Produktes aufzeigen.