Travel bags gibt es in den unterschiedlichsten Ausführungen, so unterschiedlich wie Unternehmungen, Reisen, Abenteuer und die Menschen, die sie machen.
Ob als Seesack, Sporttasche oder Trekkingrucksack. Vor allem ein großes Volumen und nach Möglichkeit noch Unterteilungsmöglichkeit durch kleinere Taschen oder andere Möglichkeiten zur Unterteilung sind hier von Bedeutung. Dabei ist ein absolut wetterfestes und robustes Außenmaterial unabdingbar.
Im Test hatten wir von Thule die Tasche Chasm Medium.

Thule Chasm

Facts

Verarbeitung

Das Ölzeug, anderen als LKW-Plane bekannt, ist wasserdicht und robust. Der Boden ist gepolstert, damit der Inhalt nicht durch harte oder unebene Untergründe beschädigt wird. Der große Außenreißverschluss der Deckelöffnung geht etwas schwer, ist aber sehr robust und grobzinkig. Die innen liegenden Reißverschlüsse der Netztaschen sind leichtläufig. Die Gurte sind solide vernäht und alle Einzelteile vor allem äußeren Bereich sind massiv.
Die Nähte sind sauber geschlossen. Die Polsterung an den Tragegurten für die Rucksackvariante sind gut abgepolstert.

Praxistest

Die Tasche wurde bei Wochenendtripps, zum Klettern und anderen Freizeitaktivitäten verwendet.
Die große Reißverschlussöffnung deckt nahezu den gesamten Taschenbereich ab. So kann jeder Winkel erreicht werden ohne dass die halbe Tasche ausgeräumt werden muss um ein z.B. ein paar Socken zu gelangen. 70 l ist ein Wort. Durchdachtes Packen ist ein Muss um nicht ständig alles im Kreis zu räumen. Der Reißverschluss ist robust und wird als Wetter- und Schmutzschutz von einer Schicht der LKW-Planen-Deckelschicht überlappt. Der Innenbereich wird durch eine lange seitliche Netztasche mit Reißverschluss sowie zwei Reißverschlussnetztaschen im Deckel strukturiert.

Tragevatianten
Als Sporttasche mit zwei Trageschlaufen:
Diese können bei Verwendung einer anderen Variante mit insgesamt vier Druckknöpfen an den Seiten der Tasche fixiert werden. Das macht sie nicht unsichtbar, aber sie hängen nicht im Weg rum und verheddern sich nicht so schnell oder liegen auf der auf dem Boden und werden schmutzig. Durch den dickeren Boden bleibt die Tasche in sich stabil und kann gut umgehängt oder an den Griffen getragen werden.

Als Seesack:
Hier werden die Träger nicht montiert und die Trageschlaufen fixiert. Die Tasche kann dann für kurzes Ein- oder Umladen am dick gepolsterten Griff an der oberen Längsseite getragen werden. Ansonsten ist sie in dieser Variante reines Transportmittel oder Stauraum vor Ort ohne, dass man die Tasche viel tragen muss. Vorteil ist, dass die Gurtmaterialien nicht im Weg sind und auch nicht verschmutzen.
Durch die robuste LKW-Plane ist die Tasche wirklich robust. So bleibt der Inhalt auch bei Unterbringung in Reisebussen im Gepäckfach oder auch an Bord eines Schiffes unversehrt. Da das Gewebe wasserdicht ist und der große Reißverschluss abgedeckt, bleibt der Inhalt auch vor Nässe und Staub gut geschützt.

Als Rucksack:
Denkbar einfach werden hier zwei Gurte mit Haken eingehängt. Fertig ist der Rucksack.
Die Gurte sind aber schon eher gut gepolsterte und ergonomisch geformte Rucksackträger, die in der Länge sowohl oben als auch unten verstellt werden können. So können die Polster individuell an die richtige Stelle positioniert werden. Was damit nicht behoben werden kann ist, dass die Tasche mit ihrer beträchtlichen Gesamtlänge von 69 cm einfach groß ist und als Rucksack eben etwas zu lang sein kann für den Träger. Hierbei darf man natürlich nicht vergessen, dass es kein Wanderrucksack im klassischen Sinn ist, sondern ein Travel Bag, den man AUCH als Rucksack tragen kann. Auch der weiche Boden ist selbstverständlich dann als Rückenpartie bei der Rucksackvariante nicht vergleichbar zu Trekkingrucksäcken mit gleichem Volumen. Trotzdem verteilen die breiten Gurte das Gewicht gut auf die Schultern und bei vorausschauendem Packen auch mit einigermaßen ebenem Rückenteil. Hier heißt der Leitgedanke sicher auch: besser gut auf dem Rücken tragen als nur über eine Schulter hängen. Es wird wohl kaum als Ersatz für einen richtigen Trekkingrucksack dienen.

Durch Druckriemen kann das Volumen der Tasche ca. um die Hälfte reduziert werden. Zudem kann das Gepäck besser fixiert werden, was vor allem bei der Rucksackvariante wichtig ist, um zu verhindern, dass es Richtung Boden rutscht. Sowohl optisch als auch im Hinblick auf die Haltbarkeit ist die Tasche echt klasse, vom Volumen mal ganz zu schweigen.

Pro / Contra

Die Tasche ist großräumig, hat Unterteilungen, ist robust, wasserdicht, der Inhalt kann komprimiert werden. Sie kann als Seesack, Sporttasche oder Rucksack getragen werden. Die Reißverschlüsse können mittels Schloss verschlossen werden (nicht im Lieferumfang enthalten). Dank großer Deckeltasche wird das Beladen erleichtert. Der Boden ist zur Sicherung der Ladung gepolstert. Das Volumen kann mittels Druckriemen verringert und somit der Inhalt am Verrutschen gehindert werden. Zudem kann die Tasche bei Nicht-Bedarf klein zusammengerollt und in einer Netztasche verstaut werden. So nimmt sie nicht viel Platz weg.

Fazit

Die Cashm Medium Tasche von Thule ist ein toller Begleiter für alle Abenteuer, Reisen, Wochenend- und Kurztripps sowie für Sportarten, bei denen man einfach viel Platz für Zubehör braucht (z.B. Klettern). Dass das Außenmaterial wasserdicht und abriebfest ist macht sie unempfindlich im Handling. Durch die Riemen und Gurte kann die Tasche als Seesack, Sporttasche und Rucksack getragen und der Inhalt fest verstaut werden. Für 110 Euro ist sie zwar kein Schnäppchen, aber wenn die Tasche hält, was Verarbeitung, Material und die Qualität des Herstellers versprechen, darf man sich auf viele Abenteuer freuen – an der Tasche soll’s nicht liegen.