Wer nicht ausschließlich zu den Schönwetterradlern gehört, der weiß, wie wichtig eine gute, zuverlässige und atmungsaktive Regenjacke ist. Nicht nur auf dem Fahrrad sind diese Komponenten wichtig. Allerdings kommt hier der permanente Fahrtwind und ggf. Regen von vorne mit erhöhtem Druck dazu, den ein Wanderer in der Form nicht hat.
Auch sind die Kontraste zwischen Feuchtigkeitsproduktion durch die Bewegung contra Wind und Kälte durch die Geschwindigkeit höher. Die Anforderungen für eine Allroundjacke sind also hoch.
Wir haben hier von Triple2 die SMUDD 2.5 Lagenjacke getestet.
Dieses Modell ist für Damen und Herren erhältlich.
Facts
Thema | Info |
---|---|
Material | Shell und Membrane100% Polyester (Sympatex 2.5-Lagen Laminat mit Bionic-Finnish Eco Imprägnierung und Phasable Ausrüstung) |
Größen | XS-L (Damen) / S-XXL (Herren) |
Farben | Peacoat, Wasabi (Damen) / Ocean Depths, Peacoat (Herren) |
Wassersäule | 20.000 mm |
Atmungsaktivität | 15 m2Pa/W |
Gewicht | 340 g (Size S) |
Preis | 229,95 Euro |
Verarbeitung
Die Verarbeitung der Jacke ist sehr hochwertig. Die Reißverschlüsse laufen zwar etwas stram, dies liegt aber daran, dass sie gegen die Nässe getaped sind.
Praxistest
Die Regenjacke wurde im Sommer sowie im Herbst sowohl zum Radfahren als auch sonst für Outdooraktivitäten und in der Freizeit getragen. Wir haben die Jacke in peacoat (dunkelblau) getestet.
Auf der Außenseite wirkt das Polystergewebe nicht zu glatt. Es mutet eher wie ein Baumwollmischgewebe an. Optisch ist die Jacke dezent gehalten. Außer der gelben ZWEI für das Markenlabel sind keine optischen Highlights vorgesehen.
Auf der Innenseite ist die Beschichtung deutlich zu sehen und zu fühlen. Dies ist auf nackter Haut, wie etwa mit einem T-Shirt darunter, tatsächlich etwas gewöhnungsbedürftig. Die Innenseite lädt sich aber nicht auf und haftet erst einmal nicht auf der Haut. In verschwitztem Zustand ist dies nicht mehr ganz so angenehm. Dennoch ist die Atmungsaktivität sehr gut. Der Feuchtigkeitsabtransport gelingt trotz der hohen Wassersäule recht gut. Es ist bei Jacken und Hosen immer eine Gratwanderung zwischen Atmungsaktivität und Wasserdichte.
Alle Reißverschlüsse sind vertaped, so dass hier kein Wasser eindringen kann. Wie bei allen vertapeten Reißverschlüssen sind diese dann nicht mehr so leichtgängig. Dies ist grundsätzlich nicht störend. Lediglich bei den Unterarmreißverschlüssen erschwert dies die Einhandbedienung. Auf einen Kinnschutz am 2-Wege-Frontreißverschluss wurde verzichtet.
Die langen, fast 30 cm, Einschubtaschen mit Reißverschluss sind so angeordnet, dass man jederzeit, auch beim Tragen eines Rucksackes, die Taschen gut bedienen kann. Die Taschen sind lediglich handbreit tief aber eben 30 cm hoch. Hier ist definitiv ausreichend Platz für alle Kleinteile.
Auch die Unterarmreißverschlüsse sind in zwei Richtungen zu öffnen. Sie führen von der Mitte des Oberarmes bis kurz oberhalb der Hüfte, so dass man so auch eine innenliegende Tasche eines Midlayers erreichen kann ohne den Frontreißverschluss öffnen zu müssen. Die Unterarmreißverschlüsse gestatten es dem Träger, trotz Regen und Fahrtwind zum Beispiel die Belüftung zu optimieren und das Entweichen von Feuchtigkeit zu unterstützen sowie Hitzestau trotz ungemütlichem Wetter zu verhindern ohne die Jacke an der Front öffnen zu müssen. Somit wird das Dekolleté nicht nass und es gibt keinen kalten Luftzug an der Brust und dennoch kann eine Zirkulation stattfinden.
Die Ärmelabschlüsse sind leicht überschnitten, d.h. die Ärmel sind auf dem Handrücken etwas länger, was beim Radfahren wie auch beim Wandern etwas vor Nässe und Kälte an den Händen schützt.
Die Ärmelweite kann am Abschluss mit breiten und langen Klettverschlüssen reguliert werden. So kann die Weite sowohl der Witterung, den Windverhältnissen, als auch dem Volumen der darunter getragenen Kleidung angepasst werden. Die Klettverschlüsse selbst sind gut haftend ohne scharfkantig oder sehr rau zu sein.
Als (zumindest auch) Radjacke wird dieses Modell ausschließlich durch ihren Schnitt entlarvt. Sie ist am Gesäß deutlich länger geschnitten. So ist der Rücken und auch das Gesäß immer vollständig abgedeckt, auch wenn auf einem Mountainbike die Haltung deutlich vorgebeugt ist. Aber auch bei Wanderungen ist dies angenehm. Denn häufig ist zwar die Jacke wasserdicht, nicht aber die Hose und so bietet diese Regenjacke auch für den Unterleib einigermaßen Schutz. Je nach Statur sitzt die Jacke um die Hüfte eher stramm. Dies hat den Vorteil, dass sie tatsächlich nicht nach oben rutscht und kein Wind eindringen kann.
Bei wem die Jacke doch zu weit sitzt um die Hüfte, kann mit beidseitig innen verdeckt liegenden Kordelstopper Abhilfe schaffen.
Erwähnenswert ist auf jeden Fall noch die Kapuze. Sie bietet sowohl in der Weite des Gesichtfeldes als auch im Nacken die Möglichkeit individuelle Anpassungen vorzunehmen. Ein ca. 3 cm breiter Schild verhindert, dass einem der Regen unangenehm ins Gesicht fällt. Die Kapuze ist so weit, dass sie auch über einen Radhelm getragen werden kann. So bleibt wirklich alles trocken. Einziger Nachteil ist die eingeschränkte akustische Wahrnehmung. Dies kann allerdings durch eine erhöhte Aufmerksamkeit gut kompensiert werden. Auch Frauen mit viel Haarvolumen kämpfen häufig mit zu kleinen Kapuzen und werden hier ihre Freude haben.
Es ist uns nicht gelungen, die Regenjacke in Sachen Wasserdichte an ihre Grenzen zu bringen. Ein richtiger Wolkenbruch kam uns aber zum Testen mit dieser Jacke auch nicht über den Weg. Für alle “normalen” Niederschläge waren wir sehr zufrieden der Regenjacke.
Fazit
Die Regenjacke SMUDD 2.5 Lagenjacke von triple2 für 230 Euro ist eine tolle Allroundregenrad- aber auch Freizeitjacke. Sie bietet bei hoher Atmungsaktivität, Wasser- und Winddichte, viel Bewegungsfreiheit, Belüftungsmöglichkeiten und eine helmkompatible Kapuze.
Diese Jacke lässt einen nicht im Regen stehen, egal was sie vorhaben.
Alle Praxistests auf Outdoortest.info werden gemäß dem Outdoor Blogger Codex durchgeführt und sollen dem Benutzer sowohl die positiven aber auch negativen Aspekte des Produktes aufzeigen.