Neben vielen anderen Herstellern hat auch VAUDE eine winddichte und dennoch atmungsaktive Jacke im Sortiment. Das deutsche Unternehmen VAUDE ist bereits seit den 70-ern ein Hersteller von hochwertigen Rucksäcken und Bergsportbekleidung. Auch auf den Bereich Radbekleidung haben sie sich frühzeitig spezialisiert. Das Motto “Vorausschauend denken, rücksichtsvoll wirtschaftlich und mit Herz handeln” wird konsequent umgesetzt.
Dabei bietet das Sortiment für den Freizeitsportler, sowie den Spezialisten in den Bereichen Klettern, Wandern, Extrembergsteigen, Alpinismus, Radfahren und Skifahren alles was das Herz begehrt und das in hoher Qualität verbunden mit Langlebigkeit und zeitlosem Design.
Wir durften von VAUDE die Minaki Light Jacket testen.
Facts
Thema | Info |
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Material | Wattierung: 100% Polyester, Hauptstoff: 100% Polyamid |
Größen | 36-44 |
Farben | bramle, stealblue |
Gewicht | 144 g |
Preis | 130 Euro UVP |
Erster Eindruck und Verarbeitung
Für eine Jacke stellt sie einen Hauch von Nichts dar. Dieser erste Eindruck sitzt und bleibt. Trotz des geringen Gewichts ist sie sehr robust.
Maschinenwäsche am besten mit Nikwax (Laut Hersteller).
Praxistest
Die Isolationsjacke Minaki in der Farbe bramble wurde in Größe 38/S getestet.
Bei einer Größe von 1,68m und regulär Größe M oder 38 bei den Oberteilen, passt sie ganz genau. Der Rumpf ist nicht allzu lang. Am Rücken ist die Jacke radjackentypisch etwas länger geschnitten. Je nach Körperbau reicht die Jacke über das Gesäß, aber auf jeden Fall über das Rückenende hinaus. Sie ist Figur-umspielend, aber nicht eng anliegend. So passt normalerweise jedes Trikot darunter.
Der Rücken, sowie der Großteil der Ärmel, sind aus einem dünnen Polyamidgewebe, das zu 80% windabweisend ist. Zudem ist es dennoch atmungsaktiv. Damit unterscheidet sich das Gewebe von billigen Windjacken, die zwar super windabweisend sind, aber auch keinerlei Feuchtigkeit mehr raus lassen. Eine windundurchlässige Jacke ist aber gerade bei schnellen Abfahrten oder Abfahrten durch kühle und schattige Abschnitte wichtig, um den Körper vor Auskühlung und Zugluft zu schützen. Denn auch wenn der Körper an sich warm von der Anstrengung ist, kann es durch die verschwitzte Haut und Abkühlung bei niedrigen Temperaturen schnell zum Auskühlen kommen.
Das Gewebe ist zudem wasserabweisend, jedoch nicht wasserdicht. Wer tatsächlich im Regen mit dem Rad unterwegs ist, der weiß, dass man da ordentlich etwas abbekommt und somit auch eine richtig gute Regenjacke benötigt. Und dann ist es auch mit einer Regenjacke nicht getan. Für ein wenig Nieselregen oder Nebel, für feuchte Äste oder Blätter und Regen der vom Baum bei einem Windstoß fällt, ist die Jacke aber bestens vorbereitet.
Sicherlich ist der Clou an der Jacke die Isolationszonen. Diese Flächen befinden sich an den Körperstellen, die beim Radfahren aufgrund der Körperhaltung am stärksten dem Wind und somit der Auskühlung ausgesetzt sind. Dies sind der Brust- und Schulterbereich, sowie die Oberarmvorderseiten. Alle anderen Bereiche sind, wie oben beschrieben, lediglich mit einem winddichten Material versehen. Diese Isolationszonen halten den Körper an den vom Wind und Kälte angegriffenen Stellen schön warm. Die Isolationsleistung überrascht positiv, bedenkt man das geringe Gewicht und die nur partielle Wattierung. Dass die Wattierung aus 100% recyceltem Material besteht, ist dabei sehr erfreulich. Hier wird recycelter Kaffeesatz in einem patentierten Verfahren zu einem High-Tech-Material verarbeitet. Dieses ist nicht nur absolut nachhaltig, sondern auch besonders schnelltrocknend.
Die Bündchen an den Armabschlüssen sind schmal gehalten und schließen gut am Arm ab. Die Ärmel sind auch recht schmal geschnitten, so kann der Wind gut daran entlang strömen ohne sich zu verfangen oder Flattergeräusche zu erzeugen. Die Ärmel sind zudem vorgeformt, damit entstehen keine Spannungen im Gewebe bei einer normalen Lenkerhaltung.
Die Kapuze ist aus demselben Hauptmaterial gefertigt und auch sie ist lediglich mit einem schmalen Saumband eingefasst. Sie hat keine Verstellmöglichkeit, vermutlich zugunsten des Gewichts und auch des kleinen Packmaßes. Alle Säume, auch der am Rumpfende, sind sehr elastisch. Das Hauptgewebe ist nicht flexibel. Was ein wenig störend ist, ist dass sich die Kapuze bei schnellen Fahrten aufbläst wie ein Luftballon. Das sieht zum einen nicht so schön aus und manchmal macht es auch raschelnde Geräusche, wenn sie zu flattern beginnt. Hier wäre es vielleicht von Vorteil, wenn es einen kleinen Druckknopf und eine Lasche gäbe, um die Kapuze einzurollen, wenn man sie nicht benötigt und einen das Beschriebene stört.
An der rechten senkrechten Seitennaht ist eine flache Reißverschlusstasche eingearbeitet. Wäre der Zipper nicht, würde sie überhaupt nicht auffallen. In ihr kann auf der rechten Rückenseite z.B. ein Schlüssel, je nach Größe ein Mobiltelefon oder ein Päckchen Taschentücher verstaut werden. Zudem kann man in dieser Tasche die Jacke verstauen, wenn man sie nicht benötigt. Da der Reißverschluss jedoch nur auf der Trageseite und nicht auf der Innenseite einen Zipper hat, ist der Reißverschluss in der Taschenvariante schlecht zu schließen oder zu öffnen.
Der Ein-Wege-Reißverschluss schließt gut und der Zipper ist griffig. Ein kleiner Kinnschutz tut seine Dienste und eine Lippe unter dem Reißverschluss verhindert eine Kälte- bzw. Windbrücke durch den Reißverschluss. Wird der Reißverschluss komplett geschlossen, hat man auch für den Hals einen ganz guten Schutz. Die obersten 10 cm bis zum Halsabschluss sind allerdings nicht mehr wattiert.
Da VAUDE die Umwelt wichtig ist, ist die Jacke PFC-frei mit Eco Finish wasserabweisend hergestellt. Es hat das Green Shape-Label, das für umweltfreundliche und funktionelle Produkte aus nachhaltigen Materialien steht.
Bei uns kam die Jacke bei diversen mehrstündigen Trailfahrten zum Einsatz. Dabei war sie super klein zu verstauen, wenn sie nicht gebraucht wurde. Trotz der Komprimierung blieb die Wattierung schön luftig. Auch nach mehreren Waschgängen blieb dies so.
Zudem kamen wir dem VAUDE-Gedanken von Multi-Use nach und haben die Jacke auch häufig zum Wandern getragen. Hier hat man zwar sicherlich keine Probleme mit Windgeschwindigkeiten, allerdings ist auch hier je nach Witterung eine atmungsaktive aber dennoch winddichte Jacke sehr praktisch. Von großem Vorteil ist auch, dass der Rücken keine Wattierung vorweist. Denn unter dem Rucksack schwitzt man ohnehin als erstes und hier benötigt man während des Tragens keine Wattierung. Stattdessen liegt der Rucksack glatt und nah am Rücken ohne dass sich Falten bilden.
Etwas Vorsicht ist geboten, wenn man die Jacke (so wie häufig im Sommer) erst auf dem Gipfel raus holt, weil dort doch ein kühler Wind weht und man verschwitzt ist und sonst auskühlt. Denn nun hat man auf dem verschwitzten Rücken lediglich eine windabweisende Gewebeschicht. Man sollte beobachten, ob dies ausreichend ist oder man doch noch eine wärmende Schicht benötigt. Andererseits kann so der Rücken natürlich auch besser abtrocknen als unter zahlreichen Materialschichten.
Fazit
Die Women’s Minaki Light Jacket von VAUDE für 130 Euro ist ein Leichtgewicht mit Mini-Packmaß. Sie ist winddicht und wasserabweisend, sowie mit wärmenden Isolationszonen ausgestattet an den Stellen, die bei der Fahrt kälteanfällig sind.
Alle Praxistests auf Outdoortest.info werden gemäß dem Outdoor Blogger Codex durchgeführt und sollen dem Benutzer sowohl die positiven aber auch negativen Aspekte des Produktes aufzeigen.