Wer selber einen Kastenwagen ausbaut, der landet früher oder später auch in diversen Facebookgruppen oder auf sonstigen Ausbauforen im Netz.
Die Auswahl ist riesig, genauso wie der Infogehalt den man dort bekommt.
Der Vorteil an so einer großen Community ist aber auf jeden Fall, dass einem immer auf irgendeine Art oder Weise geholfen wird.
Aber es hat auch ab und an Nachteile 😉
Dem grauen Himmel ein Ende gesetzt
Versteht es jetzt bitte nicht falsch, ich finde Gruppen und Foren echt genial. Zum einen bekommt man, wie oben erwähnt, schnelle und oft auch sehr kompetente Hilfe, auf der anderen Seite findet man sehr viele Ideen und Anregungen, falls man mal selber nicht gerade eine kreative Phase hat.
Aber genau solche Ideen können einem dann schon mal einen Sonntag an Zusatzarbeit einbringen.
Wie es halt mal wieder so war, Abends auf dem Sofa mit dem Laptop in den Facebookgruppen gelesen und dabei auf ein Video von Road & Board gestoßen.
Road & Board, dahinter stecken Christian und Maren, die in ihrem Blog und auf Youtube einiges über ihren Ausbau berichten.
Unter anderem auch dieses Video hier:
Mein erster Gedanke…ja wie geil ist dass denn….?
Mein zweiter Gedanke…verdammt, ich hab doch keine Zeit für solche Dekosachen. Der Urlaub steht vor der Tür und der Camper ist noch lange nicht fertig.
Insgeheim hab ich dann beim suchen nach einem interessanten Stoff immer im Hinterkopf gedacht, hoffentlich kostet das alles ein Vermögen und hat sich dann erledigt. No way, vergiss es…der Stoff hat gerade mal etwas mehr als 20 € gekostet und Sika hatte ich ja eh da. Ok, dann halt doch…war mir der graue und verrauchte Dachhimmel in meinem Ducato eh ein Dorn im Auge und durch den Ausbau der Ablage über dem Himmel wusste ich ja schon, dass die Demontage des Dachhimmels kein Hexenwerk ist.
Danke an dieser Stelle nochmals an Maren und Christian für diese super tolle Idee…grrrr…Ne, Scherz, auch wenn ich euch nicht persönlich kenne, ich mag euch und eure Ideen 😉
Also dann an einem Sonntagmorgen frisch ans Werk. Handgriffe und Sonnenblenden abgeschraubt, Innenraumbeleuchtung herausgezogen und den Dachhimmel ausgebaut.
Dann als erstes mal den Stoff drauf gelegt um zu sehen, wie ich ihn positionieren muss und wie es mir am besten gefällt.
Dann bitte nicht gleich den ganzen Dachhimmel mit Sika zuspachteln. Ich hab das Stück für Stück gemacht. Gerade an den Rundungen ist es nicht ganz so einfach und ja, da hab ich auch die ein oder andere Falte drin. Stört mich jetzt nicht so sehr und gibt dem ganzen noch einen besonderen Touch.
Wenn sich jetzt einer Fragen wird, warum kein Sprühkleber? Ganz einfach. Der Sprühkleber hält gleich von Anfang an wie Sau. Wenn du da deinen Stoff dann blöd drauf legst, hast ein Problem. Sika benötigt ein paar Stunden, bis es ausgehärtet ist und lässt einem einen guten Spielraum um den Stoff neu auszurichten, nochmals nachzuarbeiten etc.
Von daher auch meine Empfehlung ganz klar: Sikaflex.
Ich habe knapp einen halben Tag gebraucht. Hier sollte man sich auch Zeit nehmen, Hektik ist hier Fehl am Platze.
Das Ergebnis kann sich auf jeden Fall sehen lassen.
Filz für die Innenwände
Also die Überschrift stimmt jetzt nicht so ganz. Ich habe bei Rudi nicht die kompletten Innenwände mit Filz beklebt.
Im Grunde ist es so, dass ich die Felder zwischen den Hauptverstrebungen mit 3mm stoffbespannten Furnierplatten ausgekleidet habe. Die ganzen Verstrebungen wollte ich dann als Akzent mit Filz bekleben. Daher wurden diese auch nicht mit Armaflex isoliert sondern direkt mit 3mm dickem Filz beklebt.
Wie sich das alles im Winter verhält, kann ich momentan noch nicht sagen, da noch die Standheizung und der erste Test im Winter fehlt. Wird aber auf jeden Fall nachgeholt und berichtet.
Also, wie erwähnt, wurden die großen Verstrebungen aber auch die mit Armaflex beklebten Radkästen mit Filz bezogen.
Ist eigentlich ganz simpel und einfach. Ich habe mir hierzu Sprühkleber von Frankenschaum besorgt, welcher extrem gut hält.
Also Vorarbeit wurden die Metallteile erst mit Wasser und dann mit Bremsenreiniger gereinigt. Dann wird sowohl der Filz auf der Rückseite als auch die zu beklebende Fläche eingesprüht.
Nun muss man den Kleber ablüften lassen, bis er sich nicht mehr klebrig anfühlt.
Beim Anbringen sollte man sehr sorgfälltig sein. Zwar lässt sich der Filz mit Kraft wieder abziehen, aber er dehnt sich dann sehr aus und zu oft sollte man dies nicht machen.
Apropos Dehnen des Filzes. Das ist sehr praktisch, weil man gerade an Stoßstellen oder Rundungen gut variiern kann.
Insgesamt kann ich sagen, ist das bekleben mit Filz eine schöne, wenn auch aufwendige Arbeit und das Ergebnis ist sehr zufriedenstellend.
Nicht nur dass der Filz Wärme vermittelt, auch in Sachen Schallschutz hat er große Vorteile. Daher würde ich es immer wieder so machen, da mir glatte Wände aus Holz oder Kunststoff überhaupt nicht gefallen. Es soll ja auch wohnlich sein.
Frankenschaum — https://amzn.to/2T1KvIH*
Filz von Kiravans — https://www.kiravans.de/kiravans-flexitrim-plus-polsterverkleidung
Dies dient vor allem dazu, dass der interessierte Leser und Selbstausbauer gleich die entsprechenden Produkte bei Bedarf findet.
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Vielen Dank schon mal vorab, dass der ein oder andere etwas über diesen Link bestellt.
5 Kommentare
Hallo,
ich habe eine kurze Frage an Euch.
Wie temperaturbeständig ist der Sprühkleber?
Wir überlegen ihn zu verwenden, machen uns aber Sorgen weil nur bis 60 Grad draufsteht, aber im Sommer das Auto schon mal viel wärmer werden kann.
Der Filz soll schon an den Wänden bleiben 😉
Wie schaut es bei Euch aus, alles fest geblieben?
Liebe Grüße aus Solingen *Heike & Florian
Hallo Heike,
ich habe bislang keine Probleme mit dem Sprühkleber und war jetzt 2018 und 2019 unterwegs, auch im Süden.
Bislang hatte ich im Fahrzeug max 36 Grad.
Man hat ja auch ab und an die Türe offen und dadurch steigt die Temperatur nicht so extrem.
Bislang ist alles noch da wo ich es angeklebt habe.
Grüße
Lefdi
Dankeschön, dann ist es wohl die beste Lösung. Grüße Heike
Vielen Dank für das Teilen dieses ausführlichen Berichts! Er hat uns beim Konzeptdes Ausbaus unseres Campers sehr weitergeholfen! 🙂 alles gut euch!
Hallo Rene,
freut uns, wenn der Bericht euch beim Ausbau weitergeholfen hat.
Viel Spaß mit eurem Camper.