Facts
Thema | Info |
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Material | Buchenholz aus nachhaltiger Forstwirtschaft |
Größen | S, M, L (getestet) |
Farben | Klar lackiertes, helles Holz |
Gewicht | 7,7 kg Tisch alleine, 8,2 kg mit Packsack |
Maße | Tischplatte 90×60 cm, 70cm hoch Packmaß 90x35x15 cm |
Preis | Ca. 229 EUR |
Erster Eindruck und Verarbeitung
Wir hatten dieses Jahr schon einen “Superlight”-Tisch eines anderen Herstellers im Test. Der Sandpiper der Firma Bach Equipment ist das genaue Gegenteil – “stabil” kommt mit richtig viel Gewicht. Erstaunlich, dass ein so kleines Paket so viel wiegen kann. Der Tisch ist in eine leicht trapezförmige, robuste Packtasche eingepackt und lässt sich dank der zwei großen Griffe aber gut tragen.
In der Packtasche finden sich – schön eingepackt und sauber unterteilt – zwei Teile: das zusammengeklappte Tischgestell und die aufgerollte Tischplatte.
Das Tischgestell ist wie die Tischplatte aus Holz mit und mit schwarzen Metallgelenken verschraubt. Um es auszuklappten, muss man die trickreiche Mechanik entfalten, das ging bei uns aber völlig intuitiv und einfach, ohne eine Bedienungsanleitung zu benötigen. Das Gestell klappt sich erst in einer Art “Z” aus, wobei es eine zentrale obere Stütze gibt, um die eine Strebe nach außen und eine nach innen geklappt wird. Dann wird die Stütze noch in zwei Hälften auseinandergezogen und ist fertig. Das klingt in der Beschreibung kompliziert, geht aber leicht von der Hand.
Nun muss die Tischplatte angebracht werden. Diese ist aufgerollt, d.h. die ca. 25 Streben sind mit zwei robusten Stoffbändern fest umeinander gewickelt. Das Stoffband kommt auf die Unterseite, so dass oben die “schöne” Seite ohne Schrauben zu sehen ist. An beiden Enden wird eine Strebe nach unten geklappt. Diese Endstreben haben jeweils zwei Löcher, die auf Nasen im Tischgestell gesteckt werden. Die Tischplatte steht ausgerollt ein bisschen unter Spannung, so dass die gesamte Konstruktion sehr stabil steht.
Die Tischoberfläche ist angenehm glatt, und alle Kanten sind sauber entgratet und verarbeitet. Da das Gestell an der Mitte der beiden kurzen Seiten des Tisches ist, sitzt es sich nur an den langen Seiten bequem – also eher ein Tisch für zwei als für vier. Höhenverstellbare Füße gibt es nicht. Wir werden sehen, wie der Tisch auf dem unebenen Campingplatz steht.
Praxistest
Wir hatten den Sandpiper ca. zwei Wochen lang auf einem Zelt-Trip dabei, und hatten dabei auch den Stuhl Kingfisher der Firma Bach dabei – den Test erscheint auch auf unserer Seite.
Zuerst hatten wir den Tisch als Esstisch geplant. Leider stellte sich heraus, dass die Tischplatte mit 70cm Höhe nicht allzu gut zur Sitzhöhe des Bach-Loungestuhls passt (und auch nicht zu unseren anderen Campingstühlen). Zu eher klassischen hohen Gartenstühlen, wie es sie bei Spatz auch aus Holz gibt, passt er vermutlich besser. Folglich wurde er bei uns der Zweittisch für den Gaskocher und als Anrichte fürs Essen.
Auf so einem üblichen Campingplatz mit Zeltwiese ist der Untergrund ja meist nicht so eben, und wenn man ein ebenes Stückchen hat, stellt man da normalerweise das Zelt drauf. So war es auch bei uns. Ein großer Vorteil des schweren Tisches ist jedoch, dass er sich auf unebenem Gras ein bisschen in den Boden eingräbt und damit bei uns sehr stabil stand – wenn auch mit einer leichten Neigung der Tischfläche. Mit dem mehrflammigen Gasgrill darauf wackelte nichts mehr, was natürlich optimal fürs Kochen war. Besser wäre es jedoch schon gewesen, wenn es eine Ausgleichsmöglichkeit für solche Gefälle geben würde. Notfalls muss man einfach ein Holz oder einen flachen Stein unterlegen.
Bei uns muss das Campingequipment auch oft einen Härtetest bestehen. So blieb der Tisch fast zwei Wochen lang im Freien. Es begann mit mehreren Tagen mit Gewitter, Sturm und Starkregen, bis die Wiese nur noch ein Sumpf war, und das Tischgestell mit Matsch vollgespritzt war. Danach folgten Tage mit tagsüber sengender Hitze und feuchten Nächten.
Bereits nach einigen Tagen zeigte sich, dass die Holzstreben sich leicht verbiegen und das nicht alle gleich. Manche bogen sich eher nach oben, andere blieben flach oder gingen nach unten. In der Regel ging es um wenige Millimeter, so dass es uns wenig störte.
An den heißen Tagen entdeckten wir jedoch einen tollen Vorteil des Holzes gegenüber den üblichen Alu- und Plastiktischen: Die Oberfläche wird nicht heiß, auch wenn der Tisch den ganzen Tag in der prallen Sonne steht. Ebenso entstand auf dem Tisch auch wenig sichtbare Nässe durch den nächtlichen Tau.
Während unseres Testes spritzte natürlich auch mal heiße Tomatensoße auf die Platte, ebenso gab es auch Weintropfen. Beides hinterließ keinerlei Flecken, aber wir putzten jeden Abend mal mit einem feuchten Lappen kurz über die Streben.
So ein Tisch muss natürlich auch abgebaut werden. Hierzu muss die gespannte Tischplatte aus den Nasen im Gestell gelöst werden. Das gestaltete sich nach zwei Wochen ein bisschen schwierig. Vielleicht war Feuchtigkeit in die Verbindung eingedrungen, wodurch sich das Material ausdehnte – jedenfalls schafften wir den Abbau nur zu zweit und mit viel Kraft.
Das Einpacken ist wiederum einfach. Der Matsch von den Regentagen ließ sich mit einem Lappen gut abwischen. Dann Platte zusammenrollen, Gestell zusammenklappen, in die passenden Abteile der Packtasche räumen, fertig. Die Packtasche ist geräumig und hat einen komplett umlaufenden Reißverschluss, so dass das Einräumen ohne Mühe geht.
Pro/Contra
Pro:
- Stabiler Stand
- Pflegeleichte Oberfläche
- Tischplatte wird nicht heiß in der Sonne
Contra:
- Schwer
- Holz verzieht sich durch Feuchtigkeit
Fazit
Wer längere Zeit an einem Campingplatz bleibt und dort etwas mehr Komfort und schönes Aussehen möchte, ist beim Sandpiper der Firma Bach Equipment gut bedient. Durch sein hohes Eigengewicht steht er sehr stabil. Man sollte aber beachten, dass man einen ebenen Untergrund braucht. Aufgrund der feuchtigkeitsempfindlichen Holzoberfläche steht er idealerweise geschützt in einem Vorzelt oder unter einem Dach.
Alle Praxistests auf Outdoortest.info werden gemäß dem Outdoor Blogger Codex durchgeführt und sollen dem Benutzer sowohl die positiven aber auch negativen Aspekte des Produktes aufzeigen.