Outdoor oder auf Reisen schlafen ist meist mit einem Schlafsack verbunden. Die Modelle richten sich nach der Jahreszeit, der Form oder dem Einsatzgebiet. Was Schlafsäcke seltener sind, ist komfortabel. Denn eines haben die meisten gemeinsam: sie sind recht schmal.
Hier bietet Outwell mit dem Sleeping Bag Cardinal Single eine interessante Abwechslung.
Facts
Thema | Info |
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Material | Außenmaterial: 230T Microfaser 100% Polyester Innenbezug: Polycotton (20% Baumwolle / 80% Polyester) Füllung: Isofill Premium |
Größe | 220 x 85 x 70 cm (LxBxB) |
Körpergröße | 195 cm |
Jahreszeiten | 3 |
Form | Mumie |
Packmaß | 48 x 46 x 23 cm |
Konstruktion | Einlagig |
Gewicht | 2600 g |
Temperaturbereich | Max. 22 Grad, Comfort Frauen 2 Grad, Comfort Männer -4 Grad, Extrem -20 Grad |
Preis | UVP: 99,95 € |
Verarbeitung
Alle Nähte sind sauber geschlossen. Der Reißverschluss am Fußende ist stabil und dennoch leichtgängig. Das Material lädt sich nicht auf und bleibt auch nach dem Waschgang form- und farbstabil. Allerdings ist das Volumen so, dass er in kleinen Waschmaschinen nicht gewaschen werden kann.
Praxistest
Der Schlafsack wurde bei Übernachtungen Anfang Juni in Frankreich sowie bei Übernachtungen im Ferienhaus genutzt. Aber auch bei Übernachtungen im Zeltanhänger oder im Zelt.
Diese Schlafsackreihe ist aufgrund ihres Packmaßes sicher für Trekkingtouren etc. außen vor. Allerdings ist sie für den Reisebereich, Camping etc, wenn das Packmaß und Gewicht nicht so eine ausgesprochene Bedeutung haben, wirklich gut geeignet.
Trotz des Kompressionspacksackes ist der Schlafsack bei Lieferung erst mal eine ganz schöne Wucht. Das Gute ist, er ist nicht so schwer wie voluminös.
Nach dem Auspacken wird einem auch klar, weshalb er doch etwas Platz braucht. Auf den ersten Blick stutzt der erfahrene Schlafsackschläfer erst einmal. Mumien- oder Deckenschlafsäcke, meinetwegen noch halbgeschlossene Schlafsäcke zur Gewichtsreduzierung. Aber diese Modelle fallen völlig aus dem Rahmen. Trotzdem spricht er optisch den Betrachter sofort an und macht neugierig. Denn gemütlich schaut’s ja schon aus.
Die Modellreihe macht einen durchdachten Eindruck. Wenn man sich vom Platzspartrend einmal frei gemacht hat, verfügt der Schlafsack über tolle Details.
Zum einen gibt es ein integriertes Kissen. Das mag natürlich dem einen oder anderen zu flach sein. Aber es ist überhaupt eines da. Und mit einer Jacke als Erhöhung kann gut auf ein weiteres extra Reisekissen verzichtet werden.
Die Reißverschlussöffnung am Fußende dient der Belüftung. Da es keinen halb umlaufenden Reißverschluss gibt, der dann von unten geöffnet werden könnte, ist dies eine umsichtige Idee.
Der Einstieg, wenn das Steppdeckenelement an den vier Druckknöpfen gelöst wurde, ist groß und für jedermann ausreichend.
Diese Druckknöpfe bei Nacht im Dunkeln zu finden, ist nicht immer ganz einfach. Beim Öffnen schon, aber wenn es einem kühl wird und man sie schließen möchte, nicht unbedingt.
Die Steppdecke ist so großzügig geschnitten, dass sie den Schlafenden auch in Seitenlage abdeckt und man wirklich ein Schlafgefühl wie mit einer Zudecke hat. Durch die Länge der Steppdecke kann diese bei Bedarf wirklich bis ans Kinn hochgezogen werden ohne dass die Schulter frei liegen oder aber (geht ja mit dem Schlafsack nicht) die Füße im Freien liegen würden.
Durch die Einbettung der Steppdecke in den Schlafsack liegt man mit den erhabeneren Körperteilen des Torsos komfortabel unter der weiten Steppdecke, während die schneller frierenden Beine und Füße in dem sich leicht verjüngenden Schlafsackfußteil gut aufgehoben sind. Das Schlafsackelement sorgt für durchgehend warme Füße und auch Wärme von unten her.
Der Materialmix ist komfortabel und angenehm auf der Haut. Er lädt sich nicht auf und ist in nicht glatt oder kalt. In diesem Schlafsack fühlt man sich dank seiner Konstruktion nicht eingesperrt oder eingeengt und hat während des Schlafs volle Bewegungsfreiheit, die das Wohlbefinden steigert. Auch nach zwei Wochen Dauereinsatz gab es keinen „Schlafsackkoller“.
Um den Schlafsack gut lüften zu können, befinden sich am unteren Ende zwei Aufhängschlaufen.
Das Schlafsackmodell gibt es wie beschrieben als Single-Variante aber auch für ca. 170 Euro in der Double-Version.
Als STARK FRIERENDE FRAU kann der Komfortbereich nicht bestätigt werden. Ich würde ihn Minimum auf 10 Grad setzen. Hintergrund ist der Umstand, dass neben den vier Druckknöpfen in Seitenlage sehr wohl kühle Luft einströmen kann, die die Innentemperatur unangenehm stört. Dieser Kritikpunkt wäre mit 2-4 weiteren Druckknöpfen oder eben doch einem Reißverschluss zu beiden Seiten locker zu beheben. Wem es nur mit Decke warm genug ist, müsste diese ja nicht schließen.
Pro / Contra
Dieser Schlafsack besticht durch ein sehr komfortables, Bewegungsfreiheit schenkendes Konzept, bei dem Wärme ebenso gewährleistet ist wie Wohlbefinden.
Lediglich der Schutz gegen Zugluft unter die Steppdecke, könnte noch etwas verbessert werden.
Fazit
Der Schlafsack Sleeping Bag Cardinal von Outwell für 95 Euro ist ein Schmuckstück für alle, die es hassen in einem engen Schlafsack eingesperrt zu sein und dennoch aufgrund der Temperaturen oder anderer Einflüsse auf einen solchen aber nicht verzichten können oder wollen.
Entspannter Schlaf mit viel Bewegungsfreiheit und guter Anpassungsmöglichkeit an die Umgebungstemperatur sind hier garantiert.
Alle Praxistests auf Outdoortest.info werden gemäß dem Outdoor Blogger Codex durchgeführt und sollen dem Benutzer sowohl die positiven aber auch negativen Aspekte des Produktes aufzeigen.