
Ob ich mit dem Schlafsack Astro Pro 400 von Deuter diese Freiheit genießen kann und mir keine Sorgen um Minusgrade machen muss, erfahrt ihr im folgenden Testbericht. Deuter bewirbt seinen Profi-Daunenschlafsack, dass er „perfekt ist für Alpinisten, sowohl im Zelt, als auch unter freiem Sternenhimmel“. Da ein Schlafsack zum jeweiligen Körpertyp passen sollte, gibt es den Astro Pro 400 als Standard Version, wie von mir getestet, als SL (kürzere Version bis 175cm) und für die Größen bis zu 200cm als EL Version. Daneben kann sogar die Reißverschlussseite gewählt werden.
Meine Erwartungen an einen guten Daunenschlafsack sind eine gute Wärmeisolierung, ein geringes und leichtes Packmaß und eine gewisse Robustheit für den Umgang in der, manchmal steinigen, Natur.
Ich freue mich schon auf die erste Nacht unter freiem Sternenhimmel und in unserem Bulli.
Facts
Thema | Info |
---|---|
Hauptmaterial | 20D PA RIPSTOP, 20D PA RIPSTOP + DWR |
Füllmaterial | Graue Entendaune – 400 g Füllgewicht |
Farben | Tin-Paprika |
Gewicht | 850 g + 30 g Packsack |
Maße | Länge 205cm / Schulterbreite 84cm / Fußbreite 56cm |
Packmaß | ø 14 cm x 33 cm / 5L |
Limittemperatur | -4 °C |
Körpergröße | Bis zu 185 cm |
Preis | 390 € |

Erster Eindruck und Verarbeitung
Der Daunenschlafsack Astro Pro 400 kommt in einer überdimensionierten Kartonage, welche den Daunen recht viel Raum lässt. Neben dem kleinen Packsack befindet sich noch ein luftiger geräumiger Aufbewahrungssack dabei. Alle Artikel sind in der schicken Farbkombination „Tin-Paprika“ gehalten. Das Grau und das leicht angedunkelte Orange passen meiner Meinung nach sehr gut zu einander, weshalb er dezent aber doch trendig ausschaut.
Durch ein wenig Auflockern entfalten sich die Daunen sehr gut und der Schlafsack bekommt seine Form. Der Schlafsack fühlt sich weich und gut verarbeitet an. Der Hauptreißverschluss macht einen hochwertigen Eindruck und ist zu beiden Seiten hin im Inneren durch ein robustes Band verstärkt, was ein Einklemmen des Gewebes verhindern soll. An der Außenhülle gibt es keine Verstärkung, ich bin gespannt wie geschickt ich mich hier anstelle.
Da Produktionen und insbesondere Daunen immer wieder ein Thema sind, liegen dem Schlafsack mehrere Zertifizierungen bei. Von RDS (Responsible Down Standard), über bluesign® (Chemikalien freie Textilien) bis zu Fair Wear (Gute Arbeitsbedingungen bei der Produktion), Deuter gibt sich Mühe die komplette Produktionskette so transparent wie möglich zu machen.
Beim ersten „Trockentraining“ in der heimischen Küche fühlt sich der Einstieg in den Schlafsack gut an. Der Reißverschluss lässt sich sehr weit öffnen und sauber wieder schließen. Die ergonomische Fußbox passt sich super an die Fußkonturen an, ohne zu eng zu sein oder Raum für Kälte zu lassen. Obwohl ich etwas breiter im Oberkörperbereich bin hab ich noch genug Bewegungsfreiheit, um an die innenliegende kleine Tasche zu kommen. Auch den zusätzlichen Wärmekragen im Halsbereich kann ich mittels Klettverschluss gut schließen und anschließend mit dem dortigen Zipper straff zuziehen. Der Kopfbereich lässt sich mittels Gummizug eng zuziehen, bis zum Schluss lediglich ein kleiner Gesichtsausschnitt bleibt. So eingepackt liege ich in der Küche auf dem Boden und teste die Bewegungsfreiheit, welche sich durch die dehnbare Innenhülle sehr angenehm anfühlt. Ein guter Schlafsack sollte wenig Platz für Kältenester bieten, aber ich mag es auch nicht, wenn ich nur bewegungslos eingezwängt bin. Ich bin begeistert von dem tollen Schlafgefühl. Wäre es mir irgendwann nicht zu warm geworden, dann hätte ich in der Position ein tolles Nickerchen mitten in der Küche machen können.
Umso mehr steigt die Vorfreude den Schlafsack unter freiem Himmel zu testen und den aktuell noch kalten Temperaturen den Kampf anzusagen.
Praxistest
Die erste kleine Tagestour, mit Übernachtung und Sonnenaufgang starte ich am Grüntensee. Bei ca. 15 Grad Tagestemperatur kann es Abends und Nachts Richtung 0-5 Grad gehen, dazu kommt noch etwas Wind. Das Packmaß stimmt mit den Angaben überein und der eigentlich recht voluminöse Schlafsack lässt sich schnell in den Packsack stopfen. Mit nicht einmal 900g und dem geringen Packmaß lässt er sich gut im oder am Rucksack befestigen. Der Packsack hat drei Quergurte, welche zum einen das Packmaß verringern lassen und zum anderen als Befestigung am Rucksack dienen können.
Am Schlafplatz mit schöner Aussicht auf das Allgäu und den Grüntensee angekommen, ist er schnell ausgepackt und bereit zum Reinhüpfen. Außer Matte habe ich wenig dabei, aber auf Grund des recht kurzen Anstiegs habe ich immer noch die Möglichkeit Nachts abzusteigen, falls es mir doch zu kalt wird 😊.
Als Tester habe ich prinzipiell Vertrauen in die meisten Hersteller. Das Gefühl alleine, ok Marion war auch dabei, den Abend und die Nacht auf dem Berg zu verbringen, abgeschieden von Lärm und Lichtern, ist einfach unbeschreiblich. Es gehört nichts weiter dazu als seine Sachen zu packen und loszumarschieren. Ganz KOSTENLOS! Mit diesem Gefühl kann ich dann trotz leichtem Wind auch gut einschlafen. Der Schlafsack ist leicht wasserabweisend, weshalb selbst ein leichter Nieselregen das Erlebnis nicht trübt. Nicht nur Wasser auch Wind dringen nicht zu mir durch. Die Isolierung hat gehalten was Deuter versprochen hat. Durch die spezielle Trapez-Kammerkonstruktion und die PowerBox im unteren Bereich bleiben die Daunen in ihren kleineren Kammern, weshalb die Verteilung der Daunen gleichmäßig bleibt und sich keine daunenlosen, dünnen Stellen bilden. Und ich muss zugeben, ich bewege mich Nachts recht viel. Das fällt mir auch auf, als ich morgens, mit meinen Beinen zum Teil im feuchten Gras liege und der Schlafsack etwas verdreht um meinem Körper liegt. Aber kalt war mir auf jeden Fall nicht.
Ohne auf die leichte Feuchte der Nacht zu achten stopfe ich den Astro Pro wieder zurück in den Packsack und mach mich auf den Weg bergab.
Daheim packe ich ihn natürlich nochmal aus und lass ihn vollends trocknen. Nach kurzer Zeit ist nichts mehr von der Klammheit bemerkbar. Nach mehreren Nächten sowohl im Bulli als auch im Zelt riecht der Schlafsack immer noch angenehm und ich habe noch nicht das Bedürfnis ihn zu reinigen. Lediglich kleine Grasflecken fallen auf dem hellen Stoff mehr auf. Bisher hatte ich sehr viel Freude in dem Astro Pro und ich habe das Gefühl, dass er sich auch in Sachen Langlebigkeit bezahlt macht.





















Pro/Contra
Pro:
-
- Mehrere Varianten zur Anpassung an jeden Körper
- Gut durchdachte Funktionalität
- Kleines Packmaß für viele Abenteuer
- Starker Temperaturbereich
- Angenehmes Schlafgefühl mit viel Bewegungsfreiheit
Contra:
-
- Helles Farbdesign machen Flecken auffälliger
Fazit
Den Astro Pro gibt es noch mit einem Daunengewicht bis zu 800g, damit reduziert sich zwar der Temperaturbereich, aber es erhöht sich das Packmaß. Für mich ist die 400g Variante perfekt. Die Funktionalität und die Balance zwischen Wärmeisolierung, Schlafgefühl und Packmaß, machen den Astro Pro 400 für mich zu einem perfekten, ausbalancierten Begleiter für fast alle Outdoorabenteuer. Ich hoffe ich konnte euch meine Eindrücke etwas näher bringen und wünsche euch, dass ihr genauso viel Spaß in der Natur erleben könnt wie ich. Und wer bereits günstigere Schlafsäcke hatte, der weiß, dass der Astro Pro sein Geld auch vollkommen wert ist. Es gibt nichts unangenehmeres als mit Kälte kämpfen zu müssen.
- Körpergröße: ~200 cm
- Thermo Stretch Inside: schnelle Erwärmung und bequemer Schlaf dank anschmiegsamer, um 25% in der Breite dehnbarer Innenhülle
- ErgoFootPro: der sensible Bereich der Füße ist durch die dreidimensionale Fußbox bestens isoliert und gewährt durch den ergonomischen Schnitt angenehme Fußfreiheit
- bluesign product mit hochwertiger, nach RDS-Standard zertifizierter Daune
- Strapazierfähiges, wasserabweisendes Material mit PFC-freier Imprägnierung
Letzte Aktualisierung am 15.02.2025 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API
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