Drybags oder altmodisch auf Deutsch, wasserdichte Packsäcke gibt es wirklich schon lange. Sie leisten schon ebenso lange gute Dienste, wenn man unterwegs ist. Früher wurden solche Packsäcke ganz allgemein vor allem von Seemännern benutzt. Hier waren sie zunächst auch erstmal aus schwerer, dicker Baumwolle. Nach und nach wurden die Materialien imprägniert und dann die Baumwolle ersetzt.
Bei den Seemännern war es nicht erforderlich, dass die Tasche lange gut zu tragen war, sondern dass möglichst viel rein geht. Denn ein Packsack ist kein Rucksack. Es gibt zwar welche, die einen Tragegurt haben und inzwischen gibt es auch Rucksäcke aus demselben Material. Allerdings, wer wirklich weit gehen oder schwer tragen muss, der nimmt meist eine andere wasserdichte Umverpackung. Dennoch sind diese Trageriemen oder sogar Schultergurte praktisch. Denn schon der Weg vom Anfahrtstransportmittel bis zum Fluss oder Bootssteg kann lang sein, wenn man so einen Sack einfach so oder an einer dünnen Kordel tragen müsste.
Weitestgehend sind diese Drybags heutzutage aus LKW-Plane oder ähnlichen Materialien. Dadurch sind sie aber recht starr und haben auch leer gefaltet ein gewisses Gewicht und Volumen. Wie bei vielen anderen Outdoorzubehörteilen gibt es auch hier zwischenzeitlich Light-Versionen.
Wir haben von Osprey den Ultralight Drysack mit einem Volumen von 20 Litern testen dürfen.
Facts
Thema | Info |
---|---|
Material | 40 D Nylon Rip Stop |
Volumen | 1.5, 3, 6, 12, 20 und 30 Liter |
Farben | shadow grey, poppy orange, elektric lime, tropic teal |
Maße | 42 x 26 x 16 cm |
Gewicht | 40 g |
Preis | 20 Euro (je nach Größe) |
Erster Eindruck und Verarbeitung des Osprey Ultralight Drysack
Dieser Drybag ist wirklich super leicht. Er wiegt mit einem Fassungsvermögen von 20 Litern laut Hersteller gerade mal 40 g!!! Wie wenig ist das denn bitte?!
Das Gewebe ist mit einem feinen Gitter hinterlegt. Dadurch wird die Reißfestigkeit des Gewebes erhöht. Sowohl die Nähte, als auch der Stoff selbst sind wasserdicht. Um dies zu gewährleisten sind die Nähte von innen her getaped.
Weil das Gewebe so dünn ist, sieht man sowohl die Netzstruktur, die vermutlich dem Material trotz der geringen Dicke seine Stabilität gibt, als auch schemenhaft das durch den Stoff, was sich in ihm befindet. Ob das nun als Vorteil gesehen wird, weil man gegebenenfalls schneller etwas findet, oder als Nachteil, weil es eben nicht so schön aussieht, wenn der Inhalt in allen Farben durchschimmert, bleibt jedem selbst überlassen. Unter dem Motto “Ordnung und Schutz” spielt es keine Rolle. Alles ist sauber und trocken verwahrt und vielleicht weiß man so auf Anhieb, in welcher Ecke man suchen muss.
Die Form ist klassisch. Ein rechteckiger Sack eben, der deutlich länger als breit ist. Während andere Drybags meist säulenartig geformt sind, ist dieser hier von der Bodenplatte her betrachtet rechteckig. Wird der Drysack einzeln und als Außenhülle verwendet, ist es eventuell egal. Aber gerade, wenn man den Drysack noch in einem Koffer, Tasche oder Rucksack verstaut, ist die rechteckige Form zur effektiveren Raumnutzung wirklich praktisch.
Am Boden ist eine Schlaufe mit eingenäht. Damit kann der Sack an Fortbewegungsmitteln, Rucksäcken oder auch an einem Baum oder sonst wo befestigt werden.
Damit jeder weiß, wer so einen tollen, leichten Sack herstellt, prangt im unteren Viertel des Sackes in silberner Farbe auf olivgrünem Grund der Osprey Adler in der Sonne und der 20 L -Print.
Wie bei den meisten Dingen, kann man oft nicht alles auf einmal haben. Die Flexibilität aufgrund des dünnen Gewebes, die individuelles Falten oder Drücken ermöglicht, kann zum Nachteil werden, wenn man den Drybag irgendwo befestigen möchte. Hier wäre Stabilität durchaus wünschenswert. Dafür eignet er sich hervorragend, um innerhalb eines Gepäckstücks Dinge trocken separat zu verstauen.
Praxistest
Super leicht, ein fast durchsichtiger Stoff. Kaum zu glauben, dass das dicht hält und robust ist. Aber wir werden es erfahren …
In meinem Praxistest kam der Drybag gleich bei zwei Urlauben verschiedenster Art zum Einsatz. Das eine Mal bei einer Radreise auf dem Alpe-Adria-Radweg von Salzburg nach Grado.
Hier waren das Gewicht, ebenso wie Platzbedarf von großer Bedeutung. Da meine Eurasierhündin Malou im Hundeanhänger mitreiste, bekam sie ihre eigene Packliste und ihren eigenen Beutel (Hundefutter, Bürste, Hundetütchen, Leckerlis, ein Spielzeug und Maulkorb). Das Trockenfutter hatte ich in Einzeltagesrationen portioniert.
Erst war geplant, ihren Drybag mittig auf den Gepäckträger zu packen. Hierfür war er mir aber tatsächlich etwas zu weich. Ich hatte etwas Sorge, ob er bei ständigem Bordstein rauf- und runter an seinem Platz bleibt. Es war aber noch Platz in einer der Radtaschen und da landete er dann auch. Eher für die Ordnung in dem Fall. Trotzdem war ich froh, dass vor allem das Futter nicht direkt an meinen Kleidungsstücken lagerte.
Noch im selben Monat ging es nach Frankreich in die Verdonschlucht und den Lac du Sainte Croix. Camping-Bade-SUP-Urlaub war angesagt. Auch hier waren die Hundesachen grundsätzlich im Drybag verstaut.
Allerdings konnte der Drysack hier bei anderer Gelegenheit zeigen was er kann. Täglich ging es zum SUP-fahren ans Ufer des Stausees.
Durch den Mistral, ein starker und stetiger Wind, der vom Mittelmeer kommt, gab es auch hier Wellen, die dem Mittelmeer Konkurrenz hätten machen können. Meist war jemand von uns am Platz, aber falls nicht, kamen die Habseligkeiten einfach in den Sack und er fuhr die Runde mit dem SUP mit. Unter anderem ging es auch einmal in die Verdonschlucht hinein.
Bei einer mehrstündigen Tour sollte einiges mit für 2 Erwachsene und 3 Kinder (eine Flasche Wasser, was zu knabbern, Sonnencreme und für jeden ein T-Shirt sowie zwei Handys und ein Autoschlüssel.) Der Sack ging nicht baden, weil wir nicht kenterten.
Dennoch wurde er immer wieder nass, weil wir zu dritt auf dem SUP fuhren, also etwas Tiefgang hatten und immer wieder einer schwimmen ging oder zum Felsenspringen. Wir hatten ihn vorne unter die Gummiverzurrung geklemmt, bzw. daran fest geklippt mit dem Steckverschluss. So konnte nichts passieren. Der Inhalt blieb sauber und trocken. Was will man mehr!?
Pro / Contra
Pro
- Ultraleicht
- sehr kleines Packmaß
- Praktische rechteckige Grundfläche
- Robustes netzverstärktes Gewebe
- Große Öffnung
- Rollverschluss
- Schlaufe zur Befestigung
Contra
- für manche Unternehmungen nicht in sich stabil genug
- Leicht durchscheinendes Gewebe
Fazit
Der Ultralight Drysack von Osprey für 20 Euro bei einem Volumen von 20 Litern ist ein sehr praktischer Begleiter bei allen Unternehmungen, Ausflügen und Reisen. Wenn es darum geht Ordnung zu halten oder seine Sachen trocken, sauber und geschützt zu verstauen, ist auf ihn Verlass. Mit so einem Kauf macht man sicher nichts falsch.
Alle Praxistests auf Outdoortest.info werden gemäß dem Outdoor Blogger Codex durchgeführt und sollen dem Benutzer sowohl die positiven aber auch negativen Aspekte des Produktes aufzeigen.