Da man natürlich nicht allzu viel an Gewicht herumschleppen will, sind viele Hersteller zwischenzeitlich auch auf Carbon umgestiegen bzw. haben es ins Repertoire aufgenommen. So auch die hier im Test vorgestellten Micro Varion Carbon Faltstöcke von LEKI. Lest nachfolgend, wie sie sich im Test so geschlagen haben.
Facts
Thema | Info |
---|---|
Material | Oberteil, Unterteil und Rohrmaterial: 100 % Carbon (Pure) |
Segmente | 5-teilig |
Packmaß | 40 cm |
Gewicht | 240g / Stück laut Hersteller Zusammen 340g nachgewogen |
Stocklänge | 110 – 130 cm stufenlos einstellbar |
Preis | 169,95 € pro Paar |
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Erster Eindruck und Verarbeitung
Wenn man sich zunächst den Preis ansieht, dann erwartet man natürlich in Punkto Verarbeitung, dass alles perfekt ist. Und ja, die Stöcke weißen keinerlei Schwachstellen in Bezug auf die Verarbeitung auf. Auch der Faltmechanismus, bzw. das zusammenbauen klappt alles prima und ist auch ohne Anleitung machbar. Der erste Gesamteindruck ist positiv und macht Lust auf die nächste Tour mit den Stöcken.
Praxistest
Klassischerweise wurden die Faltstöcke beim Wandern eingesetzt. So haben sie mich auf vielen Eintages- aber auch Mehrtagestouren begleitet. Der Vorteil von Trekkingstöcken ist im Grunde hauptsächlich beim sparen von Kraft anzusehen. Durch den Einsatz der Stöcke kann man sich bergauf mit den Armen kräftig abstoßen und somit dem Körper einen zusätzlichen “Schub” mitgeben. In unebenem Gelände geben sie zusätzlich Sicherheit, da man ja Quasi im “Quattro-Mode” unterwegs ist. Dies sollte man aber nicht allzu ernst nehmen ? Ich nutze die Stöcke vor allem bei Passagen den Berg runter. Durch das ständige Bergabgehen ist die Belastung für die Knie nicht zu unterschätzen. Hier können die Stöcke bei richtigem Einsatz ein wenig für Entlastung sorgen. Die Knie werden es dir danken.
Aber kommen wir nun vom praktischen Einsatzgebiet zu den hier getesteten LEKI Micro Vario Carbon Stöcken. Durch ihren Faltmechanismus haben sie ein kleines Packmaß von gerade mal 40 cm. Somit kann man sie sehr gut am Rucksack außen in einer der Getränketaschen verstauen. Aufgefaltet können die Stöcke in der Länge von 110 cm bis 130 cm eingestellt werden und decken dadurch ein großes Nutzerfeld ab. Ich für meinen Teil nutze die Stöcke in der Länge von 115 cm bei einer Körpergröße von 1,71 m.
Jeder Stock besteht aus 3 Segmenten, welche über einen innenliegenden “Seilzug” verbunden sind. Am besten einfach den Stock am Griffstück packen und den Rest fallen lassen. Dann unterhalb des Verschlusses am oberen Segment, das innenliegende Rohr nach unten schieben. Dadurch spannt sich das Seil, die Segmente gehen zusammen und man zieht das obere Segment so lange nach unten, bis es hörbar einrastet. That’s it. Nun kann man noch am Speed Lock 2 Schnellverschluss unterhalb des Griffstückes durch öffnen die Gesamtlänge an der dortigen Skala einstellen. Bei gewünschter Länge den Schnellverschluss zu machen, fertig. Schon kann es losgehen.
Zusammengefaltet sind die Stöcke genauso schnell. Erst den Schnellverschluss öffnen und ganz zusammenschieben. Danach auf den Verschlussknopf unterhalb des Schnellverschlusses drücken und schon löst sich die Spannung und man kann die Segmenten auseinandernehmen. Dieser Verschluss nennt sich im übrigen kurz ELD und steht für “External Locking Device”. Eine Neuentwicklung von LEKI.
Dies alles kann man auch ohne Probleme während des Gehens machen. Allerdings sollte man die Stöcke da eher “blind” zusammen- oder auseinanderbauen können um den Weg nicht aus den Augen zu lassen. Stolpergefahr!!!!
Wer mit Stöcken wandert, der weiß dass man diese für bergauf- bzw. bergab-Passagen in unterschiedlichen Längen benötigt. Während man aufwärts die Stöcke auf seine Körperlänge anpasst, sollten diese bergab länger sein, da man diese ja vor dem Körper bergabwärts aufsetzt. Früher musste man hier immer kurz anhalten, den Stock verlängern oder wieder kürzen und weiter ging es. Heutzutage weisen viele Wanderstöcke lange Griffstücke auf um während des Wanderns umzugreifen um so das lästige Verstellen zu vermeiden.
Auch der LEKI Micro Vario Carbon hat dieses Feature. Hier wird der anatomisch geformte AERGON Thermo Long Griff eingesetzt, welcher aus einem weichen und griffigen Material besteht. Im oberen Bereich ist der Griff anatomisch an die Hand angepasst, so dass er hier gut zu greifen ist. Im unteren Teil, also der Verlängerung ist der Griff gleichmäßig rund und verfügt über rautenförmige Einschnitte für einen guten Halt am Stock. Auch Kork findet man hier ab und an wieder als Material für den Griff. Ich finde das hier verwendete Material allerdings gut und man bekommt auch bei längeren Touren keine Scheuerstellen. So ein Griff ist aber wie bei vielen anderen Dingen auch immer wieder ein persönliches Empfinden.
Am unteren Ende der Stöcke befinden sich noch die Trekking Teller 2.0 sowie eine kurze Flex-Spitze für einen genauen Stockeinsatz und nahezu perfektem Halt im Gelände. Benötigt man die Stöcke nicht, kann man diese zum Transport in dem von LEKI mitgelieferten Transportbeutel sicher verstauen. So bleiben die Stöcke zusammen und sind ordentlich verpackt. Allerdings hätte der Hersteller hier dem Beutel ein paar Zentimeter in der Länge mehr spendieren können, da dieser doch recht knapp bemessen ist 😉
Alles in allem ist der Micro Vario Carbon von LEKI eine runde Sache wenn man im Gelände unterwegs ist.
Pro/Contra
Pro:
- Leichtgewichte
- schnell zusammenfaltbar und zerlegbar
- stabile Konstruktion
- geringes Packmaß
Contra:
- Leider nicht ganz günstig
- Transporttasche könnte etwas länger sein
Fazit
Die Micro Vario Carbon Trekkingstöcke von LEKI sind ein sehr guter Begleiter bei langen und kurzen Wandertouren wenngleich sie nicht ganz günstig sind.
Gerade für alle die sehr auf das Gewicht achten, sind sie eine gute Wahl. Klar, leichter geht immer, aber die praktische Faltfunktion und das geringe Packmaß sollte man nicht außer acht lassen und dies schlägt sich auch ein wenig im Gewicht nieder.
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