In den Jahrzehnten hat sich viel getan. Zum Glück! Trekkingstöcke sind zwischenzeitlich eine eigene Kategorie und der Markt hat viel zu bieten. Light-Modelle, unterschiedliche Verstell- und Verstaumöglichkeiten, mit Zusatztellern für den Wintersport oder ohne… jede Menge Auswahl.
Zwischenzeitlich nehme auch ich bei jeder Wanderung, die mehr als 500 hm bietet, Stöcke mit. In erster Linie für den Abstieg und die Knieentlastung. Je nach Gelände und Anspruch der Tour können Stöcke aber natürlich auch beim Gehen über Geröll oder Schneefelder etc. unterstützen.
Komperdell ist ein Traditionsunternehmen. Seit 1922 steht das Unternehmen mit Fachwissen und Innovation hinter der Herstellung von Stöcken, Schneeschuhen und Protektoren. Die Produkte werden zu 100% in Österreich hergestellt.
Ich durfte von Komperdell die Carbon C3 Pro Trailstöcke testen.
Facts
Thema | Info |
---|---|
Material | Oberteil: Carbon, ∅ 18mm Mittelteil: Carbon, ∅ 16mm Unterteil: Titanal.HF, ∅ 14mm |
Größen | Tele, verstellbar 105-140 cm |
Gewicht | 221 g |
Packmaß | 67 cm |
Preis | 149,95 Euro |
Erster Eindruck und Verarbeitung
Klassische Trekkingstöcke mit Wechseltellern und Spitzenschutz sowie langen Griffstücken.
Praxistest
Der Carbon C3 Pro von Komperdell ist ein Trekkingstock, der in seiner Länge individuell stufenlos verstellbar ist. Zudem hat er ein verlängertes Griffstück. Dies bedeutet, dass neben dem herkömmlichen Griff wie bei Skistöcken die Polsterung am Stock nach unten verlängert wurde. Dies hat den großen Vorteil, dass man in besonders steilem Gelände oder aber bei häufigem Wechsel von Auf- und Abstiegen nicht ständig die Stocklänge anpassen muss, sondern diese für den Auf- oder Abstieg einstellt und zusätzlich den Stock bei Bedarf tiefer (unterhalt des herkömmlichen Griffs) am Stock greifen kann. Ich finde die Möglichkeit hervorragend, kann mich nach Jahrzehnten ohne diese Möglichkeit aber schlecht umgewöhnen. Zudem nutze ich die Griffschlaufe, die man hierbei wiederum nicht nutzen kann. Die Comfort Padded-Schlaufen lassen sich in der Länge einstellen, so dass sie sommers wie winters ideal auf die Hand abgestimmt sein können. Sie sind breit und angenehm weich und sorgen auch nach stundenlangem Gehen nicht für Druckstellen oder Einschnürungen.
Die Stöcke werden mit Stockspitzenkappen und zwei Halterungen für die Stöcke geliefert. An diesen Verbindungsstücken sind die Winterteller befestigt. Die Spitzenkappen sind vor allem gut, dass man mit den Metallspitzen im Auto oder sonst wo nichts verkratzt.
Die Teleskopstöcke können zweifach verstellt werden, bestehen also aus 3 Teilen. Bei den Power-Lock 3.0-Verschlüssen handelt es sich um Schnellspanner aus geschmiedetem Aluminium. Der “Zug” der Schnellspanner kann auf der Rückseite mit einer Kreuzschlitzschraube eingestellt werden. Der untere Teleskopauszug hat keine Markierungen außer derjenigen, die den Maximalauszug markiert. Der obere Teleskopauszug ist von 110-1140 cm in 5-er-Schritten markiert. So kann man schnell seine ideale Einstellung finden und auch wiederfinden. Die Carbon-Stöcke sind angenehm leicht und trotzdem ausreichend stabil. Wenn man sie weit auszieht kann es sein, dass sie beim Aufsetzen auf Fels oder Stein etwas “schwingen”, also vibrieren. Dies geschieht aber nur, wenn man sie entsprechend lang macht, wie bei entsprechend steilen Bergab-Etappen.
Das Minimalmaß ist eher als klassisch zu bezeichnen. Das Modell gibt es aber auch noch in der Compact-Version. Hier können die Stöcke 10 cm kürzer im Packmaß verstaut werden.
Die Griffe sind mit dem Trek Pro 280 Foam Griff gut und griffig gepolstert. Auch wenn man schwitzt oder regennasse Hände hat, sind sie nicht glatt oder rutschig. Durch den anatomisch geformten oberen Teil des Griffs, findet sich die Hand schnell in klassische Griffposition. Der untere gepolsterte Bereich ist nach oben und unten mit einigen Rillen im Material versehen. So findet sich leicht die gleiche Höhe an beiden Stöcken.
Die Stöcke kamen bei mir bei einer Wanderwoche in Tirol im Herbst zum Einsatz. Obwohl das Wetter ideal war, 18 Grad und Sonnenschein ohne Wind oder Niederschläge, waren die Untergrundbedingungen alles andere als ideal. Nach einer Woche mit stark anhaltenden Regenfällen war das Erdreich stark aufgeweicht. Hier hieß es Stockeinsatz mit Gefühl zu betreiben. Auf nassen Wurzeln war es rutschig. In der Erde versanken die Stöcke häufig ein gutes Stück. Hier wären die Winterteller ideal gewesen, aber ich hatte sie nicht dran gemacht. Die Teller sind einfach und leicht zu tauschen, so man sie denn dabei hat.
Pro/Contra
Pro:
- stufenlos höhenverstellbar
- Wechselteller
- Spitzenkappen
- Powerlock-Verschlüsse
- verlängerte Griffstücke
Contra:
- -/-
Fazit
Die Trekkingstöcke Carbon C3 Pro von Komperdell für 150 Euro sind klassische 3-teilige Ganzjahresstöcke mit Schnellverschluss zur Höhenverstellung und Wechseltellern je nach Einsatzgebiet. Trotz des geringen Gewichts sind sie robust und zuverlässig. An diesen Stöcken hat man nicht nur das ganze Jahr sondern bestimmt jahrelang Freude.
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