Five Ten – ursprünglich eine Marke für Berg- und Klettersport – gehört mittlerweile zu adidas und ist nun insbesondere für seine MTB-Schuhe bekannt.
Auf meinen Flatpedals durfte ich den Five Ten Freerider Pro Primeblue ausgiebig testen.
Facts
Thema | Info |
---|---|
Material | Synthetik-Obermaterial |
Größen | 42 |
Farben | Acid Mint, Hazy Emerald, Sand |
Gewicht | Ca. 315g pro Schuh (Gr. 40) |
Preis | 140€ |
Erster Eindruck und Verarbeitung
Im Enduro-Bereich gibt es die Möglichkeit, Klickpedale mit Klickschuhen zu fahren. Der Vorteil ist, dass man fest auf den Pedalen steht und damit auch bei größeren Erschütterungen mit dem Fahrrad verbunden bleibt. Eine weitere Möglichkeit sind sogenannte Flatpedals, welche mit haltgebenden Pins versehen sind. Der Vorteil gegenüber den Klickern ist, dass man etwas schneller von den Pedalen kommt, wenn es nötig ist, den Fuß runterzunehmen. Auch beim Anfahren an kniffligen Stellen haben Flatpedals gegenüber Klickern einen Vorteil. Um aber ähnlich sicher auf den Pedalen zu stehen braucht es einen Schuh, welcher auf den Pins guten Halt findet. Darüber hinaus sollte der Schuh im Gelände die Füße schützen, bequem sein und ein Einschlafen der Füße verhindern.
adidas sendete mir den Schuh in Größe 40 zu, welche mir wie immer bei adidas sehr gut passt. Der Schuh scheint sich auf den ersten Blick an einem Skater-Schuh zu orientieren. Auch die Schnürsenkel sind dazu passend sehr breit. Die Farbe Acid Mint ist ein angenehmes erfrischendes mintgrün und nicht zu grell. Die Primeblue-Variante ist nachhaltig und aus Ozean-Plastik gefertigt.
Das Obermaterial ist aus Synthetik und fühlt sich an wie ein festes Stoffgewebe, laut Hersteller ist dieser wasserabweisend. Der Zehenbereich ist nach den Herstellerangaben durch aufpralldämpfendes Urethan geschützt.
Nimmt man den Schuh hoch, fühlt er sich nicht allzu schwer an, gewogen waren es 315g pro Schuh. Die EVA-Zwischensohle ist mit den Händen beweglich und scheint doch ausreichend fest zu sein. Die Stealth S1 Gummiaußensohle hat das für Five Ten typische Dotty Profil, welches mich auf den Pedalen festhalten soll.
Die OrthoLite Innensohle kann herausgenommen werden und hat ein sportschuhtypisches Fußbett.
Praxistest
Die Flatpedal-Schuhe Freerider Pro Primeblue wurden umfangreich auf heimischen Trails im Schwarzwald und auf der Schwäbischen Alb, im MTB-Urlaub im Vinschgau und abschließend bei einem einwöchigen Alpencross auf den schönsten Trails der Alpen getestet.
Wie bei einem Skater-Schuh schlüpft es sich sehr einfach mit dem Fuß hinein. Die Schnürsenkel lassen sich gut festbinden, sodass der gesamte Fuß gut umschlossen ist. Eingeschlafen sind mir meine Füße die komplette Testzeit nicht ein Mal. Der einzige Nachteil der voluminösen Schnürsenkel ist, dass diverse Pflanzenteile wie Kletten sehr gerne darin hängenbleiben.
Der Schuh war von Anfang an sehr bequem, auch wenn man den ganzen Tag damit unterwegs ist. Obwohl ich die Schuhe schon sehr oft getragen hatte, hatte ich beim Alpencross allerdings an einem Tag eine kleine Blase an der Ferse, welche jedoch gleich wieder verschwand und ab da auch nicht mehr auftrat. Die Ursache ist mir bis jetzt nicht klar. Bequem war der Schuh für mich immer.
Der Halt mit dem Dotty Profil auf den Flatpedals ist sensationell. Man klebt förmlich an den Pedalen und rutscht kein bisschen umher. Auch zu Fuß kann man – im Gegensatz zu den meisten Klickschuhen – wie in einem normalen Schuh gehen. Es ist zwar kein Vergleich zu einem richtigen Bergstiefel, aber sogar auf felsigen Abschnitten und im Geröll in den Alpen kommt man damit unerwartet gut zu Fuß voran.
Bei Regen und auch Spritzwasser von unten ist das Obermaterial recht lange wasserabweisend und die Schuhe trocknen sehr schnell wieder ab. Beim Halt auf den Pedalen macht es kaum einen Unterschied, ob es trocken oder nass ist. Und auch wenn die Trails durch die Nässe schwieriger zu fahren sind, kann man sich auf den Halt auf den Pedalen gut verlassen.
Fährt man durch felsiges Gelände oder springt ab und stößt mal ungeschickt an, schützt der Schuh den Fuß durch die gepolsterten Seiten und die Aufpralldämpfung im Zehenbereich sehr gut. Auch der Verschleiß hält sich nach mehreren Monaten sehr gering, trotz alpinem Gelände.
Die etwas dickeren Seiten um den Schaft herum verleiten kleine Steinchen, welche bei den Fußmärschen durch die Alpen zahlreich vorkommen, nicht am Schuh vorbei sondern den Weg hinein zu finden. So muss man ab und an eben die Schuhe ausleeren, was ich aber nie als schlimm empfunden habe.
Abschließend kann gesagt werden, dass ich mich im Gegensatz zu Klickschuhen auf den Flatpedals mit diesen tollen Schuhen deutlich sicherer fühle, da ich schneller auf- und abspringen kann. Durch den hervorragenden Grip der Stealth S1 Sohle klebt man beinahe am Pedal als wäre man eingeklickt. Einzig das Anheben des Hinterrads dürfte durch Klickpedale etwas einfacher sein als mit Flatpedals, da man mit Klickern deutlich einfacher einen Impuls nach oben geben kann.
Pro/Contra
Pro:
- sehr bequem, auch über längere Dauer
- hervorragender Halt auf den Flatpedals
- auch geeignet, um zu Fuß zu gehen
- schützen den Fuß vor Stößen
- kaum Verschleiß
Contra:
- -/-
Fazit
Die adidas Five Ten Freerider Pro Primeblue haben mich auf ganzer Linie überzeugt. Sie sind auch über längere Dauer bequem, sodass man auch zu Fuß gut unterwegs sein kann, schützen meine Füße und das wichtigste ist, dass sie auf den Flatpedals einen super Grip haben.
Auch nach mehreren Tagen durch die Alpen hielt der Schuh, was er verspricht und hatte danach kaum Verschleiß.
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