So preist adidas Terrex seinen Allrounder unter den Wanderschuhen an. Der Swift R3 Mid GTX, ein Name der vielversprechend klingt. adidas Terrex stellt uns den Schuh zur Verfügung um ihn auf Herz und Nieren zu testen. In Sachen Wanderschuhe bin ich eher Oldschool, ich habe meinen gut eingetragenen Wanderschuh bereits seit vielen Jahren und sehe bisher keinen Grund diesen zu erneuern, da er weder drückt noch auseinanderfällt. Wir werden sehen, ob der Swift R3 meinem treuen Begleiter auch nur annäherungsweise das Wasser reichen kann.
Ich erwarte von einem guten Wanderschuh, dass er keine Blasen erzeugt, eine robuste wasserabweisende Außenhaut hat und die Sohle nicht bei der kleinsten Feuchtigkeit abrutscht.
Facts
Thema | Info |
---|---|
Material | Außensohle: Continental Gummi Außenschuh: GORE-TEX Membrane |
Größen | 38 2/3 – 49 1/3 jeweils in 2/3 Schritten |
Farben | 3 verschiedene Grau/Schwarz/Blau-Kombinationen |
Gewicht | Ca. 890 g (Größe 42 2/3) |
Preis | 180 € |
Erster Eindruck und Verarbeitung
Der adidas Terrex Swift R3 Mid GTX sieht auf den ersten Blick gut verarbeitet aus. Es sind keine Klebereste oder schlechte Nähte erkennbar. Der Name des Schuhes ergibt sich vor allem aus der mittleren Schafthöhe und der Gore-Tex Membrane des Aussenschuhs. Die Swift R3 Sohle, aus Continental Gummi, umschließt äußerlich den Mittelfuß recht gut und ist relativ weit an den Seiten nach oben gezogen. Eine integrierte, vorgeformte EVA-Sohle (Ethylen-Vinylacetat) sorgt für ein wenig mehr Dämpfung und Anpassungsfähigkeit der Sohle. Das Profil der Außensohle scheint nicht zu hart zu sein, was einen guten Grip verspricht.
Der Schuh hat eine Ghilly-Schnürung, was ein gutes Speed-Lacing ermöglicht. Nach der Schnürung scheint er sich auch gut an den Fuß anzuschmiegen. Durch den mittelhohen gepolsterten Schaft schließt er besonders gut über den Knöcheln ab. Ich habe zwar einen recht breiten Fuß, dem wird der Schuh aber gerecht, da er gerade im Mittelfußbereich genug Platz bietet. Ich muss beim ersten Testen nur leicht an der mittleren Schnürung nachhelfen um nicht das Gefühl zu haben, dass er nur meinen Knöchel festhält. Die Fersenkappe ist schon vorgeformt, passt mir aber sehr gut. Durch den zusätzlichen Fersenschutz an der Außenseite und die Zuglasche zum Einstieg fühlt sich mein Hinterfuß beim ersten Anprobieren auch sehr wohl. Ich bin gespannt was meine blasenempfindlichen Fersen beim ersten Bergaufstieg sagen.
Der Schuh hat eine gepolsterte Zunge, welche mit dem Schuh vernäht ist und ein Verrutschen verhindern soll. Das Außenmaterial ist bis zur Schuhmitte an allen Seiten verstärkt, so bringt er auch eine stabile Zehenkappe mit. Das Obermaterial besteht ansonsten aus Mesh-Synthetik und der Gore-Tex Membrane, welche stark wasserabweisend sein soll. Im inneren hat er ein atmungsaktives textiles Gewebe.
Hinzu kommt noch ein schönes Design mit einer dezenten Farbauswahl mit grauen, schwarzen und blauen Akzenten. Ich habe normalerweise die Schuhgröße 42, beim Swift R3 passt mir 42 2/3 gut. Adidas Terrex steht auch für die Nähe zur Natur und unterstreicht das mit der Herstellung aus recycelten Materialien.
Den ersten aktivlosen Test hat der Schuh meiner Meinung nach bestanden. Ich bin gut in den Schuh gekommen und mein Fuß wurde gut umschlossen. Trotz seines leichten Gewichts habe ich den Eindruck, dass er robust ist und ich habe Lust ihn mit auf eine Wanderung zu nehmen. Hierzu geht es in das schöne Zillertal.
Praxistest
Der Swift R3 fühlt sich sehr gut an meinem Fuß an. Er ist mit ca. 900g leichter als ein herkömmlicher Wanderschuh. Schon auf den ersten Meter fällt mir auf, dass sich mein Fuß auf Grund der guten Gummisohle gut abrollen lässt. Es ist auch kein hochalpiner Wanderschuh mit harter Sohle. Nichts desto trotz fühle ich mich für jegliches unwegsames Gelände vorbereitet. Dieses Allrounder-Talent will ich auf die Probe stellen.
Auf dem Weg zur Grüblspitze geht es zunächst steil bergauf. Die verstärkte Fersenkappe hält was sie verspricht und mein Fuß ist so gut umschlossen, dass die Ferse nicht reibt. Der Schaft und die Schnürung lockert sich selbst nach zwei Stunden Aufstieg nicht. Durch die flexible Sohle und das leichte Obermaterial an den Zehen kann ich mich gut über die Zehen abstoßen. Meine ansonsten schwitzigen Füße heizen sich zwar auf, aber ich habe trotz allem ein gutes Fußklima. Der Swift R3 atmet demnach gut durch. Das Wetter ist zwar trocken, aber bei der Grüblspitze angekommen, weht es uns fast vom Berg. Während wir stark abkühlen, scheint der Wind meinen Füßen nichts auszumachen. Unser Weg führt uns weiter am Grat entlang, während der Hang nach links abfällt macht der Schuh diese seitliche Belastung gut mit. Ich hatte einen guten Halt im Schuh und einen guten Halt am Berg. Durch kleine Wasserläufe konnte ich die Gore-Tex Membrane testen. Bei kurzem Wasserkontakt bis zur mittleren Höhe des Schuhs drang keinerlei Wasser in den Schuh. Erst nach dem dritten Wasserlauf, nachdem ich es wirklich ausreizte, hatte ich im linken Schuh eine leicht nasse Socke. Aber auch diese trocknete nach einiger Zeit wieder gut im Schuh ab.
Nach einigen Auf- und Abstiegen hat sich am Schuhgefühl nichts geändert. Auffällig ist, dass der Schaft sehr satt um die Knöchel sitzt und ich manchmal das Gefühl habe, dass der Rest des Fußes zu viel Spiel hat. Beim letzten, wirklich steilen, Abstieg nach Hintertux wird der Schuh noch einmal auf die Probe gestellt. Es geht über 30 Minuten bei ca. 40 Grad Gefälle steil bergab. Der Schaft umschließt meine Knöchel immer noch sehr gut, so sehr ich mich auch anstrenge, meine Zehenspitzen kommen nicht an die Zehenkappe. Die Sohle hält was sie verspricht und schmiegt sich in jedem Gelände an den Untergrund ohne dass ich rutsche.
Im Tal angekommen, wird mein Fuß auf rote Druckstellen untersucht. Sie sind komplett blasenfrei geblieben, lediglich an meinem rechten Innenfuß habe ich eine leicht rote Stelle. Aber ich habe auch nicht die pflegeleichtesten Füße.
Nach etlichen weiteren Wanderungen empfinde ich den Schuh als sehr robust. Das synthetische Obermaterial könnte auf Grund des flexiblen Zehenbereichs im Knickbereich nachgeben. Egal ob Geröll, Felsen, Wiesen oder Wasser, bisher konnte dem Swift Nichts etwas anhaben.
Pro/Contra
Pro:
- Winddicht, wasserabweisend, atmungsaktiv
- Gutes Design und Passform
- Stabiler, sicherer Halt im Schuh
- Guter Grip auf jedem Untergrund
Contra:
- Halt vor allem über den mittelhohen Schaft
- Material ist anfällig im Knickbereich der Zehen
Fazit
adidas Terrex bewirbt den Swift R3 als Allrounder und genauso fühlt er sich auch an. Er sieht gut aus, hat eine gute, stabile Passform, ist ein Leichtgewicht und bringt genug Funktionalität mit sich um fast jedes Gelände meistern zu können. Meiner Meinung nach ein leichter Wanderschuh für die Berge, um den Hund auszuführen oder einfach nur einen Spaziergang zu machen und das wetterunabhängig.
Wer solch einen Allrounder sucht wird hier fündig und hat Spaß an der Bewegung in der Natur.
Alle Praxistests auf Outdoortest.info werden gemäß dem Outdoor Blogger Codex durchgeführt und sollen dem Benutzer sowohl die positiven aber auch negativen Aspekte des Produktes aufzeigen.
2 Kommentare
Ich bin immer wieder erstaunt das man bei einmaligen tragen von Wanderschuhen ein so gut Empfehlung geben kann!
Ich von meiner Seite bin sehr unzufrieden mit dem ADIDAS TERREX zwar nur der Halbschuhe ist ja aber das gleiche Material! Bei mehrmaligem schnüren reißen die Schnürsenkel! Vorne An den Schuhen wo die Zehen anfangen reist das Material ein , rechts und links vom Schuh! Die Schuhe sind noch kein Jahr alt Ich kann für die Schuhe keine Kaufempfehlung geben eher vom Kauf abraten!
Hallo, der Schuh wurde selbstverständlich nicht nur bei einer Wanderung getragen, sondern war und ist immer noch mehrmals im Monat draußen mit unterwegs. Ich muss dir recht geben, dass das Synthetikmaterial, was die Robustheit angeht, nicht vergleichbar mit einem Lederschuh ist. Bei mir hält bisher aber Alles gut zusammen, weshalb ich für meinen Anwendungsbereich immer noch zufrieden bin. Wir sind aber dankbar für jede Erfahrung mit unseren Testprodukten.