Wer viel wandert, der ist auch schon das ein oder andere Mal in einen Regenschauer gekommen und musste dann nicht nur sich selber regendicht verpacken, sondern auch den Rucksack.
Klar, Regenschutz drüber und fertig. Dann braucht man aber was auch dem Rucksack, also Regenschutz erst runter, dann wieder drauf.
Aquapac bietet jetzt mit dem Backpack einen wasserdichten Rucksack an. Damit dies auch gewährleistet ist, wurde das Materiail mit Material ist mit wasserdichter TPU-Folie beschichtet, die Nähte – Schwachstelle vieler Rucksäcke – geklebt. Das Dreifach-Rollsystem verschließt den Rucksack und das Sicherheitsfach wasserdicht, denn wie oft ist das Material von Rucksäcken wasserdicht, nicht aber seine Reißverschlüsse.
Wir wollten uns davon überzeugen und haben den Rucksack in der Größe 25 Liter für einen Outdoortest von Aquapac bekommen.
Facts
Thema | 15 Liter | 25 Liter | 35 Liter |
---|---|---|---|
Gewicht | 645 g | 753 g | 866 g |
max. Breite | 300mm | 300mm | 450mm |
max. Tiefe | 200mm | 300mm | 300mm |
max. Höhe | 540mm | 540mm | 600mm |
Material | TPU beschichtetes 210D Nylon, 100% PVC frei | ||
Farbe | schwarz-grau | ||
Kategorisierung | IPX6 | ||
Preis | 86,90 € | 95,90 € | 99,90 € |
Für unseren Outdoortest wurde uns die 25 Liter Variante zur Verfügung gestellt.
Verarbeitung
Die Verarbeitung an sich ist sehr gut. Die Nähte sind alle sauber verarbeitet und auch die Gurte sind sauber und fest am Rucksack angenäht.
Von daher gibt es hier nichts zu bemängeln.
Praxistest
Der Rucksack wurde von uns während unseres Sommerurlaubes ausgiebig getestet. So musste der Backpack das ein oder andere Mal mit auf eine Wanderung gehen.
Hier sei auch gleich auf das erste Problem hingewiesen.
Leider ist der Hüftgurt sehr schmal gehalten, wodurch das Gewicht nicht wie bei anderen Trekkingrucksäcken auf die Hüften verlagert werden kann. Der Gurt nimmt hier so gut wie kein Gewicht auf und falls doch mal der Rucksack gut beladen ist, dann schnürt der Gurt eher ein, als das er stützt.
Von Vorteil war hier dann, dass der Hüftgurt beidseitig mit Kunststoffschnallen befestigt ist, so dass man diesen ohne Probleme abnehmen kann.
Im Grunde ist der vorhandene Hüftgurt nur dafür zuständig, dass der Rucksack am unteren Rücken sauber anliegt.
Kommen wir zum Rückenteil, auf welches man bei Rucksäcken ja sein Auge richten sollte.
Hier bietet der aquapac leider auch keine allzu große Polsterung an. Da sind wir andere Dinge gewohnt.
Gut, der aquapac will jetzt nicht die Trekkingwelt neu aufrollen. Er punktet eher mit anderen Dingen, aber dazu später.
Wie bereits erwähnt ist der Rücken nicht stark gepolstert. Was aber praktisch ist, ist die Tatsache, dass man am Rückenteil den Einsatz herausnehmen kann und somit eine Unterlage zum Sitzen immer dabei hat.
Die Schultergurte sind gut gepolstert und der Rucksack lässt sich bequem tragen. Auch der Brustgurt ist in der Höhe verstellbar und sitzt dadurch bequem ohne zu drücken.
Kommen wir zur Inneneinteilung bzw. hier sind wir schnell fertig, denn es gibt im Grunde kein. Der Rucksack besteht aus einem großen Fach, wo alles rein kommt.
Im Inneren ist lediglich eine zusätzliche Tasche mittels eines Reißverschlusses angebracht. Hier kann man dann kleinere Sachen oder Wertgegenstände verpacken, da diese Tasche ebenfalls wasserdicht sein soll.
Womit wir dann beim Hauptthema des aquapac wären. Die Wasserdichtigkeit. Hier spielt der Rucksack dann seinen Vorteil aus indem man ihn bei Regen nicht wie die anderen Rucksäcke erst einpacken muss.
Durch den Rollverschluss oben wird gewährleistet, dass kein Wasser ins Innere kommt. Aber wie kennen wir das von den Rollverschlüssen? Genau, mindestens 3x Rollen sonst wird das nix.
Da wir aber immer neugierig sind, wie weit denn der Begriff “wasserdicht” geht, haben wir den Rucksack mal in den Bach geworfen.
Egal wie der Rucksack im Wasser schwimmt, er treibt halt vor sich hin. Äußerlich nass, aber Innen war zumindest kein Tropfen.
Daher haben wir mal den Rollverschluß unter Wasser gedrückt und gegen die Strömung gehalten. Klar, kommt zwar so gut wie nie vor, aber wir sind halt neugierig.
Und hier ist dann doch etwas Wasser ins Innere gelangt. Es war jetzt nicht so viel, als dass man hätte eine komplette Wanderung abbrechen müssen.
Das gleiche haben wir auch mit der gelben Innentasche gemacht. Also ab ins Wasser und dann auch mal kurz unter Wasser.
Im Grunde kann man sagen, dass der aquapac Backpack schon wasserdicht ist, wenn es z.B. um Regen geht. Fällt der Rucksack mal ins Wasser, passiert solange nichts, bis dass der Rollverschluß unter Wasser kommt. Und dann dürfte es auch nur mit dem Zufall zugehen, dass Wasser nach innen rein kommt.
Was sehr gut ist an dem Rucksack, sind die außen angebrachten seitlichen Netztaschen. Diese sind so groß, dass ohne Probleme eine 1,5 Liter-Flasche hineinpasst.
An dem integrierten Taschenlampen-/Lichthalter befindet sich zudem noch ein Karabiner, an welchem man Gegenstände außen befestigten kann.
Die Stöcke kann man im Grunde nur mit den Schlaufen an dem Karabiner befestigen, wodurch diese dann aber nach oben weit herausragen, was bei gelegentlichem Bücken mit Kopfnüssen belohnt wurde.
Pro / Contra
Pro | Contra |
---|---|
praktisch im Regen, da kein Überzug nötig ist | zu schmaler Hüftgurt |
gute Schultergurte | Außen kaum Anbringungsmöglichkeiten von Gegenständen wie z.B. Wanderstöcken |
Fazit
Es kommt jetzt immer darauf an, was man mit einem Rucksack vor hat. Also wir würden den aquapack Backpack jetzt für eine richtig lange Trekkingtour nicht unbedingt empfehlen. Hierzu sind uns die Möglichkeiten außen am Rucksack Gegenstände anzubringen einfach zu gering.
Auch das große Hauptfach innen sorgt im Grunde nur für längeres Suchen nach Kleidungsstücken.
Ist man hingegen so 3-4 Stunden unterwegs und benötigt wenig Proviant und weitere Kleidungsstücke für unterwegs, dann macht dieser Rucksack schon eher Sinn.
Vor allem praktisch fanden wir, dass man nicht auf das Wetter achten muss bzw. man muss bei Regen nicht daran denken, ob man jetzt den Rucksack auch schon mit einem Regenüberzug versehen hat.
Aber auch bei 3-4 Stunden Touren sollte man Bedenken, dass der Hüftgurt des Rucksacks keine wirkliche Entlastung mit sich bringt.
Hier würden wir aquapac empfehlen, einen breiteren, gepolsterten Hüftgurt anzubringen, in welchem man eventuell auch noch kleine Taschen für Geld oder Schlüssel vorsieht.
Grundsätzlich dürfte sich der Rucksack wohl aber eher im Bereich von Stadtbesichtigungen wohl fühlen, wo man immer wieder mal Pausen macht und auf einen richtigen Trekkingrucksack nicht angewiesen ist.
Auch auf dem Fahrrad wird man den aquapac Backpack vermutlich eher zu sehen bekommen als in den Bergen. Hier ist auch der schmale Hüftgurt kein Problem, da beim Biken der Rucksack durch den Hüftgurt ja eher am Körper gehalten wird, als dass er Gewicht abnehmen soll.
Also, für die Berge eher bedingt geeignet, Stadtbesichtigung und Radtouren empfehlenswert.
Alle Praxistests auf Outdoortest.info werden gemäß dem Outdoor Blogger Codex durchgeführt und sollen dem Benutzer sowohl die positiven aber auch negativen Aspekte des Produktes aufzeigen.