Seit 1-2 Jahren sind Grills und vor allem Smoker und Co. voll im Trend. Jeder hat so ein Teil im Garten, der Terrasse oder auf dem Balkon stehen.
Allerdings sind all diese super-Teile nicht mobil. Wer aber gern auch mal bei Freunden grillen möchte, die keinen Grill haben, oder nach einem schönen Tag am See oder wer ganz sicher grillen will, auch wenn´s geregnet hatte und die Grillstelle nass ist, der ist mit einem mobilen Grill gut beraten. Damit der Grill gut geschützt ist, ist ein Koffergrill eine tolle Möglichkeit.
Wir haben von Fritz Berger den Berger 3-Flammen Koffer-Gasgrill getestet.
Facts
Thema | Info |
---|---|
Material | Stahl, Edelstahl |
Farbe | silberfarbener Metallkoffer |
Maße | Offen: 75 x 90 x 45 cm | Koffer: 63 x 30 x 12 cm |
Grillrost (LxB) | 54 x 24 cm |
Gasverbrauch Max | 385 g/h |
Leistung | 5.300 Watt (HS), 4.800 Watt (Hi) |
Lieferumfang | Grillspieß mit 2 Fleischklammern, Grillrost mit Rosthaltern (verchromt), Saftschale, 4 Standbeine |
Gewicht | 10 kg |
Leistung | 5,3 KW |
Anschluss | 50 mbar |
Preis | 109,00 € |
Grillspieß mit 2 Fleischklammern
Gasschlauch und Gasdruckregler nicht im Lieferumfang enthalten.
Verarbeitung
Die Standbeine sind leicht, stehen mit den Gummifüßen rutschfest und lassen sich gut einschrauben. Der Verschluss der Kofferhälften hält zuverlässig.
Praxistest
Zum Koffer: Der Transportkoffer ist gleichzeitig der Corpus und die Rückwand des aufgebauten Grills.
Aufbau:
Beinlänge/ Arbeitshöhe: ca. 90 cm Herdhöhe, ab ca. 65 cm Grillhöhe
Stabilität der Beine: 4 Beine mit Gummischutzkappen , der Stand ist ok, auch wenn die Füße fest verschraubt recht “flexibel” beweglich sind.
Die Flammen und der Grill sind durch die Seiten- und Rückwand recht windgeschützt. Da der Deckel als Rückwand verwendet wird, ist dieser höher als die Kochplatten. Somit ist auch hier die Flamme geschützt.
Benutzung:
Die Arbeitshöhe ist bei ca. 1,7 m hüfthoch und damit ok.
Kochen:
Die 3 Flammen sind für Töpfe bis ca. 20 cm Durchmesser geeignet. Das ist nicht viel. Mit einem Liter Wasser und einer Packung Spaghetti (500 g) hat es eine ganze Weile gedauert und wir hatten schon Sorge, dass das Wasser nicht kocht. Aber mit etwas Geduld ging es dann. Leider kann man weder die Hitzeeinwirkung (außer über den Zustrom aus der Gasflasche) noch die Auswahl der Platten regeln. Wenn man also nur eine Platte benötigt, werden trotzdem alle drei gleichmäßig beheizt. Dies ist zum einen schade ums Gas und zum anderen muss man ein wenig aufpassen sich nicht an dem ausströmenden Gas zu verbrennen. Auch kann man auf den Platten während des Betriebs nichts abstellen, weil sie ja “an”, also heiß sind.
Hat man einen Topf auf den Kochflammen stehen muss man ein wenig aufpassen. Links und rechts hat es gegebenenfalls ja noch eine Kochplatte, die ebenfalls an ist und auch nach vorne (zum Kochenden hin) kommt aus dem Grillraum, der ja immer auch mit beheizt wird, eine enorme Hitze. Hat man einen Topf mit Stiel, empfiehlt es sich, diesen über die Rückwand hinaus zu drehen, dass er sich nicht unangenehm erhitzt oder gar schmilzt. Bei Griffen links und rechts wird man um eine Form von Topflappen fast nicht drum rum kommen.
Da das Augenmerk beim Kochen auf die Kochplatten gerichtet ist, muss man ein wenig aufpassen die Hitzeentwicklung aus dem Grillbereich nicht zu unterschätzen. In Shorts direkt vor dem Herd stehen (in normalem Kochabstand) kam es zu leichten Rötungen an den Oberschenkeln, aber keine Verbrennungen).
Grillen:
Auch hier ist das System dasselbe. Die Regulierung erfolgt ausschließlich über die Gasflasche. Anders als bei anderen Grills, kommt hier die Hitze aber von oben. Das Gas strömt gleichmäßig über die gesamte Grillbreite aus. Zudem kann hier aber auch die Hitzeeinwirkung noch über die Höhenverstellung des Rosts reguliert werden. Hierzu sind zwei Metallbügel mitgeliefert, mittels deren man den Rost herausheben und tiefer wieder einsetzen kann. Hat man den Rost in einer der oberen beiden Schienen eingesetzt, muss man mit etwas Akrobatik oder zu zweit mit einer Hand den Grillrost und dem Metallbügel ein Stück herausziehen ohne ihn fallen zu lassen und mit der anderen das Grillgut wenden. Am besten ohne am Metall der Kochblatte hängen zu bleiben. Darin brennt sich sonst während des Weitergrillens die Marinade ein und geht auch beim Reinigen dann nicht mehr ganz weg.
Grundsätzlich ist das Grillen von oben eine tolle Sache. Das Grillgut kann entweder im eigenen Saft auf einer Grillschale bruzeln. Hierbei hat es den Vorteil, dass es dennoch von oben schön knusprig wird. Wenn man es dagegen auf den Grillrost legt, kann das überschüssige Fett frei abtropfen und wird von der Saftschale aufgefangen. Bei Bedarf kann dieser Bratensaft zur Zubereitung einer Soße verwendet werden. Diese Saftschale sitzt beim Einschieben ziemlich fest. Man sollte sich also vor dem Grillen überlegen, auf welcher Schiene sie sitzen soll, denn heiß bekommt man sie kaum gefahrlos aus den Führungsschienen. Der Grillrost hingegen lässt sich in jeder Situation mit den beiden Metallbügeln in der Höhe verstellen.
Wenn man alles richtig macht und nicht tropft oder kleckert, dann kann man abgesehen von dem Rost und der Fettpfanne den Grill wieder sauber aufräumen.
Reinigung:
Fettspanne und Grillrost sind herausnehmbar und können separat gereinigt werden. Die einzelnen Stäbe des Rostes sind je nach Verschmutzungsgrad schwer sauber zu bekommen. Hier empfehlen sich evtl. Grillschalen, zumal die Hitze ohnehin von oben kommt.
Die Fettpfanne lässt sich einfach einweichen und reinigen.
Pro / Contra
Pro
- Praktisch zum Transportieren, da alles in einem stabilen Metallkoffer verstaut ist, welcher gleichzeitig die Basis des Grills ist
Contra
- Keine Regulierung der Gaszufuhr und Temperatur möglich
- Es sind immer alle drei Grillstellen an, sie können nicht einzeln geregelt werden
Fazit
Der Koffergrill Berger 3-Flammen Koffer-Gasgrill von Fritz Berger für 109 Euro ist ein praktischer und robuster transportabler Grill mit 3 Kochflammen und ausreichend Platz zum Grillen auf angenehmer Arbeitshöhe. Die Flammen oder der Grill können allerdings nur gemeinsam und alle gleich stark beheizt werden. Auch verfügt der Grill nicht über einen Drehregler zur Regulierung der Hitze. Dies muss man bei Bedarf über den Anschluss der Gasflasche direkt machen.
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