
Nun will der Blaupunkt Ring Light seinen Träger aber nicht „knechten“, sondern eher dafür sorgen, dass dieser gesund bleibt bzw. alles dafür tut, um die Gesundheit zu erhalten.
Wie sich der Ring Light in der Praxis schlägt, könnt ihr hier nachlesen.
Facts
Thema | Info |
---|---|
Material | Edelstahl / Innenseite Kunstharz |
Ringgrößen (US-Größen) | 8 – 13 |
Farben | Silber und Schwarz |
Gewicht | ca. 3,5g-4,2g (größenabhängig) |
Maße | Breite: 8 mm Stärke: 2,7 mm |
Wasserdichtigkeit | IP68 |
Kompatibilität | iOS AppStore, Android GooglePlay, Apple Health |
Batteriekapazität | 14,5-20,5 mAh Lithium-Polymer-Akku |
Akkulaufzeit | bis zu 7 Tage abhängig von Häufigkeit der Nutzung |
Lademethode | Ladekabel mit magnetischer Ladebuchse über USB an 5V-DC |
Ladezeit | ca. 45-60 Minuten |
Verbindungsmethode | Bluetooth 5.1 mit niedrigem Stromverbrauch |
Sonstiges | Interner Speicher: Ja PPG-Sensoren: Ja Temperatur-Sensoren: Nein 3-Achsen-Gyrosensor: Ja Aktualisierbarkeit der Firmware (auf dem Ring): Via App |
Preis | 99,00 € |

Erster Eindruck und Verarbeitung
Der Ring sieht sehr wertig aus, und auch die Verarbeitung lässt keinen Grund zur Beanstandung. Wer gerne breitere Ringe trägt, dürfte mit dem Blaupunkt Ring keine Probleme bekommen.
Praxistest
Eigentlich sollte der Ring von unserer Testerin Eva getragen werden. Da sie aber mit breiteren Ringen so gar nicht zurecht kommt, habe ich den Test übernommen. Dies bringt uns dann aber auch gleich zum Thema der Ringgröße und dem Tragekomfort.
Die Ringgröße sollte man bei der Bestellung in US-Größen angeben. Wer seine Größe nicht kennt, der kann über den Shop von Blaupunkt ein Ringrößen-Testkit für 10,00 € bestellen. Bei dem Testkit ist auch ein 10,00 Euro Gutschein-Code mit dabei, welchen man dann beim Kauf eines Rings einlösen kann.
Aufgrund der Tatsache, dass der Ring eine Breite von 8 mm hat, sollte man die Größe gut auswählen, da breite Ringe immer etwas schwerer über die Mittelknochen des Fingers gehen als sehr schmale Ringe.
Tragekomfort
Wie erwähnt, hat der Blaupunkt Ring Light eine Breite von 8 mm. Er ist daher kein schlankes Modeaccessoire, sondern schon etwas breiter. Wer dies nicht mag oder damit nicht zurechtkommt, sollte sich vorab überlegen, ob so ein Ring dann Sinn macht. An einer zierlichen Frauenhand könnte der Ring etwas zu klobig wirken. Letztendlich muss dies jedoch jeder für sich selbst entscheiden.
Der Ring trägt sich jedenfalls sehr angenehm, die Sensoren an der Innenseite sind kaum zu spüren, was angenehm ist und nicht drückt.
Auch in Sachen Stabilität überzeugt der Ring. Auf einer Mehrtagestour auf dem Inntaler Höhenweg musste er sich mehrmals mit hartem Fels anlegen, was ihm jedoch kaum anzusehen ist. Zur Not kann man den Edelstahlring auch mit feinem Schleifvlies bearbeiten, damit er wieder perfekt aussieht. Einige Gebrauchsspuren sind jedoch üblich und verleihen dem Ring mit der Zeit eine schöne Patina.
Funktionen
Der Ring kann tatsächlich einiges aufzeichnen bzw. überwachen. Hier vorab mal eine Übersicht, was der Ring alles aufzeichnen kann:
- Schlaf-Phasen ( REM-Schlaf, Leichtschlaf, Tiefschlaf )
- Aktivitäten ( über 170 Sportarten ) mit Realtime Puls-Tracking
- Herzfrequenz ( Puls )
- Herzratenvariabilität ( HRV )
- Stress und Erholung
- Blutsauerstoff-Sättigung ( SpO2 )
- Einstellbare, automatische Überwachungsintervalle für Puls, HRV und SpO2
- Weiblicher Zyklus
- Handykamera Bildauslöser durch Geste
- Apple-Health Integration
Letztendlich entsprechen diese Punkte auch den Aufzeichnungsmöglichkeiten von vielen Fitnessuhren. Beim Ring hat man halt den Vorteil, dass man keine Uhr mit sich tragen muss, allerdings auch den Nachteil, dass man für die Anzeige der Daten auch immer ein Handy benötigt.
Im Test wurden vor allem die Schlaf-Phasen sowie die Aufzeichnung der sportlichen Aktivitäten im Vergleich zu einer Sportuhr verglichen.
Aufzeichnung Laufen
Um zu prüfen, was der Ring alles anzeigt, wurde ein Vergleich beim Laufen mit einer vorhandenen Garmin Forerunner 965 durchgeführt.
Daher wurden beide Geräte entsprechend aktiviert und die Daten am Ende ausgewertet. Hierbei stellte sich heraus, dass die Daten zwischen Ring und Garmin nahezu ähnlich waren.
Geringe Abweichungen gab es vor allem bei der Distanz. Während der Ring 4,81 km anzeigte, war die Garmin bei 4,59 km. Gut, dass sind immerhin 220 m, also schon ein wenig.
Auch in Sachen Kalorien zeigt der Ring einen höheren Verbrauch mit 447 kcal im Gegensatz zur Garmin mit 331 kcal an. Aber ok, auf sowas lege ich zumindest keinen Wert, und wer auf Diät ist, befasst sich mit dem Thema so oder so genauer.
Leider musste ich aber feststellen, dass im Bereich der Pulsmessung der Ring immer wieder mal Aussetzer hat und die Messung bzw. Aufzeichnung unterbricht. Dies habe ich bei mehreren Aufzeichnungen festgestellt, und man konnte auch auf anderen Seiten im Netz von dem Problem nachlesen, was allerdings wohl lediglich für die Android-App zutrifft. Bei Nutzung der iOS-App soll dieses Problem nicht vorliegen. Daher müsste man die Android-App nachbessern.
Insgesamt kann man aber festhalten, dass die aufgezeichneten Werte jetzt nicht extrem von der Garmin abweichen. Für ambitionierte Sportler wird eine Messung mittels eines Ringes vermutlich eh nicht in Frage kommen, da die heutigen Sportuhren weitaus mehr Details in der Auswertung zeigen.
Für alle diejenigen aber, die ab und an gerne mal eine sportliche Aktivität aufzeichnen wollen und nicht ambitioniert nach Daten trainieren, dürfte der Ring vollkommen ausreichen.
Im Bereich der Schlafüberwachung konnte ich allerdings feststellen, dass die Abweichungen hier schon gravierender sind.
Während z.B. der Ring für eine Nacht eine Gesamtdauer von 10 Stunden und 19 Minuten angibt, wertet die Garmin den Schlaf nur mit 8 Stunden und 7 Minuten. Hier hat man also eine Differenz von mehr als 2 Stunden, was schon sehr viel ist.
Auch die Detailauswertung ist unterschiedlich.
Zeigt der Ring eine Tiefschlafphase von 3 Stunden und 2 Minuten an, so spuckt die Garmin hier lediglich 1 Stunde und 8 Minuten aus.
Was jetzt hier exakt ist oder, sagen wir mal, näher an die Wahrheit rankommt, könnte man nur über ein Schlaflabor feststellen. Von daher ist es sehr schwierig, eine Aussage zu machen, was jetzt passt und was nicht. Allerdings ist bekannt, dass Garmin in Sachen Daten schon sehr gut ist. Und wenn man bedenkt, dass der Ring bei der Aufzeichnung von sportlichen Aktivitäten immer wieder mal einen Aussetzer hat, so kann ich aus meiner persönlichen Sicht die Daten des Ringes nicht immer ganz ernst nehmen, so leid es mir tut.
Während ich bei der Aktivitätsaufzeichnung über die ein oder andere Abweichung noch hinwegsehen kann, ist das bei der Schlafaufzeichnung nicht möglich. Zu groß sind hier die Differenzen.
Blaupunkt App
Die verwendete Android-App ist übersichtlich und auch selbsterklärend.
Auf der Startseite findet man eine Übersicht über die überwachten Bereiche und deren Daten vor.
Diese Übersicht kann auch nach Bedarf angepasst werden. So habe ich zum Beispiel beim Test den Punkt „Weiblicher Zyklus“ deaktiviert.
Klickt man auf einen der Bereiche in der Übersicht, kann man sich die Details anzeigen lassen. Diese werden auch sehr übersichtlich dargestellt und können dann individuell ausgewertet werden.
Man kann in der App auch die Überwachungsintervalle einstellen. Zum einen in welchem Zeitraum und zum anderen für was genau. Im Test hatte ich das SpO2-Monitoring, den Stress-Monitor als auch die HRV-Aufzeichnung im Intervall von 30 Minuten eingestellt. Hier muss man halt daran denken, dass engmaschige Überwachung auch Akkukapazität kostet. Aber dazu später mehr.
Witzigerweise kann man mit dem Ring auch Fotos machen. Ja genau, ihr habt richtig gelesen. Wenn man im Bereich der Einstellungen auf „Fotos machen“ geht, wird die Kamera geöffnet und mittels einer Geste kann man dann den Auslöser betätigen. Dies hat im Test nicht immer ganz optimal funktioniert und ist für mich auch eher ein Gimmick, das man jetzt zumindest aus meiner Sicht nicht unbedingt benötigt.
Die „Meldung bei niedrigem Akku“ hatte ich im Test auch aktiviert, wurde davon aber leider sehr enttäuscht.
Diese Benachrichtigung habe ich leider nie rechtzeitig bekommen. Interessanterweise kam die Benachrichtigung meist dann, wenn der Ring am Ladegerät hing und wieder mit dem Smartphone verbunden war. Leider etwas zu spät, was manche Aufzeichnungen bei sportlichen Aktivitäten gerade in dem Moment verhindert hat. So ist man im Grunde dazu gezwungen, selbst daran zu denken, wann der Ring wieder aufgeladen werden muss, was aber im Alltag ein wenig lästig ist.
Dann gibt es noch die Option für ein Firmware-Upgrade des Rings sowie Systemeinstellungen wie das Herunterfahren des Ringes oder einen Reset.
Akkulaufzeit
Die Akkulaufzeit wird vom Hersteller mit bis zu 7 Tagen angeben, je nachdem was alles überwacht wird.
Diese Laufzeit habe ich während der Testphase nicht erreicht. Der Ring war eher nach 4-5 Tagen immer leer und musste aufgeladen werden. Da die Ladezeit sehr kurz ist, ist das kein Problem. Allerdings sollte in diesem Falle die bereits oben erwähnte „Meldung bei niedrigem Akku“ auch verlässlich funktionieren, was sie im Test leider nicht gemacht hat.

































Pro/Contra
Pro:
- Schlichter, eleganter Ring
- Viele Überwachungsfunktionen
- Guter Tragekomfort
- Hält einiges aus
Contra:
- Keine Benachrichtigung, wenn Akkukapazität kritisch ist
Fazit
Der Ring Light von Blaupunkt ist für diejenigen sicherlich eine Alternative, die ab und an mal ein paar Daten aufzeichnen und auswerten wollen. Für den ambitionierten Sportler, der nach Trainingsdaten seinen Sport ausrichtet, dürfte der Ring allerdings keine Option sein.
Man sollte den Markt mit den „Gesundheitsringen“ aber sicherlich nicht aus den Augen lassen, da sich hier in den nächsten Jahren sicherlich noch einiges tun wird, auch in Bezug auf die Genauigkeit der Daten.
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