Inzwischen ist es wieder schön, aber wenn man das Rad nimmt, wird das ganze Wasser wieder hoch gewirbelt und man ist trotzdem nass und schmutzig. Die Regenhosen werden gern etwas stiefmütterlich unter den Teppich gekehrt. Die meisten denken nur an die Jacke. Diese ist mit Sicherheit von elementarer Bedeutung und ja nicht NUR bei Regen wichtig. Aber auch nasse Hosenbeine oder Gesäßbereiche machen auf Dauer keinen Spass.
Wir durften von Cimalp die Regenhose Pilat F in´s ungemütliche Wetter ausführen.
Facts
Thema | Info |
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Material | CIMASHELL 160g/m2 |
Größen | XS-XXL |
Farben | dunkelblau |
Wasserdichtigkeit | 10.000 mm Wassersäule |
Atmungsaktivität | 10.000 g/m2/ 24h |
Winddichte | 60 km/h |
Preis | 99,95 Euro UVP |
Erster Eindruck und Verarbeitung
Leichte und weiche Regenradhose in praktischem Transportbeutel. Sie raschelt nicht unangenehm und hat eine angenehme Haptik.
Die Nähte sind sauber geschlossen. Die Reißverschlüsse laufen sauber und haken nicht. Die Klettverschlussflächen sind ausreichend groß und haben einen starken Halt.
Praxistest
Die Regenhose wurde in Größe L bestellt. Die Testerin trägt normalerweise Größe M bei 168cm. Allerdings soll sie ja als Regenüberhose dienen und um hier zu verhindern, dass die Hose gefühlt enger ist als die darunter, wurde sie eine Nummer Größer bestellt. Die Farbe ist ausschließlich navyblau. Auf den ersten Blick fällt es einem gar nicht auf, dass sie nicht schwarz ist. Nur im direkten Kontakt mit schwarzer Kleidung sieht man den Unterschied deutlich.
Regenhosen haben nicht gerade den Ruf, besonders “hip” zu sein. Das liegt einerseits vermutlich daran, dass man sie wirklich nur bei schlechtem Wetter herausholt und zum anderen daran, dass sie häufig als RegenÜBERhose einen mäßig aufregenden Schnitt haben. Aber dennoch sind die Ansprüche nicht geringer an eine gute Regenhose. Gerade beim Radfahren ist die Aktion der Beine besonders hoch und ununterbrochen gegeben. Auch beim Wandern ist man i.d.R. ständig in Bewegung, aber die Geschwindigkeit und je nach Steigung bzw. Tritthöhe der Bewegungsradius sind anders.
Der Schnitt ist wie bereits beschrieben locker und eher weit. Es ist also ausreichend Platz, um sich nicht eingeengt zu fühlen. Das Außengewebe ist angenehm weich und griffig. Es ist nicht dieses glatte Kunststoffgefühl. Aufgrund dieser eher samtigen Oberfläche ist auch die Geräuschentwicklung erfreulich gering. Natürlich raschelt sie ein wenig, aber es ist nicht störend. Außerdem hat man nicht das Gefühl mit den glatten Flächen der Innenschenkel beim Gehen an sich selbst abzurutschen. Kleine Reflektorschriftzüge und Streifen am Hosenbund hinten, an den Kniekehlen und Waden sowie Schienbeinen sorgen für einen Beitrag zur Sicherheit bei Tag und Nacht.
Die Hose verfügt über einen Gummibund, der innen unterm Bauchnabel mit einem Kordelstopper und Kordel in der Weite regulierbar ist. Beidseitig befindet sich auf der Beinaußenseite ein langer 2-Wege-Reißverschluss, der allerdings nicht durchgängig ist. Dies bedeutet, man kommt beim Tragen der Hose überall hin, man kann das Bein bis hoch zum Bund öffnen oder aber auch nur zum Lüften oder um an eine Hosentasche zu gelangen, den Reißverschluss von oben öffnen. Allerdings kann man die Regenhose nicht anziehen, indem man sie öffnet und um die Beine legt. Man muss hineinschlüpfen und das bedeutet meistens, dass man die Schuhe ausziehen muss. Diese beiden Reißverschlüsse sind mit einer knapp 2 cm breiten Lippe versehen, so dass Regen und Wind beim Fahren, aber auch sonst nicht in den Reißverschluss eindringen können. Diese Lippe ist an einigen Stellen mit einem Klettverschluss versehen, damit sie sich auch nicht ausversehen aufstellt und zuverlässig schließt. Alle Reißverschlusszipper sind mit einem schmalen, angerauten und somit griffigen Zipper aus Kunststoff versehen. Auch mit Radhandschuhen sind diese problemlos zu bedienen.
Im Bereich der Unterschenkel/Kniekehle (je nachdem wie sie sitzt) kann die Hose mit einer verbreiterten Stelle dieser Reißverschlusslippe und einem waagerecht verlaufenden Klettstreifen in der Weite eingestellt werden. So flattert einem die an sich ja weite Regenhose bei der Fahrt nicht um die Beine, sondern kann dort entsprechend angepasst werden.
Auch am Hosenbeinsaum kann die Hose wieder mittels Klettverschluss in der Weite reguliert werden. Dies ist hier besonders wichtig, damit von der Fahrbahn oder den Rädern hochspritzendes Wasser, aber auch der Regen und Wind hier nicht eindringen können. Gerade beim Radfahren hat man ja durch die Beinaktion viel Bewegung auch im Bereich der Knöchel. Die Hosenbeine werden bei jedem Tritt einmal nach oben gezogen und rutschen dann wieder runter.
Ein sehr durchdachtes und tolles Highlight ist die Hosenbeinabschlussverlängerung vorne. An der Vorderseite ist das Hosenbein ca. 5 cm länger geschnitten und verjüngt sich von den Knöcheln her nach vorne etwas. Auf der Unterseite dieser Verlängerung befindet sich ein kleiner Haken, den man an der Schuhschnürung befestigen kann. Dieser Haken ist aber nicht fix, sondern ist mit einer kurzen Gummizugschleife verbunden. Dadurch zupft auch nicht jeder Zug auf den Haken sofort an der Hose. Auch beim Wandern ist das ein tolles Detail, so bleiben Schuhe und eventuell Socken trocken. Auch um zu verhindern, dass sich Schnee zwischen Schuh und Hose nach oben arbeitet, gerade bei hohen Tritten, ist so ein Haken auch zu Fuß eine feine Sache. Wer dies jedoch nicht nutzen möchte oder aber wandert und diese Verlängerung möglicherweise als hinderlich empfindet, der kann sie mittels Druckknopf einfach nach innen umklappen und fixieren. Schlau gedacht – gut gemacht!
Die gesamte Hose ist innen mit einem Netzfutter versehen. Somit klebt man nicht unangenehm mit der nackten Haut am Hosengewebe fest. Auch “fließt” die Hose so besser über eine darunter getragene Radhose und es kommt zu keinen unangenehmen Reibungen.
Beim Radfahren wie bei anderen Sportarten mit hoher Bewegungsintensität kommt bei schlechtem Wetter der Atmungsaktivität eine besonders hohe und anspruchsvolle Bedeutung zu. Denn während bei geringer Intensität der Wasserdichte volle Aufmerksamkeit geschenkt werden kann, so ist bei hoher Intensität die Atmungsaktivität mindestens so wichtig. Es ist nichts ärgerlicher, als wenn man das Gefühl hat mit Regenbekleidung darunter nasser zu sein als das, wann einem der Regen eigentlich beschert hätte.
Passend zu dieser Regenhose gibt es auch den Regenmantel Urban-Cycling Hendaye F von Cimalp. Beide verfügen über hervorragende Eigenschaften auch zur Atmungsaktivität. Ob stramme Spaziergänge bei Wind und Wetter, Sprints mit dem Hund, beim Spiel oder mit dem Rad – der Tragekomfort vom Gewebe her und die Atmungsaktivität sind überzeugend.
Wo wasserdicht drauf steht sollte es auch drin sein. Dies ist hier aber erfreulicherweise auch der Fall. Sowohl Wind als auch Regen haben hier für lange Zeit keine Chance. Dass die Hose zudem noch schnell trocknet macht es in der Praxis einfacher. So kann sie ggf. bereits am Körper wieder trocknen, nachdem es aufgehört hat zu regnen und man kann sie bald wieder bequem in der Transporttasche verstauen.
Laut Hersteller fällt die Hose eher groß aus. Dies ist ein schöner Hinweis bei der Größenauswahl und spart Verpackungs- und Transportkosten und schont damit die Umwelt.
Pro/Contra
Pro:
- Weiches geräuscharmes Gewebe
- Durchgängiges Meshinnenfutter
- Lange Beinreißverschlüsse
- Haken zur Fixierung an der Schuhschnürung
- Beinweitenverstellung zweifach
Contra:
- Kein durchgängiger Beinaußenseitenreißverschluss
Fazit
Die Radregenhose Pilat F von Cimalp für Frauen für 100 Euro ist eine tolle und robuste Regenüberhose, die einen nicht nur auf dem Rad sondern einfach bei jedem Mistwetter zuverlässig und komfortabel begleitet und nicht im Regen stehen lässt.
Alle Praxistests auf Outdoortest.info werden gemäß dem Outdoor Blogger Codex durchgeführt und sollen dem Benutzer sowohl die positiven aber auch negativen Aspekte des Produktes aufzeigen.