Bei den Regenjacken hat sich in den letzten Jahrzehnten viel getan. Von müllsackartigen Plastikhüllen bis zu Hightec-Produkten. Die Schwierigkeit bei Regenjacken liegt darin ein Höchstmaß an Wasser- und Winddichte zu erreichen und dabei die Atmungsaktivität und den Tragekomfort nicht zu vernachlässigen. Oft verschlechterte sich eines zum Vorteil des anderen.
Auch das Packmaß und das Gewicht werden immer wieder optimiert.
Um auch bei schlechtem Wetter bei sportlichen Aktivitäten draußen gut geschützt zu sein, braucht man eine Jacke die einem alles gibt, aber die Bewegungen nicht einschränkt.
Ich durfte von Columbia die Regenjacke OutDry Mesh Jacket für Frauen testen.
Facts
Thema | Info |
---|---|
Material | 100% Nylon Stretch Mesh |
Größen | XS-XXL |
Farben | black |
Preis | 250 Euro UVP |
Erster Eindruck und Verarbeitung
Die Jacke ist auffallend leicht und dünn. Sie erinnert mit ihrer glänzenden Oberfläche eher an eine LKW-Plane, fühlt sich aber viel weicher und leichter an.
Die Nähte sind sauber geschlossen und versiegelt.
Praxistest
Ich habe die Jacke in schwarz und Größe L getestet. Eigentlich trage ich M, aber da ich sie auch das ganze Jahr mit entsprechend voluminösen Midlayern tragen möchte, habe ich mich für L entschieden.
Die Shell-Jacke für Frauen ist auch für Männer erhältlich. Sie ist wasserdicht und auch bei extremen Bedingungen zuverlässig dicht. Die außenliegend getapten Nähte tragen dazu bei. Der Reißverschluss läuft gut und hakt nicht. Sie wurde beim Megamarsch in Stuttgart 2023 (100km-Marsch) mit eingepackt. Da war das Wetter aber unheimlich gut und komplett trocken. Daher kann ich in dem Zusammenhang wenig über die Jacke sagen. Außer, dass sie sehr leicht ist und sich aufgrund des dünnen Gewebes klein und gut zusammengepackt im Rucksack verstauen lässt. Sie ist eine gute Wahl, wenn man für den Fall der Fälle von Wetterumschwüngen eine Jacke mitnehmen möchte. Es wäre unklug, eine solche Jacke nicht einzupacken. Sie ist kaum eine Mehrbelastung im Rucksack. Damit sie gut verstaut werden kann, kann man die ganze Jacke in eine Seitentasche packen.
Am Rücken ist die Jacke etwas länger geschnitten. Die Rückenlänge beträgt 70 cm. Dies hat den Vorteil, dass der Rücken auch geschützt bleibt, wenn man beim Bergaufsteigen, z.B. dauerhaft oder immer wieder, in etwas gebückter Haltung unterwegs ist.
Obwohl die Jacke wie bereits erwähnt eine glatte, glänzende und eindeutig kunstfasergeprägte Oberfläche hat, ist sie angenehm zu tragen. Selbst wenn sie bei warmen Temperaturen direkt auf der Haut getragen wird. So kam sie im Spätsommer bei Wanderungen bei ca. 25 Grad zum Einsatz, bei denen es im Laufe des Tages immer wieder und teils auch stark regnete. Gerade im Gipfelbereich war es dann auch deutlich kälter. Verschwitzte Haut ließ die Jacke aber dennoch nicht “festkleben”. Viele Shell- vor allem Hardshelljacken rascheln unangenehm. Die OutDry Extreme raschelt nicht, was ausgesprochen komfortabel ist.
Auf der Innenseite ist die Jacke nicht glatt, sondern leicht angeraut. Sie hat eine leicht wabenförmige Struktur. Dies erhöht den Tragekomfort enorm. Das atmungsaktive Material lässt überschüssige Wärme und Feuchtigkeit entweichen und verhindert so Hitze- und Feuchtigkeitsstau. Obwohl die Jacke über keine zusätzlichen Belüftungsöffnungen oder -löcher verfügt, fühlte sie sich ausreichend belüftet an. Ich hatte sie nicht bei extrem anstrengenden Aufstiegen getragen, aber beim normalen Auf und Ab und bei langen Bergabpassagen staute sich keine Feuchtigkeit.
Die beiden PU-Vislon-Reißverschlusseingrifftaschen sind hoch angesetzt. Der Reißverschluss läuft sauber. Reißverschluss und Zipper sind dezent in Jackenfarbe. Das Tascheninnere ist mit einem feinen und stark luftdurchlässigen Meshgewebe ausgekleidet.
Im Saum befindet sich ein Gummiband, das mit zwei Kordelstoppern an den Seiten in der Weite reguliert werden kann. So wird aus der figurnahen Regenjacke ein Blouson.
Die Kapuze ist horizontal mit einem Kordelzug am Hinterkopf weitenverstellbar. Der Kordelstopper ist unter einer Regenabdeckung untergebracht, damit auch durch die Kordelöffnungen kein Wasser eindringen kann. Ein ausreichend breites Schild schützt das Gesicht vor Regen. Auch die Nähte an der Kapuze sind verschweißt.
Die Ärmel sind absolut ausreichend lang und weit. Zum Handgelenk hin ist der Ärmel auf dem Handrücken etwas länger, so dass die Hand etwas vor Regen geschützt ist und der Regen nicht ohne weiteres in den Ärmel eindringen kann. Die Ärmelweite ist mit einem breiten Klettverschluss zu regulieren. So haben Wind, Nässe und Kälte keine Chance in die Jacke einzudringen.
Die Regenjacke hat mich neben ein paar Touren im Mittelgebirge auch nach Südafrika begleitet. Auch hier war das geringe Packmaß und das leichte Gewicht von Vorteil. Sie reiste im Handgepäck mit. Gerade hier war das geringe Packmaß besonders wichtig. Bei den Tagesausflügen war sie immer dabei. Selbst wenn wir die Jacke selten für Regen brauchten, war sie doch sehr nützlich. Nicht zuletzt aufgrund des Windes an der Küste und den Wellen, dem Wind, den Regentropfen und der Gischt bei einer Waltour … Auch bei einer Sandboardingtour, bei der es anfänglich über einen Fluss bei Wind ging, war ich froh sie zu haben.
Pro/Contra
Pro:
- extrem wasserdicht
- winddicht
- atmungsaktiv
- leicht
- kleines Packmaß
Contra:
- keine Belüftungsöffnungen
Fazit
Die OutDry Extreme Shelljacke für Frauen von Columbia für 250 Euro ist eine super dichte und strapazierfähige Regenjacke, die klein packbar überall mit dabei sein kann. Durch die lackartig aussehende Oberfläche ist sie zudem noch chic. Das Modell ist auch für Herren erhältlich.
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