Jeder Camper der einen Wohnwagen sein eigenen nennt, der kennt das Problem sicherlich. Man hat zwar an Bord einen Kühlschrank, aber die Dimension dieses Gerätes ist alles andere als zufriedenstellend.
Daher sieht man immer öfters in den Vorzelten diverse Kühlboxen stehen um seine Vorräte entsprechend zu kühlen.
Da auch wir von dieser Problematik nicht verschont sind, haben wir von der Fa. Dometic einmal die Kühlbox CombiCool RC 1205 GC im letzten Urlaub einem Praxistest unterzogen.
Zuvor schauen wir aber erst mal auf die technischen Daten der Box, damit wir mal wissen, um was es überhaupt geht.
Technische Daten
Thema | Info |
---|---|
Gewicht | 16,0 kg |
Nutzinhalt | ca. 40 l |
Energieversorgung | 12 V DC, 230 V AC, Flüssiggas |
Gasverbrauch | 10,6 g/h |
Energieverbrauch | 85 W bei 12 V und 230 V |
Kühlung | 25° C unterhalb Umgebungstemperatur |
Isolierung | Poyurethan (PU)-Vollausschäumung |
System | Absorberkühlung |
Material | Stahlblech beschichtet |
Farbe | grau-silber |
Abmessungen | 500 x 440 x 443mm (B x H x T) |
Prüfzeichen | Zertifiziert nach europäischer Gasgeräterichtlinie 90/396/EWG | Preis | UVP: 299,00 € oder bei amazon schauen |
Der ein oder andere wird aufgrund der Größe zunächst einmal ins Grübeln kommen. Zugegeben, es gibt kleinere Modelle auf dem Markt. Aber warum haben wir uns für diese Box entschieden?
Folgende Gründe waren der Grund für die Wahl der CombiCool RC 1205 GC:
- Betrieb mit 230 Volt, 12 Volt und Gas möglich, daher bei Bedarf völlig autark
- Gasbetrieb über handelsübliche Gaskartuschen möglich
- Betrieb völlig geräuschlos
- Stehhöhe für 1,5- und 2-Liter-Flaschen
Hier waren es hauptsächlich der Gaskartuschenbetrieb und die Möglichkeit, Flaschen mit bis zu 2-Liter stehend aufzubewahren.
Verarbeitung
Die Verarbeitung der Kühlbox ist gut, es gibt nichts zu bemängeln. Die Klappe läuft prima, ist nicht schief und es ist auch kein ausgetretener PU-Schaum zu erkennen.
Die Regler laufen leichtgängig und die Bedieneinheit sitzt an einem zentralen Platz hinten links in der Ecke.
Die beiden Anschlusskabel für 12 V und 230 V sind lange genug, wobei das für 12 V um einiges länger ist. Dies macht auch Sinn, da man im Fahrzeug die Kühlbox ja nicht immer direkt in der Nähe einer 12 V Steckdose verstauen kann.
Praxistest
Bei der Kühlbox handelt es sich, wie in den technischen Daten bereits beschrieben, um eine Absorberkühlbox. Hier zirkuliert nicht wie bei einem klassischen Kühlschrank die Kühlflüssigkeit, sondern hier wird dem Medium Wärme entzogen, indem es mit einem noch kälteren Medium in Kontakt gebracht wird. All dies geschieht in dem sogenannten Verdampfer.
Der Vorteil der Absorberkühlung ist die völlig geräuschlose Arbeitsweise.
Zunächst muss man die Kühlbox aber erst mal von A nach B transportieren. Es empfiehlt sich, die Kühlbox einen Tag vor Abreise zu Hause am 230 V Netz anzuschließen und diese kräftig durchzukühlen. Am besten sollte man auch schon vorgekühlte Lebensmittel oder Getränke einlagern. Die Vorkühlung ist von daher wichtig, weil der 12 Volt Betrieb im Sommer lediglich die Temperatur hält. Ein “herunterkühlen” ist hier nur schwer möglich.
Und dann geht die Packerei endlich los.
Im Falle eines Wohnwagenbesitzers kann diese entweder während der Fahrt selber im Wohnwagen deponiert werden, oder aber im Kofferraum des Zugfahrzeugs. Die Variante mit dem Zugfahrzeug hat den Vorteil, dass man die Kühlbox während der Fahrt an das 12 V Bordnetz des Fahrzeugs anschließen kann um somit die Kühlung aufrecht zu erhalten.
Wir haben also die Box in unserem Bus im Kofferraum verstaut, festgezurrt und an das Bordnetz angeschlossen.
Es bietet sich hier auf an, dass man die Box erst ins Fahrzeug lädt und dann befüllt. Aufgrund des Fassungsvermögens von knapp 40 Litern kann diese voll beladen doch schon einiges an Gewicht auf die Waage bringen.
Strombetrieb
Wie bereits erwähnt ist der Betrieb sowohl mit 230 Volt als auch mit 12 Volt möglich.
Während die 12-Volt Variante lediglich für die Aufrechterhaltung der Kühlung zuständig ist, kann man mit der 230-Volt Variante die Box in Abhängigkeit der Außentemperatur um ca. 25° herunterkühlen.
Bedeutet bei einer Außentemperatur von 30° soll man laut Hersteller die Box auf 5° herunterkühlen können. Soweit die Theorie.
Doch wie sieht es in der Praxis aus? Natürlich haben wir hier entsprechende Messungen vorgenommen. Hier unserer Ergebnisse:
Temp. Außen | Temp. Innen | Stufe | Temp. Delta |
---|---|---|---|
29,2° | 8,9° | 6 | 20,3° |
40,9° | 11° | 6 | 29,9° |
29,9° | 6,5° | 5 | 23,4° |
Gasbetrieb
Ganz praktisch ist die Option, die Kühlbox mittels einer handelsüblichen Gaskartusche (CP 250) zu betreiben. Das macht vor allem dann Sinn, wenn man mal mehrere Tage z.B. mit einem Zelt unterwegs ist und dennoch Lebensmittel kühlen will.
Hinweis:
Der Gasbetrieb sollte nur im Freien durchgeführt werden und weder in einem Zelt noch in geschlossenen Räumen!
Auch hier sprechen wir mal wieder die Camper an, die wissen, dass man an heißen Sommertagen den Kühlschrank im Wohnwagen am besten mittels Gas herunterkühlt weil hier der Wirkunsgrad deutlich höher ist als mit Strom.
Auch bei Dometic Kühlbox funktioniert der Gasbetrieb sehr gut. Kartusche rein (hält magnetisch) Regler auf, Piezo drücken abwarten bis die Box abegkühlt ist.
Klingt einfach, aber einen kleinen Haken hat die Sache.
Das Prüfloch für die Gasflamme ist extrem klein und man kann bei starker Sonneneinstrahlung so gut wie nichts erkennen. Von daher kann es je nach Standort der Box doch eine gewisse Zeit dauern, bis man sie im Gasbetrieb in Gang bringt.
Ach ja Wind, da war doch was.
Im Test mussten wir feststellen, dass nach ca. 3,5 Stunden die Temperatur im inneren der Box langsam gestiegen ist. Bei einer genauen Nachschau stellte sich dann heraus, dass die Gasflamme erloschen war. Von daher sollte man immer darauf achten, die Box im Gasbetrieb an einen windgeschützten Ort zu platzieren. Ob dies immer möglich ist, sei mal dahingestellt.
Hier jetzt auf jeden Fall die Werte unserer Messungen im Gasbetrieb.
Temp. Außen | Temp. Innen | Zeit in Std. | Temp. Delta |
---|---|---|---|
23,6° | 26° | 0 | -2,4° |
25,8° | 13,5° | 1 | 12,3° |
22,2° | 6,5° | 2 | 15,7° |
26,3° | 5,8° | 3 | 20,5° |
Somit kann man die Kühlbox rein rechnerisch 23,58 Stunden mit einer Kartusche betreiben.
Schaut man sich in diversen Foren um, so wird dieser Wert (ca. 24 Stunden) von vielen Anwendern bestätigt.
Pro und Contra
Pro | Contra |
---|---|
geräuschloser Betrieb | Prüfloch der Gasflamme sehr klein |
viel Stauraum | durch 40 Liter Fassungsvermögen auch entsprechende Außenmaße | Stehhöhe für Flaschen bis zu 2 Liter | Autark durch Gasbetrieb | 12-Volt Betrieb dient eher zur Temperaturerhaltung |
Fazit
Die CombiCool RC 1205 GC von Dometic ist eine praktische Kühlbox die man nicht nur beim Campen verwenden kann.
Auch zu Hause als Zusatzkühlschrank leistet sie wunderbar ihre Dienste.
Das Preis-/Leistungsverhältnis kann man auch als gut bezeichnen, vor allem weil die Kühlbox die Möglichkeit bietet mittels handelsüblicher Gaskartuschen betrieben zu werden.
Zugegeben, für den Kofferraum eines Kleinwagens ist sie definitiv nicht geeignet. Dafür kann man aber jeden Menge zuladen, was gerade einem Camper mit kleinem oder womöglich gar keinen Kühlschrank sehr entgegen kommt.
Alle Praxistests auf Outdoortest.info werden gemäß dem Outdoor Blogger Codex durchgeführt und sollen dem Benutzer sowohl die positiven aber auch negativen Aspekte des Produktes aufzeigen.
2 Kommentare
Alternativ zum Prüfloch kann man die Hand über die Öffnung des “Schornsteins” der Gasflamme hinten rechts auf der Oberseite halten. Sofern es nicht zu windig ist.
Danke für den Tipp.