Auch was die Materialien anbetrifft schwört jeder auf was anderes. Die einen schwören auf High-Tec-Materialien für möglichst viel Atmungsaktivität und andere eher auf Naturprodukte. Daunen sind schon seit Jahrhunderten ein beliebtes Isolationsmittel. Lange Zeit musste man für diese unschlagbar leichte und stark wärmende Isolationschicht einige Unannehmlichkeiten in Kauf nehmen.
Daunen, meist Gänsedaunen, sind ein Meisterwerk der Natur, aber eben eigentlich für die Verwendung mit Anschluss an einen Organismus gedacht.
Vor Jahren musste man daher damit rechnen, dass im Laufe der Zeit die Daunen in den einzelnen Kammern absackten und bei unsachgemäßer Lagerung klumpten. Eine Daunenjacke sollte nach Möglichkeit nicht nass werden. Denn wenn sie erst einmal nass war, brauchte sie ewig zum Trocknen und die die Isolationsleistung einer nassen Daunenjacke war deutlich geringer.
Im Grunde sollte man auch vermieden haben darin stark zu schwitzen, denn auch die Reinigung war nicht unproblematisch.
Lange Zeit war verbreitet, dass man eine Daunenjacke reinigen lassen muss.
Erst im Laufe der Jahre gelang es die Daunen durch chemische Verfahren widerstandsfähiger und weniger anfällig für Schimmel zu machen.
Inzwischen können viele Daunenprodukte bei richtiger Pflege auch in der Waschmaschine gewaschen werden. Dies macht die Kleidungsstücke wesentlich praxis- und alltagstauglicher.
Wir durften die Eddi Bauer Dowhnlight 2.0 durch die kalte Jahreszeit tragen.
Facts
Thema | Info |
---|---|
Material | Obermaterial: 100% Polyester Futter: 100% Polyester Füllung: 90% Gänsedaunen, 10% Gänsefedern |
Größen | XS-XXL |
Farben | Schwarz, meridianblau, zementgrau |
Preis | UVP 174,00 € |
Erster Eindruck und Verarbeitung der Eddie Bauer Downlight 2.0
Die Jacke macht einen edlen Eindruck mit ihrer glatten, leicht glänzenden schwarzen Oberfläche. Da die Jacke nicht so voluminös wie viele andere Daunenjacken ist wirkt sie fast ein wenig elegant.
Praxistest
Wir durften die Jacke in Größe M und schwarz testen. Sie wurde im grauen Monat November aber auch im Winter getragen. Hier kam sie rund fast um die Uhr zum Einsatz. Dabei waren die Bedürfnisse immer dieselben : nicht frieren! Die Anforderungen waren aber unterschiedlich.
Mal ging es um eine wärmende Außenschicht beim Abendspaziergang mit dem Hund. Mal pfiff der Herbstwind über die Felder und es ging um eine warme und vor allem windabweisende Schicht mit warmer Kapuze. Ein anderes Mal ging es bei einer Wanderung um ein möglichst gutes Verhältnis aus Gewicht/Isolation/Feuchtigkeitstransport.
Tatsächlich ist die Eddie Bauer Daunenjacke trotz des eleganten Aussehens nicht als urbane City-Jacke gedacht. Auch da macht sie natürlich eine tolle Figur. Für den Einkauf oder zum Shoppen, Frau sieht darin gut aus.
Aber auch für den Outdooreinsatz soll sie strapazierfähig genug sein. Da waren wir gespannt. Hierfür ist das Außenmaterial verantwortlich. Das Polyestergewebe weist Feuchtigkeit ab.
Jetzt ist ja Daunenjacke nicht gleich Daunenjacke. Mit einer Bauschkraft von 800 cuin gehört diese hier auf jeden Fall zu den guten! Die Bauschkraft misst die Fähigkeit der Daune nach der Kompression wieder ihr ursprüngliches Volumen zu entfalten.
Das Mischungsverhältnis 90 % Daune zu 10 % Federn zeugt ebenfalls von guter Qualität und wirkt sich positiv auf die Isolationsfähigkeit aus.
Die Gesamtmenge an Daunen wirkt sich ebenfalls auf die Wärmeleistung aus. Diese Jacke hier ist so konzipiert, dass sie sowohl als äußerste Schicht aber auch bei sehr kalten Temperaturen als Midlayer getragen werden kann. Sie ist Figur umspielend geschnitten. Dies ist wichtig, da eine Daunenjacke weder zu eng noch zu weit sein sollte. Beides führt zur negativen Beeinträchtigung der Isolationsleistung.
Daunen sind dafür bekannt, dass sie hervorragend und stark komprimiert werden können. Gerade von Schlafsäcken kennt man es und ist immer wieder erstaunt. Aber auch Jacken profitieren davon, wenn sie für den Transport im Rucksack zu einem kleinen Packmaß komprimiert werden können. Hier eignet sich die eigene Jackentasche dazu. Wichtig ist immer, dass die Daunenprodukte nicht dauerhaft so stark komprimiert sein sollten. Wer sich also über das kleine Packmaß eines Daunenschlafsackes freut, beachte bitte den oft mitgelieferten Lagerungsbeutel, der deutlich größer als ein normaler Packsack ist.
Die Jacke kann in der Maschine gewaschen werden. Auf schonende Waschmittel und Programmeinstellungen ist zu achten. Am besten trocknet man eine Daunenjacke bei wenig Hitze im Trockner. Dabei trocknet sie schnell genug um keine Schimmelneigung zu entwickeln und die Daunen werden gleich nach dem Waschvorgang wieder aufgebauscht und bleiben nicht aneinander kleben.
Weil die Jacke so leicht und das Obermaterial so einen feinen Eindruck macht, habe ich mich zunächst schwer getan, sie unter einem Rucksack zu tragen. Eddi Bauer wirbt mit Einsatzgebieten wie Klettern, Wandern, Trekking und Freizeit.
Die Jacke ist nicht wasserdicht, sondern wasserabweisend. Wer also längere Zeit draußen unterwegs ist oder schon weiß, dass das Wetter wechselhaft wird, sollte einen entsprechenden Regenschutz mitführen. Bei aller Chemie ist und bleibt die Daune nässeempfindlich. Die Daunen entsprechen dem RDS Standard, der gute Haltungsbedingungen der Wasservögel garantiert, woher die Daunen und Federn stammen.
Dank des Mischgewebes der Außenschicht ist die Jacke winddicht. Häufig sind die Steppnähte der Daunenkammern Kälte- und Windbrücken. Diese Nähte wurden für vollständigen Schutz vor Wind versiegelt. Zudem werden bluesign-Materialien verwendet. Eddie Bauer legt Wert auf nachhaltige Resourcennutzung.
Die Daunenjacke ist schmal geschnitten ohne eng zu sein. In Größe M passt sie bei Größe 38 bei Oberbekleidung bequem mit einem schmal geschnittenen Baselayer oder gerade geschnittenen Hoodie. Ein voluminöser Hoodie würde evtl. Falten schlagen darunter.
Hinten ist die Jacke halbrund etwas länger geschnitten. Im Stehen reicht diese bis 2/3 über das Gesäß. Die Ärmel sind ausreichend lang und auch eher schmal geschnitten. Hier wären weitere Ärmel der Oberbekleidung tatsächlich störend. Die Ärmelbündchen sind raffiniert und schön gestaltet. Am Saum über 1 cm und zum Körper hin hoch gezogen bis auf 10 cm ist ein feinmaschiges Stretchgewebe eingesetzt. Das macht die Ärmel dort wo man anpackt oder die Hände in die Taschen steckt schlanker und auch robuster. Denn das dünne Obermaterial mit den feinen Daunen darunter leidet sonst an diesen Stellen am schnellsten.
Der Saum ist dem Körperbau angepasst etwas ausgestellt, kann aber mit einem Kordelzug innenliegend links und rechts individuell mit einem Kordelstopper verstellt werden.
Die Kapuze ist wie die Jacke auch eher schlank geschnitten. Sie kann nicht in der Weite reguliert werden. Allerdings ist sie schmal genug um nicht von alleine vom Kopf zu rutschen. Bei stärkerem Wind könnte das passieren, allerdings kann der Reißverschluss hoch geschlossen werden und so kann wenig Wind eindringen. Obwohl das Obermaterial so glatt ist rutscht die Kapuze dank der Leichtigkeit der Daunenfüllung nicht.
Die Jacke verfügt über 2 Eingriffsreißverschlusstaschen, die elegant in Steppnähte eingefügt sind und kaum auffallen. Innen sind die Taschen mit einem sehr weichen filzähnlichen wärmenden Stoff ausgekleidet. Die Tiefe der Taschen ist für die Hände ausreichend um sie zu wärmen. Einer der Nachteile einer so leichten Jacke ist, dass sie gern etwas die Form verliert, wenn man die Taschen entsprechend mit Mobiltelefon oder Schlüsselbund gefüllt ist. Linksseitig verfügt die Jacke über eine Brusttasche mit Reißverschluss. Auch sie ist ausreichend groß. Allerdings sind Brusttaschen bei Frauen immer so eine Sache. Wenn man sie füllt versaut es einem gerne die Optik.
Innen sind zwei 30 cm hohe und 20 cm breite Eingriffstaschen vorhanden, eine davon aus Meshgewebe. Die Daunenjacke kann aufgrund ihrer tollen Komprimierungseigenschaften in eine der Innentaschen verstaut werden.
Der Ein-Weg-Frontreißverschluss und der Zipper sind in Jackenfarbe. Ein schmaler Windstopper schützt vor einer Kältebrücke. Der Reißverschluss läuft sehr gut, allerdings klemmt man beim Öffnen und Schließen, dort wo die Innentaschen beginnen, leider nahezu jedes Mal Stoff ein.
Bei Spaziergängen über zugige Felder und Höhenrücken mit dem Hund konnte die Winddichte und Atmungsaktivität gut getestet werden. Der Wind konnte nicht in die Jacke eindringen. Dank der Ärmelbündchen und des Kordelstoppers, des hohen Kragens und der Kapuze bleibt der Wind außen vor. Die Luft in der Jacke am Körper kann sich optimal erwärmen, wenn nicht zu viel und nicht zu wenig Luftpolster entstehen können.
Dank der tollen Eigenschaften von Daunen ist die Jacke auch atmungsaktiv. Auch wenn darin geschwitzt wird, kann die Feuchtigkeit mit der Zeit entweichen.
Die Wärmeleistung bei ungemütlichen nasskalten 6 Grad war hervorragend. Sobald man in Bewegung war, war es angenehm warm. Bei stärkeren Anstrengungen oder Steigungen könnte es schon zu warm werden. Aber dann kann man die Jacke ja öffnen oder ausziehen.
Auch ausflockender Nebel blieb an der Jacke nicht heften. Sie wurde nicht feucht.
Wie auf andere Hightec-Materialien aus der Ultraleicht-Reihe muss man auch auf diese Jacke zumindest im Offroad-Einsatz ein wenig aufpassen, weil das Obermaterial sehr dünn ist. Allerdings kann man sie durchaus nutzen und fordern. Mit einem feuchten Lappen ist sie auch schnell mal abgewischt. So muss sie nicht gleich gewaschen werden und die Daunen werden nicht so häufig durch Waschgänge strapaziert.
Pro / Contra
Pro
- ultra leicht
- atmungsaktiv
- winddicht
- Maschinenwäsche
- wasserabweisend
- stark komprimierbar
Contra
- Isolationsleistung sinkt bei Nässe erhelblich
- Daunen befürfen einer gewissen Pflege
- Frontreißverschluss bleibt an Innentaschenkante hängen bzw. Klemmt dort Stoff ein
Fazit
Die Eddie Bauer Downlight 2.0 Damendaunenjacke für 175 Euro ist eine tolle, schlanke, hochwertige Daunenjacke, die als Außenschicht aber auch bei bitterkaltem Wetter als Zwischenschicht, genauso wie in der City oder im Büro eine gute Figur macht.
Alle Praxistests auf Outdoortest.info werden gemäß dem Outdoor Blogger Codex durchgeführt und sollen dem Benutzer sowohl die positiven aber auch negativen Aspekte des Produktes aufzeigen.