Der persönliche Fitnesstrainer fürs Handgelenk scheint alles zu bieten was man von einem modernen Fitnessarmband erwartet. Akkulaufzeit bis zu 10 Stunden, Gps-Tracker, 96 Sportmodi, Herzfrequenz-, SpO2- und Schlafüberwachung und noch vieles mehr. Wir haben uns die Watch Fit ans Handgelenk gebunden und uns im Alltag, sowie bei sämtlichen Aktivitäten begleiten lassen.
Facts
Thema | Info |
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Bildschirm | 41,6 mm (1,64 Zoll) OLED 456 x 280 HD |
Gewicht | 21 g ohne Armband |
Farben Gehäuse | Black, Silver, Rose Gold |
Farben Uhrenband | Graphite Black, Mint Green, Cantaloupe Orange, Sakura Pink |
Wasserdicht | 5 ATM |
Speicher | 4 GB |
Akkulaufzeit | 10 Tage bei typischer Verwendung, 7 Tage bei starker Nutzung |
Preis | 129,00 € |
Erster Eindruck und Verarbeitung der Huawei Watch Fit
Die Huawei Watch Fit gibt es in drei verschiedenen Gehäusefarben: Schwarz, Silber und Rose-Gold. Die metallene Optik des Gehäuses, lässt die Uhr sehr hochwertig aussehen. Für einen Laien ist nicht zu erkennen, dass das Gehäuse in Wirklichkeit aus Plastik ist. Dazu ist das sportliche Silikonarmband in Schwarz, Mintgrün, Orange und Rosa erhältlich. Das Armband lässt sich wechseln.
Bei dem Bildschirm handelt es sich um einen 41,6 mm (1,64 Zoll) OLED Display mit einer HD-Auflösung von 456 x 280 Pixel. Dank der automatischen Helligkeitsanpassung an die Umgebung, ist das Display immer hell genug und man muss nicht selbst an der Helligkeit herumstellen. Das Display ist rechteckig länglich und so groß, dass es fast die komplette Breite meines Handgelenks bedeckt. Es ist außerdem leicht gebogen und passt sich so dem Handgelenk wunderbar an. An der rechten Seite gibt es einen Druckknopf, der einwandfrei funktioniert und groß genug ist.
Es gibt unzählige bunte Ziffernblätter in unterschiedlichsten Designs, die kostenlos heruntergeladen werden können. Man kann selbst entscheiden, welche Funktionen auf dem Display angezeigt werden.
Die Verarbeitung des Produktes lässt keine Mängel erkennen und erscheint insgesamt sehr hochwertig.
Praxistest
Beim ersten Einschalten fordert die Uhr einen direkt auf, sich die „Huawei Health“ App aufs Smartphone herunterzuladen. Ist dies geschehen, schaltet man sein Bluetooth am Handy an und kann die Uhr direkt in der App mit dem Telefon koppeln. Dies hat bei mir reibungslos funktioniert. Wenn man das Bluetooth einmal ausschaltet, verbindet sich die Uhr automatisch wieder mit dem Handy, wenn das Bluetooth aktiviert wird und die Daten werden übertragen.
Wie es sich für eine Smartwatch gehört, vibriert die Uhr bei eingehenden Anrufen und Nachrichten. In der App kann eingestellt werden, von welchen Apps Nachrichten empfangen werden dürfen. Bei mir funktionieren alle von mir aktivierten Benachrichtigungen wie E-Mails, Whatsapp und Anrufe problemlos. Die Huawei Health App ist übersichtlich angeordnet, erklärt viele Funktionen und liefert zu Ergebnissen Informationen, Tipps und Hintergrundinformationen. Hier werden auch Wochen- und Monatsübersichten der Aktivitäten aufgelistet und Diagramme dazu erstellt.
Was ebenfalls sehr angenehm ist, dass man jede Funktion individuell in der App mit dem verschieben eines Reglers auch deaktivieren kann. So stellt man für sich selbst die wichtigen Sachen ein und wird nicht von unnötigen Funktionen gestört.
Die Akkulaufzeit wird vom Hersteller mit bis zu 10 Tagen Laufzeit bei normaler Nutzung und bis zu 7 Tagen bei starker Nutzung beworben. Dies kommt natürlich darauf an, wie oft man die Uhr in Gebrauch hat und vor allem wie oft das GPS aufzeichnet. Bei mir hielt der Akku im Schnitt 8 Tage, obwohl ich die Uhr meiner Meinung nach normal und nicht übermäßig stark nutze.
Im dauerhaften GPS Modus hält die Uhr laut Hersteller 12 Stunden. Ich war 9 Stunden mit der Uhr wandern und hatte die ganze Zeit das GPS mitlaufen. Es war danach noch Akku verfügbar, also kommen die 12 Stunden Herstellerangabe hin.
Dank der Schnellladetechnologie ist die Watch Fit sehr schnell wieder aufgeladen. Wenn sie vollständig entladen war dauert das komplette Aufladen nur eine Stunde.
Die Watch Fit ist bis zu 5 ATM wasserdicht. Dies bedeutet, dass sie einen Wasserwiderstand von 50 Metern hat. Damit kann man die Uhr beispielsweise zum Schwimmen benutzen, sollte sie aber zum Tauchen ausziehen.
Kommen wir nun zu den Menüpunkten, die in der Uhr selbst angezeigt werden:
Training
Dies ist meiner Meinung nach der wichtigste Punk bei einer Fitnessuhr. Hier kann aus unzähligen verschiedenen Sportarten etwas ausgesucht werden, bevor man mit dem individuellen Training startet. Es sind sogar Sportarten wie Bauchtanz, Fallschirmspringen oder Tauziehen hinterlegt. Es dürfte wirklich jede erdenkliche Aktivität bei den 96 Sportmodi zu finden sein. Das GPS aktiviert sich dann im Freien automatisch, wenn eine Outdoor-Sportart angeben wird. Es funktioniert auch ohne Handy, wenn man dieses z.B. beim Joggen nicht mitnehmen möchte. Das GPS zeichnet sehr genau auf und hatte bei mir keine Abrisse.
Die Uhr soll auch automatisch erkennen, wenn man mit dem Training beginnt und vergessen hat das Training zu starten. Hier kommt es natürlich auf die Sportart und den Puls an, ob die Watch Fit es wirklich auch erkennen kann. Beim Yoga hat sie es bei mir nicht erkannt, als ich jedoch nur spazieren gegangen bin, hat sie mich gefragt, ob es Training ist und ob sie die Aufzeichnung starten soll.
Es sind zusätzlich noch 12 Fitnesskurse und 13 Laufkurse hinterlegt. Hier gibt die Uhr dann, ähnlich wie ein Trainer, Anweisungen, was man genau machen soll. Dafür erscheint ein kleines Männlein auf der Uhr und macht die Übungen vor. Es wird auch immer die genaue Dauer der Übung durch Vibration angezeigt und am Ende eine Zusammenfassung von Dauer und Herzfrequenz angezeigt. Die Watch Fit lobt und verteilt Medaillen für bestimmte Trainingserfolge.
Es gibt bei der Uhr eine Funktion, die einem nach jeder Stunde, in der man sich nicht bewegt, daran erinnert sich zu bewegen und dann auch einen Kurs vorschlägt. Diese Erinnerung kann natürlich auch deaktiviert werden.
Trainingsdatensätze
Hier werden die einzelnen Trainings in einer Tabelle angezeigt. Wenn man dann in ein Training rein geht, werden sämtliche wichtigen Trainingsparameter wie Gesamtstrecke, Dauer, Geschwindigkeit, Herzfrequenz, Schritte, Schrittlänge, Kalorien, Trainingseffekt und empfohlene Ruhezeit angezeigt. In der App gibt es dazu noch nach Trainingsende die Strecke auf einer Karte zu sehen, detailliertere Metriken, professionelle Analysen und wissenschaftliche Anleitungen.
Trainingsstatus
Es muss zunächst eine Woche trainiert werden, damit hier genügend Daten gesammelt werden können. Anschließend werden die Trainingsdaten einer Woche zusammen gefasst und ein Überblick gegeben. Die Regenerationszeit wird angezeigt, ebenso die Belastung der letzten Woche.
Herzfrequenz
Die Herzfrequenz, also der Puls, wird dauerhaft in „beats per minute“ gemessen, angezeigt und in einem Diagramm aufgezeichnet. Man kann selbst entscheiden, ob die Uhr einen warnen soll, wenn die Herzfrequenz eine obere Schwelle überschreitet.
SpO2
Hier kann die Sauerstoffsättigung im Blut gemessen werden. Sie ist ein hilfreicher Indikator für den Zustand des Atmungssystems einer Person. Direkt an der Uhr wird auf Start gedrückt, man darf sich nicht bewegen, das Display muss nach oben zeigen und nach ca. einer Minute erhält man das Ergebnis in Prozent.
Aktivitätsaufzeichnungen
Hier wird in drei bunten Kreisen täglich die Schrittzahl, die Anzahl aktiver Stunden und die Zeitabschnitte mittel- bis hoch intensiver Aktivitäten aufgezeichnet und gelobt, wenn man sich genügend bewegt hat. In einer Tabelle ist auch eine Wochenübersicht zu sehen.
Schlaf
Die Uhr kann die verschiedenen Schlafphasen, wie Leichtschlaf, Tiefschlaf und REM-Schlaf erfassen. Auf der App wird in einem Diagramm angezeigt, wann die Schlafphasen waren und wie lange sie andauerten. Hier wird angezeigt, wie viel Prozent von jeder Schlafphase sinnvoll sind und es werden Tipps gegeben, wie man seinen Schlaf verbessern kann. Auch der Einschlaf- und Aufwachzeitpunkt oder wenn man Nachts aufwacht wird erfasst.
Natürlich ist das Ergebnis nicht nachprüfbar, aber mein subjektives Empfinden wie gut oder schlecht die Nacht war, hat oft mit der Uhr überein gestimmt. Wenn ich abends in völliger Entspannung auf der Couch lag, hat die Uhr das manchmal schon als Schlafphase gezählt. Das fand ich aber nicht weiter schlimm, da man ja weiß, wann man dann wirklich ins Bett gegangen ist.
Ich habe Nachts das Bluetooth deaktiviert. Wenn es wieder eingeschaltet wird braucht die Uhr oft einige Anläufe, bis sie die Schlafdaten auf das Handy übertragen hat.
Stress
Hier wird das Stresslevel gemessen. Man kann in den Einstellungen aussuchen, ob die ganze Zeit automatisch der Stress gemessen wird oder ob man es nur in manchen Situationen direkt messen will. Wird automatisch gemessen, wird das Stresslevel auch in einem Diagramm in der App angezeigt. Hier werden die angezeigten Prozentzahlen erklärt und auch ein durchschnittlicher Stresswert errechnet. Es gibt auch eine Info-Funktion in der Tipps gegeben werden, um Stress abzubauen und alles zu Stress erklärt wird.
Atemübungen
Hier gibt die Uhr einem eine Minute lang einen Ein- und Ausatme-Rhythmus vor. Am Ende wird der Puls angezeigt. Dies dient zur Entspannung für Zwischendurch und ist im Büro ganz angenehm, sich mal auf seine Atmung zu konzentrieren, um so kurzzeitig Stress abzubauen.
Weitere Menüpunkte der Uhr habe ich hier als Aufzählung angeführt, da diese Punkte selbsterklärend sind. Sie funktionieren bei mir tadellos:
- Musik
- Benachrichtigungen
- Wetter
- Stoppuhr
- Timer
- Wecker
- Taschenlampe
- Telefon suchen
- Einstellungen
Pro / Contra
Pro
- Wasserdicht
- lange Akkulaufzeit
- präzises GPS auch ohne Handy
- 96 Sportmodi
- dauerhafte Schlaf-, Herzfrequenz-, SpO2- und Stresslevelmessung
Contra
- Entspannung wird teilweise als Schlaf gewertet
- Übertragungsabrisse beim Nachtrag von Schlafdaten
Fazit
Die Huawei Watch Fit ist für mich ein durch und durch gelungenes Fitnessarmband. Die sportliche und gleichzeitig edle Optik lässt sie auch im Alltag zu einem modischen Accessoire werden. Lange Akkulaufzeit, GPS-Tracker, 96 Sportmodi, Schlafaufzeichnung, Herzfrequenzmessung und viele weitere Details lassen keine Wünsche offen.
Was das Preis- Leistungsverhältnis angeht, ist sie mit 129 Euro ein echtes Schnäppchen. Absolute Kaufempfehlung!
Alle Praxistests auf Outdoortest.info werden gemäß dem Outdoor Blogger Codex durchgeführt und sollen dem Benutzer sowohl die positiven aber auch negativen Aspekte des Produktes aufzeigen.