
Nachdem ich schon die Ignite 3 ohne Titaneinfassung und die Ignite 2 testen durfte, war ich sehr gespannt darauf, was sich geändert hat.
Facts
Thema | Info |
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Display | Displaytyp: AMOLED Displaygröße: 1.28 Inch Displayauflösung: 416 × 416 Touchscreen: Ja Display immer eingeschaltet: Nein Umgebungslichtsensor: Ja |
Material | Gehäusematerial: Plastic Bildschirmmaterial: Gorilla Glass Lünettenmaterial: Titanium |
Konnektivität | Bluetooth Version: 5.1 USB-Kabel: Propriatery / USB-A |
Gewicht | Gesamtgewicht: 36 g Gesamtgewicht ohne Armband: 21 g |
Maße | Breite: 43 mm Höhe: 43 mm Stärke: 9.5 mm |
Akku | Akkukapazität: 215 mAh Batterietyp: Li-Pol Akku wiederaufladbar: Ja Akkulaufzeit Trainingsmodus, bis zu: 30 h Akkulaufzeit Uhrmodus, bis zu: 120 h Akkulaufzeit im Energiespar-Trainingsmodus, bis zu: 100 h |
Geo-Standort | GPS: Ja Glonass: Ja Galileo: Ja BeiDou: Nein QZSS: Nein Assisted GPS: Ja Assisted Glonass: Ja Assisted Galileo: Ja Assisted QZSS: Nein Connected GPS: Nein |
Preis | 399,- (inkl. Silikon- und Lederarmband) |

Erster Eindruck und Verarbeitung
Im Lieferumgang findet sich die Uhr mit braunem Lederarmband, ein zusätzliches, schwarzes Lederarmband in zwei verschiedenen Längen, eine Bedienungsanleitung und ein Ladekabel. Ausgepackt wurde sie zuerst einmal ganz in Ruhe angeschaut… Das schwarze, hochauflösende und anpassbare AMOLED Touchscreen-Display ist an den Rändern abgerundet und bildet damit einen weichen Übergang zum dunkelgrauen Titanium-Ring. Es bietet gestochen scharfe Anzeigen und klare Farben und wurde mit einem Gorilla Glas 3.0 ausgestattet. Im unteren Bereich des Displays ist das silber-schimmernde Polar-Logo integriert. Verschlossen wird die Uhr mit dem braunen Lederarmband, was das maskuline Erscheinungsbild der Uhr verstärkt. Alles in allem wirkt die Ignite 3 Titanium sehr hochwertig und edel.
Anschließend wurde die Ignite 3 (ohne Titanium-Ring) danebengelegt. Den höheren Preis der Titanium-Fassung sieht man direkt. Allerdings wirkt sie durch das Lederarmband deutlich maskuliner als mit rosafarbenen Armbändern. Im Laufe des Tests hatte ich dann auch die Armbänder mal gewechselt. Das macht die Titanium dann wieder femininer 😊 Apropos Lederarmband: Das ist wirklich sehr lang. So habe ich nur noch 1 Raster enger frei. Also für Mädels mit sehr dünnen Handgelenken könnte das schon knapp werden.

















Praxistest
Getestet wurde die Uhr über fünf Monate lang, und das (außer zum Laden) ununterbrochen. Sei es beim Sport, beim Schlafen oder einfach so unterwegs. Alle Aktivitäten und Ruhephasen wurden getrackt und über die Polar-Flow-App gespeichert und synchronisiert.
Konnektivität/Bedienung
Angezogen wurde sie direkt mit der Polar-Flow-App via Bluetooth 5.1 gekoppelt. Und siehe da: Die Aktivitäten des Vorgängermodells wurden direkt übernommen. Freut mich sehr, denn so ist der Wechsel zum neuen Modell kaum spürbar. Auch in Sachen Stabilität kann die Ignite 3 Titanium überzeugen. Sie war bei den Aktivtäten mit dem Smartphone verbunden. Durch die Touchfunktion des Displays konnte schnell und einfach durch die Playlist gezappt werden. Der einzige Nachteil dieser Modellreihe: Es gibt nur einen Bedienknopf. So kann während des Trainings keine Zwischenzeit gestoppt und angezeigt werden.
Im Vergleich zum Vorgänger, der Ignite 2, bietet die Ignite 3 Titanium eine zwei Mal schnellere Verarbeitung und sieben Mal mehr interner RAM. Dank Hochgeschwindigkeits-CPU werden komplexe Daten schnell und einfach dargestellt. Zum Glück merkt man nicht, was da im Hintergrund alles läuft 😉











Wie bereits eingangs erwähnt, wurde die Ignite 3 Titanium mit einem Lederarmband geliefert. Die letzten Jahre trug ich immer Uhren mit Silikonarmbändern. Trotz der maskulineren Optik muss ich sagen, dass ich fast ausschließlich das Lederarmband trug, da es sich deutlich angenehmer auf der Haut anfühlt. Man schwitzt hier darunter kaum. Ab und an hatte ich beim Silikonarmband leichte wunde Stellen. Das ist hier nicht der Fall, weshalb der Wechsel zum Silikonarmband selten passierte. Der Mehrpreis von 30,- Euro lohnt sich auf jeden Fall. Im Shop bei Polar findet ihr weitere, stylische Armbänder. Da sollte für jeden Geschmack was dabei sein.













Und nun zum wichtigsten Punkt für mich: Die Aktivitätsaufzeichnung. Bei Polar bedeutet das nicht nur die Erfassung von Sporteinheiten, sondern auch das Tracking von Schlaf und der sonstigen Aktivität. Dies geschieht durch eine ständige optische Herzfrequenzmessung und der Messung der Hauttemperatur. Auch an Sportarten mangelt es nicht, denn es können 150 verschiedene Sportprogramme ausgewählt werden.
Auch bei diesem Modell bietet Polar die Option für eine genauere Herzfrequenzmessung z. B. mit dem Brustgurt H10. Diesen trage ich sehr gerne beim Laufen, vor allem bei Sprinteinheiten, da dieser direkter auf den Schlagwechsel des Herzens reagiert als die optische Messung der Uhr. Da der Gurt ab und an (je nach Sport-BH) auch mal stören kann, hatte ich diesen während einer langen Einheit abgenommen. Ich hatte erwartet, dass dann die optische Herzfrequenzmessung wieder übernimmt. Das war aber leider nicht der Fall. Es musste erst die Einheit komplett abgeschlossen werden und eine neue gestartet werden.
Was mir ganz gut gefällt, sind die verschiedenen Trainingsvorschläge von Polar. Sie werden in Kraft, Cardio und Unterstütz eingeteilt. Man findet täglich dazu Vorschläge, kann aber auch innerhalb der Kategorien wechseln. Persönlich waren mir die Cardio-Einheiten zu lasch, weshalb ich meistens Krafteinheiten ausgewählt habe. Diese wurden von mir hauptsätzlich als zusätzliche Einheit nach dem Ausdauersport verwendet, da Kräftigungsübungen bei mir im Allgemeinen etwas zu kurz kommen.
Für meinen Geschmack dürfen die Übungen etwas abwechslungsreicher sein. Aber zum Glück werden die meisten Muskelgruppen hier aktiviert. Richtig gut gemacht sind die Anleitungen der Übungen, die optisch von einem Strichmännchen dargestellt werden.
Die App gibt einem an, wie stark der Herz-Kreislauf belastet ist in den Kategorien unterfordert, aufbauend oder überfordert. In meiner Trainingsphase zum Halbmarathon hat mich leider eine längere Erkältung geplagt. So hatte ich freitags noch einen lockeren 21 km Lauf in 2 h absolviert. Dienstags drauf hat es mich dann erwischt. So konnte ich drei Wochen leider keinen Sport machen. Als ich nach dieser Zeit dann wieder 11 km gelaufen bin (in einem deutlich langsameren Tempo) wurde diese Einheit dann doch als „aufbauend“ bezeichnet. Ich finde es klasse, dass sich die Uhr immer wieder anpasst und auch Rücksicht darauf nimmt, wenn man mal eine Zeit lang nicht mehr so belastend trainieren kann.
Auch das tägliche Aktivitätsziel passt sich allmählich (aber innerhalb von ein paar Tagen) an. So fühlt man sich nicht ganz so unter Druck, wenn‘s mal etwas schlechter läuft im Training, denn es gibt ja immer mal wieder Höhen und Tiefen – ganz individuell.
Interessant ist auch die Aufschlüsselung der verbrauchten Kalorien in Energiequellen (Eiweiß, Kohlenhydrate und Fett). Durch regelmäßige Lauf-Leistungstest kann das individuelle Trainingslevel optimiert werden. So werden einem nicht nur Trainingsvorschläge erstellt, sondern auch Motivationstipps gegeben. Z. B. nach einer guten Nacht „Du kannst es heute krachen lassen“ (Siehe Screenshot vom 11.12.23).

















Wichtig für die Aktivität ist natürlich auch immer die Erholung. Mit den für mich neuen Funktionen wie nächtliche Hauttemperatur, Energieschub durch Schlaf und optimales Einschlaffenster mit „SleepWise™“ (ermittelt die optimale Zeit, um schlafen zu gehen) usw., wird dem Schlaf viel Aufmerksamkeit geboten. Während die Schafe gezählt werden, zählt die Ignite 3 Titanium den Schlaf. So erhält man morgens eine vollständige Analyse der nächtlichen Erholung und bekommt obendrauf noch eine Prognose für das Aufmerksamkeits- und Trainingsniveau. Da die Beschreibung der einzelnen Funktionen diesen Bericht nun wirklich sprengen würden, möchte ich hier auf die Homepage von Polar verweisen. Hier findet ihr alle Infos zu den jeweiligen Funktionsweisen www.polar.com/de/ignite3-titanium













Wirklich klasse: Der Akku lädt innerhalb von Minuten und hält wirklich tagelang, je nachdem welche Aktivitäten getrackt werden und ob die Uhr als Smartwatch genutzt wird. In Zahlen heißt das: Bis zu 100 Stunden Trainingszeit im Energiesparmodus, bis zu 30 Stunden mit vollumfänglichem GPS und Pulsmessung oder bis zu fünf Tage im Uhrmodus. Besonders gefällt mir, dass der Akku sich wirklich schnell auflädt. Meist fällt mir vor einer Aktivität auf, dass der Akku sich dem Ende zuneigt. Aber schon ca. 30 Minuten am Ladekabel reichen aus, um eine Stecke von 10 km locker zu tracken. Auch wenn es nicht wirklich Unterschiede zu meiner ersten Ignite 3 gibt, empfinde ich die Haltbarkeit des Akkus als deutlich besser.

Ganz nett finde ich die Serene™-Funktion. Sie ist eine angeleitete Atemübung die Körper und Geist entspannt. Durch leichte Vibration der Uhr kann auch, ohne auf das Display zu schauen, die Atemfrequenz eingehalten werden. Optisch wird dies auf dem Display mit Blasen dargestellt, die in einen Kreis hinein oder herausblubbern. Hilft mir manchmal abends um runterzukommen, wenn noch ein paar unverarbeitete Gedanken im Kopf schwirren. Tiefes Durchatmen ist ein einfaches und wirksames Mittel zur Stressbewältigung, Verbesserung der Belastbarkeit und Erhöhung der Konzentrationsfähigkeit. Die Ignite 3 Titanium leitet einen beim Atmen mit einem langsamen, regelmäßigen Rhythmus an, um deine Herzfrequenz mit deiner Atemfrequenz zu synchronisieren. Die Frequenz kann dabei angepasst werden, empfohlen sind allerdings sechs Atemzüge pro Minute, um die Stressreaktion des Körpers herunterzufahren.











Pro/Contra
Pro:
- Hochwertige Optik
- Tracking von Schlaf und Aktivität
- Optische Herzfrequenzmessung
- Gute Akkuleistung
- 150 Sportprogramme
Contra:
- Nur einen Bedienknopf
Fazit
Die Ignite 3 Titanium ist nicht nur eine stylische Fitnessuhr, die einem eine Aktivitätsanleitung bietet, sondern für mich vielmehr ein „Vorsorge-Instrument“. Als ambitionierter Hobbysportler kann es schonmal dazu kommen, dass man zu viel trainiert. Mir gefällt hier besonders, dass die Uhr einen vor Übertraining warnt. Zusätzlich zeigt sie sehr zuverlässig an, wenn das Verletzungsrisiko durch zu viel Beanspruchung steigt.
Der Titanium-Ring wertet das Design optisch auf und macht mit den Wechselarmbändern eine gute Figur. So wird sie zu einem tollen Alltagsbegleiter 😊
Alle Praxistests auf Outdoortest.info werden gemäß dem Outdoor Blogger Codex durchgeführt und sollen dem Benutzer sowohl die positiven aber auch negativen Aspekte des Produktes aufzeigen.