Zu Land und zu Wasser, bei Regen, Schnee und Schlamm – die Outdoor Kamera Coolpix W300 von Nikon soll auch mit schwierigen Bedingungen zurechtkommen.
So bietet der Kameraspezialist bereits seit 2017 eine wetterfeste, digitale Kompaktkamera die prädestiniert für Outdoorabenteuer scheint.
Ob uns die Bilder gefallen haben und die Bedienung stimmt, lest Ihr natürlich hier bei uns.
Facts
Thema | Info |
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Farben | Gelb, Orange, Schwarz, Camouflage |
Maße | ca. 66,0 x 111,5 x 29,0 mm (ohne vorstehende Teile) |
Gewicht | Betriebsbereit 231 g |
Funktionen | Fertigen von Foto- und Videoaufnahmen (bis 4K); GPS Unterstützung; Schnittstelle zu Smartphone und Tablet; Bildstabilisator; Wasserdichtes und stoßgeschützes Gehäuse |
Ausstattung | Trageriemen zur Verwendung an Land, Lithium-Ionen-Akku EN-EL12, Netzadapter mit Akkuladefunktion EH-73P, USB-Kabel UC-E21, Pinsel |
Einsatzbereich | Sport, Outdoor, Reise, Alltag |
Preis | 469,00 € |
Erster Eindruck und Verarbeitung
Die Kompaktkamera macht Nikon – typisch einen sehr hochwertigen Eindruck. Gehäuse, Display, Knöpfe und Zubehör lassen keine Mängel erkennen.
Praxistest
Kameraaufbau
Die Kamera kommt ihrem Einsatzzweck entsprechend kantig, ohne viel Zierde und abstehende Teile daher. In ihrem kompakten Gehäuse vereint sie einen 3“ Monitor auf der Rückseite mit 921.000 Pixeln Auflösung. Das Display ist scharf und ausreichend groß, es kann jedoch nicht mit einer polarisierten Sonnenbrille abgelesen werden.
Rechts vom Monitor findet sich das Bedienfeld. Hier sind im oberen Bereich die relativ straffe und kleine Zoomwippe sowie ein separater Videoauslöser angebracht. Die Wippe könnte etwas größer gestaltet sein um sie besser bedienen zu können.
Im unteren Bereich wurde ein Steuerkreuz mit Schnellwahlfunktionen (Blitz, Belichtungskorrektur, Makromodus und Selbstauslöser) und vier darum gruppierten Knöpfen (Scene, Wiedergabe, Menü und Löschen) platziert.
Aufgrund der geringen Größe von Zoomwippe und Knöpfen ist die Bedienung mit Handschuhen nicht optimal.
Auf der linken Seite finden sich drei großzügig dimensionierte Tasten für Kompass, Licht und Funktionstaste. Letztere ermöglicht mit der „Action-Control-Funktion“ durch neigen, drehen und antippen eine gewünschte Funktion auszuwählen. Nutzt man die seitliche Taste zur Bestätigung ist das Ganze auch mit Handschuhen möglich.
Rechts wurde eine abgedichtete Abdeckkappe mit Verschlußsystem untergebracht, unter der HDMI und USB Anschlüsse verbaut wurden. An der Unterseite findet sich ein Stativgewinde. An der Oberseite finden sich noch der ordentlich dimensionierte Auslöser mit gut definiertem Druckpunkt sowie der Ein-Aus-Schalter.
Entsprechende Dichtungen und eine stoßfeste Konstruktion sorgen für die angepriesene Robustheit. Laut Hersteller kann die Kamera so in bis zu 30m Tiefe ca. 60 Minuten filmen und verträgt einen Sturz aus 2,40m auf eine 5cm Sperrholzplatte. Das Ganze unter Nikon Testbedingungen.
Handling
Die Menüführung ist Nikon typisch aufgebaut und geht für Kenner und Neueinsteiger nach einer kurzen Einarbeitungszeit zügig von der Hand. Wie es sich für eine Action – Outdoorkamera gehört, verfügt der Fotoapparat über einige Automatikprogramme. Entweder wählt die Kamera durch Bildanalyse das Motivprogramm oder der Nutzer kann das über die Scene – Funktion selber tun. Hier gibt es die üblichen Möglichkeiten wie z.B. Potrait, Sport oder Landschaft. Die Möglichkeit eine Unterwasseraufnahme zu machen sticht dabei besonders heraus. Das ganze klappte bei unserem Aquariumtest in einem Anfassbecken in Dänemark aus der Hand ganz ordentlich.
Marktüblich kann die Kamera auch Videos (bis zu 4K bei 30 fps) machen. In dem Bereich gibt es die Funktion „Zeitrafferclips“, die nach Motivprogrammauswahl ein 10 Sekunden Video erzeugt. Beim „Superzeitraffer“ kann ein zwei bis 15 – facher Abpielfaktor eingestellt werden.
Wir nutzten die Kamera meist um sie beispielsweise während dem Kajakfahren oder dem Radeln kurz heraus zu ziehen und ein Bild zu schießen. Dafür ist die Kamera dank zügigen Autofokus und Auslösung hervorragend geeignet. Auch im unspezifischen Automatikmodus erzeugt die Kamera bei ausreichend Licht schöne Bilder. Der Bildstabilisator hilft gegen die teilweise nicht zu vermeidenden Bewegungen. Gerade bei allem was mit Wasser und Schmutz zu tun hat, muss man sich zudem nie Gedanken um das gute Stück machen – top. Auch mit GPS – Tagging hielt der Nikon Akku einen Abenteuertag ohne Probleme durch.
Insgesamt waren wir mit der Bedienung zufrieden, wir hätten uns auf der Kamerarückseite eine größere Zoomwippe und ein Steuerkreuz das mit Handschuhen bedienbar ist, gewünscht. Da der Apparat über einen integrierten Blitz verfügt sind auch Aufhellungen, z.B. beim Portrait möglich.
Wir haben unsere Bilder klassisch mit dem USB – Kabel übertragen. Die Kamera liefert aber auch die Möglichkeit bestimmte Funktionalitäten über WLAN und Bluetooth zu nutzen.
Weitere Eindrücke
Auf die technischen Aspekte bei der Bildbeurteilung möchten wir gar nicht eingehen. Die überlassen wir lieber den Experten aus dem Prüflabor und schildern Euch stattdessen unseren subjektiven Eindruck.
Die mit der Nikon Coolpix W300 erstellten Fotos haben uns zuhause auf dem PC, dem Fernseher und Beamer auch groß dargestellt, gut gefallen. Besonders bei ordentlichen Lichtverhältnissen kommen die Farben gut raus und das Foto wirkt scharf.
Im Vergleich zu unseren Fotos mit einer teureren Kompaktkamera mit größerem Sensor und Objektiv, bei ähnlicher Gehäusegröße, hinkt die Nikon etwas hinterher. Bei diesem Konkurrenzmodell wirken die Bilder natürlicher. Zudem macht sich hier die Lichtempfindlichkeit der Komponenten bei Dämmerlicht und starker Bewölkung positiv bemerkbar.
Zu Bedenken hierbei ist, dass die Nikon schon länger auf dem Markt ist.
Letztlich sind wir mit unseren Schnappschüssen zufrieden. Durch ihre Abmessungen, die Robustheit und die simple Bedienung haben wir vor allem mehr Fotos gemacht wie sonst, da die Kamera eigentlich immer dabei war.
Nikon bietet diverses Zubehör wie eine Silikonummantelung, Unterwasserblitz und Co an. Was uns gefreut hätte, wäre z.B. noch ein Brustgurt oder ähnliches für das Filmen gewesen. Auch eine zusätzliche Fangschlaufe für die Einhandbedienung hätte dem Lieferumfang gut gestanden.
Pro / Contra
Pro
- Hochwertig verarbeitet
- Robust
- Schnelle Fokussierung
- Einfache Handhabung
Contra
- Moderater Liegerumfang
- Display kann mit polarisierten Sonnenbrillengläsern nicht abgelesen werden
Fazit
Die Nikon Coolpix W300 ist im Outdoorbereich und darüber hinaus eine gute „Immer – Dabei Kamera“.
Sie ist für eine Kompaktkamera zwar nicht allzu klein, sie geht aber noch in die meisten Hosen- und Hüftgurttaschen um schnell ranzukommen. Das Produkt überzeugt vor allem in Punkto Robustheit, beim schnellen Autofokus und in der unkomplizierten Bedienung.
Die Bild- und Videoqualität ist ordentlich, muss aber hinter aktuellen Topmodellen in der Kompaktklasse federn lassen. Das Display mit polarisierter Sonnenbrille nicht lesen zu können ist störend.
Herausragendes Merkmal ist sicherlich die Fähigkeit der Kamera Unterwasseraufnahmen machen zu können. Alles in allem eine gute Kompakte mit Outdooreignung, für die für das volle Einsatzspektrum aber noch in Zubehör investiert werden muss.
Alle Praxistests auf Outdoortest.info werden gemäß dem Outdoor Blogger Codex durchgeführt und sollen dem Benutzer sowohl die positiven aber auch negativen Aspekte des Produktes aufzeigen.