Facts
Thema | Info |
---|---|
Material | Kunststoff mit Hohlfasermembran |
Filterleistung | 1 Liter pro Minute |
Farben | silber |
Gewicht | 58 Gramm |
Maße | 15cm lang, Durchmesser 3,9cm |
Preis | Ca. 30 EUR |
Erster Eindruck und Verarbeitung
Im Gegensatz zu den üblichen Wasserfiltern, bei denen mit Druck das Wasser durch eine Membran gepresst wird, gibt es bei diesem System kein Pumpsystem. Stattdessen besteht der Filter nur aus einer etwa zwei-finger-dicken Röhre mit einem Stöpsel auf beiden Seiten. Auf der einen Seite steht “In” und auf der anderen Seite “Out”. Beide Seiten sind mit einer Silikon-Abdeckkappe versehen, die an einem Bändchen am Gerät befestigt ist und somit nicht verloren gehen kann. Des weiteren befindet sich auf beiden Seiten ein Schraubgewinde. Alles ist gut und sauber verarbeitet.
Die Filterleistung von einem Liter pro Minute bei einem Gewicht von nur 58 Gramm fanden wir sehr attraktiv, so dass wir den Wasserfilter gleich auf einen Campingurlaub mitgenommen haben. Das Alternativprodukt “Klondike” von Origin Outdoors wiegt immerhin 370 Gramm und passt vielleicht nicht in jeden Rucksack, dieser Filter sicherlich schon.
Schaut man die technischen Daten an, sieht man, dass die Filterleistung nicht ganz gleich ist. Der große Filter entfernt laut Hersteller 99,9999% der Bakterien und Protozoen (wie Malaria-Erreger), dieser hier “nur” 99,9%. Wir waren aber ja nicht in den Tropen unterwegs, deshalb war das für uns kein Problem.
Praxistest
Wir nutzten den Filter von Origin Outdoors auf einer Campingreise durch Bayern, wo man zwar von guter Wasserqualität im allgemeinen ausgehen kann, aber doch nicht jeder See und Brunnen “Trinkwasserqualität” hat.
Die Bedienungsanleitung ist recht knapp gehalten und erklärt im Wesentlichen, dass das System mit Schwerkraft funktioniert. Laut Anleitung sei die Bedienung kinderleicht. Oben ein Wassergefäß mit Schmutzwasser anschließen, unten ein leeres Gefäß mit dem sauberen Wasser, dann warten.
Der Zusatzaufwand gegenüber Pumpsystemen mit Ansaugschlauch ist also, dass man immer erst Wasser in ein passendes Gefäß schöpfen und dann warten muss, bis es durchgelaufen ist. Praktischerweise passt auf das Schraubgewinde aber eine Trinkblase (von der wir eine mitgeliefert bekamen) genau so wie eine handelsübliche PET-Getränkeflasche, z.B. eine leere Colaflasche.
Beim ersten Versuch haben wir oben und unten eine Trinkflasche angeschraubt, oben (“In”) gefüllt mit Wasser, unten (“Out”) eine leere Flasche. Leider passierte gar nichts. Egal ob mit ein bisschen Druck, Schütteln oder mit viel Warten, das Wasser wollte einfach nicht durch den Filter fließen. Wir waren doch recht ernüchtert. Wir haben es einige Zeit später nochmal versucht, aber auch diesmal kamen nur ein paar wenige Tropfen durch den Filter, und auch nur, wenn man die obere Flasche kräftig zusammendrückte.
Das Filtersystem bietet laut Hersteller noch die Möglichkeit, dass man es wie einen Strohhalm nutzen kann und direkt aus einem See “saugen” kann. Bei der nächsten Gelegenheit haben wir das ausprobiert. Um das zu erleichtern, wird auch ein kleiner Trinkschlauch von etwa 15 cm Länge mitgeliefert. Man muss natürlich dann “In” nach unten in den See halten, denn oben bei “Out” saugt man ja das Wasser direkt in den Mund an. Zu unserer Freude hat das gut funktioniert. Wie durch einen dünnen Strohhalm konnten wir gut trinken, auch wenn die Wassermenge dann natürlich nicht gegen den ganz großen Durst hilft.
Einige Tage später haben wir nochmal das Setup mit dem Behälter oben probiert, diesmal aber oben eine Trinkblase montiert und unten einfach ein Glas hingehalten statt eine zweite Flasche anzuschrauben. Wie man auf den Fotos sieht, hat es dann problemlos funktioniert – es kamen ungefähr fünf Tröpfchen pro Sekunde alleine durch die Schwerkraft durch den Filter.
An der Seite des Filters befindet sich noch ein Kontrollfenster, das Verschmutzung anzeigen soll. In unserem Testzeitraum war der Filter allerdings nicht so verschmutzt, dass hier etwas angezeigt wurde. Die Reinigung des Filters ist jedoch kinderleicht: Einfach andersherum sauberes Wasser durchlaufen lassen und danach ein bisschen trockenschütteln. Dies empfiehlt sich natürlich jedes Mal am Ende einer Reise, bevor man den Filter zu Hause wieder einlagert.
Pro/Contra
Pro:
- Sehr leicht
- Sehr klein
- Einfache Bedienung
Contra:
- Kleine Startschwierigkeiten
Fazit
Für eine Reise mit sehr leichtem Gepäck ist der Origin-Outdoors-Wasserfilter die perfekte Ausrüstung, um jederzeit an sauberes Trinkwasser zu kommen. Uns hat besonders gut gefallen, dass man mit dem Filter nicht nur einfach von einem Gefäß ins andere filtert wie bei anderen Systemen, sondern dass man ihn auch einfach wie einen Strohhalm direkt zum Trinken aus einem See nutzen kann.
1 Kommentar
zum Test Wasserfilter Origin Outdoors
Hallo, die “Startschwierigkeiten” habt Ihr meines Erachtens ein wenig euch selbst zuzuschreiben: Darauf dass man in eine (bis auf das dünne Zulaufröhrchen) luftdicht verschlossene Flasche nichts mit Schwerkraft durch einen Filter einfüllen kann, könnte man selbst kommen: Die verdrängte Luft muss ja irgendwo hin ausweichen, die Flaschenwand kann nicht nach AUßEN nachgeben, die Flasche wird nicht dicker.
Deshalb hat man ja den Beutel, um das Wasser reinlaufen zu lassen: Der zunächst leere, flache Beutel dehnt sich einfach aus, eine Flasche mit fester Form nicht.
Oben kann man eine (verformbare) Plastikflasche nehmen, weil die Flaschenwandung ja nach INNEN nachgeben kann.
Dass das in der Gebrauchsanweisung nicht so deutlich steht, kann man als Mangel ansehen.
Beim Blobetrotter-Versand steht das, dass der weiche Beutel unten dran kommt – aber eben nicht in der Gebrauchsanweisung.
Viele Grüße,
Gerhard