Facts
Thema | Info |
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Material | Glas, Kunststoff |
Größen | 8×32 oder 10×42 (getestet) |
Farben | schwarz |
Gewicht | Ca. 750 Gramm |
Maße | Ca 13 x 13 x 6 cm |
Vergrößerung | 8-fach |
Sichtfeld | 108m auf 1000m |
Preis | 8 x 32: 229,00 Euro 10 x 42: 299,00 Euro |
Erster Eindruck und Verarbeitung
In einer praktischen Nylontasche erreichte uns das neue Fernglas “Mountain View” von Origin Outdoors. Mitgeliefert werden Verschlusskappen für vorne und hinten, ein Reinigungstuch und eine Umhängeband, das man allerdings erst mal selbst montieren muss. Alternativ kann man die Nylontasche auch am Gürtel befestigen. Die Tasche ist innen weich gefüttert, um das Produkt zu schützen.
Das Fernglas ist spezifiziert mit der Maßzahl 10×42, das bedeutet zuerst mal, dass die Optik um einen Faktor 10 vergrößert. Die 42 sind der Objektivdurchmesser – mehr ist lichtstärker und schwerer. 42mm ist ein guter Kompromiss zwischen Gewicht und Bildqualität. Durch die Bauform als “Dachkantprisma” ist jedoch das Gehäuse recht schmal.
Es ist eine knappe Bedienungsanleitung mitgeliefert, die auf Deutsch und Englisch erklärt, wie man zum besten Bild kommt.
Die Gläser des Fernglases sind aus BaK4-Material, das ist Barium-Kronglas, was nicht jedes Fernglas verwendet und auch für Brillengläser verwendet wird. Eine kurze optische Kontrolle zeigte, dass das Glas mit einer Antireflexschicht vergütet ist. Laut Homepage des Herstellers ist das Fernglas mit einem Schutzgas (Nitrogengas) gefüllt, um wasserfester und temperaturunempfindlicher zu sein.
Da an den Okularen (Augenseite) keine Augenmuscheln angebracht sind, ist das Fernglas gut für Brillenträger wie mich geeignet. Alternativ kann auch ein “Abstandshalter” herausgedreht werden, so dass es auch ohne Brille gut auf den Augen sitzt.
Wie bei den meisten Ferngläsern kann der Augenabstand durch Auseinanderziehen oder Zusammenschieben der beiden Rohre angepasst werden. Des weiteren gibt es in der Mitte das übliche Rädchen zum Scharfstellen. Am rechten Objektiv ist dann noch eine Möglichkeit zum Dioptrienausgleich für ein Auge in der Größenordnung von vermutlich grob +/-3 Dioptrien.
Das Fernglas ist tadellos verarbeitet (aber vermutlich nicht schwimmfähig wie Seglerferngläser).
Praxistest
Ich hatte das Fernglas auf Wanderungen im Wald dabei, um Vögel oder die Natur zu beobachten. (Den eingangs erwähnten Bär habe ich diesmal zum Glück nicht entdeckt ;-)) Sehr angenehm fand ich den hohen Tragekomfort mit der Tasche und dem Riemen – das Fernglas lässt sich entspannt über die Schulter hängen. Wenn man es braucht, ist es schnell ausgepackt.
Als erwachsener Mann mit durchschnittlichen Augen und 6cm Augenabstand hatte ich erwartet, dass ich die Objektive stark auseinander ziehen muss, um ein übereinstimmendes Sichtfeld auf beiden Augen zu haben. Das Gegenteil war der Fall. Ich musste beide Seiten sehr eng zusammenschieben – das mögliche Minimum ist 5,5cm, das Maximum fast 8cm. Je nach Größe der Nase sitzt das Fernglas dann nicht so bequem.
Die eigentliche Funktion, das Vergrößern, erfüllte das Fernglas tadellos. Die Optik ist für mich mit etwas Expertise, aber ohne Messgeräte gut, genauer kann ich es nicht bewerten. Farbfehler, Verzerrungen oder andere Abbildungsfehler waren weder tags noch nachts zu erkennen. Der Schärfeabfall zum Rand hin ist akzeptabel. Das Glas liegt so in der Hand, dass ein ruhiges Beobachten möglich ist. Als minimale scharfe Entfernung konnte ich ca. 3m einstellen, das Maximum ist “unendlich”.
Pro/Contra
Pro:
- Kompakte Bauweise
- Praktische Tasche inklusive
- wasserfest
- Liegt bei engen Augen nicht bequem auf
Contra:
Fazit
Wenn man berücksichtigt, dass man für ein Fernglas den selben Daten (10×42) auch locker den doppelten Preis bezahlen kann, findet man beim “Mountain View” von Origin Outdoors einen guten Kompromiss mit hoher Qualität, der aufgrund des niedrigen Gewichtes bei Ausflügen in die Natur gut noch einen Platz im Gepäck finden kann. Und wer noch effizienter unterwegs sein will, kann auch auf das leichtere Schwesterprodukt 8×32 ausweichen.
Alle Praxistests auf Outdoortest.info werden gemäß dem Outdoor Blogger Codex durchgeführt und sollen dem Benutzer sowohl die positiven aber auch negativen Aspekte des Produktes aufzeigen.