Winddicht, warm, leicht und anschmiegsam soll sie sein. Unsere Kriterien an eine Isolationsjacke.
Dabei stellt sich die Frage ob Daune oder Kunstfaser? Im Rahmen unseres Test gehen wir darauf ein und natürlich auf alle Eindrücke die wir mit der Skinfit Valbella Jacket sammeln konnten.
Wir waren gespannt auf das Produkt der Österreicher, die uns bereits mit ihren technischen Detaillösungen überzeugen konnten. Feuer… ähm natürlich Kälte frei für die Kunstfaser Isolationsjacke von skinfit.

Facts

Erster Eindruck und Verarbeitung

Die Jacke macht einen hochwertigen Eindruck. Alle Nähte sind sehr sauber verarbeitet.
Die YKK – Reisverschlüsse auf der Front und die der Taschen sind leichtgängig.

Praxistest

Zur einfacheren Orientierung innerhalb seiner Produktpalette hat Skinfit ein „Modulario“ getauftes Modulsystem entwickelt. Hier finden sich die Bereiche Klima, Aero, Vento, Caldo und Scudo.
Die von uns getestete Valbella Jacket gehört zur Caldo Produktpalette und soll Isolation, Wärme und kleinstes Packmaß verbinden.

Mit 269 EUR wird die Jacke preislich im oberen Marktdrittel platziert. Bei der Jacke handelt es sich um eine Isolationsjacke mit dem Ziel die Körperwärme zu speichern und gleichzeitig Wind abzuhalten.
Getragen werden kann die Jacke dadurch als mittlere Schicht, z.B. unter einer Hardshell oder Solo.
Den Konstrukteuren stehen verschiedene Maßnahmen zur Verfügung um Wärmeleistung bei geringem Gewicht zu erzeugen. Einflussfaktoren sind Schnitt, Füllkammerplatzierung, Isolationsmaterial und –menge.

Isolation

Kunstfaser oder Daune? Das Verhältnis aus Wärmeleistung, Gewicht und Packmaß von Daune ist unübertroffen.
Dennoch lohnt es sich, das reichhaltige Angebot an Kunstfaserprodukten anzuschauen.
Der Grund hierfür liegt darin, dass Kunstfasern auch in nassem Zustand noch wärmen, unempfindlich und langlebig sind.
Skinfit hat sich bei der Isolation für PrimaLoft Gold (100g) entschieden. Dabei handelt es sich um die leistungsstärkste Variante der Isolation. Sie zeichnet sich durch Kunstfasern aus Polyester aus, welche die Eigenschaften der Daune nachahmen.
Sie haben eine hohe Bauschkraft, halten die Wärme, sind robust und lassen sich gut komprimieren. Die PrimaLoft Fasern werden darüber hinaus wasserabweisend beschichtet. Die Gold Serie von PrimaLoft zeichnet sich durch Atmungsaktivität und geringes Packvolumen aus.
Damit sind schon mal die Voraussetzungen für eine leistungsfähige Isolationsjacke gegeben.

Skinfit ordnet die Kammern am Oberkörper horizontal an. Auf der Vorderseite links und rechts des Reißverschlusses mit je 7 Kammern, auf der Rückseite mit 8 Kammern. Mittig und im Schulterbereich finden sich dabei größere Absteppungen. Insgesamt führt die Konstruktion dazu, dass sich die Isolation eng am Körper befindet, flächig verteilt ist und nicht verrutscht.
Auch die enganliegende, gefütterte Kapuze unterstreicht die klare Ausrichtung der Jacke als Kälteschutz. Sie kann unter dem Helm getragen werden und dank des elastischen Bandes spart sie das Gesicht stets aus, ohne dass das Sichtfeld eingeschränkt wird.
Optimal fänden wir es, wenn sie durch einen elastischen Kordelzug zusätzlich weiter anpassbar wäre. Eine Zippgarage verhindert, dass der Reisverschluss unangenehm im Mundbereich herum baumelt. Auch am Saum spart sich skinfit den Kordelzug der zur einer Isolationsjacke generell ganz gut passt, aufgrund des Schnittes liegt die Jacke in meiner Größe aber eng an.

Schnitt, Passform und Ausstattung

Die Passform hat mir dieses Mal ein kleines Fragezeichen ins Gesicht geschrieben. Bei einer Körpergröße von 1,75m und 75kg Körpergewicht, war die Jacke in Größe M an den Schultern perfekt, jedoch hatte ich am unteren Rücken viel Luft und die Ärmel waren deutlich zu lang.
In Größe S passte es bei Ärmellänge und im Bereich von Bauch und unterem Rücken, dafür saß es nun an den Schultern und unter den Achseln relativ straff.
Bei meinen Körperdimensionen und der gewählten Größe hat die Skinfit Jacke dadurch einen sportlichen, körperbetonten Schnitt.
Die Jacke ist eng genug um als Midlayer getragen zu werden und weit genug damit ein zusätzlicher Pullover im Zwiebelprinzip darunter passt.

Die Ärmel sind ausreichend lang um an einem Klettersteig bei ausgestreckten Armen zu funktionieren.
Erwähnenswert sind die flexiblen Ärmelbündchen aus Stretchmaterial, die sich an den Handgelenken nicht nur gut anfühlen, sondern auch verhindern das kühle Luft an dieser Stelle den Weg ins Innere findet. Dazu trägt zusätzlich der verlängerte Rücken bei.
Zum Verstauen verfügt das Skinfit Produkt über zwei Reisverschlusstaschen außen und eine Innen.
Alle Reisverschlüsse haben Ziphilfen und laufen leichtgängig. Das gilt auch für den frontalen Einwegreisverschluss zum Öffnen der Jacke.

Tragegefühl und weitere Eindrücke

Stets das Wichtigste ist das durchaus subjektive Tragefühl eines Kleidungstücks.
Da macht die Valbella Jacke eine gute Figur. Man schlupft einfach rein, schließt den leichtgängigen und mit einer Hand gut zu bedienenden Reisverschluss und fühlt sich wohl. Das ist zum einen dem sportlichen Schnitt geschuldet, der alle Bewegungen mitmacht.
Einziges Manko für mich war hier, dass ich wie oben geschildert bei dem Modell wohl eine Kombination aus Größe S unten und Größe M oben bräuchte.

Zum anderen ist das Körperklima aufgrund des verwendeten Materials sehr angenehm. Gerade hier gibt es insbesondere bei Kunstfaserprodukten große Unterschiede.
Das Skinfit Produkt fühlt sich nicht schwitzig an. Darüber hinaus macht die Jacke das was sie soll – sie hält sehr gut warm und den Wind ab.
Auch langes Warten auf passenden Wind am Startplatz ist kein Problem. Nachdem ich vom Aufstieg relativ nass war und deshalb die Unterschicht wechseln musste, kommt zum Wärmeerhalt die Valbella Jacke genau richtig. Auch im leicht feuchten Zustand wärmte sie zuverlässig und ich muss mir keine großen Gedanken um die Pflege machen.
Nach dem Flugwochenende kommt die Jacke in die Sportwäsche – fertig. Gleiches galt auf unserem Dänemark Trip. Da bekommt die Kleidung bei der Kajaktour trotz Trockensäcken mal den einen oder anderen Spritzer ab. Kein Thema da die Jacke schnell trocknet und recht unempfindlich ist.
Hier macht sich dann der Unterschied zur Daune bemerkbar. Im Gegenzug benötigt die Jacke im Rucksack etwas mehr Platz wie ein Daunenprodukt.
Vom harschen dänischen Westwind beim Dünenfliegen bekommt man in der Valbella Jack am Körper nichts mit. Gleiches gilt nach dem Aufstieg, wenn die Jacke einen warmhält während man das Bergpanorama genießt.
Ebenso kommt die Skinfit Jacke mit dem sportlichen und dennoch neutralen Design im Alltag gut daher.
Sie hat ein gelungenes Maß aus Volumen und Wärmeleistung. Genau richtig für Übergangs- und Winterzeit.
Mit ihren 430 g hat die Jacke für die gebotene Wärmeleistung dank Primaloft Gold ein gutes Gewichtsverhältnis.

Pro / Contra

Pro

• Sehr gute Verarbeitung
• Angenehmes Tragegefühl
• Wärmeleistung

Contra

• —

Fazit

Hochwertig gefertigt, Warm und angenehm zu tragen. Zusätzlich das zurückhaltende, gefällige Design und heraus kommt die Valbella Jacke von Skinfit.
Die Österreicher haben an sich wieder ein rundes Produkt abgeliefert, sofern die Jacke vom Schnitt her sitzt.
Das Produkt wird der Caldo Produktpalette gerecht und verbindet hohe Isolation, Wärme und adäquates Packmaß. Der Sitz der Kapuze ist an sich gut, eine zusätzliche Einstellmöglichkeit hätte uns dennoch gefallen, wie auch ein Kordelzug am Saum.
Klar geht’s es mit Daune noch kleiner und leichter, aber dann auch mit allen Vor- und Nachteilen.
Gerade der unkomplizierte Umgang mit der Jacke während der 3 – Wochen Dänemark Tour ließ die Valbella Jacke zum bevorzugten Reisbegleiter werden, da ich mir um Feuchtigkeit keinen Kopf machen brauchte.
Wer eine sportliche Isolationsjacke aus Kunstfaser sucht, dem sei die qualitativ hochwertige skinfit Valbella Jacke an Herz gelegt.