Radreisen sind dieses Jahr aufgrund Corona so beliebt wie noch nie. Schließlich ist man dadurch weder auf einen Flieger noch auf einen Reiseveranstalter angewiesen. Man kann theoretisch direkt von der eigenen Haustür aus durchstarten.
Ich habe mir die Thule Shield Pannier Seitentaschen an meinen Gepäckträger montiert und mich auf eine Mountainbike-Tour durch den Schwarzwald gemacht.
Facts
Thema | Info |
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Maße | 37 x 20 x 40 cm |
Volumen | 25 Liter, 17 Liter, 13 Liter |
Farben | black, blue, yellow |
Gewicht | 1,95 kg |
Wasserdichtigkeit | IPX4 |
Preis | 136,43 € |
Erster Eindruck und Verarbeitung der Thule Shield Pannier
Die Taschen werden in einem großen Karton geliefert und machen direkt einen sehr hochwertigen und robusten Eindruck. Das Material ist aus einer Art sehr stabiler gummiartiger Plane hergestellt. An den Nähten ist das Material übereinander gelegt und ordentlich versiegelt.
Die Taschen werden sinnvollerweise gleich im Doppelpack geliefert, so dass man das Gewicht auf beiden Seiten am Rad gleichmäßig verteilen kann.
Ich hatte die Shield Pannier in der Farbe Schwarz und im Volumen von 25 Litern im Test. Die Taschen sind auch noch in 17 und 13 Litern erhältlich. Die 25 Liter waren für meine 5 Tage Tour optimal, da ich aufgrund von Corona auch noch einen Schlafsack einpacken musste. Es blieb neben Übernachtungsgepäck noch genug Platz für Vesper und extra Trinkwasser.
Es ist eine kleine bebilderte Montageanleitung beigelegt, die einleuchtend erklärt was am Anfang zu tun ist. So muss man erstmal die Halterung an die Tasche montieren, die später in den Fahrradträger oben eingehängt wird. Die zwei Halterungen sind mit einem Henkel verbunden und werden ganz einfach auf eine an der Tasche angebrachte Schiene seitlich drauf geschoben. Hier kann man dann auch gleich den Abstand der zwei Halterungen individuell an sein jeweiliges Trägersystem anpassen. Eine Änderung ist auch im Nachhinein sehr leicht durchführbar. Sind sie montiert, halten sie bombenfest. Sie sind ohne Adapter für einen Durchmesser der Trägerholme von 8-16 mm einsetzbar.
Weiter unten muss dann noch die „Nase“ montiert werden, die unten an die Holme des Fahrradträgers eingehängt wird. Hier gibt es je nach Träger zwei unterschiedliche Montageeinstellungen zur Auswahl. Es kommt darauf an, ob der Durchmesser der Holme des Fahrradträgers kleiner oder größer als 12 mm ist. Aber auch das ist sehr schnell und ohne Werkzeug hin geschraubt und schon kann die Tasche beladen werden.
Mein benutztes Trägersystem war das Thule Tour Rack und die dazu passenden Pack `n Pedal Side Frames. Der Test hierzu ist unter folgendem Link nachlesbar:
https://www.outdoortest.info/thule-tour-rack/
Praxistest
Ich habe die Taschen, wie bereits erwähnt, an das Thule Tour Rack gehängt und eine 5 tägige Mountainbike-Tour durch den Schwarzwald gemacht. Dabei ging es sowohl über Asphalt, sowie auch viel über Schotterwege und unbefestigte Waldwege. Der Halt der Taschen wurde also ordentlich getestet und ich bin damit sehr zufrieden gewesen. Es wackelt nichts und die Taschen sind so fest, dass man auch keine Angst haben muss, dass etwas in die Speichen gerät. Lediglich der Riegel oben an den Taschen hat sich bei ganz wilden Strecken durch die Vibration teilweise zwei bis drei Einrastungen gelockert. Ganz geöffnet hat es sich allerdings nie und konnte dann bei den Pausen auch schnell wieder festgedrückt werden. Wenn man auf normalen Wegen fährt, passiert so etwas nicht.
Das Abnehmen der Taschen ist sehr einfach. Sobald man den mit Gummi überzogenen Henkel anhebt, öffnet sich automatisch die Halterung, die die Stange des Gepäckträgers umschließt. So kann man dann die Taschen nach oben hin mit einer Hand einfach wegnehmen.
Will man die Taschen anbringen, hängt man im gleichen Verfahren die Halterung in die Stange ein, muss dann aber noch manuell einen Schieber nach oben schieben, bis es deutlich klickt, damit die Halterung verriegelt. Je dünner hierbei die Stangen des Trägers sind, umso weiter muss der Riegel zugeschoben werden.
Die Nase weiter unten sorgt dann dafür, dass die Taschen nochmal einen zweiten Fixierpunkt an dem Träger haben. Dadurch gibt es kein Klappern, wenn man über unebene Wege oder Gehwegbegrenzungen fährt.
Die zwei Taschen bestehen grundsätzlich aus einem großen Hauptfach. Im Inneren der Taschen ist noch jeweils auf der hinteren Seite eine Innentasche angebracht, in die man von oben dünnere Sachen, wie z. B. Buchungsunterlagen oder eine Zeitschrift stecken kann. Auf diese Tasche aufgenäht, sind noch zwei kleinere Mesh-Taschen, in die ich z. B. meinen Geldbeutel, die Schulterriemen oder die Maske gesteckt habe. Hier hat man während einer Pause sehr schnellen Zugriff auf die kleinen Teile und muss sie nicht im großen Fach suchen. Sehr praktisch, wenn man ohne zusätzliche Lenkertasche unterwegs ist.
Der Hersteller gibt an, dass die Rolltaschen zwei Mal zum Fahrrad hin umgeschlagen werden sollen bevor sie geschlossen werden, damit die Taschen gemäß IPX4 wasserdicht sind. Zugemacht werden sie dann mit einer stabilen Schnalle auf jeder Seite, die sich leicht bedienen lässt. Auf der Tour bin ich ca. drei Stunden im Dauerregen gefahren. Die Taschen haben ohne Wenn und Aber absolut dicht gehalten und die Klamotten im Inneren waren trocken.
Durch diverse Schotterwege, hat sich die Tasche mit einem Staubfilm bedeckt. Da das Material aber so pflegeleicht und wasserdicht ist, habe ich es einfach während der Tour mit einem nassen Tuch außen abgewischt und im Nu war die Tasche wieder sauber. Als ich daheim angekommen bin, durfte dann die ganze Tasche unter die Dusche zum Abspülen. Auch das hat sie problemlos gemeistert. Auch Innen in der Tasche ist das Material sehr pflegeleicht und lässt sich einfach auswischen, falls etwas ausgelaufen ist.
Die Tasche ist auf der Rückseite mit einer dünnen Platte komplett verstärkt, so dass sie ihre Form auch hält, wenn die Tasche nicht ganz voll ist. Außerdem kann sie so besser abgestellt werden, ohne dass sie umfällt. Die unteren hinteren Ecken sind noch zusätzlich mit einer Plastikecke verstärkt, so dass sich die Ecken nicht so leicht abnutzen.
Sehr praktisch sind auch die abnehmbaren Schulterriemen, die während der Fahrt unbedingt in den Taschen verstaut werden sollten, damit sie nicht in die Speichen geraten. Diese können mit zwei Karabinern in die dafür vorgesehenen Ringe über den seitlichen Verschlüssen der Taschen eingehängt werden. So kann man sich die Taschen bequem über die Schultern hängen auf dem Weg vom Rad, in die Unterkunft oder das Zimmer und hat hierbei die Hände frei.
Auf der Front- und Rückseite sind jeweils ca. 16 cm lange Reflektoren in silbernem Material angebracht. Diese leuchten bei Lichteinstrahlung im Dunkeln und sorgen so für die nötige Sicherheit in der Dämmerung oder Dunkelheit. Hier sind auch noch Schlaufen an die extra Lichter angebracht werden können.
Die Firma Thule ist von ihren Produkten so überzeugt, dass sie auf diese Radtaschen 5 Jahre Garantie gibt, die jegliche Mängel oder jeglichen Schaden an dem Thule Produkt abdeckt. Hiervon gilt sogar für die ersten zwei Jahre ab dem Datum des Kaufs durch den ursprünglichen Käufer Schäden aufgrund normalen Verschleißes oder natürlicher Verfärbung des Materials.
Pro / Contra
Pro
- wasserdicht
- pflegeleichtes robustes Material
- einfaches An- und Abnehmen vom Träger
- 5 Jahre Garantie
Contra
- bei starken Vibrationen kann sich der Verschluss ein wenig lösen
Fazit
Thule hat mit den Shield Pannier zwei robuste Packtaschen kreiert, die absolut wasserdicht sind und das Gepäck unbeschadet am Zielort ankommen lassen. Einfaches An- und Abnehmen der Taschen und das pflegeleichte Material, das sich bei Verschmutzungen leicht abwischen lässt, macht die Taschen zu verlässlichen Begleitern auf einer großen Radtour.
Alle Praxistests auf Outdoortest.info werden gemäß dem Outdoor Blogger Codex durchgeführt und sollen dem Benutzer sowohl die positiven aber auch negativen Aspekte des Produktes aufzeigen.