Warum also nicht anstatt in den Flieger zu steigen, das Fahrrad voll packen und einfach von Zuhause aus durchstarten?
Ich habe die Back-Roller Plus Taschen von Ortlieb an mein Mountainbike gehängt und mich auf den Weg nach Wien gemacht.
Facts
Thema | Info |
---|---|
Material | PS36C (Cordura / PU-beschichtet) |
Volumen | 2x 20 l |
Farben | Granite-black, lime-moss green, denim-stell blue, signal red-dark chili |
Gewicht | 2x 840 g |
Adapter | Quick-Lock2.1 |
Preis | 149,99 € |
144,99 €
Erster Eindruck und Verarbeitung der Ortlieb Back-Roller Plus
Die Taschen kommen im Doppelpack in einem ansprechenden Karton mit Bildern und Beschreibungen zu den Taschen. Die symmetrische Form der Taschen lässt es zu, dass sie auf beiden Seiten am Fahrrad angebracht werden können.
Ich habe die Taschen in „Signal Red – Dark Chili“ zum Testen bekommen. Der Großteil der Taschen ist in einem helleren Rot und die Seiten sind jeweils in einem dunklen Weinrot. Die matte Stoffoptik der Taschen ist sehr sportlich und wirkt total edel und modern. Gefällt mir deutlich besser, als viele andere Fahrradtaschen in glänzender „Planenoptik“. Es gibt noch 3 weitere Farben zur Auswahl Grau, Grün und Blau.
Die Verarbeitung ist einwandfrei und sie wirken direkt sehr hochwertig. Alle Nähte sind sauber vernäht und versiegelt. Das verwendete Cordura Gewebe macht einen sehr robusten Eindruck.
Die Taschen haben jeweils 20 Liter Fassungsvolumen und dürfen pro Tasche mit 9 kg beladen werden. Es muss natürlich noch auf das zulässige Belastungsgewicht des Gepäckträgers geachtet werden.
Praxistest
Die Ortlieb Back-Roller Plus Taschen durften mich und mein Mountainbike auf einer 10-tägigen Radreise von Stuttgart über Lindau auf den Bodensee-Königssee Radweg und den Donauradweg bis nach Wien begleiten. Insgesamt kamen hier knapp über 1000 Kilometer zusammen.
Die Strecke verlief auch viel über Schotter und unbefestigte Waldwege. Die Taschen haben also den ein oder anderen harten Schlag, sowie auch ordentlich Staub abbekommen. Zu meinem Glück hat es auf der Reise nur einmal heftig gewittert, aber bei diesem Regenguss durften die Taschen dann zeigen, was sie drauf haben.
Die Montageanleitung ist bebildert und zeigt ein paar kleine Änderungen, die an den Taschen vorgenommen werden können. So kann man die zwei Aufhängehaken auf der ganzen Breite der Taschen an einer anderen Position fixieren, um die Aufhängung an das jeweilige Trägersystem anzupassen.
Außerdem muss man zunächst ermitteln, was für einen Rohrdurchmesser die Trägerschiene hat. Da ich kein passendes Messwerkzeug dazu hatte, habe ich es einfach ausprobiert. Der Hersteller gibt an, dass es bis zu 16 mm Durchmesser möglich ist. 20 mm Haken für E-Bikes sind separat als Zubehör erhältlich.
Im Lieferumfang enthalten sind dankenswerter Weise Reduzierungsstücke für 8, 10 und 12 mm Rohrdurchmesser mit Antiscratchfunktion, damit der Träger keine Kratzer abbekommt.
Ich musste für meinen Träger die 10 mm Stücke einsetzen, was durch einfaches Reinschieben im Nu erledigt war. Die Stücke haben dann auch die ganze Reise super gehalten.
Man könnte noch das nach unten gebogene Teil, auf dem der Arretierungshaken angebracht ist, innen in der Tasche lösen und es anders herum anbringen. So dass es dann nach oben gebogen ist. So kann man den Haken ggf. an ein anderes Trägersystem anpassen. Bei mir hat die Grundeinstellung sowohl bei den Aufhängerhaken, als auch bei den Arretierungshaken optimal gepasst. Aber es ist auch ohne Werkzeug sehr schnell abgeändert.
Wenn man die Taschen an den mit Gummi überzogenen Henkeln hoch nimmt, öffnet sich automatisch das Aufhängesystem Quick-Lock 2.1 und man kann die Taschen von oben auf die Trägerschiene aufsetzen. Sobald man den Henkel los lässt, schließt sich der Haken und die Tasche ist an der Schiene oben befestigt. Jetzt muss man noch den Arretierungshaken unten einmal in die gewünschte Position bringen, so dass er entweder am Fahrradrahmen eingehängt wird oder wie in meinem Fall am Seitenrahmen des Gepäckträgers. Der Arretierungshaken ist auch sehr flexibel, lässt sich in 15 Grad Schritten komplett im Kreis drehen und auf der Schiene ca. 15 cm hin und her schieben. Das alles ist ohne Werkzeug möglich. Auch der Haken an sich und die Schiene ist so behandelt, dass sie keine Kratzer auf dem Fahrrad oder dem Träger hinterlassen.
Ist der untere Haken einmal eingestellt, kann man ihn in dieser Position lassen und die Taschen sehr schnell von oben aufsetzen und genauso schnell durch Ziehen am Gummihenkel wieder lösen. Das ist sowas von praktisch, da man dazu lediglich eine Hand braucht und in der anderen Hand die zweite Tasche halten kann.
Ein Kantenschutz hinten an den Taschen sorgt dafür, dass es durch das Abstellen auf den Boden oder Anbringen an das Rad nicht zu Verschleißerscheinungen am Gewebe kommt.
Die Back-Roller Plus werden im Rollverschluss nach innen hin zum Fahrrad zusammen gerollt. Hierfür ist ein schmales Plastikteil eingenäht, welches beim Einrollen hilft. Anschließend wird die Rolle mit einem verstellbaren Gurt mit Hilfe einer Schnalle geschlossen. Danach werden die Steckschnallen an den Enden der Rolle auf jeder Seite mit dem Schultergurt verbunden und mit diesem nach unten hin abgespannt. Unten an den Taschen ist für den Schultergurt ein Haken zum Befestigen des Gurtes. Sind die Taschen ordentlich beladen, kann man mit dem verstellbaren Gurt und Schultergurt die Taschen auch etwas komprimieren. Bei allen Gurten ist dafür gesorgt, dass sie durch Schlaufen oder Haken immer dicht an der Tasche festgemacht werden können und nicht lose herumflattern.
Wichtig ist natürlich, dass man die Taschen ordentlich 3-4 mal einrollt, um die Staub- und Wasserfestigkeit zu gewährleisten. Wie oben schon erwähnt, hat es teilweise durch den Schotter sehr viel gestaubt. In die Back-Roller ist der Staub aber nie hinein gelangt.
Bei dem starken Gewitter hat es ordentlich geregnet und der Inhalt der Taschen blieb dank des PU-beschichteten Cordura Gewebes absolut trocken. Ich habe den Staub dann unter der Dusche von den Taschen gespült und auch hier hielten die Taschen dicht. Ein sehr beruhigendes Gefühl, wenn man bei Regen radelt, dass man abends wenigstens trockene Kleidung hat.
Wenn man seine Taschen dann abends vom Rad nimmt, kann man sich den Schultergurt, der für den Tragekomfort extra auch noch mit Gummi verstärkt ist, einfach über die Schultern hängen und hat so beide Hände frei.
Innen sind die Taschen beschichtet und daher sehr leicht abzuwaschen, falls mal etwas ausläuft oder was Schmutziges in der Tasche ist. Es gibt ein großes Hauptfach und an der Rückseite noch ein Fach über die ganze Größe der Tasche, in das man Sachen packen kann, an die man während der Tour schnell ran kommen möchte. Ich hatte hier z. B. immer Sonnencreme, Müsliriegel und meine Powerbank samt Kabel drin. Auf dieser Tasche ist noch eine etwas kleinere Mesh-Tasche mit Reißverschluss aufgesetzt. Hier kann dann z.B. der Geldbeutel oder andere Kleinteile transportiert werden. Ich hatte bei meiner Tour keine Lenkertasche dabei und war dann um diese Taschen sehr froh, da so der Inhalt besser sortiert werden konnte und die wichtigen Sachen während der Tour schnell greifbar waren.
Zur besseren Sichtbarkeit ist seitlich an den Taschen vorne und hinten jeweils „3M Scotchlite Reflexmaterial“ angebracht, das in der Dunkelheit leuchtet, wenn es angestrahlt wird.
Laut Hersteller sind die Taschen auch mit dem Ortlieb Rack-Pack 24 L oder 31 L auf dem Gepäckträger selber kombinierbar.
Zudem gibt es mit den Packing Cubes noch ein modulares Innentaschen-System für Radtaschen.
Pro / Contra
Pro
- wasser- und staubdicht
- sportliche und moderne Optik
- einfaches Anbringen durch Schnellverschluss Qucik-Lock
- Schultergurt
Contra
- —
Fazit
Die Back-Roller Plus Taschen von Ortlieb haben nicht nur einen absolut sportlichen und modernen Style, sie sind auch noch komplett wasser- und staubdicht.
Man kann die Taschen mit nur einer Hand dank Quick-Lock superschnell an das Rad anbringen und genauso schnell abnehmen. Die integrierte Innentasche sorgt für einen schnellen Zugriff auf wichtige Dinge. Die Seitentaschen von Ortlieb waren mir absolut verlässliche Begleiter auf meiner Reise. Gerne wieder!
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