Wer gerne im Schnee oder in den Bergen unterwegs ist, dem ist Black Diamond sicherlich bekannt. Die Marke ist begeistert vom Klettern und Skifahren, man spürt, dass hier Kletterer für Kletterer entwickeln. Eines der innovativen Kleidungsstücke ist der First Light Hybrid Hoody, welcher durch sein gut kombiniertes Mischgewebe heraussticht. In meinem Test nehme ich den Midlayer genau unter die Lupe und bin gespannt, wie er sich im Härtetest bewährt.
Facts
Thema | Info |
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Material | Obermaterial: Schoeller® Stretchgewebe aus Nylon mit NanoSphere® Technology (80 g/m2, 93 % Nylon, 7 % Elastan) Isolierung: PrimaLoft® Silver Insulation Active (60 g/m2, 100 % polyester) Arme/Rücken: Merinowoll-Mischgewebe (300 g/m2, Obermaterial 100 % Nylon, Innenfutter 100 % Merino) |
Größen | S-XL |
Farben | Smoke (Schwarz) / Kingfisher (Blau) / Dark Crimson (Rot) / Tundra (Grün) |
Gewicht | 525 g |
Preis | 230 € |
Erster Eindruck und Verarbeitung
Die schwarze Jacke sieht auf den ersten Blick nicht aus wie ein klassischer Midlayer, da sie im Frontbereich, der Kapuze und den Armen ein witterungsbeständiges Obermaterial hat. Im Rücken- und Unterarmbereich hat sie ein Merino-Mischgewebe, welches sich sehr angenehm anfühlt. Die Jacke ist von den Nähten, über die Reißverschlüsse bis hin zu den Bündchen sehr gut verarbeitet. Ich kann mir jetzt schon vorstellen, dass der Einsatzbereich der Jacke sehr vielseitig ist.
Produktdetails
Der First Light Hybrid Hoody ist vor allem durch seinen durchdachten Gewebemix ein Eyecatcher. Im vorderen Bereich der Jacke, der Kapuze und dem oberen Bereich der Arme besteht der Innenstoff aus einer PrimaLoft® Silver Insulation Active-Faser. Diese Faser verspricht ein schnelltrocknendes, leistungsstarkes Synthetik Gewebe zu sein, welches selbst in nassem Zustand 98% der Wärme hält. Sie ist wasserabweisend, atmungsaktiv und erhält Wärme ohne großes Volumen. Das Material fühlt sich sehr weich an, lässt sich gut komprimieren und besteht aus 75% recycelten Materialien. Das Obermaterial ist von Schoeller® mit einer NanoSphere® Technology. Diese Gewebetechnologie ist wasser- und ölabweisend, hat einen natürlichen Antihafteffekt und eine gute Abriebfestigkeit, was auch Langlebigkeit verspricht.
Der Kragen ist ein Teil der Kapuze. Diese hüllt den Kopf gut ein und bei geschlossenem Reißverschluss ist der Kragen weit hochgezogen. Daher bietet die Kapuze einen guten Witterungsschutz. Die Kapuze und die Ärmel haben ein zusätzliches ca. 1cm breites Stretchbündchen.
Das genannte Merino-Mischgewebe an den Unterarmen und im Rückenbereich ist einlagig und hat kein zusätzliches Obermaterial. Das weiche Material hat gute Stretch-Eigenschaften und macht auch einen robusten Eindruck.
Die Jacke hat jeweils links und rechts eine Reißverschlusstasche, welche auf Grund des Materialübergangs an der Stelle sehr unscheinbar wirken. Eine weitere verdeckte Reißverschlusstasche ist im linken Brustbereich.
Zu all den durchdachten Gimmicks kommt noch der grüne Produktionsweg. Demnach folgen sie der „Bluesign approved fabric“, was eine zertifizierte Nachhaltigkeit in der textilen Zuliefererkette bedeutet. Die Ressourcen werden mit größtmöglicher Produktivität eingesetzt und auf den Schutz der Umwelt als auch die Sicherheit und die Gesundheit der Mitarbeiter, wird wert gelegt.
Praxistest
Durch den Materialmix ist die Jacke nicht ganz schwarz. Der Merinomix hat einen etwas helleren Schwarzton. Ich habe einen etwas längeren Oberkörper und breitere Schultern, daher sind mir einige Passformen entweder zu breit oder zu kurz. Black Diamond hat die Jacke wie auf mich zugeschnitten. Sie sitzt leicht tailliert, bietet aber für den Oberkörper, durch den Stretch, genug Spielraum, dass sie auch hier gut passt. Durch die leichte Schwarzabstufung ist die Passform besser erkennbar, als wenn die Jacke Reinschwarz wäre.
Außer zwei kleinen Logos auf der linken Brust und dem linken Schulterblatt und einem Schriftzug des Markennamens auf dem linken Arm, ist die Jacke sehr clean. Daher passt sie optisch zu allen anderen Farben und Kleidungsstücken.
Wer es etwas farbiger mag hat noch die Möglichkeit die Jacke in einem leicht türkisenen Grünton, in Blau oder einem Rotton zu nehmen.
An die Jacke hatte ich den Anspruch, dass sie zum Laufen und zum Fahrradfahren, speziell in den Übergangsjahreszeiten, vor den Witterungsbedingungen schützt. Daneben sollte sie bequem zu tragen sein und die Bewegungen nicht einschränken. Da meine meisten Aktivitäten im Freien stattfinden, war die Wahl einer geeigneten Jacke, die sowohl als Midlayer aber auch als Firstlayer getragen werden konnte, eine Herausforderung.
Von der bereits beschriebenen Funktionalität her, scheint der First Light Hoody die geeignete Entscheidung zu sein. Schauen wir mal ob das so ist.
Bei ca. 8 Grad und etwa 20 Knoten Wind, entschied ich mich, neben einem Langarmshirt, lediglich den First Light Hybrid Hoody zum Laufen über zu ziehen. Die ersten paar Minuten fühlen sich bekannter weise immer etwas kälter an, danach hatte mein Körper in Kombination mit der Jacke eine für mich gute Lauftemperatur. Der Brustbereich erfüllt fast schon eine Windbreakerfunktion, hält die Jacke tatsächlich was sie verspricht.
Ich schwitze beim Laufen recht schnell daher war es mir wichtig, dass es zu keiner störenden Nässebildung innerhalb der Jacke kommt. Der Hybrid Hoody transportierte durch seine atmungsaktive Funktionalität die Feuchtigkeit gut nach Außen und ich hatte beim Laufen ein sehr angenehmes Tragegefühl. Der Merinomix-Anteil nimmt natürlich etwas Feuchtigkeit auf, aber dieser trocknete auch schnell wieder ab. Die Jacke hat hier für mich die optimale Funktionalität getroffen.
Lediglich beim Klettern oder anderen Aktivitäten mit kleineren Pausen, kühlt man über den Rücken etwas schneller aus. Da der First Light Hybrid Hoody ein Midlayer ist und sich auch gut komprimieren lässt, passte er aber gut unter eine Überjacke, so dass er mich in den Pausen wärmte. Die Wärme der Aktivität blieb dann sehr gut erhalten und ich hatte nicht das Gefühl, dass ich erst wieder ein Warm-up für die nächste Runde brauche. Dies hat sich auch beim Snowboardfahren inklusive einer kleinen Pause an der Schneebar bezahlt gemacht.
Die Stretchelemente lassen die Jacke gut anliegen und gewähren beim Sport eine sehr gute Beweglichkeit. Während meiner Laufrunde baue ich gerne noch Liegestützen und Klimmzüge ein, bei denen die Kleidung auf keinen Fall die Bewegung einschränken sollte. Ob Arme über den Kopf hoch oben oder weit auseinander, der Stretch machte jede Bewegung mit ohne dieses unangenehme Entgegenziehen sehr starrer Kleidung zu zeigen.
Beim Laufen fühle ich mich gerne leicht, was auf Grund meines Gewichtes von ca. 87kg nicht immer der Fall ist. Die Jacke bringt mit ca. 520g einen leichten angenehmen Tragekomfort mit und bekommt auch hier einen Pluspunkt.
Auch die Kapuze und der mit ihr verbundene Kragen sagen schlechtem Wetter den Kampf an. Ich laufe gerne bei Regen, solange er nicht kalt von der Seite kommt. Bei geschlossenem vorderen Reißverschluss, schließt der hochgezogene Kragen bis zum Kinn ab und die Kapuze bis zur Mitte der Stirn, somit fühlte ich mich nicht abgeschottet von der Umgebung, aber gut geschützt vor dem Regen.
Neben den sportlichen Aspekten halte ich die Jacke für sehr alltagstauglich. Wer eher der sportliche Typ ist und auf der Suche nach einer funktionalen, schlichten aber trotzdem sehr modischen Ergänzung zur Übergangskleidung ist, ist bei der First Light Hybrid Hoody auch richtig.
Nach meinem ausgiebigen Test und der erkannten Vielseitigkeit verstehe ich auch, weshalb die Jacke nicht nur wegen ihrer Materialkombination als ein „hybrider“ Hoody bezeichnet wird. Sie lässt sich einfach nicht in eine Schublade stecken.
Pro/Contra
Pro:
- umweltschonende, nachhaltige Produktion durch „Bluesign approved“
- sehr funktional durch durchdachten Materialmix
- Vielseitig einsetzbar
- Modisches Design
Contra:
- -/-
Fazit
Beim First Light Hybrid Hoody von Black Diamond handelte es sich meiner Meinung nach um eine absolute Allzweckwaffe. In manchen Bereichen, wie der wasserabweisenden Eigenschaft, kann sie zwar keine Spitzenwerte erreichen, aber das gleicht sie durch ihre Vielseitigkeit wieder aus. Die Hoody-Jacke lässt sich perfekt solo tragen oder ergänzt selbst Alltagskleidung. Daher ist sie eine klare Empfehlung.
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