Die im Helmbereich fest etablierte Firma Black Diamond bewirbt den Vapor als einen der leichtesten, bequemsten und am besten belüfteten Helme, die bisher hergestellt wurden.
Der folgende Test wird sich dem Leichtgewicht widmen und ihn ganz genau unter die Lupe nehmen.
Facts
Thema | Info |
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Material | Helmschale aus Polykarbonat mit eingeformtem EPS-Schaumstoff |
Größenumfang | [S/M] 53-59 cm (21-23 in) [M/L] 58-63 cm (23-25 in) |
Farben | Ice Blue, Ultra Pink, Bordeaux, Octane, Blizzard, Envy Green, Steel Grey |
Gewicht | [S/M] 186 g (6.6 oz) [M/L] 199 g (7 oz) |
Preis | 140,- € |
Erster Eindruck und Verarbeitung
Der Vapor von Black Diamond ist in sieben unterschiedlichen, modernen Farben erhältlich. So kann man ihn in Ice Blue, Ultra Pink, Bordeaux, Octane, Blizzard, Envy Green oder in Steel Grey erstehen. Da es ihn ebenfalls in zwei verschiedenen Größen gibt, dürfte sichergestellt sein, dass für wirklich jeden das passende Exemplar vorhanden ist.
Für den Test bekam ich den Vapor in Steel Grey und der Größe M. Die Farbe kommt sehr klassisch, stilvoll und doch sportlich rüber. Wobei der Look durch den Kontrast der oberen matten Partie und der unteren Kante in Hochglanz aufgelockert wird. Abgerundet wird das Ganze durch ein größeres schwarzes Black Diamond Logo auf der vorderen rechten Seite, sowie einem Kleineren in der Mitte der Rückseite. Da Black Diamond das vordere Logo auf die rechte Seite versetzte und diverse kantige Züge der Schale zukommen ließ, wirkt der Helm im Gesamten sehr schnittig und sticht gegenüber üblichen Helmformen auffallend sportlich hervor.
Sämtliche Materialien erscheinen hochqualitativ und vermitteln einen äußerst wertigen Eindruck. Die fein vernähten Polster im Inneren sind gut positioniert und anhand von Klettverschlusspunkten angebracht. Somit können die Polster auch abgenommen und bei Bedarf gewaschen werden. Schnallen, Riemen und Größenverstellung lassen sich gut handhaben und wirken stabil konstruiert.
Praxistest
Getestet wurde der Vapor beim Sportklettern in der Halle, beim Biken auf dem Waldtrail, sowie auf diversen Klettersteigen des südöstlichen bayerischen Allgäus. Die Temperaturen schwankten dabei von 18 bis 30 Grad.
Der Vapor bringt in der Größe M lediglich 199 g auf die Waage. Damit ist er ganz klar einer der leichtesten Helme des Marktes. Er trägt sich federleicht und lässt einem auch nach ganztägigem Tragen vollkommen vergessen, dass sich ja ein Helm auf seinem Kopf befindet. Solch ein ultraleichter Helm ist insbesondere jenen anzuraten, welche vorhaben den Helm eine längere Zeit über zu tragen ohne ein Gefühl der Erschwernis zu haben. Oder auch für solche die den Tag über draußen verbringen und den Helm mit sich führen, um stets für einen spontanen Klettereinsatz gerüstet zu sein.
Eine Eigenschaft mit der der Vapor, neben seinem geringen Gewicht, gegenüber anderen Helmen ganz klar punkten kann, ist seine überdurchschnittlich gute Belüftung.
Der Helm besitzt ganze 21 Ventilationsöffnungen in unterschiedlichen Größen. Hinzu kommt, dass der Aufbau der inneren Verkleidung im Zusammenspiel mit der Vielzahl der Öffnungen einen gewisse Luftzirkulation gewährleistet, welches den Vapor zu dem wohl am besten belüfteten Helm macht. Auch nach Stunden in der prallen Sonne, hatte ich zu keinem Zeitpunkt das Gefühl eines Wärmestaus am Kopf. Ganz im Gegenteil spürt man bei einem kleinen Lüftchen sogar einen angenehmen Luftzug. Der Helm ist somit prädestiniert für all jene, welche dem Klettervergnügen auch an heißen Sommertagen mit einem kühlen Kopf frönen wollen.
Selbstverständlich gibt es bei einem solch ultraleichten Helm zu bedenken, dass der Vorteil eines geringen Gewichtes und der geöffneten Bauweise auch zumindest teilweise mit gewissen Einbußen an Schutz und Haltbarkeit bzw. Robustheit einher geht. Wie ein Großteil der ultraleichten Ausrüstungsgegenstände, besteht auch der Vapor aus einer Art Polystyrolskelett, welches von einer dünnen Polycarbonat-Schale umhüllt ist. Kevlar-Schichten und Karbonstreben im Inneren machen ihn trotz filigraner Bauweise äußerst stabil. Dieser Aufbau schützt den Kopf zwar vorbildlich, den Helm selber aber selbstverständlich nicht allzu gut. So ist der Helm ein wenig anfällig für Dellen.
Man sollte den Vapor aufgrund dessen stets pflegsam behandeln. Black Diamond selber weist in seiner ausführlichen Bedienungsanleitung extra darauf hin, den Helm nicht im Rucksack zu transportieren.
Auf eine zu hohe Druckeinwirkung sollte stets verzichtet werden, da die Streben zwischen den Lufteinflüssen brechen könnten, wenn man sich beispielsweise darauf setzen würde. Diese Einbußen an Robustheit sind aber nicht wirklich als Kritikpunkt zu sehen. Sie sind schlicht weg notwendige Begleiterscheinungen eines ultraleichten Helmes, welcher aufgrund seiner Bauweise eben auch viele Vorteile vorweisen kann. Entscheidend ist letztendlich der richtige Gebrauch des jeweiligen Helmes.
So hat jede Helmart seine zugedachten Einsatzgebiete, in welchen er seine speziellen Vorteile ausspielen kann. So wurde der Vapor vorwiegend für heiße Tage beim Sportklettern, dem Trailbiken oder für den Klettersteig konzipiert. Während für das Eis- oder Alpinklettern, aufgrund der Gefahr welche die großen Ventilationsöffnungen bei Steinschlägen mit sich bringen, eher zum Vector, Black Diamonds Flaggschiff, zu raten ist.
Ein wichtiges Kriterium bei der Helmauswahl sollte immer auch eine möglichst passgenaue und leicht von der Hand gehende Einstellung sein. Beim Vapor lässt sich die Weite des Kinnriemens durch Ziehen des Bandes oder Lösen der Schnalle recht einfach kalibrieren.
Zusätzlich ist es möglich die Haltebänder aus Kunststoff für den Hinterkopf mittels zweier Rasterhebel und per Druck des Hinterkopfes zu verstellen. Es gibt sicherlich Helme mit mehr Verstellmöglichkeiten. Für mich allerdings reichen die Einstellungsmöglichkeiten des Vapor vollkommen aus.
Zudem gibt es den Helm ja in unterschiedlichen Größen, so dass ein ordentlicher Sitz für jeden herzustellen sein dürfte. Lobenswert zu erwähnen ist, dass die starre Kunststoffhalterung des Hinterkopfes bei Nichtbenutzung einfach in den Helm geklappt werden kann und beim Transport somit nicht unnötig stört und Platz eingespart wird. Resümierend bin ich vom Tragekomfort des Vapor recht begeistert. Nach dem Einstellen des hinteren Kunststoffbandes, sowie des Kinnriemens sitzt alles an seinem Platz und der Kopf liegt anhand der durchdacht positionierten Polster, welche sich vom oberen Teil runter zum Stirnbereich entlang ziehen, weich gebettet.
Ein schönes Feature ist die Möglichkeit seine Stirnlampe anzubringen. So besitzt der Helm vier Stirnlampenhalterungen an den Seiten, welche zur Gewichtsersparnis sogar abgenommen werden können. Ist das Band der Lampe einmal unter die Haltarme der Befestigungen gesteckt, kann der Lichtquelle auch der heftigste Sprung im Biketrail oder das waghalsigste Klettermanöver nichts mehr anhaben.
Pro / Contra
Pro
- Ultraleicht
- Sehr bequem
- Überragende Belüftung
- Gute Einstellmöglichkeiten
Contra
- Dellen- und Druckanfällig
Fazit
Für all jene, welche einen Kletterhelm für warme Sommertage benötigen und ihn für einen Großteil des Abenteuers aufbehalten wollen, ist der Vapor von Black Diamond genau die richtige Wahl.
Konzipiert für einen bequemen Sitz, punktet der Helm mit einer überragenden Ventilation und guten Einstellmöglichkeiten. Aufgrund dessen und anhand der hochqualitativen Materialien lohnt es sich ein paar Euros mehr auszugeben. Ganz klare Kaufempfehlung!
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