Wir berichten hier von unseren Erfahrungen, mit unserem Kleinen, der mittlerweile 12 Monate alt ist.
Am Anfang kommt erstmal das Tragetuch und/oder die Babytrage zum Einsatz, es sei denn, man verlässt sich voll und ganz auf den Kinderwagen. Wir wussten von Beginn an, dass wir nicht immer einen Kinderwagen bei unseren Aktivitäten dabei haben wollen und können, deshalb hatten wir hauptsächlich in den ersten Lebensmonaten eine Babytrage (der Testbericht zur Ergobaby Omni 360 ist hier zu finden), die auch noch weiterhin ihre Anwendung findet. Zwar nicht mehr in der Häufigkeit wie in den ersten 9 Lebensmonaten, aber auch mit 12 Monaten zeigt sie hauptsächlich im Alltag ihre Vorteile.
Seit unser Kleiner frei sitzen kann und immer mehr von seiner Umwelt sehen will, ist bei uns bei Wanderungen und auch anderen Outdoor-Aktivitäten die Kinderkraxe Kid Comfort Pro von Deuter im Einsatz.
Lest im folgenden Bericht, wie gut sie uns und unserem Kleinen gefällt.
Facts
Thema | Info |
---|---|
Material | 210D PA Gewebe mit PFC-freier Imprägnierung |
Maße | 80 / 43 / 34 (H x B x T) cm |
Farbe | Midnight |
Gewicht | 3550 g |
max. Beladung | Kind 22 kg Gepäck 2 kg |
Preis | 359,95 € |
Erster Eindruck und Verarbeitung der Deuter Kid Comfort Pro Kindertrage
Leicht, hochwertig, bereit für Abenteuer.
Das Gestänge ist aus Metall, ist leicht und macht einen wertigen Eindruck. Das Gewebe ist überall sauber verarbeitet, alle Nähte sind fest verschlossen. Man sieht und spürt, dass man hier eine hochwertige Konstruktion vor sich hat, in der man seinen Sprössling sicher und bei vielen Abenteuern tragen kann.
Praxistest
Unsere Kraxe kam “pünktlich” bei uns an… unser Kleiner konnte gerade einen Tag frei sitzen und durfte sich auch gleich fürs erste Probetragen bereit halten.
Laut Hersteller und auch vom Gefühl her, sollte man eine Kraxe wirklich erst nutzen, wenn der Nachwuchs frei sitzen kann. Dies zeigt sich spätestens dann, wenn man erlebt wie sich die eigenen Bewegungen auf die Kleinen in der Kraxe auswirken.
Unser Kleiner war im Testzeitraum 70-77 cm groß und wog 8,5 – 9,6 kg.
Die Kid Comfort Pro hat einen höhenverstellbaren Sitz, der für alle Kinder geeignet ist, die frei sitzen können. Um die natürliche Anhock-Spreizhaltung zu unterstützen sind seitliche Fußstützen angebracht, die je nach Größe des Kindes eingestellt werden können.
Die bebilderte Anleitung sollte man sich vor der ersten Benutzung auf jeden Fall zur Hand nehmen. Die Einstellung des Kindersitzes ist leicht vorzunehmen, aber auch wichtig, dass hier ergonomisch alles passt.
Das Tragesystem ist schnell und leicht einzustellen. Die Gurte sind gut gepolstert. Näheres zum Tragesystem könnt ihr weiter unten lesen.
Das Auf- und Absetzen muss geübt sein. Mit Last ist es auf Anhieb doch gar nicht so einfach, aber auch dies ist in der Anleitung beschrieben und man hat es schnell raus. Alleine hebt man die Kraxe samt Kind am Haltegriff an der Kopfstütze auf den Oberschenkel, so dass man seinem Sprössling ins Gesicht schaut, schlüpft anschließend in einen Schultergurt und nimmt dann die Last auf den Rücken. Wie bei einem Rucksack schlüpft man erst in den einen und dann in den anderen Schultergurt. Wenn alle Schnallen verschlossen sind, wird noch der Standfuß mit beiden Händen eingeklappt.
Einfacher geht’s natürlich mit Hilfe.
Die Kraxe steht sehr sicher und wackelt kein bisschen. Dennoch sollte man seinen Sprössling nicht unbeaufsichtigt in der Kraxe sitzen lassen und auf unebenem Untergrund sollte man natürlich vorsichtig sein.
Im Einsatz
Getestet wurde bei leichten bis anspruchsvollen Tagestouren im Schwarzwald bei mäßigen bis warmen Temperaturen ohne Regen.
Wer auf jedes Wetter vorbereitet sein möchte, kann sich als Zubehör noch das Kid Comfort Raincover Deluxe als absoluten Regen- und Windschutz holen.
Tragesystem
Das Tragesystem bietet, wie von Deuter gewohnt guten Komfort und eine gute Belüftung.
Die s-förmigen Schultergurte sind mit 3D Air Mesh Gewebe bestückt und gut gepolstert. Das Aircomfort Netz am Rücken sorgt dafür, dass feuchte Luft abzieht und man den Tragekomfort einer Kraxe mit Kontaktsystem genießt, da die Last körpernah übertragen wird.
Dennoch ist der Schwerpunkt weiter vom Körper entfernt und dies bringt es mit sich, dass sich die Kraxe vollgepackt im Vergleich zu Tourenrucksäcken nicht so komfortabel tragen lässt, auch wenn das Baby erstmal nur knapp 9 kg wiegt.
Das Hauptgewicht sollte auf jeden Fall auf den Hüftflossen liegen, dazu sollte man die Schultergurte nicht zu festziehen. Aber den Unterschied merkt man unter Last sofort, so dass man die richtige Einstellung für sich schnell finden kann.
Besonders toll finden wir das VariSlide System. So können sich die Träger immer wieder abwechseln (Körpergröße der Träger im Test: 173 – 185 cm mit normaler Statur). Mit einem roten Einstellhebel am Netzrücken kann man die Höhe der Schultergurte durch schieben oder ziehen stufenlos variieren. Das geht super schnell und leicht – ein absoluter Pluspunkt!
Stauraum und Daypack
Durch die zusätzlichen Gepäckfächer und das separate Daypack kann man jede Menge extra einpacken, aber nicht vergessen: Tragen muss man es natürlich trotzdem. Es gibt jede Menge Verstau-Optionen. Den größten Stauraum bietet das Hauptfach direkt unter dem Sitz. Hier passen bis zu 12 Liter hinein. Genug also für eine große Wasserflasche, Windeltasche und Ersatzklamotten usw. Außerdem gibt es an beiden Hüftflossen und auch am Kindersitz kleinere Staufächer für Schlüssel, Sonnenbrille, Snacks usw. In einer Hüftflosse ist sogar ein kleiner Spiegel für den Blick zum Sprössling zu finden.
Daneben wird noch ein 10 Liter-Daypack mitgeliefert, der von vorne an den Schultergurten mit Clips befestigt werden kann oder aber im großen Hauptfach seinen Platz findet und so das Wichtigste auf einmal in der Hand ist. Die Idee fanden wir von Anfang an ziemlich genial, vor allem weil wir auch sonst gerne einen kleinen Rucksack zusätzlich zur Rückentrage mitnehmen. Und wenn man alleine unterwegs ist, findet auch wirklich alles was man auf einer Tour braucht seinen Platz. Da jedoch der Daypack nur an den oberen Enden an den Schultergurten der Kraxe befestigt ist, fängt er beim Gehen automatisch an zu schwingen und man muss ihn an sich drücken.
Hier würden wir uns eine Zusatzbefestigung am unteren Ende wünschen, die den Daypack in Bewegung näher am Körper hält. Aber an sich ist der Daypack ein praktischer Rucksack mit separaten Netzfächern und gerne bei den Wanderungen mit dabei.
Unser Tipp
Schwerere Gegenstände sollte man so nah wie möglich am Körper verstauen.
Kindersitz und Sonnendach
Unser Kleiner hat sich von Anfang an außerordentlich wohl in der Kraxe gefühlt. Vor allem die erhöhte Sitzposition gefällt ihm richtig gut – da kann man Papa schon mal auf den Kopf klopfen, wenn’s zu langsam vorwärts geht ?
Und um die Sicherheit braucht man sich keine Gedanken machen. Der Nachwuchs sitzt sicher und bequem im Sitz, so bequem, dass einem Einschlafen nichts entgegensteht. Das große, weiche, dick gepolsterte Kissen, welches zum Glück abnehm- und waschbar ist, fängt den Kopf des Kindes sanft auf.
Bei einer unserer Touren lagen mehrere umgefallene Bäume quer über dem Weg. Da man hier teilweise unten durch gehen musste, mussten wir die Kraxe auch mal schnell abschnallen, einer unten durch, Kraxe mit angeschnalltem Baby obendrüber und wieder aufsetzen. Dem Baby hats Spaß gemacht und es war sicher aufgehoben.
Das integrierte Sonnendach wollen wir nicht mehr missen – eine klare Empfehlung! Schnell aufgebaut und genauso schnell wieder im Fach mit Reißverschluss verstaut.
Es ist bei uns nahezu ständig im Einsatz. Es schützt vor Sonne, wie der Name verrät und auch vor Ästen, Gestrüpp, Getier, widriger Witterung usw. und bietet den Kleinen trotzdem noch ausreichend Sicht.
Wenn man alleine mit seinem Kind unterwegs ist, bietet es sich an, das Sonnendach gleich noch vor dem Aufsetzen der Kraxe aufzubauen, denn sonst muss man unterwegs die Kraxe zum Aufbau absetzen. Wahrscheinlich erübrigt sich das, sobald der Nachwuchs das Sonnenverdeck selbst aufbauen kann 🙂
Und wir haben festgestellt, dass ein Auf- und Absetzen der Kraxe ohne Hilfe zwar gefahrlos geht, aber je nach Gewicht des Kindes ist es natürlich besser, wenn man die Kraxe nicht alleine aufsetzen muss.
Pro / Contra
Pro
- Integriertes Sonnenverdeck
- Schnelles Verstellen des Tragesystems dank VariSlide, was einen schnellen Trägerwechsel zulässt
- Gute Belüftung
- Weiches gepolstertes Kissen
- Sicherer Kindersitz
- Hochwertige Materialien und tadellose Verarbeitung
- Daypack, das seinen Platz an der Kraxe oder komplett separat findet
- Sportlich schickes Design
- Ausreichend Stauraum
Contra
- —
Fazit
Für Wanderungen mit unserem Kleinen kommt für uns nur noch die Kraxe in Frage. Das Kind könnte zwar auch mit einer Babytrage oder einem Tragetuch auf dem Rücken getragen werden, jedoch nicht so komfortabel und ergonomisch wie in einer Kraxe.
Die Kid Comfort Pro von Deuter macht uns allen echt Spaß. Sie sieht sportlich aus, lässt sich einfach bedienen und angenehm tragen. Die Sicherheit und der Komfort für den Tragling lassen keine Wünsche offen und die Qualität verspricht uns lange Freude daran.
Dies alles hat natürlich seinen Preis.
Wer öfter wandern geht und auf Komfort nicht verzichten möchte, sollte sich die Deuter Kid Comfort Pro unbedingt anschauen. Ganz klare Pluspunkte sind das ausgereifte Tragesystem und das integrierte Sonnendach. Das Tragesystem ermöglicht einen schnellen und unkomplizierten Wechsel unter den Trägern während der Tour. Zudem punktet die Kraxe mit dem durchdachten Aircomfort Netz, das selbst bei anstrengenden Touren im Sommer einen trockenen und kühlen Rücken garantiert.
Wir würden uns immer wieder für die Deuter Kid Comfort Pro entscheiden.
Alle Praxistests auf Outdoortest.info werden gemäß dem Outdoor Blogger Codex durchgeführt und sollen dem Benutzer sowohl die positiven aber auch negativen Aspekte des Produktes aufzeigen.