Leicht, schlicht und mit aktuellen Ausstattungsdetails versehen – Der Gergory Optic 48 bietet ausreichend Volumen für eine mehrtägige Hüttentour und wiegt dabei nur 1120 Gramm.
Ob der Rucksack dennoch robust und komfortabel ist klärt unser Test.
Facts
Thema | Info |
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Material | 100D/210D High Tenacity Nylon, Eva-Schaum, 7001 Series Hohl-Aluminiumrahmen, hdpe, 135D High Density Polyester |
Größen | Herren: S, M, L / Damen: XS, S, M |
Farben | Herren: Lava Grey, Beacon Blue / Damen: Frost Grey, Monarch Blue |
Maße | 14 x 63 x 30 cm |
Atmungsaktivität | Belüfteter Netzrücken, Atmungsaktive Schultergurte und Hüftgurt |
Gewicht | 1120 g |
Ausstattung | AeroSpan-Tragesystem, Trekkingstock-/Eisaxthalterungen, RV-Hüftgurttaschen, Vorbereitet für Trinksysteme, Abnehmbarer Deckel mit Kopffach, Regenhülle (95 g), Sonnenbrillenhalterung, Meshtaschen |
Einsatzbereich | Leichtgewichts Tourenrucksack |
Preis | 190.- EUR |
Verarbeitung
Der Rucksack macht einen hochwertigen Eindruck. Das Außenmaterial ist strapazierfähig und abriebfest. Alle Nähte sind gut verarbeitet und halten den Belastungen auch bei maximaler Beladung stand.
Kompressionsriemen, Schnallen, Kordeln und Halteschlaufen sind farbig markiert und lassen sich gut öffnen und schließen. Die Reißverschlüsse sind leichtgängig.
Praxistest
Wir haben den Gregory Optic in der 48 Liter Variante bei einer viertägigen Hüttentour im Nationalpark Val Grande (Italien) getestet. Dabei musste das Leichtgewicht zusätzlich zur persönlichen Ausrüstung entsprechende Verpflegung und Kochausrüstung für die Tour tragen.
Wird die Ausrüstung und Verpflegung reduziert, kann ein Rucksack kleiner werden und die Anforderung an Trage- und Verschlusssysteme, wie auch die verwendeten Materialen sind andere wie bei hohen Lasten.
Durch heute verfügbaren leichte und klein verstaubare Ausrüstung und Kleidung, hat sich das Segment der Leichtausrüstung etabliert. Gregory platziert hier den Optic als leichten Tourenrucksack mit dennoch guter Lastübertragung. Mit seinen 1120g gehört der Optic nicht zu leichtesten Vertretern seiner Gattung.
Die gemäß Hersteller maximal mögliche Beladung beträgt 14kg. Das haben wir so auch ausprobiert um zu sehen wie es sich über mehrere Tage mit dem Rucksack wandern lässt.
Wie bei Leichtgewichtsrucksäcken meist anzutreffen, bietet Gregory für Männer und Frauen je drei Rucksackgrößen an. Durch das Wegfallen eines verstellbaren Tragesystems wird Gewicht gespart.
Trageeigenschaften
Als Tragesystem kommt das hauseigene „Aerospan Tragesystem“ zum Einsatz, welches zu den belüfteten Tragesystemtypen mit Abstandsnetz gehört. Bislang bevorzugte ich eher Kontaktsyteme bei Mehrtagesrucksäcken, da ich den Rucksack gerade auf schmalen oder felsigen Passagen eng am Körper haben möchte. Durch das vorgespannte Alurahmengestell war die Lastkontrolle des Optic durchaus ordentlich, das Gewicht nicht zu weit vom Rücken entfernt.
In Kombination mit den anatomisch geformten und atmungsaktiven Schulter- und Hüftgurten war die Belüftung sehr gut. Hier merkt man den Unterschied zu einem Kontakttragesystem deutlich – ich musste wesentlich weniger Schwitzen. Durch die Polsterung an Schultergurten, im Lenden- und Hüftbereich trägt sich der Optic angenehm.
Die Riemen des Hüftgurtes musste ich jedoch fast bis zum Anschlag zuziehen um ihn entsprechend an meinem Körper zu fixieren. Dennoch hatte ich den Eindruck das der Hüftgurt nur wenig Last aufnahm. Das fühlt sich bei der Konkurrenz zum Teil besser an.
Aufbau und Trinksystemvorbereitung
Der Einkammerpacksack lässt sich über je zwei seitliche, z-förmig verlaufende Riemen, gut komprimieren. Der Optic wird dadurch auch bei umfangreicher Beladung nicht zu breit. Die Riemen sind im Vergleich zur Konkurrenz sehr dünn, was sich auf die Kompression aber nicht negativ auswirkte. Mit den unteren Kompressionsriemen kann auch Ausrüstung wie eine Isomatte im unteren Bereich des Rucksacks fixiert werden.
Gregorys Optic verfügt im Inneren über ein abgetrenntes Fach für die Trinkblase. Diese wird mit einer kleinen Steckschnalle fixiert, damit diese nicht nach unten rutscht. Der Trinkschlauch kann durch eine Öffnung zur linken oder rechten Schulter ausgeleitet werden. An beiden Schultergurten finden sich elastische Gurte zu Schlauchführung. Am rechten Schultergurt befindet sich ein Clip um das Schlauchende zu fixieren, so dass dieses nicht herumbaumelt. Insgesamt bietet Gregory hier eine sehr gute Trinksystemvorbereitung.
Ausstattung
Was Gregory in seiner Beschreibung mit durchdachten Ausstattungsmerkmalen preist, kann sich in der Praxis sehen lassen.
Der Deckel mit zwei Kopffächern, in dem auch die Regenhülle untergebracht ist, kann abgenommen werden. Die mit einem Haken befestigte Regenhülle (ca. 95g) in einem der beiden Fächer ist groß genug um Rucksack, in den äußeren Fächern verstautes Material und z.B. einen zwischen Deckel und Korpus befestigten Schlafsack abzudecken.
Anstatt des Deckels mit Fächern, kann ein mitgelieferter noch leichterer Deckel ohne Fächer angebracht werden um weiteres Gewicht zu sparen.
An beiden Seiten des Optic finden sich Eisstock-, bzw. Trekkingstockhalterungen. Der linke Schultergurt verfügt über einen elastischen Kordelzug zur Fixierung der Sonnenbrille. Vorne und seitlich befinden sich elastische Meshtaschen. Die seitlichen Meshtaschen können oben und seitlich geöffnet werden um Trinkflaschen während dem Laufen zu greifen – das ist aber nur dann möglich, wenn die Trinkflasche ein entsprechend passendes Maß hat.
An beiden Seiten des Hüftgurtes befinden sich aufgesetzte, leichtgängige Reisverschlussfächer.
Insgesamt bietet Gregory hier ein umfangreiches, den aktuellen Standards und dem Gewicht des Rucksacks angemessenen Funktionsumfang.
Pro / Contra
Pro
- Funktionsumfang / Flexibilität
- Belüftung
- Material und Verarbeitung
- Kompressionsmöglichkeit
Contra
- Lastübertragung des Hüftgurtes nicht optimal
Fazit
Mit dem Optic 48 ist Gregory ein leichter und umfangreich ausgestatteter Tourenrucksack gelungen. Durch das Aerospan Tragesystem wird der Rücken angenehm belüftet, dennoch bleibt die Lastkontrolle durch den integrierten Aluminiumrahmen gut. Einzig die Lastübertragung auf den Hüftgurt könnte gefühlt etwas besser sein.
Die vielen Ausstattungsdetails bieten einige Optionen um die Ausrüstung innen und außen zu verstauen, ohne dass der Rucksack zu sehr die Form verliert.
Die wichtigste Frage über einen mehrtägigen Trageversuch bei einem Rucksack ist trotz aller Features, wie sich der Rucksack letztlich tragen lässt. In diesem Punkt hat mich der Gregory Optic 48 überzeugt.
Trotz ca. 13 – 14 kg Last war der Rucksack sehr bequem zu tragen und die Kontrolle ordentlich. Durch die farblich abgesetzten Elemente und die Verarbeitungsqualität war das Handling insgesamt sehr angenehm. Besonders gefallen hat mir die durchdachte Anordnung der Kompressionsriemen.
Alles in allem ist der Gregory Optic 48 ein vielseitiger und leichter Tourenrucksack in gewohnter sehr guter Gregory Qualität.
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