Ich durfte von dem bekannten Hersteller INSTAR die neue Außenkamera IN-9408 2K+ testen.
Ich habe sie zusammen mit der PTZ Kamera IN-9020 (ebenfalls von INSTAR und in einem Test von uns nachlesbar INSTAR Kameras IN-9020 und IN-8015), auf dem Grundstück meiner Eltern angebracht.
Facts
Thema | Info |
---|---|
Material | Metall IP 66 zertifiziert |
Maße | H/B/T 10,3cm, 7,5cm, 23cm (mit Halterung) |
Farben | schwarz/weiß |
Gewicht | 900g |
Spannungsversorgung | 12V/2A, max. Stromverbrauch 8.5 Watt (3m Stromkabel inklusive) |
Preis | 299€ |
Alle technischen Daten würden hier den Rahmen sprengen, deshalb verweise ich lieber direkt auf die Homepage von INSTAR wo man alles nachlesen kann. Hier nur eine kleine Übersicht:
IN-9408 2K+
Sony Starvis 2K+ Sensor, 90° Weitwinkel, IR-Nachtsicht, IP66 zertifiziert, AI Objekterkennung, Passiver IR-Sensor, Bewegungserkennung, Geräuscherkennung, PUSH Nachrichten auf das Smartphone, WLAN/LAN fähig, Apple HomeKit fähig, MQTT fähig, WPS fähig, FTP Upload, Privatsphäre (schwärzen von Bereichen möglich)
IN-9020
Steuerbare INSTAR PTZ-Kamera mit anpassbarem Betrachtungswinkel, Autofokus, Panasonic FullHD Video Sensor und wärmeempfindlichen Bewegungssensor (PIR)
Ein 1080p PANASONIC CMOS SENSOR mit konfigurierbarer Wide Dynamic Range (WDR) liefert ein gestochen scharfes Bild. Ein leistungsstarker WDR verhindert auch bei widrigsten Lichtverhältnissen eine Über- oder Unterbelichtung im Bild.
Die IN-9020 Full HD liefert dank dem für diese Kamera angepasstem Zoom-Objektiv mit integrierter Autofokus-Funktion die beste und klarste Bildqualität. Der 4-fach optische Zoom bietet Ihnen einen Betrachtungswinkel von 36º bis hin zu 120º. Optischer Zoom + Autofokus bedeutet, dass Sie auf allen Betrachtungswinkeln ein scharfes und klares Bild erhalten.
Behalten Sie in der Weitwinkel-Konfiguration von 120º den Gesamtbereich im Überblick. Dank dem für dieses Kameramodell speziellem PTZ-Steuermodul können Sie auf einzelne Objekte ran zoomen und diese präzise ansteuern. Auch die LEDs drehen sich mit in Blickrichtung, sodass die Nachtsicht immer optimal und zuverlässig funktioniert.
Erster Eindruck und Verarbeitung
Die Verarbeitung der Kamera und gerade an den Verbindungsstellen am Gehäuse machen einen sehr soliden und geschützten Eindruck. Das Metallgehäuse wirkt stabil und ich habe keine Bedenken die Kamera im Außenbereich zu installieren.
Praxistest
Die Kamera wurde an einem Holzbalken an einer Scheune montiert. Sie überwacht den Zugang zu der Scheune, zu den beiden Garagen und dem gelagerten Holz.
Ein wenig technisches Geschick gehört dazu, da man zu Beginn die Kamera aufschrauben muss, damit man eine SD Karte einbringen kann und um das Stromkabel (und/oder LAN Kabel) anzuschließen und durch die vorgesehene Öffnung nach außen zu führen. Alles aber kein Hexenwerk, da auch das notwendige Werkzeug mitgeliefert wird.
Für die Vorbereitung der Bohrlöcher, liegt eine Schablone bei, was ich als sehr hilfreich und genial empfinde. Es hat mir die Anbringung deutlich erleichtert und so hing die Kamera schon nach wenigen Minuten perfekt am gewünschten Ort.
Vorab sollte man sich, gerade bei der Außenkamera, Gedanken über die richtige Positionierung machen. Neben der Befestigungsmöglichkeit sollte man noch Bedenken, dass die Kamera Strom (230 Volt) sowie einen guten Empfang zum WLAN-Signal im Haus benötigt. Man könnte die IN9408 2K+ auch per LAN anschließen, allerdings ist dies im Außenbereich oft nicht verfügbar.
Wichtiger Hinweis
Bei Kameras im Außenbereich ist darauf zu achten, dass diese nicht den öffentlichen Raum erfassen. Dies ist aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht erlaubt. Man muss die Kamera daher so positionieren, dass nur das private Gelände erfasst wird. Ebenso solltet ihr mit einem Hinweisschild Personen die euer Grundstück betreten, auf die Kameraaufzeichnung hinweisen.
Installation
Hat man die Kamera dann positioniert, geht es an die Verbindung zum vorhandenen WLAN-Netz. Hierzu gibt es entsprechende Anleitungen, welche auch Online auf der INSTAR-Webseite zur Verfügung stehen.
Beim Installieren hat man die Auswahl ob man die Kamera via LAN-Kabel oder per WPS mit dem WLAN verbinden mag. Ich habe mich für die WPS-Variante entschieden. Jedoch benötigte ich einen WLAN Repeater, da der eigentliche WLAN Router zu weit entfernt ist.
Bei der Einrichtung per WPS hat man ein Zeitfenster von 2 Minuten in welchem die Kamera an den Strom angeschlossen werden muss. Dadurch sucht sich die Kamera dann automatisch das WPS-Signal.
Um die Kamera zu verwalten und die entsprechenden IP-Adressen für den Zugriff zu erhalten, bietet es sich an, dass INSTAR Kamera Tool zu installieren, welches für Windows, MAC und Linux zur Verfügung steht.
Nach Installation des Tools und dem Klick auf “Suche” werden die vorhandenen Kameras übersichtlich angezeigt. Mit Doppelklick auf die gewünschte Kamera öffnet sich dann der Webbrowser. Man kann natürlich im Browser auch die entsprechende IP-Adressen eintragen, wenn man diese kennt. Je nach Router kann man sie auch in diesem finden.
Es wird dann der Einrichtungsassistent gestartet, welcher einen durch den ganzen Vorgang leitet. Sehr einfach und man kann auch nichts vergessen.
Wichtig ist noch zu erwähnen, dass die Schärfe direkt an der Kamera manuell eingestellt werden muss. Hierzu muss die vordere Abdeckung entfernt werden und an der Linse direkt gedreht werden muss. Eine Einrichtung zu zweit ist hier von Vorteil.
App für unterwegs
INSTAR bietet für iPhone und Android die App “InstarVision” an.
Diese App bietet die einfache Möglichkeit, auf alle INSTAR Kameras von überall aus zuzugreifen und sich ein Live-Video anzeigen zu lassen.
Zudem können die wichtigsten Funktionen des täglichen Gebrauchs genutzt werden wie z.B. die Alarmaktivierung, die Wiedergabe der Videos auf der Speicherkarte, das Ein- und Ausschalten der Nachtsicht, das Steuern, Speichern und Anfahren von Positionen sowie die Zwei-Wege-Audiokommunikation (die IN-9408 2K ist keine PTZ Kamera und kann somit nicht gesteuert werden).
Es sollte allerdings beachtet werden, dass die App nicht für die Einrichtung der Kamera selber vorgesehen ist. Dies geht nur über die Weboberfläche.
Um auf die Kameras via App zugreifen zu können, werden zwei Möglichkeiten zur Verfügung gestellt.
Zum einen das P2P-Protokoll, mit welchem man sich schnell und einfach mit der Kamera verbinden kann. Diese Verbindung funktioniert mit jedem Internetanschluss und es wird keine Portweiterleitung benötigt.
Innerhalb der App geht man auf das “+”-Symbol um eine Kamera hinzuzufügen und wählt dann die entsprechende P2P Kamera aus.
Nun öffnet man für die entsprechende Kamera die Weboberfläche und geht dort auf den Bereich “Einstellungen” – “Netzwerk” – “Fernzugriff”. Den dortigen QR-Code muss man mit der App scannen und die Kamera wird hinzugefügt.
Die andere Zugriffsmöglichkeit wäre über einen DDNS-Service, welchen den Zugriff direkt über den Internet-Router gewährleistet. Darüber kann man dann auf die Kameras direkt über das Internet zugreifen. Allerdings klappt das nur mit dem IPv4-Protokoll.
Man kann hier den DDNS von INSTAR selber oder von einem anderen Drittanbieter verwenden.
Da ich den Zugriff über P2P mache, wird hier auf die DDNS Verbindung nicht weiter eingegangen.
Hat man in der App mehrere Kameras integriert, dann werden diese auf der Startseite der App mittels Live-Bild angezeigt. Möchte man bei einer Kamera ein größeres Live-Bild oder gar Einstellungen ändern, dann klickt man auf das entsprechende Bild.
Oben rechts kann dann noch wählen zwischen “Nur Live-Bild” – “Klassische Steuerung” und “Swipe Steuerung”.
Bei der Swipe-Steuerung kann man dann per Wish-Geste auf dem Live-Bild die Kamera entsprechend steuern. Hier kann man allerdings keine vorher festgelegten Positionen ansteuern. Dies geht nur über die klassische Steuerung bei welcher man in der Mitte auf das “P” klickt und hier die Auswahl der festgelegten Positionen erhält.
Ich würde allerdings die Ausrichtung und Festlegung von Positionen mit der Weboberfläche machen, da dies praktischer ist als auf dem Smartphone. Die App reagiert teilweise etwas Träge und daher ist es eher ein Geduldsspiel um die richtige Einstellung zu bekommen.
Dies liegt hauptsächlich am WLAN-Netz selber und wie gut der Empfang ist. Jedenfalls war es im Praxistest über die Weboberfläche einfacher.
Hier wird nun im Einzelnen auf ein paar Einstellungen und Features eingegangen. Ich werde hier nicht jede Einstellungsmöglichkeit beschreiben, da dies den Rahmen sprengen würde. Man kann sehr viel einstellen, was in den einzelnen Bereichen aber gut und übersichtlich aufgelistet und auch selbsterklärend ist.
Weboberfläche
Multimedia – Privatsphäre
Ganz praktisch, vor allem in Bezug auf den Datenschutz im Außenbereich, ist die Funktion “Privatsphäre”. Hier kann man Bereiche festlegen, welche von der Kamera nicht erfasst werden, bzw. diese werden mit einem schwarzen Rechteck überblendet. Man hat hier 4 Bereiche die man individuell festlegen kann zur Verfügung. Einfach das Rechteck per Drag&Drop an die gewünschte Stelle ziehen, vergrößern und nach Bedarf speichern. Fertig.
So kann man entsprechende Bereiche ausblenden, die dem Datenschutz unterliegen, oder welche man einfach nicht auf der Kamera haben will.
Alarm – Bereiche
Passend zu den Bereichen der Privatsphäre gibt es unter “Alarm” – “Bereiche” die Möglichkeit, Bereiche festzulegen, in welchen ein Alarm ausgelöst wird. Hier kann man z. B. im Außenbereich einen Baum oder Busch im Bild vom Alarm ausnehmen, da dieser sich im Wind bewegt und dadurch immer einen Alarm auslösen würde.
Auch hier kann man 4 verschiedene Bereiche anlegen, die farblich unterschieden werden. Auch im Punkt “Sensitivität” kann man diese unterschiedlich einstellen. Durch diese Möglichkeit kann man entsprechende Fehlalarme verhindern bzw. eindämmen.
Alarm – Zeitplan
Und wenn wir schon beim Alarm sind, dann gehen wir noch kurz auf den Alarmzeitplan ein. Hier kann man anhand von vordefinierten Zeiten wie “Nachts” oder “Arbeitszeit” oder gar “Alle” auswählen, oder aber pro Tag die Zeiten selber setzen. Die orange markierten Felder sind die aktiven Zeiten, während die weißen Blöcke die inaktiven Zeiten sind. Inzwischen kann man auch per App den Zeitplan einrichten/anpassen. Was gerade bei Reisen, sehr praktisch ist.
Alarm – Push
Hier kann man in Verbindung mit der INSTARVision App direkt eine Push-Nachricht auf das Smartphone bekommen, wenn ein Alarm ausgelöst wird. Hierzu muss man die Funktion aktivieren und den QR-Code mit der App scannen. Somit ist der Push-Dienst aktiviert und man bekommt bei aktiver Bewegungserkennung eine entsprechende Benachrichtigung auf das Smartphone.
Alarm – Aktionen
Auch dieser Bereich ist wichtig, da man hier unter anderem festlegen kann, wie lange die Videoaufzeichnung bei einem Alarm laufen soll bzw. wie viele Bilder angefertigt werden sollen.
Ebenso kann man hier festlegen, wo die Videos und Bilder überall gespeichert werden, also auf der SD-Karte, der Cloud oder dem FTP-Server.
Je nach Änderung wird man vom System dann zum Neustart der Kamera aufgefordert.
Features – Email
Hier bekommt man die Möglichkeit, sich bei einem Alarm auch gleich Bilder per Mail zusenden zu lassen um erkennen zu können, ob es sich um einen Fehlalarm handelt oder nicht. Es werden insgesamt 6 Bilder per Mail übertragen, wobei die Bildgröße zwischen 400-500 kb liegt.
Im Reiter “Einstellungen” kann man den zu verwendeten SMTP Service eintragen, welcher für den Versand der Mails zuständig ist. Im Test wurde hier der Dienst von INSTAR verwendet, man kann aber auch einen eigenen Service nutzen, sofern man denn einen eigenen Mailserver zur Verfügung hat. Bekannte Anbieter wie WEB.DE, GMX und Co. sind ebenfalls vorhanden und können verwendet werden.
Im Reiter “Empfänger” wird dann noch die gewünschte Mailadresse eingetragen, an welche die Mail gehen soll. Auch der Betreff kann festgelegt werden, was bei mehreren Kameras sinnvoll ist. Bei Bedarf kann man noch eine Textnachricht mit übermitteln.
Features – FTP
Wer einen eigenen Server zur Verfügung hat, der kann die aufgenommenen Bilder und Videos auch direkt auf diesen hochladen. Dies ist insofern praktisch, falls jemand sich unberechtigt Zugriff verschafft und die Kamera sowie die integrierte SD-Karte zerstört. Auf dem FTP-Server liegen die Daten dann sicher zur Verwahrung.
Wer mag, kann die Daten auch auf den Cloud-Server bei INSTAR hinterlegen, was aber bei einem vorhandenen FTP-Server nicht notwendig ist.
System – Übersicht
Hier werden die relevanten Daten der Kamera angezeigt, wie z. B. Informationen zur Kamera selber und zum Netzwerk. Ganz praktisch, wenn man mal die entsprechenden Daten benötigt.
System – Firmware Update
Hier wird die aktuelle Firmwareversion angezeigt, aber auch, wenn ein Update ansteht. Zudem kann man hier gleich das Update auf der entsprechenden Kamera installieren, was sehr praktisch ist. Es werden regelmäßig Updates angeboten und somit ändern sich auch manche Einstellmöglichkeiten. So kann es durchaus sein, dass zum Zeitpunkt der Erstellung unseres Tests, manche Optionen noch nicht vorhanden waren.
Aufnahmen/Bild/Videoqualität
Die Bilder und Videos der Kamera ist sehr gut. Immerhin handelt es sich um ein 2K+ System. Auch die Nachtaufnahmen sind so gut, dass eine Identifizierung von Personen möglich ist. Zu erwähnen ist noch, dass die Kamera eine anpassbare Tag-/Nachtumschaltung besitzt.
Das Anschauen der aufgezeichneten Bilder ist sehr strukturiert und einfach. Sowohl per App als auch über den Browser. Man erkennt sehr schnell wann die Kamera aufgezeichnet hat.
Erfahrung Support Kontakt
Zu Beginn hatte ich ein kleines Problem und den Service von INSTAR kontaktiert. Meine Anfrage habe ich Samstag abends schriftlich gestellt und erstaunlicherweise habe ich am Sonntag vor 7 Uhr die Antwort bekommen. Hier ein dickes Lob an den Service!
Pro/Contra
Pro:
- Schnelle und komfortable Einrichtung
- Gute Bedienung über die Weboberfläche
- Praktische App für Unterwegs
- Sehr schnelle Antwort vom Support (auch am Wochenende)
- Preis/Leistung
Contra:
- Hat nichts mit der Kamera direkt zu tun, aber man benötigt ein starkes WLAN Signal
Fazit
Einfache Installation und Einrichtung, sehr gute Bildqualität und das robuste Gehäuse sprechen eine klare Sprache, hier passt das Preis/Leistungsniveau perfekt.
Die zur Verfügung stehende App ist für unterwegs sehr praktisch und bietet die notwendigen Funktionen.
Alles in allem eine gute Investition um sein Hab und Gut zu überwachen.
Alle Praxistests auf Outdoortest.info werden gemäß dem Outdoor Blogger Codex durchgeführt und sollen dem Benutzer sowohl die positiven aber auch negativen Aspekte des Produktes aufzeigen.