Wer im Urlaub sein Hab und Gut schützen will, der nutzt heutzutage gerne eine Innenraumüberwachung, welche mit dem Smartphone gekoppelt ist.
Auch wir haben uns auf dem Markt mal umgeschaut und sind dabei auf die Somfy One gestoßen. Diese wurde uns dann von Somfy für einen Praxistest zur Verfügung gestellt.
Facts
Thema | Info |
---|---|
Anwendungsbereich | All-in-one Sicherheitslösung für Wohnungen und Familienhäusern |
Kamera | Full-HD Kamera mit 1080 Pixeln inkl. Nachtsicht, 130° Weitwinkel, 8-facher Zoom |
Bewegungserkennung | Bewegungserkennung anhand Infrarot-Sensoren und Bildanalyse |
Videoaufnahmen | Automatische Videoaufnahmen (10 Sek.) bei Bewegungserkennung |
Sirene | 90+ dB Lautstärke |
Plug & Play Produkte | Somfy® IntelliTAG Erschütterungssensoren für Fenster & Türen, Somfy® KeyFob 2-in-1 Funksender und Chipausweise, Somfy® Innensirene für Somfy® Sicherheit Plug & Play, Somfy® Außensirenen für Somfy® Sicherheit Plug & Play, Somfy® Security Kamera mit automatischer Blende |
Benachrichtigungen | Unbegrenzte E-Mail-Benachrichtigungen oder Push-Benachrichtigungen per Somfy® One-App |
Bedienbar über | Smartphone und Tablet mit iOS- und Android-Betriebssystem (Voraussetzung: iOS-Version 9.0 / Android-Version 4.4) |
Weitere Smart-Funktionen | Schutz gegen Vandalismus, Tier-Erkennungsfunktion, Erkennung + Alarmierung von Rauch, Mikrofon und Lautsprecher |
Preis | UVP: 249,00 € |
Verarbeitung
Die Kamera selber ist gut verarbeitet. Das Gehäuse ist stabil und nichts knarzt. Auch die Blende, die sich zur Wahrung der Privatsphäre vor die Linse schiebt, läuft sauber ohne zu haken.
Praxistest
Wir haben die Kamera, so wie es vom Hersteller auch vorgesehen ist, im heimischen Wohnzimmer eingesetzt um dies zu überwachen, während wir im Urlaub oder sonst irgendwie unterwegs sind.
Grundfunktionen
Die Grundfunktion der Kamera ist sicherlich nicht schwer zu beschreiben. Im Grunde soll sie die Umgebung überwachen und bei Erkennen einer Bewegung die Aufnahme starten, je nach Modell einen Alarm auslösen und vor allem den Inhaber darüber informieren. Natürlich macht es auch Sinn, die so gewonnenen Daten zu speichern, so dass man eventuell einem Täter auf die Spur kommen kann.
Ganz praktisch wäre es natürlich die aufgezeichneten Daten entweder in einer Cloud oder auf einem eigenen Server speichern zu können.
Dies ist mit der Somfy One zumindest im Basic-Paket nicht möglich. Man sollte am besten gleich nach Auslösung des Alarms den Stream auf das Smartphone ziehen, solange noch Gelegenheit dazu ist.
Einrichtung der Kamera
Das Einrichten der Kamera erfolgt über die dazugehörige App “Somfy Protect” die für Android und iOS verfügbar ist. Nach Installation der App wird man durch den Installationsprozess geführt.
Will man die Kamera mittels WLAN einbinden, so muss man in der App dies natürlich hierfür frei geben, also man muss der App erlauben, dass sie die verfügbaren WLAN-Netze auflisten darf. Nun wählt man das gewünschte WLAN-Netz aus und folgt weiterhin der Anleitung auf der App. Es erscheint dann ein QR-Code, welchen man vor die Somfy One halten muss, so dass diese den Code auslesen kann.
Hat man dann den zu erwartenden Piepton gehört, stellt die Somfy One eine Verbindung zum WLAN her, was je nach Verbindung etwas dauern kann.
Nach erfolgreicher Einrichtung, kann man der Kamera noch einen Namen vergeben. Wir haben sie nach dem Raum benannt, in welchem diese aufgestellt wird.
Nachdem man einen Namen eingegeben hat, kann man die Kamera entsprechend dem Standort ausrichten. Dies ist aber auch später über das Livebild möglich.
Das war es dann auch schon mit dem Einrichten. Von nun an kann an die Kamera direkt über die App steuern.
Weitere Kosten (optional)
Somfy beschreibt auf der Webseite zur Somfy One, dass nach dem Kauf keine weiteren Gebühren anfallen. Hierbei muss beachtet werden, dass Somfy insgesamt 3 Pakete anbietet.
Diese teilen sich auf in Basic, Silver und Gold. Der Inhalt der Pakete unterscheidet sich wie folgt:
Basic | Silver | Gold | |
---|---|---|---|
Service | -/- | -/- | Vor-Ort-Service und Eingreifen vor Ort |
Videoaufzeichnung | Unbegrenzte Videoclips (10-sekündige Videoaufzeichnungen nach Bewegungserkennung, rund um die Uhr verfügbar*) | Videoverlauf für 1 Tag* | Videoverlauf für 1 Tag* |
Benachrichtigungen | SMS, Benachrichtigungen per Mail und die Community** | SMS, Benachrichtigungen per Mail und die Community** | Versand von Warnmeldungen an die Community, SMS kostenlos |
Kosten | Gratis | 4,99 €/Monat | 9,99 €/Monat |
*= Mit Somfy Security Camera oder Somfy One | **= Mit Somfy Home Alarm oder Somfy One
Das Paket “Basic” ist beim Kaufpreis enthalten und muss auch nicht verändert werden. Letztendlich muss jeder für sich entscheiden, ob ihm das Paket so reicht oder nicht.
Steuerung über die App
Über die App selber kann man nicht nur die Kamera bzw. den Überwachungsmodus aktivieren. Es sind hier auch noch vielfältige Einstellungsmöglichkeiten vorhanden.
Nutzer
Hier werden die bisherigen Nutzer aufgelistet, welche auf die Anlage zugreifen und diese steuern dürfen. Auch das Hinzufügen von neuen Nutzern ist möglich.
Die Benutzer werden in 3 Rollen unterteilt:
- Besitzer (haben vollständigen Zugang zur Installation und erhalten die Meldungen per Push-Mitteilung, Mail oder SMS)
- Kind (haben einen beschränkten Zugang und können den Alarm nur aktivieren oder deaktivieren)
- Gast (wie bei Kind nur beschränkter Zugang um den Alarm zu aktivieren oder deaktivieren)
Meine Community
Hierbei kann man eine eigenen Community mit Vertrauenspersonen erstellen, welche im Alarmfalle benachrichtigt werden. Hier werden die folgenden Rechte und Zugänge unterschieden:
- Verwandte und Bekannte (diese werden per Mail und Meldung von einem Alarm benachrichtigt. Sie können dann die Installation kontrollieren und haben 30 Minuten lang Zugriff auf die Kameras)
- Nachbarn (bekommen ebenfalls per Mail und Meldung einen Alarm mit. Sie können dann 30 Minuten lang die Installation ohne Zugriff auf die Kameras kontrollieren)
Hier ein paar Bilder von der App
Hier werden weitere Menüs mit weiteren Unterpunkten aufgeführt.
Das Herzstück dürfte hier der Bereich Meine Installation sein, die wiederrum in “Mein Heim” und “Meine Ausrüstung” unterteilt ist.
Unter “Mein Heim” werden im Grunde nur die Daten aufgelistet, wo sich das überwachte Objekt befindet.
Unter “Meine Ausrüstung” hingegen wird zum einen der Systemstatus angezeigt aber auch die installierten Kameras selber. Diese werden hier nach ihrer Bezeichnung (bei uns Wohnzimmer) aufgelistet. Mit Klick auf die Kamera bekommt man dann die Möglichkeit diese entsprechend zu konfigurieren. Zur Auswahl stehen hier:
- Videoqualität (Full HD, HD, SD)
- Nachtsicht (Behindert, Aktiviert, Automatisch)
- Erkennung (Bewegungsmelder ein oder aus sowie die Möglichkeit die Erkennungsempfindlichkeit und den Erkennungsbereich festzulegen)
- Feueralarm-Erkennung (Immer, Nie, Wenn die Erkennung aktiviert ist)
- Selbstschutz (wenn aktiviert, wird ein Alarm ausgelöst, sobald das betreffende Gerät bewegt wird)
- Audiobenachrichtigungen (Ein/Aus)
- Leuchtanzeige (Ein/Aus)
Dann folgen noch im Bereich “Informationen” Infos über das verwendete WLAN, die MAC-Adresse, Stromversorgung etc. Auch kann man hier die Sirene testen.
Zum Punkt Erkennungsbereich sei noch angemerkt, dass man hier im Livebild den zu überwachenden Bereich festlegen kann. Dies ist vor allem dann praktisch wenn Haustiere sich im Objekt bewegen und man nicht ständig einen Alarm bekommen will, weil Struppi gerade mal wieder durch das Bild huscht. Hier besteht daher die Möglichkeit anhand von Quadraten, den zu überwachenden Bereich festzulegen. Somit kann man z.B. den unteren Bereich, also den Boden, von der Überwachung ausnehmen, wenn hier ein Haustier ständig durchläuft.
Im Bereich Meine Anwendungen finden sich die folgenden Unterpunkte mit Funktionen wieder
- Kalender (Zur Planung der Aktivierung und Deaktivierung nach Zeiten und Tagen)
- Privatsphäre (legt fest ob die Kamerablende bei Deaktivierung automatisch die Linse abdeckt)
- Intelligente Aktivierung (Hier wird man daran erinnert, den Alarm zu aktivieren oder deaktivieren. Funktioniert im Grunde über die Ortungsdaten des Smartphones wodurch die App erkennt, ob man das Objekt verlassen hat, oder gerade auf dem Rückweg ist)
Im letzten Bereich gibt es noch die Möglichkeit die Kamera über die Smart-Home-Funktion an Amazons Alexa, TaHoma oder Nest anzubinden. Entsprechende Geräte sind hier natürlich Voraussetzung.
Meine Services
Hier kann man zum einen unter “Tarife” nachschauen, welchen Tarif man aktuell hat (siehe Tabelle weiter oben) oder einen entsprechenden Tarif buchen.
Zudem werden hier unter “Dienste” noch ein Videoaufzeichnungsdienst bzw. einen Notfalldienst angeboten, welche aber kostenpflichtig sind.
Um dieses Menü abzurunden kann man sich hier auch gleich die bisherig angefallenen Rechnungen anzeigen lassen.
Dann folgen im Grunde noch Menüs für Mein Account, die Hilfe sowie ein Abmeldebutton.
Alles in allem macht die App einen aufgeräumten und übersichtlichen Eindruck und die Bedienung ist intuitiv.
Alarmauslösung/Benachrichtigungen
Ist die Kamera aktiviert, also die Überwachung, so erfolgt bei einer registrierten Bewegung erst mal für einige Sekunden eine Klangfolge. In diesem Zeitraum besteht dann die Möglichkeit die Kamera zu deaktivieren, falls man es als Besitzer mal vergessen hat.
Wird diese nicht deaktiviert, so automatisch eine laute Sirene mit 90 DB ausgelöst um den vermeintlichen Einbrecher in die Flucht zu schlagen. (Die Sirene kann über das Smartphone auch manuell ausgelöst werden.)
Sobald der Alarm also losgeht, wird auch zeitglich eine Benachrichtigung inkl. Foto per Mail verschickt. Je nach Paket läuft hier auch die Videoaufzeichnung mit. Die Aufzeichnung startet im Grunde schon mit der ersten Bewegungserkennung und nicht erst dann, wenn die Sirene angeht.
Hat man die Benachrichtigung per SMS oder per Mail erhalten, besteht die Möglichkeit die Aufzeichnung innerhalb der App auf das Smartphone herunterzuladen. So kann der Stream entsprechend gespeichert oder weiter versendet werden.
Auch wenn man nach Ablauf der kostenlosen Videoaufzeichnung eine Mail erhält, dass diese abgelaufen ist, wird weiterhin bei jedem Alarm ein 10-sekündiges Video aufgezeichnet, welches per Link abgerufen werden kann. Dies sollte man dann aber am besten gleich oder zeitnah machen, da wir im Test festgestellt haben, dass diese Videos (warum auch immer) nach mehreren Tagen oder Wochen nicht mehr abrufbar sind.
Etwas schade ist die Tatsache, dass man hier keine Möglichkeit hat, die aufgezeichneten Videos direkt auf eine NAS oder in einer eigenen Cloud zu speichern. Hier ist man dann auf die Services von Somfy angewiesen.
Pro / Contra
Pro:
- Einfache Einrichtung und Bedienung
- Unauffälliges Design
- Gute Kameraqualität
Contra:
- Keine Möglichkeit die Daten auf einer NAS oder in der Cloud zu speichern
- Eventuell entstehen laufende Kosten
- Im Basic-Paket lediglich nur ein 10-sekündiges Video vorhanden
Fazit
Somfy bietet mit der One eine Innenraumüberwachung an, die sehr schnell eingerichtet werden kann und zuverlässig arbeitet. Der Anschaffungspreis von aktuell 249 € ist jetzt nicht gerade günstig, hier muss aber jeder selber entscheiden, ob es ihm die Sache Wert ist.
Gewünscht hätten wir uns noch, dass eine Anbindung an eine eigene NAS oder Cloud möglich wäre, so dass man die aufgezeichneten Daten entsprechend sichern kann.
Alle Praxistests auf Outdoortest.info werden gemäß dem Outdoor Blogger Codex durchgeführt und sollen dem Benutzer sowohl die positiven aber auch negativen Aspekte des Produktes aufzeigen.