Dazu kommt, dass man sein kostbares Gepäck, das Wenige, dass man mitnehmen kann, dicht packen muss. Also werden die Nähte stark belastet.
Die Befestigung der Taschen sollte einfach und zuverlässig sein. Die Taschen müssen sicher sitzen, auch bei starken Erschütterungen. Dennoch müssen sie schnell montier- und demontierbar sein, denn umständliches Nesteln bei längeren Pausen oder am Ziel findet keiner gut.
Wir durften zu unserem Abenteuer die Back-Roller Free von Ortlieb im Doppelpack mitnehmen und ausgiebig testen.
Facts
Thema | Info |
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Material | Hauptmaterial: 100% Polyester Außenmaterial: 100% Polyurethan |
Volumen | 2x 20 Liter |
Farben | Lagoon-black |
Maße | 42 X 23/32 X 17 cm |
Gewicht | 925 g pro Tasche |
Preis | UVP 134,99 € |
Erster Eindruck und Verarbeitung der Ortlieb Backroller Free
Die Taschen fallen beim ersten Blick durch die leuchtende moderne Farbe im Kontrast zu Schwarz auf.
Die glatte Oberfläche wirkt sportlich und auf Anhieb pflegeleicht.
Praxistest
Ich hatte ein für mich großes und bislang unbekanntes Projekt vor mir: den Alpe-Adria-Radtrail von Salzburg bis nach Grado an der Adria in der Nähe von Triest. Es ging zu dritt mit meiner Fellnase Malou im Radanhänger und eBikes auf Tour.
Wir haben die Radtasche Back-Roller Free dazu bekommen. Das ist eine Tasche aus der wasserdichten Produktreihe von Ortlieb für die Hinterräder/ also den Gepäckträger.
Grundsätzlich ist bei solch einem Projekt die Wahl des richtigen Rades sicher mit das Entscheidende. Die Wahl des Rades entscheidet über die Art der Bepackung. Bei einem Lastenrad hat man hierfür eine Wanne, die offen oder mit Deckel verschlossen werden kann. Bei einem Tourenrad hat man die Wahl, wohin man sein Gepäck verstauen will. Es gibt die Möglichkeit an der Vorderachse einen Gepäckträger zu montieren. Klassisch gibt es aber eine große Auswahl an Hinterradtaschen. Bei Mountainbikes mit Federung vorne und hinten hat man da seine Probleme. Es gibt zwar auch kleine Gepäckträger für die Sattelstütze, dabei hat man aber lediglich ein Gesamtgewicht von 10kg zur Verfügung und es sollte nicht zu sehr wippen.
Wir waren jeweils mit einem Touren-e-Bike und Gepäckträger unterwegs.
Zur Tasche
Die Hinterradtasche ist absolut wasserdicht und besteht aus LKW-Plane, aus strapazierfähigem und wasserdichtem Cordura-Gewebe. Die Form läuft leicht konisch zu.
Das Hauptfach ist wie die meisten Ortliebtaschen über einen großen Krempelverschluss zugänglich. Krempelverschlüsse bieten große Öffnungen, um die Taschen zu befüllen. Eine Kunststofflippe verstärkt die Krempelseite. Um diese Lippe kann man dann auch krempeln. Auch ist die Krempelrichtung ist damit vorgegeben. Durch das mehrfache Umschlagen verschließt man die große Öffnung staub- und wasserdicht. Auch dient der Krempelverschluss der Volumenregulierung. An den Enden der Krempelöffnung sind Steckschnallen, die man entweder nach dem Krempeln zusammenstecken kann oder man klickt sie an den Schultergurt an und spannt diesen um den Taschenboden. In beiden Fällen sind die Krempelkanten gut aufgeräumt. Entscheidend ist, dass sich die Krempelung nicht abrollen kann. Der Schultergurt besteht aus einem Gurtband und hat für die Unterstützung an der Schulter ein Gummipolster. Er kann in der Länge verstellt oder eben ganz abgenommen werden. Wenn man die Tasche oft öffnet ist das ein wenig umständlich. Wer sie viel trägt, der möchte vielleicht nicht auf den Schultergurt verzichten.
Für den fließenden Verkehr, also nach vorne und hinten, verfügt die Tasche über je eine reflektierende Stelle . Dies trägt zur Sicherheit auf dem Rad bei ungünstigen Witterungsverhältnissen bei. Ein Licht braucht man natürlich trotzdem.
Das Befestigungssystem Quick-Lock 2.1 passt grundsätzlich für alle gängigen Gepäckträger. Es sind Einsätze zur Durchmesserverringerung dabei, die für schmalere Gepäckträger geeignet sind. Das Quick-Lock-System ist denkbar einfach in der Handhabung und dennoch absolut sicher. Die Trageschlaufe der Tasche ist mit dem Verriegelungssystem verbunden. Wird die Tasche angehoben, wird die Verriegelung zeitgleich geöffnet. Andersherum funktioniert es genauso. Man hält beim Beladen die Tasche über den Gepäckträger. Sobald die Verriegelungsvorrichtung an der richtigen Position ist, lässt man den Tragegriff los und somit schließt sich die Verriegelung um das Gestänge. Einziger Nachteil daran ist, wenn man bei geöffneter Verriegelung etwas mit einklemmt, z.B. die Schlaufe selbst, dann kann sie nicht mehr richtig schließen und auch nicht mehr richtig geöffnet werden.
Die Position der Verriegelung kann in der Breite leicht und individuell verstellt werden. Es kann nicht nur der Abstand zwischen den beiden Riegeln angepasst werden, sondern auch die Tasche auf dem Gepäckträger etwas nach vorne oder hinten versetzt werden.
Damit die Radtaschen nicht horizontal wippen können, ist am unteren Ende der Radtasche, an deren Innenseite, eine Art Dorn. Dieser Dorn ist im Winkel verstellbar und hakt sich in die V-förmig zusammenlaufenden Streben des Gepäckträgers unten kurz vor der Radnabe ein. Dadurch wird die Tasche zusätzlich fixiert und sie sitzt, bei richtiger Einstellung, fest auf dem Gepäckträger. Gerade bei höherem Gewicht ist das wichtig, um Materialverschleiß an den Halterungen und Unwuchten beim Fahren zu verhindern. Der Dorn kann aber nicht nur in der einen Richtung eingestellt werden, sondern auch seine Position auf einer halbmondförmigen Schiene. Auf diese Weise kann die Tasche beidseitig befestigt werden.
Zur besseren Organisation und Ordnung innerhalb der Tasche gibt es im großen Hauptfach ein flaches, aber recht großes Reißverschlussfach, dass zur Aufbewahrung von Dokumenten etc. dienen kann.
Durch den Krempelverschluss sind die Öffnungen zum Beladen sehr groß. Wer sich sparsam zurückhält findet in den Taschen für Bekleidung etc. für eine Woche Platz. Schuhe und der Akku vom e-Bike gingen bei uns dann extra verpackt mit.
Dank des wohlgesonnenen Wettergottes hatten wir bei unserer einwöchigen Reise keinen einzigen Tag Regen. Allerdings jede Menge Staub auf den Schotter- und Feldwegen. Die einstig schwarzen Räder waren braun-grau. Aber ob Wasser oder Staub, die Taschen haben den Inhalt zuverlässig geschützt. Man sah deutlich, dass die Wickelungen des Krempelverschlusses allen Schmutz vom Inhalt ferngehalten haben.
Die Reinigung der Taschen ist denkbar einfach. Einen feuchten Lappen nehmen und drüber wischen. Dank der LKW-Plane lässt sich auch hartnäckigerer Schmutz von der glatten Oberfläche gut entfernen. Auch das restliche Gewebe hatte keine Kratzer oder Risse. Es ist sehr robust, so dass man kaum sah, dass die Taschen überhaupt im Einsatz waren .
Könnte ich mir etwas zu dieser Tasche wünschen, dann wäre es ein Außenfach, wie es zum Beispiel die Pro Plus Tasche hat. Ob Netz oder etwas stabiler wäre egal, Hauptsache man kann mal die Jacke, Halstuch oder sonst etwas während der Fahrt auf die Schnelle verstauen.
Pro / Contra
Pro
- Beidseitig montierbar
- Wasserdicht
- Krempelverschluss
- Tragegurt
- PVC frei
- Einfach zu reinigen dank glatter LKW-Plane
Contra
- Bleibt nur bei entsprechender Befüllung stehen
- Keine Außenfächer
Fazit
Die Hinterradtaschen Back-Roller Free von Ortlieb im Doppelpack für 135 Euro sind wahre Meister im sauber und trocken Verpacken, während die Oberfläche sehr leicht und gründlich zu reinigen und das Material mega robust ist.
Alle Praxistests auf Outdoortest.info werden gemäß dem Outdoor Blogger Codex durchgeführt und sollen dem Benutzer sowohl die positiven aber auch negativen Aspekte des Produktes aufzeigen.