Es gibt die einen und es gibt die anderen. Ob man sein Gepäck beim Biken/Radeln nun lieber auf dem Rücken trägt oder in Packtaschen am Rad ist eine hoch individuelle Angelegenheit. Zumindest bis zu einem gewissen Volumen bzw. Gewicht. Wer längere Touren macht oder gar Radtrekking, wird um Packtaschen oder einen Anhänger nicht drum rum kommen. Sooo viel geht einfach nicht auf den Rücken, selbst auf das breiteste “Kreuz” nicht.
Wir durften die Bike-Packer Plus Radtaschen von Ortlieb mit nach draußen nehmen und testen.
Facts
Thema | Info |
---|---|
Material | PS36C (PU beschichtetes Cordura) |
Größen | 42 Liter |
Farben | Limone- Moosgrün, Granit-Schwarz, Signalrot-Chilli, Denim-Stahlblau |
Maße | Höhe: 42 cm, Breite 32 cm (oben) und 23 cm (unten) |
Preis | UVP: 174,99 € |
Verarbeitung
Wie von Ortlieb gewohnt ist die Verarbeitung sehr gut. Die Nähte sitzen bombenfest und die Verschlüsse sind leicht zu bedienen und dennoch zuverlässig. Das Material ist absolut wasserdicht.
Praxistest
Auch im Hinblick auf die Jahreszeit wurden mit den Radtaschen keine großen Tagestouren unternommen. Allerdings- und dies ist auch wieder der Jahreszeit geschuldet – benötigt man in der kalten Jahreszeit auch eine größere Tasche oder einen größeren Rucksack, wenn man z.B. das Rad nutzt um zur Arbeit zu fahren. Denn Herbst- und Winterbekleidung ist einfach voluminöser und umfangreicher. So wäre meine bisherige Packtasche in den kalten Monaten sicherlich mehr als an ihre Grenzen gestoßen.
Zum Produkt:
Doppeltes Packvolumen, doppeltes Vergnügen. Fast, denn tragen bzw. transportieren muss man das Gewicht dann leider auch doppelt. Aber Volumen ist ja nicht immer gleichzeitig ein großes Gewicht, wenn man z.B. an Bekleidung denkt.
Die Packtasche ist wirklich ein Stauraumwunder. Mit 42 Litern ist das schon eine Ansage. Im Hauptfach, ohne Unterteilung, kann nach Herzenslust individuell gepackt werden. Wer mehr Ordnung braucht kann sich diverser Organizer bedienen.
An der Taschenrückwand befindet sich im Hauptfach noch ein kleines Netzfach, in welchem wichtige Dinge wie Geldbeutel, Schlüssel etc. verstaut werden können. So ist die leidige Suche nach Kleinteilen, die IMMER bis ganz nach unten rutschen etwas reduziert.
Verschlossen wird das Hauptfach zunächst mit einer Kordel und herkömmlichem Kordelstopper. Der Deckel reicht großzügig über die Fachöffnungsränder, so dass Wasser und Staub keine Chance haben ins Innere zu gelangen. Viel Luft ist zwischen Kordel und Deckel nicht, aber eine dünne Regenjacke passt auch hier dazwischen, wenn man sie nicht gleich ganz ins Innere verstauen möchte. Der Deckel wird mit herkömmlichen Steckverschlüssen befestigt, die Gurtbänder hierzu sind in der Länge verstellbar. So kann auch hier nochmals auf das Gesamtvolumen eingegangen werden.
An der Außenseite befindet sich noch ein Frontfach. Dieses kann Taschentücher, Fotoapparat, Sonnenbrille, Sonnencreme und noch ein paar Kleinigkeiten aufnehmen. Dieses Fach kann nur durch den umgeschlagenen Deckel verschlossen werden. Dieser hat einen ausreichenden Überschlag von knapp 10 cm und auch ein Teil der Fachvorderseite wird mit umgeschlagen, so dass nichts heraus fallen kann. Durch dieses einmalige Umkrempeln kann auch kein Regen eindringen in das Fach.
Zusätzlich wird der Deckelumschlag dadurch fixiert, dass an seinen Seiten Kompressionsriemen der gesamten Tasche angebracht sind. So kann man die Fronttasche an das Gesamtvolumen anpassen und dennoch sicher verschließen. Der Inhalt des Hauptfaches ist damit auch sicher verstaut, ohne dass die Tasche halbleer am Rad hängt und der Inhalt durcheinander gerät.
Die Gesamtform der Tasche ist leicht konisch. Dadurch hat man maximales Volumen bei minimalen Beeinträchtigungen durch Anecken mit der Ferse am Taschenrand. Ein Schultergurt kann an den Seiten mit einem schnellen Klick befestigt werden. Auf beiden Seiten gibt es achteckige Reflektoren mit einem Durchmesser von ca. 5 cm.
Über einen harten oder festen Boden verfügt die Radtasche nicht. Dies ist zum einen erfreulich in Bezug auf das Grundgewicht der Tasche. Zum anderen ist es sicherlich der flexiblen Volumengestaltung geschuldet. Die Tasche ist am Boden ca. 18 cm tief, wenn sie voll beladen ist. In leerem Zustand lediglich 1 cm durch die Kunstoffkante, die den unteren Taschenrand schützt. Zudem machen zwei Kunststofffüße den Stand der voll beladenen Tasche stabil und verhindern eine sofortige Verschmutzung des Bodens beim Abstellen der Tasche. Zudem wird das Cordura-Gewebe dort vor Abrieb durch raue Untergründe geschützt.
Die Befestigung ist mit dem bewährten QuickLock-System ausgestattet. Hier kann an einer waagerechten Leiste zunächst der Abstand zwischen den Halterungen individuell eingestellt werden. Genau so, dass die Halterungen an den richtigen Stellen des Gepäckträgers aufsitzen und ohne Behinderung einrasten können. Der Abstand kann von …. Bis…… nahezu stufenlos eingestellt werden. Um die Halterungen zu verstellen, muss lediglich ein Hebel gelöst werden. An den Halterungen ist ein Griff aus Gurtband befestigt. Mit ihm werden die Quicklockverschlüsse geöffnet werden. Lässt der Zug auf den Gurt nach schließen sie sich wieder.
Am unteren Ende der Tasche ist eine weitere Halterung angebracht. Diese “Nase” kann mit einem Drehknopf in der Neigung und auf einer leicht gebogenen Schiene in der waagerechten Ausrichtung eingestellt werden.
Richtig eingestellt, ist die Tasche dann in 1-2 Sekunden sicher und ordnungsgemäß am Rad befestigt.
Pro/Contra
Pro
- Großes Hauptfach
- Viel Volumen
- Wasserdicht
- Robustes Gewebe
- Schnelle und sichere Befestigung
Contra
- keine Unterteilung im Hauptfach
- kein fester Boden
Fazit
Das Radtaschenpaar Bike-Packer von Ortlieb für 175 Euro mit 42 Litern Volumen lässt keine Wünsche in Sachen Radtaschen offen. Wasserdicht, abriebfest und robust machen sie jedes Abenteuer mit. Dank der guten Qualität hat man lange Freude daran.
Alle Praxistests auf Outdoortest.info werden gemäß dem Outdoor Blogger Codex durchgeführt und sollen dem Benutzer sowohl die positiven aber auch negativen Aspekte des Produktes aufzeigen.