417 Die Panoramastraße über Bozen mit Blick auf die Dolomiten schlängelt sich zunächst an zahlreichen Weinbergen vorbei. Mit zunehmender Höhe wandelt sich die Landschaft in saftig grüne Almwiesen und kleine Bergdörfer, um schließlich auf 1.500 Metern in einen ganz besonderen Bergwald überzugehen. Hier befindet sich inmitten der Natur auf einer Lichtung mit atemberaubendem Panoramablick auf die Bergwelt der Dolomiten ein einzigartiges Idyll der Ruhe: das Hotel Tann.

Wir durften im sonnigen Spätsommer drei Nächte in dieser Ruheoase in Südtirol entschleunigen und berichten im folgenden Artikel gerne davon.

Facts

Lage

Die Lage des Tann in Kolbenstein ist wirklich besonders und einzigartig. Oberhalb einer lichtdurchfluteten Lichtung mit weidenden Kühen schmiegt sich das Hotel sanft an den Berg und den Wald. Auf der Bergseite des Hotels schlängeln sich unzählige Wander- und Radwege in die Wälder und die Bergwelt des Rittner Horns. Ob vom Zimmer, vom Speisesaal, von der Terrasse oder vom Wellnessbereich aus, immer schweift der Blick über die atemberaubende Bergwelt der Dolomiten. Morgens liegen die mächtigen Berge mystisch im Nebel, nachmittags und abends erstrahlen sie im Sonnenlicht. Hier spürt man die Kraft und Schönheit der Natur und wie unbedeutend und fern unsere Alltagssorgen sind. Weit und breit kein anderes Hotel, kein Dorf, nur Natur pur!

Über das Hotel

Ganz nach der Philosophie „Licht, Luftig, G’sund“ ist das 4-Sterne-Waldhotel Tann ein Kraftort mit wohltuenden Wellnessanwendungen, Waldritualen und einer leichten, g’sunden Küche vom Wald inspiriert. Das Gastgeber-Ehepaar ist stets präsent ohne aufdringlich zu sein und versprüht die pure Herzlichkeit und Lebensfreude. Die Chefin selbst schwingt hier den Kochlöffel und verzaubert die Gäste mit ihren kreativen „Slow Food“-Menüs, während der Chef die Gäste an der Bar verwöhnt oder an der Rezeption mit Tourenvorschlägen versorgt. Das gesamte Personal ist äußerst freundlich und schenkt den Gästen eine familiäre Atmosphäre in der man sich vom ersten Moment an Zuhause fühlt.

Wald-Kneippen

Direkt nach unserer Ankunft hat uns Monika in das Gesundheits-Geheimnis des Pfarrers Sebastian Kneipp eingeweiht und mit uns verschiedene Kneip-Anwendungen im Wasser der hauseigenen Bergquelle durchgeführt. Gemeinsam haben wir uns anschließend über den Barfuß-Pfad im waldigen Garten des Tann gewagt und neben einer natürlichen Fußmassage Glücksgefühle getankt. Im Sommer finden sowohl begleitete Kneipp-Anwendungen, sowie angeleitetes Waldbaden einmal die Woche im Hotel statt.

Zimmer
Auf der Homepage des Tann sind die verschiedenen Zimmerkategorien vom Doppelzimmer bis zu den großen Suiten anschaulich und übersichtlich mit Bildern dargestellt.

Wir durften die Suite Montanara bewohnen und waren erstaunt, wie luxuriös und gleichzeitig gemütlich die 90 m² große Suite eingerichtet ist. Die Suite liegt direkt unter dem Dach im 2. Stock und hier oben knackt man tatsächlich die 1500m Marke. In der Suite ist alles aus massivem, naturbelassenem Holz gestaltet und mit modernen Elementen versehen. Die Aromen die von dem Holz ausgehen, lassen uns direkt entspannen und im Tann ankommen. Der Ausblick von der riesigen Fensterfront der Suite und dem großen Süd-Balkon mit gemütlichen Sitz- und Liegemöglichkeiten ist unschlagbar. Das Dachfenster über dem Bett gibt den Blick frei auf die Sterne und die Wipfel der umliegenden Nadelbäume.

Eine weitere Besonderheit der Suite ist die verglaste Infrarotkabine, die Platz für 2 Personen bietet und für optimale Regeneration nach einem aktiven Tag sorgt. Sie bietet neben Entspannungsmusik verschiedene Lichtfarben für eine entspannende Atmosphäre.

Die Suite verfügt außerdem über ein separates Kinder- und Elternschlafzimmer, eine Küchenzeile mit einem Brunnen mit Quellwasser aus dem Lodenmoor und eine gemütliche Sitzecke mit Kamin. Auch das Badezimmer besticht durch die Kombination von Holz und Moderne und punktet mit freistehender Badewanne, bodentiefer Dusche und separatem WC mit Bidet.

Spa/Wellness
Der Wellnessbereich des Tann ist ebenfalls mit urigem Holz ausgestattet und bietet Einblicke in die früheren Zeiten der bäuerlichen Tradition. Im 40 Grad warmen Brotbad wird tatsächlich Sauerteigbrot im Backofen gebacken und der ganze Raum duftet nach behaglicher Backstube. Ein unglaublich erdendes Erlebnis in diesem Bad in einen Bademantel gewickelt zu lesen.
Das urige Brechlbad ist mit Altholz verkleidet, auf dem Boden liegen Tannenzweige und der große Brechlofen ist mit Tannenzapfen befüllt, die würzige Aromen des Waldes freisetzen. Hier fühlt man sich direkt in die Vergangenheit zurück versetzt.
Das Zirbenstüberl ist mit Zirbenkieferholz ausgekleidet und lässt uns bei 90 Grad ordentlich schwitzen und komplett entspannen. Die ätherischen Öle liegen in der Luft und man spürt, dass man sich in den Bergen befindet.

Die Bio Außensauna liegt versteckt im Garten des Tann in einem gemütlichen Holzhäuschen mit großer Panoramascheibe mit Blick auf die Dolomiten und den Wald. Nach dem Saunagang erwartet einen eine frische Außendusche gespeist aus der Quelle des Berges.

Hat man genug geschwitzt, bieten zwei Ruheräume mit großen Glasfronten und Blick auf die Bergwelt Entspannung. Im Außenbereich lässt es sich auf verschiedenen Liegen unter Sonnenschirmen entspannen.

Wem zwischendurch der Sinn auf etwas Bewegung steht, kann im Panoramapool mit Sole-Wasser bei 30 Grad schwimmen. Direkt unterhalb des Pools im romantischen Wald-Garten des Tann befindet sich noch ein angenehm warmer Whirlpool mit perfekter Aussicht auf die Dolomiten.

Insgesamt bietet der Wellnessbereich „Pinus Mugo“ (benannt nach der Bergkiefer) eine einzigartige Kombination aus Entspannung und Naturgenuss, die definitiv zur seelischen und körperlichen Erholung führt und uns außerordentlich gut gefallen hat.

Waldküche
Die Chefin selbst nennt ihr kreatives Küchenrezept „Waldküche“ und bietet ihren Gästen frische, regionale und nachhaltig produzierte Produkte aus Südtirol und dem eigenen Garten oder dem angrenzenden Wald. Die leichte und regionale Waldküche hat nicht nur unsere Geschmacksknospen verwöhnt, sondern auch unsere Wertschätzung für die Natur und die kulinarischen Schätze, die sie bietet, vertieft. Was uns besonders beeindruckte, war die Liebe zum Detail in der Präsentation der Speisen. Die Gerichte wurden kunstvoll angerichtet und mit essbaren Blumen und Kräutern aus dem Wald garniert. Es war ein wahrer Augen- und zum Glück auch ein Gaumenschmaus 😉.

Das Frühstück hat uns jeden Morgen aufs Neue verzaubert. Allein schon die Tatsache, dass wir uns das Frühstück auf der Sonnenterrasse mit unglaublichem Bergpanorama haben schmecken lassen können, akustisch untermalt mit Vogelgezwitscher und dem Bimmeln der Kuhglocken. Doch auch das Frühstücksbuffet selbst, hat keine Wünsche offen gelassen. Egal ob deftig, süß, gesund oder speckig 😉, hausgebackenes Brot in verschiedenen Geschmackssorten oder selbstgemachte Aufstriche sogar mit Zutaten aus dem Wald wie Fichtennadeln, für jeden Geschmack war hier etwas dabei. Das ganze Buffet ist zwischen dekorativen Artikel so liebevoll angerichtet, dass es richtig Spaß macht hier auf Essenssuche zu gehen.

Wer von einer anstrengenden Wanderung am Nachmittag zurück kommt, kann sich über einen kleinen Snack bei der Nachmittagsjause freuen. Hier gibt es selbstgebackene Kuchen und Wurst- und Käse-Platten. Genau richtig, um die Vorfreude auf das Abendessen aufrechtzuerhalten.

Das „Slow Food“-Abendmenu bestand aus einer Suppe, Vorspeisen vom Buffet, einer Pasta-Vorspeise, einem Hauptgericht und schließlich dem Dessert. Die 5-Gänge waren harmonisch aufeinander abgestimmt und mit den passenden Weinvorschlägen versehen. Auch die zusätzliche Weinkarte war mit vielen Südtiroler Weinen aus Privatkellereien bestückt und toll beschrieben, so dass das Aussuchen des Weines eine wahre Freude war.
Beim Abendmenü führte die Küche vor, wie regionale Speisen und Gerichte aus Südtirol perfekt in Szene gesetzt werden können. Es war ein Fest für die Sinne und zeigte, wie die Verwendung von frischen, lokal produzierten Lebensmitteln die Qualität und den Geschmack der Gerichte erheblich steigern kann. Es kamen auch ganz neue Geschmacksnuancen auf uns zu, denn im Tann wird die Waldküche auch wirklich gelebt. So konnten wir immer mal wieder den dezenten Geschmack von Nadelbaum-Aromen auf unserer Zunge wahrnehmen und wurden davon positiv überrascht. Wirklich mal etwas ganz Besonderes und Einzigartiges!

Drumherum

Das Tann liegt mitten im Landschaftsschutzgebiet Rittner Horn. Direkt am Hotel gibt es zahlreiche Wald- und Wanderwege, die förmlich dazu einladen bewandert zu werden. Die Talstation der Bergbahn des Rittner Horns ist zu Fuß in wenigen Minuten erreichbar und bringt einen hoch hinaus auf das Hochplateau des Rittner Horns. Hier oben gibt es viele Panoramawege in unterschiedlichen Längen und Schwierigkeitsgraden, die jedes Herz höher schlagen lassen. Wir sind dort oben die wunderschöne Südtiroler Himmelstour gewandert und haben uns am Gipfelkreuz des Rittner Horns mit einem kühlen Radler belohnt.

Eine zweite Wanderung hat uns direkt vom Hotel aus auf wunderschön schattigen Waldwegen und über sonnige Almwiesen zu den Lengmoser Erdpyramiden geführt. Es sind die höchsten und schönsten Europas und ein einzigartiges Naturschauspiel das man auf jeden Fall erkunden sollte. Ein schön angelegter Pfad mit Aussichtsplattformen ermöglicht die Sicht auf die Pyramiden und gibt Infos zur Entstehung.

Die Rittner Card steht jedem Gast während des Aufenthaltes zur Verfügung und ermöglicht im Sommer eine Berg- und Talfahrt auf das Rittner Horn, den Eintritt in viele Museen und die Fahrt mit den öffentlichen Nahverkehrsmitteln. Sehr praktisch, da man so sein Fahrzeug getrost am Hotel stehen lassen und die Bushaltestelle direkt vor dem Hotel nutzen kann.

An einem Tag haben wir uns im Hotel E-Bikes ausgeliehen und sind damit direkt vom Hotel aus auf Waldwegen losgefahren. Wir haben die unglaublich abwechslungsreiche Landschaft sehr genossen und sind die Berge hinauf und hinunter gedüst, dank der Motorunterstützung überhaupt kein Problem. Das Schöne an dieser Gegend ist, dass es für alle Könnerstufen die richtigen Wege gibt. Hier wechseln sich richtige Trails durch unwegsames Gelände mit breiten Schotterstraßen oder sogar asphaltierten Wegen ab. Da findet sicherlich jeder die richtige Tour für sich.

Fazit

Das Tann in Kolbenstein ist ein wirklich behaglicher Ort zum Wohlfühlen und Entschleunigen. Man fühlt sich dank dem familiären und herzlichen Personal und der gemütlichen Einrichtung sofort Zuhause. Die Philosophie „Licht, Luftig, G’sund“ spiegelt sich nicht nur im Essen, in der Lage und im Wellnessbereich wider, sondern wird im gesamten Tann gelebt. Die Aussicht auf die gewaltigen Dolomiten und der sonnige Standort inmitten des Waldes machen diesen Ort zu einem einzigartigen Paradies und zum perfekten Ausgangspunkt für Wanderungen oder Radtouren.
Am Ende sind wir unglaublich dankbar für die schöne Zeit die wir im Tann verbringen durften und verabschieden uns mit etwas Wehmut und der Gewissheit: Das war nicht unser letzter Besuch in Südtirol!