Wie ihr wisst kommen wir aus der Nähe von Ulm und die Anfahrt, vorbei an München in Richtung Rosenheim und von dort direkt in die Berge, löst in uns schon ein leichtes vorfreudiges Kribbeln aus. Weshalb die ca. 4 Stunden Anfahrt von Ulm nach Matrei wie im Flug vorbeigehen. Ich hoffe ihr habt eure Wanderschuhe schon bereitgestellt, denn wenn ihr weiterlest, kann es sein, dass ihr direkt in euer Auto steigt um das malerische Osttirol vom Hotel Hinteregger aus selbst zu erleben. Bei der unglaublich sympathischen Gastfamilie Hradecky fühlten wir uns vom ersten Moment an sehr wohl.
Facts
Thema | Info |
---|---|
Anschrift | Hotel Gasthof Hinteregger Familie Hradecky Hintermarkt 4 9971 Matrei in Osttirol |
Kontaktmöglichkeiten | Telefon: +4348756587 Fax: +4348756587 – 7 Email: info@hotelhinteregger.at |
Webseite | www.hotelhinteregger.at |
Preise | 84 € – 163 € p.P. / Nacht je nach Saison und Zimmer, mit Frühstück oder Halbpension |
Lage
Unser neues Zuhause für die nächsten drei Tage liegt im Herzen von Markt Matrei selbst. Das Hotel Gasthof Hinteregger schmiegt sich sehr sanft in den Ortskern ein. Das liegt an der Geschichte des Hotels, hier wurde kein neues Resort aus dem Boden gestampft, sondern das Hotel Hinteregger ist in Matrei geboren und über viele Jahre gewachsen. Ob Kinosaal oder kleiner Lebensmittelladen, das Gebäude des Hotels strotzt nur so vor Geschichte. Matrei in Osttirol selber bietet ebenfalls eine tolle Infrastruktur mit traditionellem Flair. Einen großen Stadtkern sucht man vergebens, aber die Nähe zur Natur und die ausgestrahlte Ruhe, zaubern einem unweigerlich ein Lächeln ins Gesicht.
Anreise
Wir reisen über die Felbertauernstraße B108 über Mittersill aus Richtung Salzburg an. Die B108 verläuft von Nord nach Süd, aus Richtung Salzburg in Richtung Lienz. Sie verbindet auch die angrenzenden Täler miteinander. Wer lieber mit der Bahn anreist kommt mit dem Fernzug von Wien nach Lienz, was ca. 27 km südlicher liegt, und von dort ganz entspannt mit dem Bus nach Matrei. Beim Blick auf die Landkarte überrascht uns wie Nahe wir hier den Dolomiten sind.
Ob mit Bahn und Bus oder mit dem Auto, die Bushaltestelle und ein eigener Parkplatz sind direkt am Hotel vorhanden.
Ausstattung
Schon beim Betreten des gläsernen Eingangs zur Rezeption fällt auf, dass hier mehrere Welten aufeinander treffen. Ein moderner Eingangsbereich mit traumhafter Loungeecke, in deren Mitte ein offener Kamin richtig einheizt, trifft auf den ursprünglichen Altbau, der wie ein sehr gemütlicher, traditioneller Gasthof daher kommt. Die Schlüssel zum Zimmer bekommen wir direkt von der Hotelchefin, Katharina Hradecky. Wir werden mit einem Lächeln begrüßt, dass uns herzlich willkommen heißt. Das Hotel ist ausgestattet für den Winter, mit einem modernen Skiraum, und für den Sommer, mit einem Radkeller. Es gibt die Wahl zwischen Übernachtung mit Frühstück oder Halbpension. Haustiere sind herzlich willkommen und im tierischen Notfall steht Bernd Hradecky, als Tierarzt mit Rat und Tat zur Seite. Wir stellen uns immer wieder die Frage was wir eigentlich von einem Hotel erwarten? – Im Vordergrund steht bei uns immer der Wunsch Abschalten und das Gefühl von Entspannung genießen zu können, ohne uns in borniertem Luxus wiederzufinden zu müssen. Aber Genuss muss jeder für sich definieren 😊. Die Ausstattung im Hotel Hinteregger bietet alle Must-Haves die wir brauchen um den Hohen Tauern Nationalpark zu erkunden und dazu noch alle Soft-Skills um sich mehr als wohl zu fühlen.
Über das Hotel
Die Kombination aus historischem Gebäude und moderner Architektur spiegelt sich im gesamten Hotel wieder. Es kommt einem vor, als ob man durch verschiedene Epochen läuft. Der Weg zu unserem Zimmer verläuft über eine knarzende Holztreppe (ein Aufzug ist natürlich auch vorhanden) hin zu einem mehr als modernen, gegossenen Flur. Auf der einen Seite komplett verglast mit Blick in den Garten, davor viele Pflanzen und auf der anderen Seite eine schlichte Wand mit den Zimmertüren. Die Kombination aus Stein, Holz und Pflanzen in einer stilvollen Schlichtheit wirken sehr beruhigend. Katharina begleitet unseren ganzen Aufenthalt mit Geschichten aus der Historie ihrer Familie und dem Hotel und diese reicht bis 1800 zurück. 1900 wurde dann durch die Urgroßmutter der jetzigen Inhaberin mit einem Gästezimmer der Grundstein für eine traditionsreiche Hotelgeschichte gelegt. Nach und nach wurde das Hotel größer und immer weiter modernisiert, aus einem ehemaligen Kinosaal entstanden weitere Gästezimmer, aus einem anliegenden Lebensmittelladen entstand eine tolle Bauernstube aus Zirbenholz. Man spürt, dass die Matreier Familie Hradecky mit Herzblut dabei ist und auch in Zukunft mit innovativen Ideen ein wohliges Gefühl bei ihren Gästen erzeugen möchte.
Ein weiterer Indikator für eine Wohlfühloase ist für uns immer das Servicepersonal. Die Familie Hradecky erzählt mit Stolz von ihren tollen Angestellten aus der Region und das mit recht. Während unseres Aufenthalts wurden wir sehr aufmerksam umsorgt. Mit freundlichem Lächeln und sehr tüchtigem Service wurde uns jeder Wunsch von den Augen abgelesen und es blieb keine Frage unbeantwortet.
Zimmer
Das modernisierte Konzept des Hotel Hinteregger wird in den Zimmer aufgegriffen. Diese sind in unterschiedliche Kategorien eingeteilt und werden auf der Homepage vorgestellt. Auch in den Zimmer findet sich viel Holz und Stein wieder. Unser Zimmer strahlte eine minimalistische Ruhe aus, mit einer großen Glasfront, welche eine traumhaften Blick auf die verschneiten Berge preisgibt. Der Sanitärbereich ist durch eine Milchglasscheibe abgetrennt und lässt den Raum damit offener wirken. Die Betten waren super bequem. Neben einem Sofa und einem kleinen Schreibtisch, hat man noch einen geräumigen Kleiderschrank und eine Garderobe. Aber gerade die Offenheit und der Blick auf die Berge bringen den Kopf zum Entspannen. Wer in der Nacht Durst bekommt, der kann sich jederzeit am guten Gebirgsquellwasser aus der Leitung bedienen. Gläser dazu stehen bereit.
Spa/Wellness
Wer nach einem anstrengenden Tag noch etwas Erholung verdient hat, der bekommt im Hotel Hinteregger einen tollen Entspannungsbereich. Nachdem wir uns in der großzügigen Sauna ordentlich auf Temperatur gebracht haben, gibt es in dem leicht zugefrorenen Natur-Außen-Pool eine Abkühlung vom Feinsten. Um den auf Touren gebrachten Körper wieder herunter zu fahren, holen wir uns einen Tee von der Wellness-Theke und eine Lektüre aus einem kleinen Bücherschrank. Damit legen wir uns auf eine der bequemen Liegen. Wer darüber hinaus seinem Körper noch etwas Gutes tun will, kann sich für eine Massage einschreiben.
Kulinarik
Bei den kulinarischen Genüssen setzt die Gastfamilie ebenfalls auf Tradition – Slow Food auf Osttirolerisch – wie sie es liebevoll nennen. Bei unserem Besuch durften wir den ebenfalls zum Hotel gehörigen Hof mit modernem Freilaufstall besuchen. Im Winter sind die Kühe drinnen, im Sommer draußen auf der Alm. Die Vaterstiere werden sorgfältig ausgesucht und jede Kuh bekommt noch einen eigenen Namen. Als Tierarzt liegt Bernd Hradecky auch hier das Tierwohl sehr am Herzen. Nicht nur das Fleisch, auch die Kräuter sind aus dem Garten und das Gemüse ebenfalls aus heimischer Landwirtschaft. Ein besonderes Highlight war der Bergsaibling. Stolz stellte uns Günther Blassnig seine auf 1650m hohe Fischzuchtanlage vor. Nicht nur die wilde Anfahrt in die Berglage von Hopfgarten war ein kleines Abenteuer. Auch die Leidenschaft mit der Günther seine “Deferegger Bergsaiblinge” präsentierte, die durch seinen Direktvertrieb am Abend direkt auf unserem Teller landeten, war inspirierend. Aber die Küche ist nicht nur transparent und wirklich regional, sie ist auch traditionell. Ohne wilde exotische Schnörkeleien bekommen wir hier ein fantastisches Menü nach dem anderen aufgetischt. Dazu gibt es ausnahmslos österreichische Weine, die perfekt zum Essen harmonieren.
Drumherum
Dem Abenteuer um Matrei sind keine Grenzen gesetzt. Wir konnten leider nur einen Bruchteil davon erleben. Am ersten Tag wurden wir durch die Nationalpark-Ranger Hermann Mauthner und Christoph Dietmaier in den Hohen Tauern Nationalpark mitgenommen. Mit Schneeschuhen lief unser Weg parallel zum Matreier Tauernhaus hinein in das Tal. Die Begeisterung zur Natur, speziell zu der Vogelwelt war beeindruckend. Leider konnten wir keinen Blick auf den seltenen Bartgeier erhaschen, die traumhafte Kulisse sorgte aber trotzdem für ein Glücksgefühl. Mit großen Spektiven, welche die Ranger im Gepäck hatten, konnten wir auf kleinen Felsvorsprüngen die großen Nester aus den Vorjahren und die ein oder andere Gämse auf dem gegenüberliegenden Schneefeld ausmachen. Im Tal ging es vorbei an einer der bekanntesten künstlichen Eiskletterwand in Österreich.
Hermann erzählte uns wie die Landwirte in früheren Tagen mit Lastenpferden über die Tauern sind um ihre Waren zu verkaufen. Die Fernwanderwege rund um die Hohen Tauern sind heute ein sehr beliebtes Wanderziel und Matrei der Ort um sich zwischendurch zu erholen.
Wer Berge sucht, der hat sie hier gefunden, es reiht sich ein 3000er neben den Anderen. Egal ob im Sommer zu Fuß oder im Winter beim Tourengehen, es ist unmöglich in einem Leben alle Gipfel zu stürmen. Wir konnten immerhin einen Blick auf den Großglockner, den höchsten Berg Österreichs, genießen. Mit 3798m ragt er kaum merkbar, zwischen den anderen Giganten hervor.
Da wir in der Wintersaison Matrei besuchten, durfte ein Besuch des Skigebietes Großglockner Resort Kals-Matrei nicht fehlen. Morgens genossen wir die Sonne auf der Kals-Seite mit erneutem Blick auf den Großglockner und als am Mittag die Sonne auf die Matreier Seite wechselte, konnten wir perfekte Schneeverhältnisse bis in das Tal genießen.
Allein unser Kurztrip war so facettenreich und einprägsam, dass wir schon unser nächstes Wanderabenteuer in den Hohen Tauern planen. Das Hotel Hinteregger in Matrei wird sicher auf dem Weg liegen.
Fazit
Wer auf der Suche nach ursprünglicher Natur ist und sich in den Bergen verlieren will, der ist im Hohen Tauern Nationalpark sehr gut aufgehoben. Gigantische Bergriesen und unberührte Natur, gepaart mit Tiroler Tradition und Gastfreundlichkeit sind für uns das perfekte Rezept für Lebensfreude. Das Hotel Hinteregger verkörpert diese Rezeptur und verbindet das Traditionelle mit der Moderne. Wer nach hoher Bewegung nach Ruhe und Entspannung sucht, der findet hier einen Ort zum fallen lassen. Das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt für uns zu 100%. Falls ihr in den Genuss kommt die Hohen Tauern zu besuchen, dann grüßt uns bitte Katharina und Bernd und berichtet von euren eigenen Abenteuern in den Bergen.