Als frisch gebackene Eltern möchten wir unser Baby von Anfang an bei unseren Outdooraktivitäten dabeihaben. Von Thule haben wir dazu den Multisport Fahrradanhänger Chariot Cross 1 in der Farbe Blue/Poseidon zur Verfügung gestellt bekommen. Dieser gehört zu den Topmodellen der Fahrradanhänger. Im Lieferumfang sind standardmäßig das Buggy- und das Fahrradset enthalten.
Da unsere Tochter zu Beginn des Tests noch nicht selbstständig sitzen konnte, war für den Transport im Anhänger zusätzlich der Babyeinsatz Chariot Infant Sling notwendig. Da bei Gebrauch des Infant Sling laut Hersteller lediglich der Buggybetrieb zulässig ist, wird im nachfolgenden ersten Teil des Tests lediglich der Aufbau und der Buggybetrieb vorgestellt.
Facts
Thema | Info |
---|---|
Abmessungen | Schulterbreite: 39,5cm Sitzhöhe: 68 cm Kompatible Türbreite: 63,4 cm Zusammengeklappt: 85,5 x 62 x 37,5 cm |
Farben | Blue/Poseidon oder Roarange/Dark Shadow |
Gewicht | 12,79 kg |
Tragfähigkeit | 34 kg |
Preis | UVP: 899,95 € |
• 4 Aktivitäten – bestens geeignet für alle vier Aktivitäten: Radfahren, Joggen, Spazierengehen und Skilanglauf
• Kompakt zusammenklappbar – so können Sie den Träger problemlos mitnehmen
• Liegesitz – mit einer Hand praktisch zu verstellen
• Das Thule VersaWing System – Ermöglicht schnelles und einfaches Umrüsten zwischen verschiedenen Aktivitäten unabhängig vom verwendeten Set.
• Einstellbare Federung – Blattfedern sorgen für eine sanfte Fahrt.
• Komfortable gepolsterte Sitze – abnehmbar und leicht zu reinigen
• XL-Laderaum – lässt sich für mehr Beinfreiheit beim Joggen verstauen
• Thule Click n’ Store – bequemes Mitführen des Spazier-, Jogging- und Radfahr-Sets an Bord, wenn Sie zwischen verschiedenen Aktivitäten wechseln möchten
• Fahrradanhänger- und Buggy-Set inbegriffen
Aufbau des Multisport Anhängers
Bevor die erste Fahrt beginnen konnte, musste der Anhänger erst einmal zusammengebaut werden. Nachdem aus dem Karton ein sehr kompaktes Päckchen herauskam, gestaltete sich das Auseinanderbekommen der Einzelteile im ersten Moment als schwierig, da die Räder aus dem zusammengeklappten eigentlichen Anhänger heraus mussten, ohne diesen zu beschädigen. Erst einmal alle Einzelteile vor uns ausgelegt, war es jedoch ein Leichtes, den Anhänger aufzubauen. Die mitgelieferte Anleitung ist ausschließlich mit Bildern gestaltet und weitestgehend verständlich. Die Teile ließen sich intuitiv richtig zusammensetzen.
Überwiegend ließen sich die Einzelteile durch einfaches Stecken und Einklicken miteinander verbinden. Für einige Teile war zusätzlich ein Inbusschlüssel notwendig, welcher überraschenderweise nicht mitgeliefert wurde. Aber es war schnell einer zur Hand, sodass der ganze Aufbau nach kurzer Zeit beendet war.
Der Anhänger bietet ausreichend Platz für das Kind plus Gepäck und doch ist er nicht zu groß, um ihn z.B. durch eine Haustür zu kommen oder auf einem schmalen Gehweg zu fahren. Zusammengeklappt kann man den Anhänger leicht im Auto transportieren. Mit seinen knapp 13kg ist er im Vergleich zu den Anhängern anderer Hersteller (z.B. Croozer 15,3kg oder Qeridoo 16,2kg) ein Leichtgewicht. Das Zusammen- und Auseinanderklappen funktioniert einfach durch Drücken zweier seitlicher Druckknöpfe. Ein Sichtfenster bestätigt dabei farblich, ob der Anhänger fahrbereit ist oder nicht.
Lieferumfang
Im Lieferumfang sind das Buggy- und das Fahrradset enthalten. Die Sets zum Joggen oder Skilanglaufen müssen separat beschafft werden und sind für rund 120€ bzw. 260€ erhältlich. Bei anderen Herstellern (bspw. Croozer) wird das Joggingset standardmäßig mitgeliefert, wobei der Anschaffungspreis geringer ist. Neben den nachfolgend vorgestellten mitgelieferten Teilen bietet Thule außerdem allerlei Zubehör vom Fußsack über einen Diebstahlschutz bis zum Flaschenhalter an.
Buggy- und Fahrradset
Im Buggymodus werden zu den großen luftbefüllten Hinterrädern zwei einfache kleine Vorderräder eingesteckt. Für den Umbau zum Fahrradmodus wird die Deichsel zum Einhängen in die Anhängerkupplung ebenfalls nur eingesteckt und zusätzlich mit einem Sicherheitsriemen befestigt. Die Buggyräder können im Fahrradmodus nach oben gerichtet eingesteckt und so mitgeführt werden. Andersherum kann auch die Deichsel seitlich im Buggymodus befestigt werden.
Für das Zugfahrrad ist eine Anhängerkupplung in Form eines Schnellverschlusses für das Hinterrad dabei.
Lichtpaket
Für Deutschland wird zusätzlich ein spezielles Lichtpaket mitausgeliefert. Dazu mussten die bereits an die hintere Tasche angebrachten kleinen Rückstrahler zuerst abmontiert und die größeren neuen wieder anmontiert werden. Hierbei fiel uns gleich auf, dass die größeren Rückstrahler seitlich etwas überstehen, was nicht ganz so schick aussieht.
Zusätzlich ist eine batteriebetriebene Rückleuchte (überaschenderweise ohne Batterie) dabei, welche an einer Schiene an der oberen rückwärtigen Kante befestigt werden kann.
Regenverdeck und Sonnenblende
Mitgeliefert werden außerdem ein Regenverdeck und eine Sonnenblende. Das Regenverdeck wird in die vorgesehenen Haken eingehängt. Dadurch ist das Kind vor Regen geschützt und die Sicht ist weiterhin gegeben. Lediglich die Belüftung dürfte dadurch etwas eingeschränkt sein. Die Sonnenblende wird in die seitlichen Schienen eingehängt und kann je nach Sonnenstand nach oben oder unten verschoben werden.
Einstellmöglichkeiten 5-Punkt-Gurt
Der Chariot Cross bietet für die Sicherheit des Kindes einen 5-Punkt-Gurt, welcher sowohl in der Höhe als auch in der Weite leicht einzustellen ist. Die Gurte und der Sitz sind komfortabel gepolstert.
Rückenlehne
Die Rückenlehne kann mit einem Handgriff von außen von einer aufrechten Position in eine leichte Liegeposition geklappt werden.
Federung
Die beidseitige Blattfederung kann je nach Gewicht individuell eingestellt werden. Leider ist mir bis jetzt nicht klar, bei welchem Gewicht des Kindes welche Federhärte geeignet ist. Weder in der Anleitung noch im Internet war auf die Schnelle eine Vorgabe für die richtige Einstellung zu finden. Weiterhin ist es aufgrund der fehlenden Skalierung etwas schwierig, die Federn auf beiden Seiten gleich einzustellen.
Tasche
Zusätzlich zu einem an der Rückenlehne befindlichen Gepäcknetz gibt es unterhalb des Griffs noch eine Tasche, welche ordentlichen Stauraum bietet. Damit zum Laufen mehr Beinfreiheit bleibt, kann diese – auch mit Inhalt – nach oben geklappt werden.
Chariot Infant Sling
Herstellerbeschreibung Chariot Infant Sling
Gepolsterter Babysitz für guten Seitenhalt und größtmögliche Stabilität. (Für Kleinkinder von 1-10 Monaten).
Preis: €99,95
Produkteigenschaften
- Verwenden Sie dieses Produkt nur bei Kindern, die nicht ohne fremde Hilfe sitzen können und 1 bis 10 Monate alt sind, weniger als 10 kg wiegen und kleiner als 75 cm sind
- Einfache und schnelle Montage
- Verwenden Sie den Babysitz nur zum Spazierengehen
Einbau
Der Chariot Infant Sling muss nicht mehr zusammengebaut werden. Er kann einfach aus der Verpackung genommen und in wenigen Minuten eingebaut werden. Auch das Befestigungssystem des Infant Sling wirkt wieder sehr durchdacht und die Verarbeitung hochwertig. Mittels sechs Metallhaken wird der Infant Sling in den Anhänger an den vorbereiteten Ösen eingehängt und mit zwei Zugbändern festgezurrt.
Mir fiel gleich beim Einbau auf, dass in der Mitte der Liegefläche ein Knick ist, sodass es weniger wie die oft angepriesene Hängematte sondern eher wie ein Sitz aussieht.
Die Eigenschaft einer Hängematte, nämlich dass der Infant Sling schwingt, ist dennoch vorhanden. Durch die Aufhängung im Anhänger gibt die Liegefläche je nach Bewegung nach, sodass eine zusätzliche Federung für die ganz Kleinen gegeben ist.
Einstellungen und Sitzposition
Laut Hersteller ist der Infant Sling ab einem Alter von einem Monat nutzbar. Die Position des Babys erscheint mir hierfür jedoch etwas zu aufrecht und der Kopf kann leicht hin und her wackeln. Eine Einstellmöglichkeit, das Baby flacher zu legen, gibt es leider nicht.
Die Seitenteile des Infant Sling geben aber guten Halt und sind weich gepolstert. Mit dem 5-Punkt-Gurt kann das Baby fest angeschnallt werden. Auch dieser Gurt kann in der Höhe und Weite verstellt werden und ist gepolstert. Durch den Gurt und die Seitenteile kann der Oberkörper des Babys gerade hingesetzt werden und ist einigermaßen stabil.
Beim Zusammenklappen kann der Infant Sling eingebaut bleiben.
Praxistest im Buggymodus
Vor dem Hineinsetzen des Kindes kann der Anhänger mittels Feststellbremse sicher abgestellt werden. Diese ist mit dem rechten Fuß einfach zu bedienen. Nach dem Öffnen des Fliegengitters mittels seitlicher Reißverschlüsse wird das Kind hineingesetzt und angegurtet. Im Anschluss wird das Fliegengitter wieder geschlossen und es kann losgehen.
Als ganz junge Mutter, die bislang nur den Kinderwagen mit Babyschale geschoben hat, ist es zunächst ungewohnt, das nach vorne gerichtete Baby nicht direkt anschauen zu können. Unsere Tochter hat es von Anfang an nicht gestört, uns nicht zu sehen. Ganz im Gegenteil, sie fand es richtig klasse, sich umschauen zu können und genießt nach wie vor jede Fahrt.
Im Buggymodus fährt sich der Anhänger auf befestigten Wegen fast wie von alleine. Er ist super leichtläufig und wendig. Ich hatte nie die Angst, dass er kippen könnte, da der Schwerpunkt sehr tief liegt.
Einhändiges Schieben ist problemlos möglich. Der Schiebegriff kann je nach Körpergröße mittels seitlicher Druckknöpfe schnell richtig eingestellt werden. Er liegt sehr angenehm in der Hand und man kann den Griff mittels Handschlaufe am Handgelenk sichern. Eine Handbremse ist in der Cross-Version nicht vorhanden, kann jedoch bei Bedarf separat beschafft und eingebaut werden.
Abgesehen von den Straßen gibt es in unserer Umgebung hauptsächlich grob geschotterte Wege durch den Wald. Die hinteren Räder sind bestens für solche Wege geeignet, jedoch weniger die vorderen Buggyräder. Man kann den Anhänger zwar sehr leicht auf die Hinterräder kippen und so schieben, dies erscheint mir jedoch nicht Sinn der Sache zu sein. Besonders bei einem Anhänger mit der Bezeichnung Cross sollte das eigentlich möglich sein. Abhilfe könnte das dritte große Rad des Joggingsets schaffen.
Während der Testzeit habe ich die Sonnenblende und das Regenverdeck immer mitgeführt und bei Bedarf verwendet. Dies funktionierte immer einwandfrei und zweckmäßig.
Fazit
Beim Thule Chariot Cross handelt es sich um einen hochwertigen Fahrradanhänger, dessen System auch für das vielfältige Zubehör sehr durchdacht ist. Leider muss ein Großteil des Zubehörs extra beschafft werden, was den Anhänger insgesamt zu einem der teuersten Modelle macht.
Die Qualität der Materialien sowie das System an sich haben mich von Anfang an begeistert. Dabei wurde u.a. mit dem 5-Punkt-Gurt und dem leichten, aber stabilen Gestänge großen Wert auf die Sicherheit gelegt. Darüber hinaus ermöglichen die großen Luftreifen, die einstellbare Blattfederung und der eingehängte Infant Sling eine komfortable Fahrt für kleine Fahrgäste.
Ich freue mich schon, den Anhänger in den anderen Modi testen zu können.
Alle Praxistests auf Outdoortest.info werden gemäß dem Outdoor Blogger Codex durchgeführt und sollen dem Benutzer sowohl die positiven aber auch negativen Aspekte des Produktes aufzeigen.
1 Kommentar
Hallo
Ich bin Jahrelang einen CX1 bei Wind und Wetter gefahren. Dieser fing aufgrund des „Wind und Wetters“ an zu rosten. Deswegen habe ich mich im Fahrradladen beraten lassen, da ich mir ein neues Model kaufen wollte. Der Kauf viel auf einen Thule Cross 1 zurück.
Leider war die Beratung nicht ausreichend. Ich musste feststellen, dass der Cross für den täglichen Gebrauch nicht ausreichend ist.
Trotz Luftschlitzen vorn ist die Belüftung nicht ausreichend. Alles läuft innen an und das Kind sieht nichts mehr. Des Weiteren kommt der ganze Dreck vom Reifen (trotz Insektenschutz und Sonnenschutz) zu dem Kind. Ich habe mir schon einen Spritzlappen gekauft, doch leider hat mein Kind immer noch den Dreck im Gesicht. Ich muss hier immer das Regenverdeck verwenden, um meinem Mädchen den Dreck im Gesicht zu ersparen. Diese Probleme hatte ich nicht beim CX1.
Fazit ich muss entweder auf einen Sport umsteigen( wegen der Seitenfenster und der somit besseren Belüftung) oder keine Ahnung…